Oskar Schlemmer (1888–1943) war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Vielseitig wie kaum ein anderer war er als Maler, Wandgestalter, Grafiker, Bildhauer und Bühnenbildner tätig. Intensiv setzte er sich mit den Künstlern und Kunstströmungen seiner Zeit auseinander. Das Von der Heydt-Museum widmet Schlemmer eine umfassende Ausstellung, die Werke aus allen Phasen seines Schaffens umfasst. Sie legt ihren Fokus weniger auf die Jahre am Bauhaus als vielmehr auf die Spätphase mit Schlemmers ausgereiften Werken.
Deutschland | Wuppertal: Von der Heydt-Museum Wuppertal
3.11.2019 – 23.2.2020
Nach Stationen am Bauhaus in Dessau und an der Kunstgewerbeschule in Breslau war Schlemmer ab 1933 durch den Nationalsozialismus von allen Ämtern ausgeschlossen, seine Kunst galt als entartet. Als Professor für maltechnische Forschungsvorhaben kam er 1940 in die Wuppertaler Lackfabrik von Dr. Kurt Herberts. So verbrachte er seine letzten Jahre in Wuppertal. Hier entwarf er nicht nur sein berühmtes „Lackkabinett“, sondern auch sein „Lackballett“ und seine letzten Werke, die sogenannten „Fensterbilder“.
Schlemmer, der am Bauhaus unter anderem Aktzeichnen lehrte, konzentrierte sich in seiner freien ebenso wie in seiner angewandten Kunst auf das Thema der menschlichen Figur im Raum. Sein Ziel war eine idealistische Synthese aus Einfachheit und Metaphysik. Sichtbar wird das in dem großen Bestand von rund 300 Gemälden und Zeichnungen, der sich in der Sammlung des Von der Heydt-Museums befindet und in seinem ganzen Umfang noch nie gezeigt wurde. Die Ausstellung setzt das Werk Schlemmers in Relation zu dem seiner Lehrer und Kollegen, vor allem auch zu Willi Baumeister und Franz Krause, die sich wie Schlemmer in der Wuppertaler Lackfabrik von Kurt Herberts ins „innere Exil“ zurückzogen.
Quelle: Pressetext