Jean Dubuffet

Wer war Jean Dubuffet?

Jean Dubuffet (Le Havre 31.7.1901–12.5.1985 Paris) war ein französischer Künstler der Nachkriegszeit. Er reagierte auf die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs mit geschichteten Materialbildern, die ihm rasch internationale Beachtung brachten. Als Maler, Bildhauer, Collage- und Aktionskünstler schuf Dubuffet ein vielschichtiges, hochphilosophisches Werk. Neben seinen künstlerischen Arbeiten ist die Etablierung der Art Brut eine der wichtigsten Leistungen Dubuffets: Jean Dubuffets Art Brut!

Kindheit und Ausbildung

Jean Philippe Arthur Dubuffet wurde am 31. Juli 1901 in Le Havre geboren. 1901 in Le Havre als Sohn einer Familie von Weingroßhändlern geboren, entstammte er gutbürgerlichen Verhältnissen. Bereits in der Jugend entschied er sich für eine künstlerische Ausbildung und besuchte ab 1916 Abendkurse im Zeichnen an der École des Beaux-Arts in seiner Heimatstadt.

Im Alter von 17 Jahren zog Dubuffet nach Paris, um ab 1918 an der renommierten Académie Julian Malerei zu studieren. Nach sechs Monaten verließ er die Ausbildungsstätte, da er erkannt hatte, dass er mit Lieblingsfächern seinen eigenen Lehrplan schaffen konnte: Philosophie, Literatur und Ethnologie. Voller Skepsis gegen den gängigen Kunstbetrieb arbeitete Jean Dubuffet völlig isoliert. Zu den wichtigsten Überzeugungen des aus dem gutbürgerlichen Milieu stammenden Künstlers gehörte, dass nur im einfachen Leben der „kleinen Leute“ und in den nichtangepassten gesellschaftlichen Randbereichen Wahrheit und Ursprünglichkeit zu finden wären. In Paris lernte Dubuffet 1919 Max Jacob kennen, kurz darauf die Künstler Raoul Dufy und Fernand Léger.

Die frühesten Werke von Jean Dubuffet lassen die Unsicherheit des angehenden Malers spüren. Sie sind stilistisch disparat, paraphrasierte er doch die unterschiedlichsten Richtungen: Neoklassizismus, im Stil von Jean Fautrier oder Juan Gris und Joan Miró. In den während der 1960er Jahre verfassten Werkkatalog hat Jean Dubuffet nur wenige dieser Arbeiten aufgenommen. Obschon sich der Künstler später von diesen Werken distanzierte, gelten sie in der kunsthistorischen Forschung als wichtige Wegmarken, von denen aus Dubuffet nach dem Zweiten Weltkrieg weiterarbeitete: Der relativ flächige und aus großen Farbformen zusammengesetzte Bildaufbau ist an Henri Matisse geschult. Weiters fallen das Überschneiden des Bildmotivs durch den Rahmen und die extreme Nahsichtigkeit auf. Dazu kommen das gleichwertige Nebeneinander isolierter Einzelformen, die Deformation der Figur und die betont kindliche, volkstümliche Interpretation des Porträts bei Masken (vgl. Paul Klee, den Dubuffet bewunderte).

Reisejahre – Weinhandel – Zweiter Weltkrieg

Den Winter 1919/20 verbrachte der angehende Künstler in Algier. Seine Zeichnungen und Landschaften waren von Paul Cézanne beeinflusst. Genauso zeigte sich der Maler beeinflusst von Suzanne Valadon und Raoul Dufy.

1923 musste Jean Dubuffet seinen Militärdienst leisten und zog, da er in Paris im Büro für Meteorologie eingesetzt wurde, in eine Wohnung in der Rue Joseph Bara. Er verkehrte mit Fernand Léger und Kahnweiler, bei dem er sonntags in Boulogne André Masson und Juan Gris traf. Nachdem Dubuffet 1924 aus dem Militärdienst entlassen worden war, hielt er sich in Lausanne bei seinem Freund Paul Budry auf, wo er „Kirschen mit Raucher“ malte.

Nun begann Jean Dubuffet vermehrt zu reisen. Schließlich entschied er sich, seine Karriere als Künstler zu beenden. Nach einem Aufenthalt in Buenos Aires (ab 1.1.1925), wo er als technischer Zeichner arbeitete, ging Dubuffet schließlich nach Le Havre zurück, um in die väterliche Weinhandlung einzutreten.

Kurze Zeit später verschlug es ihn aber wieder nach Paris, wo er 1930 in Bercy eine Weingroßhandlung eröffnete. Zu jener Zeit schien Dubuffet allerdings bereits hin- und hergerissen, widmete sich immer wieder mit seiner künstlerischen Ader, entschied sich aber 1937 erneut, die Kunst hinter sich zu lassen und sich auf sein Geschäft zu konzentrieren. Bereits 1935 hatte der junge Mann seine zukünftige Frau Émilie Carlu kennengelernt, die er 1937 heiratete. Einige Jahre führte das Paar das bürgerliche Leben einer Händlerfamilie.

Im Zweiten Weltkrieg kam es schließlich zu einer weiteren Zäsur, Dubuffet musste 1939 als einfacher Soldat zum Militär einrücken. Er wurde dem Luftfahrtsministerium in Paris zugeteilt und im meteorologischen Dienst in Italien stationiert. Im August 1940 kehrte Dubuffet völlig mittellos nach Paris zurück, wo er Lili traf. Um ihren gemeinsamen Lebensunterhalt zu verdienen, musste er einmal mehr als Weinhändler tätig werden. Nach der Rückkehr nach Paris 1942 verpachtete Dubuffet seinen Großhandel und entschloss sich endgültig, Künstler zu werden.

Frühe Werke

Erst im Alter von 41 Jahren, während in der deutschen Besatzung von Paris, entschied sich Jean Dubuffet, sich vollkommen der Kunst zu widmen. Kurz darauf folgte jene Ausstellung in der Galerie René Drouin (Oktober 1944), die mit großer Aufregung einherging, bei einigen wichtigen Kunstkritikern aber auch Begeisterung auslöste.1 Dubuffet lebte und arbeitete im Herzen des befreiten Paris, umgeben von den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs. Er machte es sich zur Aufgabe, seine Farben mit gefundenen Materialien zu mischen. Daher erscheinen seine Leinwände in kraftvoll viszerale Objekte aufgeschichtet. Nicht zuletzt der Besuch einer Ausstellung des französischen Malers Jean Fautrier im Jahr 1945 offenbarte ihm die die vielfältigen Möglichkeiten der pastosen Malerei. Auf diese Weise verwandelte Dubuffet das Gewöhnliche in das Außergewöhnliche. Dubuffet trat dem traditionellen Kunstbegriff bewusst entgegen, war sogar überzeugt, dass sich der Mensch „von seinem kulturellen Erbe befreien müsse“2. Nur Kinder, „Geisteskranke“ und primitive, vorzivilisatorische Kulturen wären imstande, Impulse für eine neue, unangepasste und revolutionäre Kunst zu geben. Insbesondere in den ersten als eigenständig akzeptierten Werken, die er im Werkkatalog unter dem Titel „Marionettes de la ville et de la campagne“ (1942–1945) zusammenfasste, übertrug Dubuffet diese Ansichten in seine Bildsprache. Mit diesen Werken etablierte sich Jean Dubuffet an der Spitze der Avantgarde in Paris – und sie machten ihn zum Vorbild der jüngeren Künstlergeneration wie den Malern der „CoBrA“.

„Ob Szenen aus der Métro, Graffitis an der Wand oder Flöte spielende Beduinen [Anm.: zu jener Zeit reiste das Ehepaar Dubuffet viel] – Dubuffet beschreibt Leben. Er gibt keine Schilderung, sondern malt das durch seinen Geist verarbeitetet Gesehene als Spiegelung seiner Realität, Seine Wirklichkeit mag sich von der als verbindlich anerkannten unterscheiden, sie steht aber lediglich für eine individuelle Erfahrung des Realen, des Alltäglichen. Das Banale wird von Dubuffet in Allgemeingültiges und damit Archetypisches umgewandelt.“3

Dubuffets „Stillosigkeit“

Mitte der 1940er Jahre schuf Jean Dubuffet, angeregt durch die Graffiti-Fotografien von Brassai, die Serie der Mauerbilder, „Raucher an der Mauer“ (April 1945) ist das letzte Werk darin. Dubuffet setzte Farbe als spontan formbare Substanz ein und wandte sich damit dem Einsatz unterschiedlichster Materialien als Gestaltungsmittel zu. Mit den Mauerbildern reduzierte er die Farbpalette, was sowohl motivisch begründet ist, aber darüberhinausgehend, auch die Materialität der Farbmasse sichtbar werden lässt. Die Oberfläche der Bilder wirkt wie poröser Putz. In der Literatur wird betont, dass Dubuffet seine Handschrift unterdrückte, „stillos“ malen wollte.4 Gleichzeitig sollte sich der psychische Prozess des Malers unmittelbar auf die gestaltete Leinwand übertragen. Dies betonte er in seinem Werkkatalog im Zusammenhang mit dem Bild „Raucher an der Mauer“:

„Die entscheidende Handbewegung des Malers ist das Überstreichen. Nicht mit einer kleinen Feder oder einem Pinsel soll er farbiges Wasser verbreiten, sondern er soll seine Hände eintauchen in die vollen Kübel oder Fässer und mit den Ballen seiner Hände, seinen Fingern jene Mauer, die sich ihm gerade anbietet, mit seinen Pasten und Farben zukitten, sie körperlich durchdringen und ihr die unmittelbarsten Zeichen einprägen, die aus seinen Gedanken, seinem Rhythmus kommen, die seine Triebkräfte, die in seinen Schlagadern pulsieren und die sein Nervensystem in Bewegung setzen, übertragen, mit den bloßen Händen oder mittels irgendwelcher guter Ersatzgeräte wie Bretter, kurze Stöcke oder geschlagene Steine, die den Impuls weder schwächen noch durchtrennen können. Wie unwesentlich erscheint es einem, ob sich da nun viel oder wenig Farbe findet, oder gar welche Farben!“5

Auf dem ersten Blick ähneln Dubuffets Anliegen jenen der Künstler des Informel, darunter Wols. Während dieser jedoch das Malen und das Zeichnen als Medien seine psychischen Zustände begriff, so brach Dubuffet mit seiner körperlichen Malerei die bekannten bildnerischen Mittel mit Gewalt auf.

Im Mai 1946 stellte Jean Dubuffet zum zweiten Mal aus – in der Galerie René Drouin. Bis auf wenige Ausnahmen riefen seine Werke, darunter die Bildfolge „Mirobolus, Macadam et Cie. /Hautes Pâtes“ öffentlich Irritation hervor. Dubuffet trug die Farbe sehr pastos auf. Aus Asphalt, Teer und Bleiweiß mischte er eine Grundsubstanz, die widerstandfähig trocknet und sehr hart wird. Je nach Bedarf reicherte er diese Grundmischung mit unterschiedlichsten Materialien an, darunter Sand, Zement, Glasstücke, Kieselsteine, Stroh, Holz, Bindfäden usw. In die noch nicht getrocknete Oberfläche zeichnete und ritze Dubuffet Zeichnungen ein.

Ein Jahr später zeigte Jean Dubuffet bei René Drouin die Ausstellung „Porträts, mit Ähnlichkeiten in Teilen, mit eingekochter und in Erinnerung eingeweckter Ähnlichkeit, mit Ähnlichkeit, zerborsten in der Erinnerung des Herrn Jean Dubuffet“. Später nannte er die zwischen August 1946 und August 1947 entstandenen Porträts „Plus beaux qu’ils croient [Schöner als sie glauben]“. Im Frühjahr 1947 reiste der Künstler zum ersten Mal mit seiner Frau nach El-Goléa in die algerische Sahara. Grund für die Reise war die Kälte in Paris, der allerdings die Kälte in der Wüste um nichts nachstand. Dubuffet lebte dort ein halbes Jahr in der abgelegenen Oase, begann arabisch zu lernen und begeisterte sich für die Phantasie und Musikalität der Einheimischen. Mit Werken wie diesen gelang Jean Dubuffet der internationale Durchbruch. Ab 1951 reiste er mehrfach in die USA und richtete sich ein Atelier in Downtown Manhattan ein.

Jean Dubuffet und die Art Brut

Von Anfang an war Jean Dubuffet von anderen Autodidakten, Graffiti-Künstlern, Tätowierern, Spiritualisten, Inhaftierten und Personen in psychiatrischen Anstalten angezogen. Deren Kreativität fühlte sich für ihn so viel inspirierender an als alles, was in den Museen der Stadt ausgestellt wurde. Er erfand das Konzept der „Art Brut“ (wörtlich „rohe“ Kunst) und widmete sich ab 1945 begeistert der Forschung und Anerkennung dieser Kunstrichtung. Im Laufe seines Lebens trug Jean Dubuffet eine der wichtigsten Sammlungen der Art Brut zusammen.

Bereits 1948 formierte sich die „Compagnie de l’Art Brut“, zu deren Gründungsmitgliedern neben Dubuffet auch andere bekannte Künstler, wie beispielsweise André Breton, gehörten. Es ging ihr darum, jene Talente zu fördern, darunter auch Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Kunstschaffenden der Art Brut erfuhren erstmals 1949 Aufmerksamkeit, als die Compagnie eine Ausstellung in der Pariser Galerie René Drouin organisierte, in der über 200 Arbeiten von rund 60 Künstlern gezeigt wurden. 1949 verfasste Jean Dubuffet das Manifest „L’Art Brut préféré aux arts culturels“, das die erste umfassende Definition jener Kunst beinhaltet. Sein wichtigstes Anliegen war, diese Kunst vom Begriff des Primitiven zu lösen.

„Mein Gefühl sagte mir, dass Bilder, die ohne jede Kunstfertigkeit – so wie Kinderzeichnungen – mühelos und schnell gemacht sind, in ihrer Wirkung genauso stark oder noch stärker sein können als Bilder aus dem kulturellen Umkreis, und vor allem, dass sie vielleicht ganz unerwartete Dinge enthalten und dem Denken erschließen können“6 (Jean Dubuffet)

Erfolge in den 1950ern

Zu den bekanntesten Werken von Jean Dubuffet gehören die Serien „Corps de dames“ (vgl. Willem de Kooning), die „Tables paysagées, paysages du mental, pierres philosophiques“ und die „Pâtes battues [Aufgespachtelte Farbpasten]“ und „Torrents [Wildbäche]“ (1953) der 1950er Jahre. Die steinige Struktur eines ausgetrockneten Wildbachs regte Jean Dubuffet genauso zu einer dreiteiligen Serie an wie die „Kahle Landschaft“ (Juni 1952) aus der Serie „Erde und Boden“ (1951/52) einer unbelebten, vegetationslosen Landschaft gleicht. Die dick aufgetragene Farbmasse kann dabei sowohl als Referenz auf den Makro- oder den Mikrokosmos gedeutet werden.

Im Jahr 1953 stellte Jean Dubuffet erstmals Collagen aus Schmetterlingsflügeln in einer Pariser Gruppenausstellung mit dem Titel „Démons et mervilles“ aus. Kritiker kommentierten die brutale Art und Weise, in der der Künstler die Schmetterlinge zerstückelt hatte - ohne ein Trennbrett, um die zarten Flügel zu trennen und die Körper intakt zu halten. Stattdessen riss Dubuffet die Flügel auseinander und verteilte ihre fragmentarischen Überreste zufällig auf dem Blatt. Ein Kritiker beschrieb die Schmetterlingscollagen als „Hübsch, aber katastrophal, schillernd und doch leblos. Dubuffets üppige Massaker haben die Oberflächlichkeit des Schmetterlings mit der Tiefe des Grabes durchbohrt.“

1955 übersiedelte Jean Dubuffet nach Vence in Südfrankreich. Er ließ sich sich dort geräumige Ateliers von L’Ubac erreichten und arbeitete über das Thema der „Straßen und Chausséen, der Oberflächen der steinigen, erdigen und staubigen Wege“. Ab September 1957 entstand die Serie „Nackte Sonnen“, die Dubuffet später zur umfangreichen Serie der „Texturologien“ (bis September 1959) weiterentwickelte. Die Werke der 1950er Jahre changieren zwischen der Gattung Landschaft und der abstrakten Malerei, die sich ganz auf die Malmittel konzentriert.

Anfang der 1960er Jahre war Jean Dubuffet ein wichtiges Vorbild für so unterschiedliche Künstler wie Christo und Jeanne-Claude bzw. Gerhard Richter.

Objekte

Zu den bedeutenden Werken von Dubuffet gehören kleine Statuen des prekären Lebens (1954–1959), Figuren aus Naturschwamm, Holzkohle, Weinrebe und Lavastein; und die Texturologien aus den späten 1950er Jahren, inspiriert von der reichen natürlichen Umgebung von Vence, Südfrankreich. Diese Objekte bewegen sich zwischen der Mikro- und Makrowelt, wobei ihre zarten Flecken eine faszinierende Wirkung haben.

Während „Paris Circus“ von 1961 eine Reihe von Werken ist, die aus dem Rausch des Straßenlebens stammen, das vor Konsumismus strotzt und einen Salto dichter Bilder zeigt.

L’Hourloupe (Juli 1962–1974)

Die Serie „L’Hourloupe“ entstand aus Kritzeleien des immer verspielten Dubuffet. Ab Juli 1962 schuf er am Telefon erste in sich verwobene Strukturen, die er anfangs ausschnitt und auf schwarzes Papier klebte. Jean Dubuffet entwickelte die Idee zu einem Künstlerbuch, für das er die „Monstren“ betitelte und mit kurzen Texten versah. Die Figuren erinnern an Tierisches, später an Vegetation oder Labyrinthe. Es tauchen aber auch Kaffeegeschirr und utopische Gegenstände auf.

Das erdige Kolorit der Materialbilder weicht einem leuchtenden Schwarz-Weiß und Blau-Rot-Akkord. Gleichzeitig wandte sich der Maler von der Ölfarbe ab und Vinyl zu, da es sich gut zum raschen Arbeiten eignete. Diese entwickelte der Künstler zu einem neuen Arbeitszyklus, der ihn über zwölf Jahre beschäftigte und in Form von riesigen Gemälden, überlebensgroße und mehrfigurige Skulpturen, architektonischen Umgebungen und Performances auftritt.

„In meiner Vorstellung sind alle Arbeiten aus dem Zyklus ‚Hourloupe‘ eng miteinander verbunden […] Dieses Ensemble will die Gestaltwerdung einer Welt sein, die anders ist als unsere, eine Welt, die, wenn man so will, parallel der unseren ist, und diese Welt trägt den Namen ‚Hourloupe‘ […] In diesen grafischen Abläufen entstehen unbestimmte Gestalten, flüchtig und doppeldeutig. […] Daraus folgt – wenigstens für mich – die Erkenntnis des illusionistischen Charakters dieser Welt, die wir für wirklich halten, die wir auch den Namen ‚wirkliche Welt‘ geben. Diese grafischen Schrift-zeichen mit ihren doppeldeutigen Bezügen haben die Eigenschaft – wie immer, für mich –, die Wohlbegründetheit dessen, was wir gewohnt sind für wirklich zu halten, in Frage zu stellen. […] Wie Sie sehen, werden die Arbeiten des Zyklus ‚Hourloupe‘ von philosophischen Überlegungen bestimmt […] die in die tatsächlichen materiellen Erscheinungsformen unserer alltäglichen Welt den Zweifel einführen, ob diese nicht doch nur eine Schöpfung unseres Denken sei.“7 (Jean Dubuffet)

Mäanderförmige Linien erzeugen flüssige Formen von geschmolzenem Rot, Weiß und Blau. Ab 1967 löste Dubuffet die Figuren vom Grund, da er die Auflösung der Figur um Grund als verwirrend empfand. Gleichzeitig setzte der Künstler die Figuren auch als dreidimensionale Objekte im Raum um. Dubuffet schnitt und formte mit Hilfe eines heißen Fadens das Styropor mit verblüffender Leichtigkeit. Das Weiß stand für ihn für die Entmaterialisierung. Die Form erinnert an Felsen, die er bemalte. Ob als großformatige Freiplastiken oder als teilweise begehbare Labyrinthe wie „Jardin d’Email“ (1972/73) im Kröller-Müller Museum in Otterlo, Niederlande.

Die Serie gipfelte im Frühjahr 1973 in einer Theateraufführung von „Coucou Bazar“ im Guggenheim Museum in New York, gefolgt von einer zweiten im Herbst 1973 im Grand Palais, Paris. Zwei Jahre lang hatte Dubuffet an der Entwicklung der Figuren und der Versatzstücke gearbeitet. Dieses „lebende Gemälde“ wurde in einem einstündigen Spektakel mit 60 Kunstwerken aufgeführt, die von Darstellern, Motoren und Fernbedienungen animiert wurden. Mimaroglu komponierte die Musik. Diese Requisiten für das Theater sind jetzt zu zerbrechlich, um sie für Neuinszenierungen zu verwenden (wie ursprünglich von Dubuffet vorgesehen). Sie werden allerdings in Ausstellungen als statische Objekte gezeigt. Die letzte Aufführung in Turin wurde auf Film aufgezeichnet.

Jean Dubuffet charakterisierte das Werk selbst so:

„Ohne Zweifel wird man meinem Stück vorwerfen, nicht in Kategorien eingliederbar zu sein […] es hat einen Maler zum Autor und weder einen Dramaturgen noch einen Choreografen; die Malerei ist die einzige Quelle; es ist wie die Weiterentwicklung der Malerei, eine Animation derselben. Es ist wie ein Bild, das aufhört nur ein Bild zum Anschauen zu sein, sondern zu existieren beginnt und euch in seinem Inneren aufnimmt […] Coucou Bazar muss als philosophische Übung angesehen werden.“8

Mit der Serie „L’Hourloupe“ konnte Dubuffet einmal mehr auf eine junge Künstlergeneration einwirken: Keith Haring und Jean-Michel Basquiat.

Späte Werke

In seinem Spätwerk – „Theater der Erinnerung“ (1976–1979) – kehrte Jean Dubuffet zur Assemblage zurück. Zunächst setzte der Maler Schmetterlingsflügel ein (vgl. Damien Hirst). Als ihm die Materialbeschaffung zu anstrengend wurde, ersetzte er die bunten Flügel durch Zeitungspapier und Lithotusche, die er in einander überlagernden Schichten aufklebte. Schlussendlich verarbeitete er bemalte Leinwandstücke.

Indem Jean Dubuffet Fragmente seiner Gemälde in enorme Collagen verwandelte, zeigte er sich noch im Alter von 75 körperliche Ausdauer: „Vicissitudes“ ist mehr als 3,5 Meter lang und entstand am Ende von Dubuffets Schaffen. Um sich davon auszuruhen, zeichnete Dubuffet an seinem Tisch sitzend, mit seinem schwarzen Filzstift die „Mémorations [Erinnerungen]“. Einige der Zeichnungen wurden 1981 zur serigrafierten „Rolle Parcours“ zusammengefasst.

Die Serien „Mires [Blickpunkte]“ und „nicht-Orte“ sind die letzten, an denen Jean Dubuffet 1983 und 1984 arbeitete. Das letzte gemalte Werk entstand am 1. Dezember 1984, so hat es Jean Dubuffet beschlossen. Dennoch schuf er zwischen dem 15. Dezember 1984 und dem 11. Februar 1985 noch weitere 54 „Aktivierungen“, die mit der Serie der „Nicht-Orte“ verbunden sind.

Tod

Jean Dubuffet starb am 12. Mai 1985.

Ausstellungen

  • 1944: Galerie René Drouin, Paris
  • 1945: Galerie René Drouin, Paris
  • 1947: Pierre Matisse Galerie, New York
  • 1954: Retrospektive, Cercle Volney, Paris
  • 1959: documenta 2 in Kassel
  • 1957: Retrospektive, Schloss Morsbroich, Leverkusen
  • 1962: Robert Fraser Galerie, London
  • 1964: L’Hourloupe, Palazzo Grassi, Venedig
  • 1964 documenta 3 in Kassel
  • 1968 documenta 4 in Kassel
  • 1973: Retrospektive, Guggenheim Museum, New York
  • 1980: Retrospektiven, Akademie der Künste, Berlin
  • 1980: Museum Moderner Kunst, Wien
  • 1980: Kunsthalle, Köln
  • 1981: Ausstellung zum 80. Geburtstag, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
  • 1985: Retrospektive, Fondation Beyeler, Basel
  • 1998: Galerie Karsten Greve, Köln
  • 2009: Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München[6]
  • 2009: Galerie Beyeler, Basel
  • 2016: Jean Dubuffet – Metamorphosen der Landschaft, Fondation Beyeler, Riehen
  • 2017: Jean Dubuffets Art Brut! Die Anfänge seiner Sammlung. Eine Ausstellung der Collection de l’Art Brut, Lausanne, Museum Gugging, Maria Gugging
  • 2021: Jean Dubuffet. Brutal Beauty - Barbican Gallery, London

Beiträge zu Jean Dubuffet

18. Oktober 2023
Nancy Holt mit “Mirrors of Light II” in der Walter Kelly Gallery, Chicago, Illinois, 1974 (© Holt/Smithson Foundation / Lizenziert durch die Artists Rights Society, New York, Foto: John R. Bayalis)

Berlin | Gropius Bau: Nancy Holt Circles of Light | 2024

Die Ausstellung umfasst unter anderem Film, Video, Fotografie, Soundarbeiten, konkrete Poesie, Skulpturen und raumgreifende Installationen sowie Zeichnungen und Dokumentationen aus über 25 Jahren - die bislang umfassendste Überblicksausstellung zu Nancy Holt in Deutschland.
18. Oktober 2023

Hamburg | Bucerius Kunst Forum: Flowers Forever Schönheit – Bedeutung – Wachstum | 2024/25

Vom Statussymbol zum unverzichtbarer Bestandteil des weltweiten Ökosystems - das Bucerius Kunst Forum rückt Blumen in den Fokus. Objekte aus Kunst, Design, Mode und Naturwissenschaft bilden einen (ästhetisch) faszinierenden Rundgang durch die Welt der Flora.
18. Oktober 2023
Henri Cartier-Bresson, Hinter dem Gare Saint-Lazare, 1932 (© 2023 Henri Cartier-Bresson/Magnum Photos, courtesy Fondation Henri Cartier-Bresson, Paris)

Hamburg | Bucerius Kunst Forum: Henri Cartier-Bresson Watch! Watch! Watch! | 2024

Die erste Cartier-Bresson Retrospektive in Deutschland seit 20 Jahren bringt im Sommer 2024 Porträts bekannter Künstler:innen und Schauspieler:innen aber auch Menschen im Alltag nach Hamburg.
15. Oktober 2023
Rembrandt, Juno, Detail (Armand Hammer Collection, Los Angeles)

Houston | MFA: Rembrandt bis Van Gogh aus der Armand Hammer Collection

Bedeutende Kunstwerke aus vier Jahrhunderten - von Tizian über Rembrandt, die Impressionisten bis Vincent van Gogh - spiegeln die Sammelinteressen von Armand Hammer (1898–1990), dem Museumsgründer in Los Angeles, wider.
14. Oktober 2023
Hans Purrmann, Stillleben mit roter Decke, um 1909 (Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Foto: Wolfgang Fuhrmannek © VG Bild-Kunst, Bonn 2022)

Wiesbaden | Museum Wiesbaden: Die Molls und die Purrmanns Zwei Künstlerpaare der Moderne | 2023/24

Die Ausstellung zeigt die vier Künstler:innen mit jeweils 25 Werken und spürt damit ihren Gemeinsamkeiten und Eigenständigkeiten nach. Ergänzt um ausgewählten Arbeiten von Lovis Corinth und Henri Matisse.
14. Oktober 2023
John Akomfrah, Five Mumurations (Auge), 2021, Installationsansicht Lisson Gallery

Washington | Smithsonian NMAfA: John Akomfrah Five Murmurations | 2023

John Akomfrah verarbetet in "Five Murmurations" multiple Krisen von COVID-19-Pandemie, die Black Lives Matter Bewegung, den zunehmend spürbaren Klimawandel.
14. Oktober 2023
Catharina van Hemessen, Selbstbildnis an der Staffelei, 1548 (Kunstmuseum Basel, Schenkung der Prof. J.J. Bachofen-Burckhardt-Stiftung 2015)

Hamburg | Bucerius Kunst Forum: Malerinnen und ihre Familien Geniale Malerinnen vom 16. bis 18. Jahrhundert | 2023/24

Die Ausstellung präsentiert rund 100 Werke herausragender Künstlerinnen dreier Jahrhunderte: Erstmals wird der familiäre Kontext, in dem die Künstlerinnen ihre Karriere entwickelten, thematisiert und durch die Gegenüberstellung mit Werken ihrer Väter, Brüder, Ehemänner und Malerkollegen sichtbar gemacht.
13. Oktober 2023
Pablo Picasso, Violon, Detail, 1915, geschnittenes, gefaltetes und bemaltes Blech, Eisendraht, 100 x 63,7 x 18 cm (Musée national Picasso, Paris)

Hamburg | Hamburger Kunsthalle: Das Relief von Rodin bis Picasso Herausragend! | 2023/24

Mit rund 130 Exponaten – Reliefs, Skulpturen, Plastiken und Gemälden – von über 100 Künstler:innen aus Europa und den USA nimmt die Ausstellung die Ausprägungen des Reliefs von 1800 bis in die 1960er Jahre in den Blick.
13. Oktober 2023
André Derain, Frau mit einem Schal, Madame Matisse in einem Kimono, Detail, 1905, Öl/Lw (Privatsammlung)

New York | The Met Fifth Avenue: Matisse, Derain und der Fauvismus Im Rausch der Farben | 2023

Sommer 1905: Während intensiver neun Wochen begannen Henri Matisse und Andrè Derain im bescheidenen Fischerdorf Collioure am französischen Mittelmeer eine Partnerschaft. Als sie im „Salon d’Automne“ ihre umstrittenen Gemälde präsentierten, bezeichnete ein prominenter französischer Journalist sie als „les Fauves“, also „wilde Tiere“.
12. Oktober 2023
Robert Motherwell, Elegy to the Spanish Republic, 1960, Boucour Magna Farbe auf Leinwand, 28 x 38 cm (Collection of the Modern Art Museum of Fort Worth, Museum purchase, The Friends of Art Endowment Fund. Foto: Kevin Todora © 2022 Dedalus Foundation, Inc. / Artists Rights Society (ARS), New York)

Wien | Kunstforum: Robert Motherwell Malerei | 2023

Für Herbst und Winter 2023/2024 plant das Bank Austria Kunstforum Wien eine Ausstellung zum malerischen Werk von Robert Motherwell. | 2023
11. Oktober 2023
Hermann Nitsch, action painting, 2020 (Galerie RX Paris, Paris - New York © Hermann Nitsch, ADAGP, 2023, Paris /Foto : Jorit Aust)

Paris | Musée de l’Orangerie: Hermann Nitsch Hommage und Dialog mit Monets Seerosen | 2023/24

Nitsch war fasziniert von Monets „Nymphéas [Seerosen]“, weshalb er vom Musée de l'Orangerie eingeladen wurde, eine Ausstellung für den Vorraum zum monumentalen Fries Monets zu schaffen.
10. Oktober 2023

Wien | Unteres Belvedere: Hannah Höch Montierte Welten | 2024

Die Ausstellung legt den Schwerpunkt auf die Collagen und die Fotomontagen Hannah Höchs, die sie als eng mit dem Film verwandt verstand. Schnitt und Komposition ermöglichten ihr neue Blicke auf die Welt. Fotomontagen, Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken im Dialog mit Werken von Hans Richter, László Moholy-Nagy, Man Ray, Viking Eggeling, Jan Cornelis Mol, Alexander Dowschenko und Dziga Vertov.
10. Oktober 2023
Hannah Höch, Flucht, 1931, Collage, Fotomontage, 23 x 18,4 cm (Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart - © 2023, ProLiteris, Zurich)

Bern | ZPK: Hannah Höch Montierte Welten | 2023

Die Ausstellung geht Hannah Höchs Auseinandersetzung mit der modernen visuellen Kultur nach, insbesondere ihrer Faszination für Film und Fotografie.
10. Oktober 2023
El Anatsui Behind the Red Moon, Installationsansicht Tate Modern, © Tate (Joe Humphrys)

London | Tate Modern: El Anatsui Installation des Ghanaischen Künstlers in der Turbinenhalle | 2023/24

El Anatsui: Behind the Red Moon ist der Titel der gigantischen, dreiteiligen Installation in der Turbinenhalle der Tate Modern: The Red Moon, The World und The Wall regen zum Nachdenken über Welt- und Sklavenhandel, Mensch und Natur an.
10. Oktober 2023
Wien Ausstellungen 2024

Wien | Ausstellungen 2024 Welche Kunstausstellungen sind 2024 in Wien zu sehen?

Hier findest du eine Liste mit den wichtigsten Ausstellungen in Wien 2024.
8. Oktober 2023
Edgar Degas, Die Büglerin, Detail, um 1869, Öl-Lw; 92.5 x 73.5 cm (Neue Pinakothek München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, 14310)

Cleveland | Cleveland Museum of Art: Degas und die Wäscherin Frauen, Arbeit & Impressionismus | 2023

Degas schuf von den 1850ern bis 1902 etwa 30 Darstellungen von Wäscherinnen, welche das Cleveland Museum of Art erstmals vereint.
7. Oktober 2023
Camille Claudel, Der Walzer (Allioli), Detail, um 1900 (Privatsammlung, Foto courtesy Musée Yves Brayer)

Chicago | Art Institute Chicago: Camille Claudel Existentielles von einer bahnbrechenden Bildhauerin | 2023/24

Mit rund 60 Skulpturen versammelt die Ausstellung in Chicago Camille Claudels wichtigsten Kompositionen – darunter „Junger Römer“, der kürzlich vom Art Institute erworben wurde.
7. Oktober 2023
Hilma af Klint - Piet Mondrian

Den Haag | Kunstmuseum: Hilma af Klint – Piet Mondrian Natur und Übersinnliches | 2023/24

Obwohl sich die beiden Kunstschaffenden nie getroffen haben, zeigt die Ausstellung, dass ihre eigenwilligen Stile aus einer gemeinsamen Faszination für die Natur und dem Wunsch entstanden sind, die Kräfte hinter dem irdischen Leben zu verstehen.
7. Oktober 2023
Claude Monet, Unter den Pappeln, Detail, 1887, Öl/Lw, 73 x 92 cm, Wildenstein 1136 (Privatsammlung)

Bremen | Kunsthalle Bremen: Französischer Impressionismus. Monet bis Van Gogh Geburtstagsgäste zum 200. Jubiläum des Kunstvereins | 2023/24

Die Jubiläumsausstellung feiert die herausragende Bedeutung Bremens und Deutschlands bei der Durchsetzung der französischen Kunst der Moderne - vom Realismus über den Impressionismus zum Postimpressionismus. Zimelien der Bremer Sammlung treffen auf hochkarätige Gäste aus deutschen Museen, mit Werken von Courbet, Manet, Monet, Renoir, Van Gogh.
7. Oktober 2023
Gabriele Münter, Selbstporträt, Detail, um 1908, Öl auf Karton, 49 x 33.6 cm (Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid)

Madrid | Thyssen-Bornemisza: Gabriele Münter Malerin des Expressionismus | 2024/25

Erste Ausstellung zu Gabriele Münter in Spanien! Das Museo Thyssen Bornemisza widmet der Pionierin des deutschen Expressionismus und Mitglied von "Der Blaue Reiter" eine Retrospektive mit mehr als 100 Gemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien.
6. Oktober 2023
Max Oppenheimer, Die Schachpartie, 1925-30, Öl auf Leinwand, 55,2 × 78,2 cm (Oesterreichische Nationalbank, Foto Sammlung Oesterreichische Nationalbank)

Wien | Leopold Museum: Max Oppenheimer Expressionist der ersten Stunde | 2023/24

Das Leopold Museum widmet im Herbst/Winter 2023/24 dem Pionier des Wiener Expressionismus eine große Einzelausstellung, die erste seit fast 30 Jahren, um auf die Leistungen des in Wien und Prag ausgebildeten Malers aufmerksam zu machen.
5. Oktober 2023
Pamela Singh, Chipko Tree Huggers of the Himalayas #4, 1994 © Pamela Singh Courtesy sepiaEYE

London | Barbican: RE/SISTERS Beziehung zwischen Geschlecht und Ökologie | 2023

„RE/SISTERS“ reflektiert eine Reihe von Themen, von der Rohstoffindustrie bis zur Politik der Fürsorge, und untersucht Umwelt- und Geschlechtergerechtigkeit als untrennbare Teile eines globalen Kampfes.
4. Oktober 2023

Paris | Centre Pompidou: Chagall bei der Arbeit Zeichnungen, Keramiken und Skulpturen 1945–1970 | 2023/24

Bella und Meret Meyer stifteten dem Centre Pompidou 2022 ein Konvolut von Werke Marc Chagalls, das im Herbst/Winter 2023/24 der Öffentlichkeit vorgestellt wird: 127 Zeichnungen, fünf Keramiken und sieben Skulpturen.
3. Oktober 2023
Philip Guston, Painting, Smoking. Eating 1973 (Stedeljik Museum, Amsterdam © The Estate of Philip Guston, courtesy Hauser & Wirth)

London | Tate Modern: Philip Guston Retrospektive | 2023/24

Das Frühjahr 2021 beginnt in der Tate Modern mit einer Retrospektive eines der wichtigsten modernen Maler Amerikas, Philip Guston (1913–1980). In seinem 50-jährigen Schaffens verband Guston das Persönliche und das Politische, das Abstrakte und das Figurative, das Humorvolle und das Tragische. Mit dieser Methode schuf er einige der einflussreichsten Gemälde des späten 20. Jahrhunderts.
2. Oktober 2023

Zürich | Kunsthaus Zürich: Ausstellungen 2024 Welche Ausstellungen zeigt das Kunsthaus Zürich 2024?

Ferdinand Hodler und Marina Abramović werden große Rertrospektiven gewidmet, dazu Kiki Kogelnik, Waldi Raad (in der Sammlung), Matthew Wong, Barbara Visser, Videokunst im neuen Millennium sowie Albert Welti.
2. Oktober 2023
Jeff Wall, Milk, 1984, Detail

Riehen b. Basel | Fondation Beyeler: Jeff Wall Inszenierte Fotografie | 2024

Franzke 1975, S. 169.Messensee 2003, S. 28Messensee 2003, S. 29.Siehe: Carla Schultz-Hoffmann, Jean Dubuffet – Eine Einführung, in: Jean Dubuffet (Ausst.-Kat. KunstHausWien, 15.2.–30.4.1995), Wien 1995, S. […]
2. Oktober 2023
Miriam Cahn, Dentata, Detail, 2020 (Stedelijk Museum Amsterdam. Acquired with the generous support of Freddy Insinger and the benefactors of the Stedelijk Museum Fonds)

Amsterdam | Stedelijk Museum: Miriam Cahn Reading Dust | 2024/25

Das Stedelijk hat kürzlich zwei Gemälde von Miriam Cahn erworben und präsentiert 2024/25 die erste umfangreiche Ausstellung Cahns in den Niederlanden. Als emotionale Reaktion auf vergangene und gegenwärtige Völkermorde, die Zerstörung menschlicher Lebensräume und die Vertreibung ganzer Bevölkerungsgruppen zeigt Cahn Körper in extremen Zuständen.
1. Oktober 2023
Pablo Picasso, Drei Frauen am Brunnen, Detail, Fontainebleau, Sommer 1921, Öl-Lw, 203.9 x 174 cm (MoMA, New York, Gift of Mr. and Mrs. Allan D. Emil. 332.1952)

New York | MoMA: Picasso in Fontainebleau Suche nach Klassik | 2023/24

Die Sommermonate 1921 verbrachte Pablo Picasso in Fontainebleau, einem noblen Vorort von Paris. Diese Zeit stellte für den Künstler eine Zeit enormer Kreativität dar.
30. September 2023
Jasper Johns, 2014, Foto: John Lund

Basel | Kunstmuseum Basel: Jasper Johns — Der Künstler als Sammler Von Cézanne bis de Kooning | 2023/24

Circa 80 Zeichnungen aus der Sammlung von Jasper Johns zeigen zum Großteil den menschlichen Körper - von Cézanne, Picasso, de Kooning zu Kollwitz, Duchamp und Sol LeWitt.
30. September 2023
Frans Hals, Der lachende Kavalier, Detail, 1624 (The Trustees of the Wallace Collection, London)

London | National Gallery: Frans Hals Haarlems berühmtester Porträtist | 2023/24

Von kleinen Werken bis hin zu großen Gruppenporträts, Genreszenen und erstmals wiedervereinigten Hochzeitsporträts aus internationalen Sammlungen erwartet die Besucher:innen das Beste aus Frans Hals' Lebenswerk.
  1. Franzke 1975, S. 169.
  2. Messensee 2003, S. 28
  3. Messensee 2003, S. 29.
  4. Siehe: Carla Schultz-Hoffmann, Jean Dubuffet – Eine Einführung, in: Jean Dubuffet (Ausst.-Kat. KunstHausWien, 15.2.–30.4.1995), Wien 1995, S. 9–21, hier S. 13–14.
  5. Dubuffet. Retrospektive (Ausst.-Kat. Berlin, Wien, Köln 1980–1981), Berlin 1980, S. 47.
  6. Husslein-Arco 2003, S. 50.
  7. Zit. n. Dubuffet Retrospektive, S. 368.
  8. Zit. n. Jean Dubuffet (Ausst.-Kat. KunstHausWien), S. 90.
  9. Franzke 1975, S. 169.
  10. Messensee 2003, S. 28
  11. Messensee 2003, S. 29.
  12. Siehe: Carla Schultz-Hoffmann, Jean Dubuffet – Eine Einführung, in: Jean Dubuffet (Ausst.-Kat. KunstHausWien, 15.2.–30.4.1995), Wien 1995, S. 9–21, hier S. 13–14.
  13. Dubuffet. Retrospektive (Ausst.-Kat. Berlin, Wien, Köln 1980–1981), Berlin 1980, S. 47.
  14. Husslein-Arco 2003, S. 50.
  15. Zit. n. Dubuffet Retrospektive, S. 368.
  16. Zit. n. Jean Dubuffet (Ausst.-Kat. KunstHausWien), S. 90.