Alberto Burri

Wer war Alberto Burri?

Alberto Burri (Città di Castello 12.3.1915–13.2.1995 Nizza) war ein italienischer bildender Künstler, Maler, Bildhauer und Arzt, der mit Materialbildern international bekannt wurde. Als Arzt im Zweiten Weltkrieg tätig, wandte sich Burri während der Kriegsgefangenschaft dem Zeichnen zu. Um 1950 wurde der Künstler international für Materialbilder bekannt, die im Kontext des Informel gesehen werden können (→ Abstrakter Expressionismus | Informel). Kontakte zu Lucio Fontana und Antoni Tàpies bestärkten Burri in seiner Materialwahl und der Weiterentwicklung der Malerei zu reliefhaften Objekten. Neben Robert Rauschenberg in den USA zählten Burri, Fontana und Tápies zu den wichtigsten für die Erneuerung der Montage und des Materialbildes in Europa. Obschon in den 1950er Jahren mit vielen Preisen geehrt und neben den Malern des Abstrakten Expressionismus genannt, wurde der Einzelgänger Alberto Burri in den letzten Jahren international nahezu völlig vergessen.

Kindheit und Ausbildung zum Arzt

Alberto Burri wurde am 12. März 1915 in Città di Castello in Umbrien (Italien) geboren. 1935 besuchte Burri das staatliche Gymnasium in Arezzo, lebte als Internatsschüler in einer Pension und belegte, wie sein Schulzeugnis vermerkt, Klassische Philologie an einer Privatschule in Città di Castello.

Als Freiwilliger diente Alberto Burri im Abessinienkrieg (1935–1941). Nach seiner Rückkehr aus Nordafrika wurden Burri und sein jüngerer Bruder Vittorio an der medizinischen Fakultät in Perugia eingeschrieben, und nach seinem afrikanischen Abenteuer beschloss Burri, sich auf Tropenkrankheiten zu spezialisieren. Zudem hatte er die Absicht, nach Afrika auszuwandern. Burri promovierte im Herbst 1940.

Am 12. Oktober 1940, zwei Tage nach dem Eintritt Italiens in den Zweiten Weltkrieg, wurde Alberto Burri eingezogen und als Soldat nach Libyen geschickt. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Arzt und Kampfsanitäter. Aufzeichnungen der Armee belegen, dass Burri innerhalb von 20 Tagen nach dieser Anordnung eine vorläufige Entlassung erhielt, damit er sein medizinisches Praktikum absolvieren und das Diplom erwerben konnte, um sich als Arzt zu qualifizieren.
Burri behauptete später, er habe Kunstgeschichte studiert, weil er die ihn umgebenden Kunstwerke verstehen wollte. Er studierte auch Griechisch und war in der Lage, klassische griechische Literatur zu lesen und sich daran zu erfreuen.

Am 8. Mai 1943 wurde seine Einheit von den Briten in Tunesien gefangen genommen und später den Amerikanern übergeben und nach Hereford, Texas, in ein Kriegsgefangenenlager verlegt. Dort waren rund 3000 italienische Offiziere untergebracht. Alberto Burri begann zum Zeitvertreib zu malen. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und angesichts seiner Erlebnisse mit Verwundungen, Verletzten und Sterbenden gab er den Arztberuf auf und wurde Künstler.

Werke

Alberto Burri lebte und arbeitete ab 1946 in Rom und widmete sich ausschließlich der Malerei. Im Alter von knapp 30 Jahren und ohne jegliche akademische Ausbildung setzte er sich als Künstler durch. Der tragische Tod seines jüngeren Bruders Vittorio an der russischen Front 1943 hatte ihn stark getroffen. Indem sich Burri vom Rest der Welt abschottete und figurative Motive auf dicken farbigen Markierungen darstellte, verwirklichte er nach und nach den Wunsch, den Arztberuf zugunsten der Malerei aufzugeben. Thema und Ausgangspunkt seiner Kunst waren Krieg, Entbehrungen und die katastrophale Niederlage Italiens.

Burri ist vor allem für seine Serie von „Sacchi“ bekannt, die aus genähten und geflickten Resten zerrissener Leinensäcke bestehen, in einigen Fällen kombinierte er sie mit Fragmenten weggeworfener Kleidung. Weitere Serien des Künstlers sind: „Catrami“, „Muffe“, „Gobbi“, „Bianchi“, „Legni“, „Ferri“, „Combustioni plastiche“, „Cretti“ und die „Cellotex“-Werke. Der Künstler bewegte sich von einem Satz an Materialien, Prozessen und Farben zum nächsten. Im Laufe seiner Karriere beschäftigte sich Burri auch mit der Geschichte der Malerei, was in seiner tiefen Vertrautheit mit der Renaissance-Kunst seiner Heimat Umbrien begründet liegt. Zudem stand er im Dialog mit dem amerikanischen Minimalismus (→ Minimal Art | Minimalismus), der seine späteren „Cretti“- und „Cellotex“-Werke massiv geprägt hat.

Trotz Burris Affinität zum Informel und seiner Freundschaft mit Ettore Colla, der Alberto Burri die Gruppo Origine – 1951 gegründet und aufgelöst von Colla, Mario Balocco und Giuseppe Capogrossi – nahebrachte, erscheint die künstlerische Forschung des Malers unabhängig und selbständig.

Frühe Werke

Als Burri am 27. Februar 1946 nach Italien zurückkehrte, kollidierte seine Entscheidung, Künstler zu werden, mit der schweren Rezession nach dem Zweiten Weltkrieg und der Unzufriedenheit seiner Eltern. Er zog als Gast der Geigerin und Komponistin Annibale Bucchi, der Cousine seiner Mutter, nach Rom, die seine Tätigkeit als Maler förderte.

Von der Abstraktion zum Materialbild

In Rom hatte Alberto Burri Gelegenheit, Kontakte zu den wenigen, aber sehr aktiven Institutionen zu knüpfen, die der bildenden Kunst nach dem Krieg eine neue Plattform boten. Er arbeitete zunächst in einem kleinen Atelier in der Via Margutta. Der amerikanische Journalist Milton Gendel besuchte Burris Atelier 1954 und berichtete viele Jahrzehnte später:

„Das Atelier ist dickwandig, weiß getüncht, ordentlich und asketisch; seine Arbeit ist ‚Blut und Fleisch‘, geröteter zerrissener Stoff scheint eine Parallele zu dem Stillen von Wunden zu sein, die Burri in Kriegszeiten erlitt.“1

Burris erste Einzelausstellung in der Galerie- und Buchhandlung „Galleria La Margherita“ in Rom im Jahr 1947 zeigte Landschaften und Stillleben (ab 10.7.1947, organisiert von den Dichtern Leonardo Sinisgalli und Libero De Libero). Burris künstlerische Entwicklung mündete noch vor Ende desselben Jahres in abstrakten Formen, wobei die Verwendung kleinformatiger Tempera unter dem Einfluss von Künstlern wie Jean Dubuffet und Joan Miró entstand, deren Ateliers Burri im Winter 1948 während einer Reise nach Paris besuchte.

„Catrami“, „Muffe“, „Gobbi“

Zwischen 1948 und 1950 experimentierte Burri mit ungewöhnlichen, „unorthodoxen“ Materialien wie teerigen Substanzen, Sand, Zink, gemahlenem Bimsstein und Aluminiumstaub, industriellen Emailfarben sowie Polyvinylchlorid-Kleber, wobei letztere die gleiche Bedeutung wie Ölfarben erhielten (vgl. Arte Povera). Burri bildete Ablagerungen und Risse, welche die Integrität der Bildebene zerstörten. Dann beschädigte er die Struktur seiner Malerei, indem er den Bildträger durchbohrte, freilegte und wiederherstellte. Anstatt das traditionelle zusammenhängende Stück gespannter Leinwand zu verwenden, stellte Burri seine Werke aus Lumpen, aus zerbrochenem Holzfurnier, angeschmolzenes Plastik, geschweißten Stahlblechen oder Schichten aus geschmolzenem Kunststoff zusammen – er nähte, nietete, lötete, heftete, klebte und verbrannte seine Materialien. Seine Arbeit zerstörte und rekonfigurierte die westliche Bildtradition und veränderte gleichzeitig den Umfang und die affektive Kraft der modernistischen Collage.

Während dieses künstlerischen Übergangs zeigte der Maler seine Sensibilität für die Mixed-Media-Abstraktion von Enrico Prampolini, einer zentralen Figur der italienischen abstrakten Kunst (→ Abstrakte Kunst). Dennoch ging Burri in seinem „Catrami“ [Teer] einen Schritt weiter und präsentierte Teer nicht als einfaches Collagematerial, sondern als eigentliche Farbe, die sich – durch verschiedene klare und deckende Schattierungen in monochromem Schwarz – mit der Gesamtheit des Gemäldes vermischte. Sein „Nero 1“ von 1948 bezeichnete der Künstler später als ersten Meilenstein seiner Malerei. Damit begründete er die Verbreitung des monochromen Schwarz, das neben Weiß [„Bianchi“-Serie, 1949–50] und Rot während seiner gesamten Karriere seine wichtigsten Farbtöne blieben.

Die Serie „Muffe“ präsentierte buchstäblich die spontanen „Reaktionen“ der verwendeten Materialien. Burri schien sein Material in Tropfen und Konkretionen gleichsam zum Leben zu erwecken. Dadurch erzielte er auch die Effekte und das Aussehen von echtem Schimmel. In einigen Kunstwerken aus dieser Zeit, die Alberto Burri „Gobbi“ [Buckelige] nannte, konzentrierte sich Burri auf die räumliche Ausdehnung des Gemäldes, indem er Äste auf der Rückseite der Leinwand montierte. Burris Werke überschritten die Zweidimensionalität und entwickelten sich in den dreidimensionalen Raum, das die Nähe Burris künstlerischer Praxis mit Lucio Fontanas Spazialismo zeigt.

„Sacchi“ und Anerkennung in den USA

Mit „SZ1“, Akronym für „Sacco di Zucchero 1“, veränderte Burri 1949 seine künstlerische Strategie: Er nutzte einen Teil der amerikanischen Flagge in dem Kunstwerk und nahm so den Einsatz derselben in der amerikanischen Pop Art vorweg. Burris strebte im Gegensatz zu Jasper Johns jedoch keine sozialen oder symbolischen Implikationen an, da die formale und farbige Ausgewogenheit des Gemäldes der einzige Zweck der Integration war.

Ab 1952 entwickelte Burri mit den „Sacchi“ Kunstwerke aus Jutegewebe, das durch den Marshallplan weit verbreitet wurde: Die Farbe verschwand fast vollständig und ließ Raum für die Oberfläche des Materials. In den „Sacchi“ Burris gibt es keine Trennung mehr zwischen Malfläche und ihrer Form. Angesichts der impulsiven Gesten des zeitgleichen Action Painting basieren Burris Werke auf aufmerksamen Reflexionen und präzisen Berechnungen.

Mit der Serie „Sacchi“ gewann Alberto Burri nicht das Verständnis der Öffentlichkeit. Stattdessen wurde ihm vorgeworfen, sich extrem weit vom Kunstbegriff entfernt zu haben. 1952, im Jahr seiner ersten Teilnahme an der Ausstellung der „Biennale von Venedig“, wurden die Säcke mit den Titeln „Lo Strappo“ und „Rattoppo“ abgelehnt. Noch im Jahr 1959 forderte eine Geschäftsordnung des italienischen Parlaments die Entfernung eines Werkes Alberto Burris aus der Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom.
In der Zwischenzeit, genauer 1953, hatte James Johnson Sweeney, Direktor des Solomon R. Guggenheim Museums in New York, Burris Gemälde in der „Obelisco“-Galerie in Rom entdeckt und ein Werk in einer Gemeinschaftsausstellung vorgestellt. Seither gilt Alberto Burri als Vertreter der neuen künstlerischen Tendenz im Europa der Nachkriegszeit. Kurator und Künstler verband eine lebenslange Freundschaft, der 1955 die erste Monografie über Burri schrieb. Anfang 1953 besuchte der US-amerikanische Künstler Robert Rauschenberg Alberto Burri in dessen römischem Atelier. Dort sah er u. a. „Grande bianco“ (1952) eine von drei großen Textilcollagen. Weitere Treffen fanden 1955 statt. Obwohl sich beide Künstler nicht unterhalten konnten, inspirierten Burris Werke Rauschenberg bei der Entwicklung seiner Combine Paintings. Die Beziehung zu den USA wurde durch Alberto Burris Hochzeit mit der amerikanischen Balletttänzerin (Schülerin von Martha Graham) und Choreografin Minsa Craig (1928–2003) am 15. Mai 1955 in Westport, Connecticut, weiter vertieft. Ab 1963 lebte das Paar während der Wintermonate in Los Angeles.

Feuer als Material

1953/54 experimentierte Alberto Burri nach einigen anfänglichen Versuchen mit Feuer. Er brannte Illustrationen aus dem Gedichtband von Emilio Villa an. Der Dichter war einer der ersten, der das revolutionäre, künstlerische Potenzial des Malers erkannte, seit 1951 darüber schrieb und mit ihm an Künstlerbüchern arbeitete. In einer Reportage für die Zeitschrift „Civiltà delle Macchine“ (1955 ) erinnerte sich Villa an einen gemeinsamen Besuch auf einem Ölfeld, der einen starken Einfluss auf das Interesse des Künstlers an der Verwendung von Feuer hatte.

„Combustioni“, „Legni“, „Ferri“, „Plastiche“

Das für die „Combustioni [Verbrennungen]“ übernommene Verfahren nutzte Alberto Burri weiter, als er um 1957 von Papier auf die „Legni [Hölzer]“ überging. Er befestigte dafür dünne Blätter aus Holzfurnier auf Leinwand oder anderen Bildträgern.

Zur gleichen Zeit arbeitete Burri auch an der Serie der „Ferri [Eisen]“, Werke aus geschnittenen und mit einer Lötlampe geschweißten Blechen, in denen er ein allgemeines Gleichgewicht der Elemente anstrebte. Die bekannteste Anwendung dieses Verfahrens findet sich in den „Plastiche [Kunststoffe]“ der 1960er Jahre, als sich auch in Italien eine allmähliche kritische Öffnung gegenüber Burris Kunst zeigte.

Die Lötlampe war für Alberto Burri nur scheinbar ein zerstörerisches Gerät. Die Flamme ließ auf Cellophan, schwarzem, rotem oder transparentem Kunststoff oder auf der Serie „Bianchi Plastica [Weißer Kunststoff]“ Wulste entstehen. Tatsächlich veränderte der Maler diese Krater durch Blasen. Dem „Widerstand“ gegenüber der Zufälligkeit der Flamme wohnt eine Art Versuch, den „Zufall zu beherrsche“, inne. Burris Philosophie ging von der Gleichwertigkeit der Materialien aus – nicht von der Zerstörung oder einem Ersatz.

Von Cretto bis Cellotex

Ab 1963 verbrachten Burri und seine Frau ihre Winter in Los Angeles. Der Maler löste sich im Laufe der Zeit zunehmend von der Künstlergemeinschaft der Stadt und konzentrierte sich intensiv auf seine eigene Arbeit. Während seiner wiederkehrenden Reisen in den Death Valley National Park fand der Künstler in der natürlichen Rissbildung der Wüste die visuelle Inspiration für „Cretti [Risse]“ (ab 1973). Der Krakelee-Farbeffekt seiner Kunstwerke aus den 1940er Jahren scheint in dieser Serie in Schwarz oder Weiß weiterentwickelt.

Indem er eine spezielle Mischung aus Kaolin, Harzen und Pigmenten einsetzte, trocknete der Maler die Oberflächen seiner Werke im heißen Ofen. Mit einer PVA-Klebeschicht stoppte Alberto Burri den Erhitzungsvorgang im gewünschten Moment und erzielte so mehr oder weniger starke Rissbildungen, die dank der umfassenden Chemiekenntnisse des Malers stets ausgeglichen wurden.

Burri setzte das für die „Cretti“ entwickelte Verfahren auch in Skulpturen ein in der Universität von Kalifornien, Los Angeles, im Museo di Capodimonte, Neapel: „Grandi Cretti [Große Risse]“ aus gebranntem Ton (beide 49 x 16) und vor allem in der riesigen Betondecke des „Cretto di Burri“ bei Gibellina, auf den Ruinen der alten sizilianischen Kleinstadt, die durch das Erdbeben von 1968 zerstört wurde.

Cellotex und die großen Bilderzyklen

In den 1970er Jahren erfuhr Burris Kunst einen allmählichen Übergang zu größeren Dimensionen, während Retrospektiven auf der ganzen Welt den Künstler würdigten.2 Im Gemäldezyklus „Il Viaggio [Die Reise]“ von 1979 zeichnete Burri in zehn monumentalen Kompositionen die Schlüsselmomente seines künstlerischen Schaffens nach.

Das bevorzugte Material in dieser Phase war Celotex, eine industrielle Mischung aus Holzabfällen und Klebstoffen, die häufig bei der Herstellung von Dämmplatten verwendet wird. Bis dahin hatte der Maler dieses Material in seinen bisherigen Arbeiten seit den frühen 1950er Jahren als Träger für seine Acetat- und Acrylarbeiten eingesetzt. Zwanzig Jahre später nutzte Burri Cellotex in Bild-Serien, die er als Polyptychon auf einer dominanten und klaren geometrischen Struktur konzipierte. „Orsanmichele“ (1981) oder in schwarzen monochromen Variationen wie „Annottarsi“ (1985 ) fallen durch extrem dünne Kratzschattierungen oder das Nebeneinanderstellen von glatten und rauen Partien auf. „Sestante [Sextant]“ (1983) oder die Hommage an das Gold der Mosaike von Ravenna in seiner letzten Serie „Nero e Oro [Schwarz und Gold]“.

Grande Cretto (1985–1989/2015)

Die sizilianische Stadt Gibellina wurde 1968 durch ein Erdbeben verwüstet. Alberto Burri schuf ab 1981 über Gibellina Vecchia, den Ruinen des historischen Teils von Gibellina, ein gewaltiges Monument: Die Ruinen wurden unter einer dicken Schicht weißen Beton begraben, der begehbare Einschnitte aufweist, um die alten Gassen mit ihrer Enge noch nachvollziehen zu können. Die Betondecke wirkt wie ein riesiges Leichentuch, das die Ruinen zwar bedeckt, aber dennoch durchlässig ist. Die Risse fungieren als lange Ausfallstraßen und Gänge, die sich durch eine Fläche von etwa 85.000 Quadratmetern schlängeln. Mit „Grande Cretto“ erweckte Alberto Burri die verwüstete Stadt wieder zum Leben.

Die 1984 begonnene und 1989 unterbrochene Arbeit wurde 2015 zum 100. Geburtstag des Künstlers abgeschlossen. Es ist eines der größten jemals realisierten Kunstwerke. Die niederländische Filmemacherin Petra Noordkamp dokumentierte Burris einzigartiges Land-Art-Denkmal.

Ausstellungen und Preise

Alberto Burris erste Einzelausstellung fand 1947 in der Galleria La Margherita in Rom statt. Er stellte seine Arbeiten regelmäßig in den Vereinigten Staaten aus, beginnend in den frühen 1950er Jahren in der Allan Frumkin Gallery, Chicago, sowie in der Stable Gallery und der Martha Jackson Gallery, beide in New York. 1953 nahm der Direktor und Kurator des Guggenheim-Museums, James Johnson Sweeney, Burri in die wegweisende Ausstellung „Younger European Painters: A Selection“ auf, und er schrieb die erste Monografie über den Künstler (1955). Ebenfalls 1955 nahm Burri an der „VII. Quadriennale von Rom“ teil. Zwischen 1958 und 1995 war Burri sieben Mal auf der „Biennale von Venedig“ und drei Mal der „documenta“ in Kassel zu sehen.

  • 1959: Dritter Preis beim Pittsburgh International, Carnegie Museum of Art
  • 1959: Premio dell’Ariete in Mailand
  • 1959: UNESCO-Preis auf der Biennale von São Paulo
  • 1960: Kritikerpreis der Biennale von Venedig
  • 1965: Premio Marzotto
  • 1965: Hauptpreis der Biennale von São Paulo
  • 1973: Antonio-Feltrinelli-Preis
  • 1994: Auswärtiges Ehrenmitglied in der American Academy of Arts and Letters

Burris früheste US-Retrospektiven wurden vom Carnegie Museum of Art, Pittsburgh (1957) und dem Museum of Fine Arts, Houston (1963) organisiert. Weitere große Ausstellungen umfassen Retrospektiven im Musée national d’art moderne, Paris (1972) und in der Frederick S. Wight Gallery der University of California, Los Angeles (1977); letztere reiste zum Marion Koogler McNay Art Institute, San Antonio, Texas, und zum Guggenheim Museum (1978).

Tod

Alberto Burri starb am 13. Februar 1995 im Alter von 79 Jahren im südfranzösischen Nizza.

1978 gründete der Künstler die Fondazione Palazzo Albizzini Collezione Burri in Città di Castello. Heute betreibt die Fondazione in seiner Heimatstadt zwei Museen, die von ihm persönlich installierte Kunstwerke präsentieren: den Palazzo Albizzini und das Ex Seccatoi del Tabacco.

  1. Milton Gendel, ‚I Will Not Be a Sunday Painter‘: Alberto Burri Makes a Picture, in 1954, in: Artnews (9.10.2015).
  2. Eine große Einzelausstellung durchquerte 1977/78 die Vereinigten Staaten und endete im Solomon R. Guggenheim Museum in New York.