In seinen frühen Jahren etablierte sich der niederländische Barockmaler Nicolaes Maes als ein Genremaler und Porträtist. Ab 1660 spezialisierte er sich auf kleinformatige Bildnisse. Seine frühen religiösen Gemälde, wie das Gemälde „Christus segnet die Kinder [Lasset die Kinder zu mir kommen]“ (1652/53, National Gallery of Art | London), sind stark von Rembrandt van Rijns Einfluss geprägt.
Niederlande | Den Haag: Mauritshuis
17.10.2019 – 19.1.2020
Der aus Dordrecht stammende Nicolaes Maes wurde wahrscheinlich um 1650 Schüler von Rembrandt in Amsterdam. Bis 1654 war Maes nach Dordrecht zurückgekehrt und blieb dort bis 1673, bis er wieder nach Amsterdam zurückkehrte. Die frühesten seiner kleinformatigen häuslichen Szenen, die wahrscheinlich De Hooch und andere Delfter Maler beeinflussten, entstanden erst nach seiner Rückkehr nach Dordrecht. Um 1656 wandte er sich der Porträtmalerei zu.
Die Ausstellung im Mautritshuis in Den Haag zeigt über 35 Gemälde und Zeichnungen, der einer der wichtigsten Schüler Rembrandts war. Die frühesten Werke zeigen Maes als einen Schüler Rembrandts, der sich mit sakralen Themen beschäftigte. Im Mittelpunkt der Retrospektive stehen intime Szenen des Alltags, für die Maes am bekanntesten ist. Er war ein Pionier der Darstellung des Belauschens. Seine sorgfältig gestalteten Erzählungen durchbrechen oft die vierte Wand und machen den Betrachter zu einem Teilnehmer der Szene, während die handelnden Personen – oft ein Dienstmädchen – belauschen oder auf illegales Treiben hinweisen. Diese Szenen werden von einem unbeschwerten, moralischen Ton begleitet, sofern die dargestellten Hausfrauen nicht Spitzen klöppeln, Essen zubereiten oder fromm in der Bibel lesen. Nachdem Nicolaes Maes 1673 erneut nach Amsterdam übersiedelt war, widmete er sich fast ausschließlich dem Porträt. Hier versuchte er die Eleganz und die Grandezza der Bildnisse Anthonis van Dycks für sich fruchtbar zu machen.
Die Ausstellung wird von der National Gallery, London, und dem Mauritshuis, Den Haag, organisiert.