0

Nürnberg | Germanisches Nationalmuseum: Hans Hoffmann. Nach Dürer Europaweit gefeierter Vertreter der Dürer-Renaissance

Hans Hoffmann, Liegender Hase von vorn, Detail, Aquarell und Deckfarben auf Pergament ( © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Foto: Jörg P. Anders)

Hans Hoffmann, Liegender Hase von vorn, Detail, Aquarell und Deckfarben auf Pergament ( © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Foto: Jörg P. Anders)

Die monografische Ausstellung thematisiert erstmals weltweit das Leben und Werk Hans Hoffmanns (um 1545/50–1591/92), eines europaweit gefeierten Vertreters der sogenannten Dürer-Renaissance. Nach der großen Dürer-Ausstellung 2012 dreht sich im Germanischen Nationalmuseum wieder alles um den großen Künstler, insbesondere um seine Nachwirkungen. 16 Originale von Albrecht Dürer und 70 Hoffmann-Originale werden erstmals im direkten Vergleich zu sehen sein.

Hans Hoffmann kopiert Albrecht Dürer

Sein künstlerisches Ansehen verdankt der Maler Hans Hoffmann vor allem den zahlreichen Kopien und Kompilationen nach Werken Albrecht Dürers. Hoffmann gilt als ein Hauptvertreter der sogenannten Dürer-Renaissance am Ende des 16. Jahrhunderts. 1584 war er am Münchener Hof tätig, 1585 wurde er nach Prag berufen und dort zum Hofmaler Rudolf II. ernannt.

 

Hoffmann, Imhoff und die Elite Nürnbergs

Sein Leben und Werk waren eng mit der Reichsstadt Nürnberg verbunden. Dort hatte der Maler privilegierten Zugang zur berühmten Sammlung des Patriziers und Kaufmanns Willibald Imhoff, die einen Großteil des künstlerischen Nachlasses von Albrecht Dürer bewahrte. Es war wohl Hoffmann, der den Kontakt zwischen Rudolf II. und Imhoff herstellte, der seine Dürer-Sammlung an den Kaiser verkaufte, die sich heute in der Albertina in Wien befindet (→ Christof Metzger: „Albrecht Dürer hat das Sehen neu gelernt“). Mit Hoffmanns Monogramm versehene Miniaturen in Stammbüchern und Porträts bestätigen, dass er einen intensiven Umgang mit der gesellschaftlichen Elite Nürnbergs pflegte. Neben der Patrizierfamilie Imhoff seien hier nur noch die der Holzschuher von Harlach, deren Handelshaus zu den bedeutendsten Unternehmen der Reichsstadt gehörte, und die der Praun genannt, die ihren wirtschaftlichen Erfolg dem Fernhandel mit zahlreichen Gütern verdankten.

 

Hans Hoffmann im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Die Ausstellung präsentiert zum ersten Mal umfassend Leben und Werk des Nürnberger Künstlers. Sie entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Museum der Schönen Künste Budapest, das den umfangreichsten Bestand an Werken von Hans Hoffmann besitzt. Sie gehörten – wie auch die Werke des Künstlers im Germanischen Nationalmuseum – größtenteils dem Nürnberger Handelsherrn und Kunstsammler Paulus II Praun, der ca. 150 Werke von Hans Hoffmann besaß, von denen ein erheblicher Teil verschollen ist.

 

Hans Hoffmann in Nürnberg: Bilder

  • Hans Hoffmann, Liegender Hase von vorn, Detail, Aquarell und Deckfarben auf Pergament ( © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett)

Weitere Beiträge zu Albrecht Dürer

15. Dezember 2024
Edvard Munch, Auge in Auge, Detail, 1899–1900, Öl auf Leinwand, 136 × 110 cm (Foto: courtesy Munch Museum, Oslo)

Wien | Albertina: Gothic Modern Von Munch zu Kollwitz | 2025

Eleganz & Totentanz: Wie gotische Meisterwerke die Entwicklung der Modernen Kunst beeinflussten: von Munch zu Kollwitz, Grünewald zu Dix, von Dürer zu Schjerfbeck.
24. November 2024
Unbekannte Werkstatt, Madonna mit Kind aus dem Rothenschirmbacher Altar, um 1495, Lindenholz, Kreidegrundierung mit Metall- und Farbauflagen (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Punctum/Bertram Kober)

Halle (Saale) | Kunstmuseum Moritzburg: Frührenaissance in Mitteldeutschland Übergang von Gotik zur Renaissance am Vorabend des Bauernkriegs | 2024/25

Die Ausstellung bietet erstmals einen umfassenden Blick auf die Kunst und Kultur in der mitteldeutschen Region am Vorabend von Reformation und Bauernkrieg.
25. Oktober 2024
Albrecht Dürer, Das tanzende Bauernpaar, 1514 (Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, alter Bestand)

Stuttgart | Staatsgalerie: Druckgraphik aus der Zeit des Bauernkrieges Wir wöllen frei sein | 2024/25

Der Ruf nach geistlicher und weltlicher Freiheit hallt auch in den Werken der Künstler nach – und findet gerade im Medium der Druckgraphik weite Verbreitung. Mit Werken von Albrecht Dürer, Lucas Cranach der Ältere und den Beham-Brüdern.

Aktuelle Ausstellungen

3. Februar 2025
Paul Kleinschmidt, Bardame, Detail, 1932 (Sammlung Arthouse)

Hamburg | Barlach Haus: Paul Kleinschmidt Prachtvolle Malerei 1922–1939 | 2025

Prachtvolle Malerei, entstanden zwischen 1922 & 1939 von Paul Kleinschmidt, wird erstmals in Hamburg gezeigt.
1. Februar 2025
Ithell Colquhoun, Scylla, 1938 (Tate. © Spire Healthcare, © Noise Abatement Society, © Samaritans)

St Ives | Tate St Ives: Ithell Colquhoun Between Worlds | 2025

Über 200 Kunstwerke und Archivmaterialien zeichnen Ithell Colquhouns Entwicklung nach, von ihren frühen Studienarbeiten und ihrer Auseinandersetzung mit der surrealistischen Bewegung bis hin zu ihrer Faszination für die ineinandergreifenden Bereiche von Kunst, sexueller Identität, Ökologie und Okkultismus.
30. Januar 2025
Ivan Grohar, Das Feld von Rafolče, 1903 (Foto: Belvedere, Wien)

Wien | Unteres Belvedere: Slowenische Malerei 1848−1918 Die Welt in Farben | 2025

Die slowenische Malerei um 1900 begeistert mit einer intensiven Beschäftigung mit der Farbe. Das Studium ihrer dekorativen Wirkung, Symbolik, Ausdruckskraft und technischen Anwendung stand selten so sehr im Mittelpunkt.