In Deutschland existiert eine weltberühmte Sammlung früher italienischer Malerei, die neben den großen und bekannten Sammlungen in der Alten Pinakothek München, den Alten Meistern der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Gemäldegalerie Berlin zu den größten und schönsten europäischen Konvoluten frühitalienischer Kunst außerhalb Italiens zählt: die Sammlung des Philanthropen und Politikers Bernhard August von Lindenau, die heute einen Kernbestand des Lindenau-Museum Altenburg bildet. Lindenau trug im 19. Jahrhundert 180 Tafeln des 13. bis 16. Jahrhunderts zusammen und hatte dabei sein Augenmerk auf die Zeit vor Raffael gesetzt, so wie es viele Künstler der Romantik in Deutschland oder die sogenannten Präraffaeliten in England getan haben.
Deutschland | Chemnitz: Kunstsammlungen am Theaterplatz
5.12.2020 – 21.3.2021
Geprägt ist die italienische Malerei des 13. bis 16. Jahrhunderts durch die allmähliche Loslösung der religiösen Darstellung von völliger geistiger Erhebung und himmlischer Transzendenz hin zu einer stärkeren weltlichen Orientierung und irdischen Schönheit. Dieser Wandel, der einhergeht mit einer selbstständigeren Ausformulierung künstlerischen Könnens in Italien, ist charakteristisch für den Wechsel der durch die byzantinische Kunst geprägte Gotik hin zur italienischen Renaissance und revolutionierte die europäische Kunst und Kulturgeschichte.
Die Ausstellung in Chemnitz zeigt mit einer erstklassigen Auswahl der besten Tafeln aus der herausragenden Sammlung Bernhard von Lindenaus diesen Wandel und die ganze Breite der geistigen und irdischen Schönheit der mittelitalienischen Malerei dieser Zeit mit Tafeln u. a. von Sandro Botticelli, Perugino, Lippo Memmi, Pietro Lorenzetti, Marco Zoppo, Lorenzo Monaco und Luca Signorelli.
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Lindenau-Museum Altenburg und der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz
Quelle: Kunstsammlungen Chemnitz