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Graz | Neue Galerie: Alfred Klinkan „Wasnichtallessorauskommt“ erinnert an den österreichischen Maler

Alfred Klinkan, Plakat Galerie „De zwarte Panter“, Detail, Antwerpen 1981 (Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner)

Alfred Klinkan, Plakat Galerie „De zwarte Panter“, Detail, Antwerpen 1981 (Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner)

Wenn sich die Neue Galerie Graz heute mit dem Werk Alfred Klinkans (1950–1994) beschäftigt, bezieht sie sich damit nicht nur auf das Werk einer der zentralsten malerischen Positionen der 1970er und 1980er Jahre in Österreich, sondern auch auf ihre eigene Geschichte. Wilfried Skreiner definierte in den frühen 1980er Jahren als Leiter der Neuen Galerie Graz einen Kreis von jungen Künstlern – Siegfried Anzinger, Hubert Schmalix, Alois Mosbacher, Josef Kern, Erwin Bohatsch und Alfred Klinkan –, deren Kunst er als „Neue Malerei“ bezeichnete. Das sinnlich-narrative Malerlebnis dieser Generation wurde als Gegenkraft zur als objektfeindlich empfundenen und ausschließlich von der Idee des Kunstwerks getragenen Konzeptkunst verstanden.

Am 30. April 2020 wäre Alfred Klinkan 70 Jahre alt geworden. Er war ein Vorreiter der „Neuen Malerei“ in Österreich, die er in der Folge wesentlich mittrug. In den frühen 1970er Jahren studierte er in Wien an der Akademie der bildenden Künste bei Josef Mikl und Wolfgang Hollegha und setzte damit auf Malerei, was in Zeiten der Performance-, Konzept- und beginnenden Medienkunst bereits anachronistisch anmutete.

 

 

Der provokante Unterton seiner frühen Arbeiten, der in verblüffendem Kontrast zur scheinbaren Naivität seiner Bildsprache steht, erklärt sich aus dem Eindruck der Dynamiken rund um das Protestjahr 1968. Kunstrichtungen wie der Wiener Aktionismus, die Wirklichkeiten oder die Pop Art allgemein verdichtete Klinkan in seinem Werk zu etwas Anarchisch-Eigenständigem. Die doppelbödige Naivität und der damit verbundene Humor seiner Kunst übertrugen sich selbstverständlich auf das reale Leben, das Klinkan oft als Story, als Comic oder überhaupt als Wunder begriff – long live Rock’n’Roll, das lange Haar, das warme Bier und der letzte Tschick!

Kuratiert von Günther Holler-Schuster.

 

Alfred Klinkan: Bilder

  • Alfred Klinkan, Plakat Galerie „De zwarte Panter“, Antwerpen 1981 (Detail) (Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner)
  • Alfred Klinkan, Gedeck für sieben Zwerge, 1976, Mischtechnik auf Geschenkpapier, kaschiert auf Karton (Neue Galerie Graz, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner)
  • Alfred Klinkan, Ohne Titel (Aus der „Sommerserie“), 1983, Öl/Lw, Foto: J. Koinegg/Neue Galerie Graz)
  • Alfred Klinkan, Das Brouwerlied, 1985, Öl/Lw (Artothek des Bundes, Dauerleihgabe an die Neue Galerie Graz, Foto: J. Koinegg/Neue Galerie Graz)

Aktuelle Ausstellungen

15. Dezember 2024
Edvard Munch, Auge in Auge, Detail, 1899–1900, Öl auf Leinwand, 136 × 110 cm (Foto: courtesy Munch Museum, Oslo)

Helsinki | Ateneum Art Museum: Gothic Modern From Darkness to Light. Moderne Kunst und Gotik | 2024/25

Eleganz & Totentanz: Wie gotische Meisterwerke die Entwicklung der Modernen Kunst beeinflussten: von Munch zu Kollwitz, Grünewald zu Dix, von Dürer zu Schjerfbeck.
6. Dezember 2024
Adolph Menzel, Atelierwand, Detail, 1872, Öl auf Leinwand, 111 × 79,3 cm (Hamburger Kunsthalle)

Hamburg | Hamburger Kunsthalle: Illusion Trompe-l'oeil bis Illusion | 2024/25

Die Ausstellung zeigt, dass Illusion jedoch weit mehr bedeutet als nur bloße Augentäuscherei. Sie offenbart sich in der (illusionistischen) Selbstliebe des Narziss genauso wie in architektonischen Raumillusionen, im Spiel des Verbergens und Enthüllens über die Bildmotive des Vorhangs und der Maske, in der Bedeutung des geöffneten oder geschlossenen Fensters zur Welt sowie in Darstellungen von Visionen und Träumen.
3. Dezember 2024
Christian Marclay, The Clock, Film-Still, 2010, Video (Schwarzweiß und Farbe, Ton), 24 Std. (The Museum of Modern Art, New York. Versprochenes Geschenk aus der Sammlung von Jill und Peter Kraus. © 2024 Christian Marclay. Mit freundlicher Genehmigung von Paula Cooper Gallery und White Cube)

New York | MoMA: Christian Marclay: The Clock 24-Stunden-Montage visualisiert Zeitmessung | 2024/25

27. November 2024
Bartholomeus van der Helst, Zwei Regentinnen und zwei Regenten des Spinhuis, Detail, 1650, Öl auf Leinwand, 219 x 305 cm (Amsterdam Museum, Amsterdam)

Frankfurt | Städel Museum: Rembrandts Amsterdam Kunst und Gesellschaft in Goldenen Zeiten? | 2024/25

War das "Goldene Zeitalter" der niederländischen Barockmalerei wirklich so "golden"? Das Städel hinterfragt Kunst und Gesellschaft, die im 17. Jhdt auf Kolonialismus und Weltwirtschaft, auf Glaubenskrieg (80-jähriger Krieg) und Migration aufbaute. Gruppenporträts der städtlischen Eliten - allen voran von Rembrandt, Bartholomeus van der Helst uvm. - bilden Macht und Reichtum ab; sie stehen auch für neuartige künstlerische Lösungen.
26. November 2024

Madrid | Prado: Polke / Goya Inspiration für das 20. Jahrhundert | 2024/25

„Polke / Goya“ umfasst Objekte, Fotografien, Gemälde, Filme und Zeichnungen, die inhaltlich als auch technisch ein vielfältiges Bild der Verbindung zwischen den beiden Künstlern aufzeigen.
26. November 2024
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München | Alte Pinakothek: Rachel Ruysch Prunkvolle Blumenstillleben aus dem Barock | 2024/25

Die Alte Pinakothek widmet Rachel Ruysch die weltweit erste große monografische Ausstellung. Es gilt die wundersame Welt der Rachel Ruysch zwischen Kunst und Naturwissenschaft, perfektionierter Feinmalerei und künstlerischer Freiheit inmitten illustrer Auftraggeber in Amsterdam, Düsseldorf und Florenz zu entdecken.