Das Musée d’art moderne in Paris präsentiert die erste große Retrospektive der norwegischen Künstlerin Anna-Eva Bergman (1909–1987), einer Schlüsselfigur der Nachkriegsmalerei. Ihr plastisches Werk zeichnet sich durch den Gebrauch von Blattgold oder Blattsilber aus und ist eine kraftvolle Hommage an die Schönheit der Natur, nördlicher und mediterraner Landschaften.
Frankreich | Paris: Musée d’Art Moderne
31.3. – 16.7.2023
Anna-Eva Bergman, die zu ihren Lebzeiten auf der ganzen Welt ausstellte (insbesondere 1977 im Musée d’Art Moderne in Paris, aber auch in Italien, Deutschland und Norwegen), ist in Europa zu wenig bekannt. Ihr Werk mit seiner einzigartigen Bildsprache, das auf einem reinen Formenvokabular basiert, muss heute neben dem Werk anderer großer Künstlerinnen wie Hilma af Klint, Georgia O’Keeffe oder Sonia Delaunay-Terk in der Kunstgeschichte breiter betrachtet werden.
Die Ausstellung „Anna-Eva Bergman. Reise ins Innere“ wirft ein entscheidendes Licht auf die Wiederentdeckung dieser bedeutenden Künstlerin, indem sie einen Überblick über ihr gesamtes Schaffen bietet. Die aus mehr als 200 Werken bestehende Ausstellung schließt an die Retrospektive zu Hans Hartung an, mit dem die Künstlerin verheiratet war.
Zu diesem Anlass präsentiert das Museum die zu Lebzeiten des Künstlers erworbene „Stèle Nr. 2“ von 1964, sowie die rund 100 Werke aus der außergewöhnlichen Schenkung der Hartung-Bergman-Stiftung an das MAM im Jahr 2017. Diese Sammlung wird durch Fotografien, Zeichnungen und Archivdokumente aus den Sammlungen der Stiftung in Antibes ergänzt, von denen viele noch nie veröffentlicht wurden.
Ein von Paris Musées Editions unter der Leitung von Hélène Leroy herausgegebener Katalog versammelt Essays französischer und norwegischer Spezialisten. Die Autor:innen gehen insbesondere auf die Fülle der von Bergman angewandten plastischen Techniken und die sehr spezifische Verwendung des Materials ein, das zu seinem Markenzeichen geworden ist: Blech (Gold, Silber, Aluminium, Zinn, Kupfer, Blei, Wismut). Verschiedene Essays beschäftigen sich auch mit Anna-Eva Bergmans Verhältnis zu Zeichnung und Karikatur, zur Architektur, ihrem Umgang mit dem Goldenen Schnitt sowie der Rezeption und Ausstellung ihres Werks, ihrem Verhältnis zu den großen Malern der Nachkriegszeit und an seine Zeitgenossen wie Barnett Newman, Ad Reinhardt oder Mark Rothko.
Das Museum of Modern Art in Paris hat eng mit der Hartung-Bergman-Stiftung in Antibes sowie mit dem Nasjonalmuseet in Oslo zusammengearbeitet, wo die Ausstellung 2023/24 zu sehen sein wird.
Quelle: Musée d’Art Moderne, Paris