ARTinWORDS Logo, kleinARTinWORDS Logo, kleinARTinWORDS Logo, kleinARTinWORDS Logo, klein
  • Ausstellungen
    • Aktuelle Ausstellungen
      • Ausstellungen 2025
      • Ausstellungen in Deutschland
      • Ausstellungen in Österreich
      • Ausstellungen in der Schweiz
      • Ausstellungen in Frankreich
      • Ausstellungen in Großbritannien
      • Ausstellungen in Niederlande
      • Ausstellungen in Spanien
      • Ausstellungen in Italien
      • Ausstellungen in USA und Kanada
    • Ausstellungen Vorschau
      • Ausstellungen 2026
      • Ausstellungen 2027
      • Ausstellungen in Deutschland: Vorschau
      • Ausstellungen in Österreich: Vorschau
      • Ausstellungen in der Schweiz: Vorschau
      • Frankreich
      • Großbritannien
      • Italien
      • Niederlande
      • Spanien
      • Dänemark
      • USA und Kanada
    • Ausstellungen Archiv
      • Ausstellungen 2024
      • Ausstellungen 2023
      • Ausstellungen 2022
      • Ausstellungen 2021
      • Ausstellungen 2020
  • Künstler & Künstlerinnen
    • Berühmte Künstlerinnen
    • Alte Meister und Meisterinnen
    • Berühmte Künstler der Renaissance
    • Berühmte Künstler des Barock
    • Berühmte Künstler und Künstlerinnen: Romantik bis Jugendstil
    • Berühmte Künstler und Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts
    • Berühmte Künstler und Künstlerinnen von heute: die Megastars der Gegenwartskunst
  • Kunstgeschichte
    • Kunstgattungen
      • Malerei
      • Zeichnung & Druckgrafik
      • Druckgrafik
      • Fotografie & Medienkunst
      • Skulptur & Installation
      • Architektur
      • Design & Kunsthandwerk
    • Kunstbegriffe
  • Themen
    • Gespräche mit Persönlichkeiten aus der Kunstwelt
    • ARTinLIFE
    • Hotels
  • Newsletter
✕

Niederländische Landschaftsmalerei in Italien Antike Ruinen, Licht und Landschaft als Inspirationsquellen

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. November 2007
Herman van Swanevelt, Italienische Flusslandschaft mit rastenden Reisenden und Fischern in einem Boot, 1654 datiert, Öl/Lw, 77 x 102,2 cm (München, Privatbesitz)

Herman van Swanevelt, Italienische Flusslandschaft mit rastenden Reisenden und Fischern in einem Boot, 1654 datiert, Öl/Lw, 77 x 102,2 cm (München, Privatbesitz)

Wenn sich die holländischen Maler des 16. und 17. Jahrhunderts auf den Weg nach Italien machten, dann hatte sie ein großes Ziel vor Augen: Rom, das einstige caput mundi. Wenn sie nach einigen Jahren Aufenthalt in der geschichtswürdigen Stadt wieder gen Norden aufbrachen, führten sie die Sonne im Herzen und italianisante Landschaften mit im Gepäck. Das milde Klima, die Sonne, das goldene Licht und anfangs auch die antiken Stätten veränderten – wenn auch manchmal nur kurzfristig – ihre Bildauffassungen und prägten einen Teil der niederländischen Malerei von Renaissance bis Barock. Denn während die Maler des 15. Jahrhunderts nur aus religiösen oder diplomatischen Gründen in den Süden zogen und von dem dort Gesehenen in ihrer Malerei unbeeindruckt blieben, so „infizierten“ gleichsam die antiken Überreste wie auch die südliche Atmosphäre die Landschaftsbilder ihrer Nachfolger.

Traum vom Süden.
Die Niederländer malen Italien

Österreich | Wien: Gemäldegalerie der
Akademie der bildenden Künste Wien
9.11.2007 – 9.3.2008

Niederländer in Rom entdecken die Antike: Heemskerck, Posthumus und Sustris

Die ersten holländischen Künstler, die durch Bildungshunger getrieben mehrere Jahre in der Stadt verbrachten, lassen sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Rom nachweisen. Die antiken Überreste waren überwuchert, und das Forum Romanum war noch der Campo Vaccino, eine Viehweide. 1534 verewigten sich Maarten van Heemskerck, Herman Posthumus (Postma) und Lambert Sustris an den Wänden der verschütteten Domus Aurea des Nero. Herman Posthumus stellt zwei Jahre später eine solche Gruppe von Forschern mit ihren Fackeln in seinem Gemälde „Fantastische Landschaft mit römischen Ruinen“ am rechten Bildrand dar. Sie sind gerade im Begriff in die unterirdischen Höhlen abzusteigen. Die fantastische Komposition aus realen, erdachten und künstlich gealterten antiken Monumenten wird im Zentrum durch eine Inschrift kommentiert: „Oh du gefräßige Zeit und du, du neidisches Alter. Alles reißt ihr herunter.“ Davor ist ein Antiquar damit beschäftigt, die Basis einer Säule zu vermessen, sie zu studieren und zu dokumentieren. Das Interesse der Zeitgenossen an den antiken Bauwerken lässt sich nicht nur an solchen Ruinenlandschaften oder auch den in der Reproduktionsgrafik mit den weit verbreiteten Rom-Veduten ablesen, sondern auch an Korkmodellen von Antonio Chichi. Adelige Sammellust wie auch Antikenstudium vereinen sich in diesen minutiös nachgebildeten Architekturmodellen.

 

Herman Posthumus (Postma), Fantastische Landschaft mit römischen Ruinen, 1536 datiert, Öl/Leinwand, 96 x 141,5 cm (Princely Collections Liechtenstein)
Herman Posthumus (Postma), Fantastische Landschaft mit römischen Ruinen, 1536 datiert, Öl/Leinwand, 96 x 141,5 cm (Princely Collections Liechtenstein)

 

Italien im Gegenlicht: Claude Lorrain, Swanevelt und Both

Als zentrale Errungenschaft gilt jedoch nicht das antiquarische Interesse der humanistisch interessierten Maler, sondern ihre beginnende Beobachtung der Tageslichtstimmung - deren unterschiedliche Färbung wie auch deren Auswirkung der Lichtsituation auf die Farben und Formen der Natur. Wegweisend waren die Landschaftsbilder des Franzosen Claude Gellée, genannt Claude Lorrain, der ab etwa 1630 mit Gegenlichtdarstellungen für Aufsehen sorgte. Zu den unmittelbarsten Umsetzungen der Landschaft Roms, der Campagna zählen seine Tuschelavierungen. Die Holländer Herman van Swanevelt und Jan Both waren seine gelehrigsten Schüler. Dass diese neue Art der Landschaftsdarstellung internationale Anerkennung genoss, belegt der Auftrag für das spanische Königshaus: Das Schloss Buen Retiro wurde in der zweiten Hälfte der 1630er mit großformatigen Landschaftsbildern dieser Künstler ausgestattet. Auch wenn sie auf dem ersten Blick reale Ansichten zu schildern scheinen, so repräsentieren diese Landschaftsgemälde mit ihren idyllischen Szenerien allesamt ein Idealbild Italiens.

 

Karel Du Jardin (1626–1678), Weite südliche Landschaft mit Hirten und ihrer Herde, um 1675 (Hohenbuchau Collection, Inv.-Nr. HB 75)
Karel Du Jardin (1626–1678), Weite südliche Landschaft mit Hirten und ihrer Herde, um 1675 (Hohenbuchau Collection, Inv.-Nr. HB 75)

Nicolaes Berchem, Landschaft mit Brunnen, Ende 1650er Jahre, Öl/Holz, 37 x 47,8 cm (Princely Collections Liechtenstein)
Nicolaes Berchem, Landschaft mit Brunnen, Ende 1650er Jahre, Öl/Holz, 37 x 47,8 cm (Princely Collections Liechtenstein)

Pieter van Laer, Landschaft mit Jägern, um 1639, Öl/Holz, 31 x 43,5 cm (Koninklijk kabinet van Schilderijen – Mautritshuis, Den Haag, Inv. 1102)
Pieter van Laer, Landschaft mit Jägern, um 1639, Öl/Holz, 31 x 43,5 cm (Koninklijk kabinet van Schilderijen – Mautritshuis, Den Haag, Inv. 1102)

 

Genremalerei der Bamboccianten

Im Gegensatz dazu widmeten sich die sog. Bamboccianten in ihren Darstellungen dem Leben des einfachen Volks. In den „Hinterhöfen“ der ewigen Stadt beobachteten sich das tägliche Treiben von Wäscherinnen, Trinkern und Bettlern. Der Name dieser Gruppe von holländischen Künstlern ging auf den Spitznamen von Pieter van Laer zurück, der aufgrund einer Behinderung „bamboccio“, große Puppe, genannt wurde. Die Neuankömmlinge trafen sich in der Schilders Bent, der „Malerbande“, einer Solidargemeinschaft und Kontaktbörse. Ihre Mitglieder nannten sich Bent Vueghel, die Bandenvögel. In ihren kleinformatigen Kabinettbildern verstießen sie nach Ansicht der Akademiemitglieder Roms gegen jegliche Etikette, sie wären zu banal, zu naturalistisch. Nichtsdestotrotz wurden sie von römischen Sammlern geschätzt und unterstützt.

 

Italianisante niederländische Landschaftsmalerei des Barock

Die italianisante niederländische Landschaft lässt sich in der holländischen Kunst bis etwa 1720 nachweisen, denn Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Bildfindungen von Nicolas Poussin und Gaspard Dughet, Meister der heroischen Landschaft, zu den wichtigsten Bezugspunkten. Stille und meditative Stimmung in den Landschaften wichen nun effektvoll inszenierten Motiven. Kontemplation und Ruhe wurden durch Dramatik und Theatralität ersetzt. In acht Kapiteln stellt die Ausstellung in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste niederländische Landschaftsbilder aus Italien vor. Ausgehend von der eigenen Sammlung und gemeinsam mit dem Liechtenstein Museum, das 20 Werke beisteuert, sowie Leihgaben aus Danzig, Warschau, Posen, Krakau und Sibiu führt die Schau etwa 110 Gemälde zusammen.

 

Jan Asselijn, Küstenlandschaft mit rastenden Reitern, Detail, um 1651/52, Öl/Lw, 71,3 x 96 cm (Gemäldegalerie der bildenden Künste, Wien, Inv. 869)
Jan Asselijn, Küstenlandschaft mit rastenden Reitern, Detail, um 1651/52, Öl/Lw, 71,3 x 96 cm (Gemäldegalerie der bildenden Künste, Wien, Inv. 869)

 

Italianisante niederländische Landschaftsmalerei des Barock: Bilder

  • Herman Posthumus (Postma), Fantastische Landschaft mit römischen Ruinen, 1536 datiert, Öl/Leinwand, 96 x 141,5 cm (Princely Collections Liechtenstein)
  • Jan Asselijn, Küstenlandschaft mit rastenden Reitern, Detail, um 1651/52, Öl/Lw, 71,3 x 96 cm (Gemäldegalerie der bildenden Künste, Wien, Inv. 869)
  • Herman van Swanevelt, Italienische Flusslandschaft mit rastenden Reisenden und Fischern in einem Boot, 1654 datiert, Öl/Lw, 77 x 102,2 cm (München, Privatbesitz)
  • Nicolaes Berchem, Landschaft mit Brunnen, Ende 1650er Jahre, Öl/Holz, 37 x 47,8 cm (Princely Collections Liechtenstein)
  • Karel Du Jardin (1626–1678), Weite südliche Landschaft mit Hirten und ihrer Herde, um 1675 (Hohenbuchau Collection, Inv.-Nr. HB 75)

Weitere Beiträge zum Barock

12. April 2025
Clara Peeters, Stillleben mit Blumen, goldenem Kelch, Mandeln, getrockneten Früchten, Bonbons, Keksen, Wein und ein Zinnkrug, Detail, 1611, Öl auf Holz, 53 x 73 cm (Madrid, Museo Nacional del Prado)
Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 12. April 2025

Glens Falls | The Hyde Collection: Stilllebenmalerinnen des 17. Jahrhunderts

„“ XX
Gefällt es Dir?
Weiter lesen
9. April 2025
Rembrandt, Selbstporträt mit schattierten Augen, Detail, 1634 (The Leiden Collection, New York)
Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 9. April 2025

Amsterdam | H’ART Museum: Rembrandt van Rijn & sein Kreis Alltag und Menschen in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts | 2025

In Zusammenarbeit mit der Leiden Collection wird eine Ausstellung vorbereitet, die sich mit mehr als zwölf Gemälden auf Rembrandt konzentriert, aber auch darüber hinausgeht. Zu sehen sind Meisterwerke aus Rembrandts Umkreis – sowohl aus Amsterdam als auch aus seiner Heimatstadt Leiden.
Gefällt es Dir?
Weiter lesen
4. April 2025
Kutschenpaneele, Mitte 18. Jahrhundert, Frankreich
Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 4. April 2025

Münster | LWL-Museum: Faszination Lackkunst Asiatische und europäische Lackarbeiten | 2025

Im Dezember 2023 übernahm das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die Sammlung des Museums für Lackkunst der BASF Coatings in Münster. Rund 1250 Lackkunstobjekte und eine umfangreiche Fachbibliothek erweitern seitdem den Bestand des LWL-Museums. Erstmals werden die Lackobjekte in einer Sonderausstellung gezeigt.
Gefällt es Dir?
Weiter lesen
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.
Copyright by ARTinWORDS
  • Publikationen
  • Biografie
  • Kontakt
  • Impressum
    Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.OK