Etel Adnan (1925–2021) nahm oft Landschaften als Ausgangspunkte für ihre Kunst. Wie Vincent van Gogh versuchte sie, die Kraft der Natur auf der Leinwand mit einer eigenen Farbpalette und einem ganz eigenen Malstil zu vermitteln. Adnan spürte, genau wie Vincent, dass ihre Bilder die Grenzen der Sprache überwinden. Sie fand in ihrer Kunst eine bildliche Sprache, die zudem auch kulturelle Grenzen zu überschreiten in der Lage war.
Niederlande | Amsterdam: Van Gogh Museum
20.5. – 4.9.2022
Der Schwerpunkt der Ausstellung „Etel Adnan. Colour as Language“ liegt auf Adnans Gemälden. Ihre Landschaften – oft vereinfacht und mit intensiven Farben und abstrakten Formen gestaltet – treten in einen Dialog mit mehreren Werken Van Goghs. Die Ausstellung umfasst auch ihre „Leporellos“-ihre bekannten aufklappbaren Werke und Bücher sowie Wandteppiche und Literatur.
Etel Adnans einzigartige Lebensgeschichte spielt ebenfalls eine Rolle in der Amsterdamer Personale. Die Künstlerin bewegte sich für den größten Teil ihres Lebens zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen. Das Van Gogh Museum interessiert die Bedingungen des Aufwachsens mit einem multikulturellen Umfeld: Wie hat es ihr Leben geprägt, und wie spiegelt sie sich in ihrer Kunst wider?
Etel Adnan war 87 Jahre alt, als sie mit ihren Gemälden den internationalen Durchbruch schaffte. Zu dieser Zeit hatte sie sich mit ihrer literarischen Prosa und Poesie bereits einen internationalen Ruf erarbeitet gehabt. Adnan war eine unkonventionelle, faszinierende Künstlerin, Philosophin, Schriftstellerin, Malerin und Aktivistin. Sie wuchs in Beirut auf, studierte in Paris und Kalifornien und lebte und arbeitete jahrelang an den beiden letztgenannten Orten. Adnan starb am 14. November 2021 im Alter von 96 Jahren, gerade als diese Retrospektive im Van Gogh Museum vorbereitet wurde.
Quelle: Van Gogh Museum