19. Februar 1876
Am 19. Februar 1876 wurde Constantin Brâncuşi in Hobiţa, Rumänien, als Sohn der Bauern Nicolae und Maria Brâncuși geboren.
1884–1887
Besuch der Grundschule in Peștișani
Ende März 1887
Constantin Brâncuşi lief von zuhause weg nach Târgu Jiu. Hier arbeitete er einige Monate lang bei einem Färber namens Moscu, bei dem er lernte, mit Pflanzenfarben umzugehen und Wolle für die Teppichherstellung zu färben.
1888
Brâncuşi verließ die Stadt und lebte einige Zeit in Peștișani bei seinem Halbbruder Neneal Ion, der eine Schankwirtschaft betrieb.
1889
Umzug nach Craiova. Dort arbeitete er in einem Bahnbuffet.
September 1892 Umzug nach Slatina
1894–1898
Studium an der Kunstgewerbeschule in Craiova (Şcoala de arte și Meserii): dekorative Malerei und Skulptur; Abschluss mit dem Diplom in Skulptur.
1898–1902
Studium an der Kunstakademie in Bukarest (Scoala Naţională de Art Frumoase), das er mit zwei Bronzemedaillen und mehreren ehrenvollen Erwähnungen sowohl in Praxis wie Theorie (Anatomie, Perspektive, Ästhetik und Kunstgeschichte) abschloss.
1898/99
Brâncuşi wurde vom Militärdienst zurückgestellt und musste1899 zwei Mal den Nachweis eines Studiums erbringen.
1900
Brâncuşi modellierte einen „Laokoon“ in Ton und führte die Figur als Gips aus.
1901
Der angehende Bildhauer reagierte noch immer nicht auf seine Einberufung und wurde zum Dienstpflichtverweigerer erklärt.
1902
Diplom mit dem Recht, seine Studien im Atelier der Akademie fortzusetzen. Am 1. April wurde Brâncuşi einberufen, musste aber nur ein Jahr anstelle der üblichen drei Jahre Dienst tun: Das verbrachte er mit Hilfe eines Freundes im Kranken- und Sonderurlaub. Der Vater des Malers Jean Alexandru Steriadi, ein Verwaltungsbeamter, legte ein gutes Wort für ihn ein.
1903
Brâncuşi entwarf ein Denkmal des Arztes und Generals Carol Davila in Gips, das einige Jahre später in Bronze gegossen und vor dem Militärhospital in Bukarest aufgestellt wurde. Noch im gleichen Jahr brach er nach Paris auf.
14. Juli 1904: Paris
Am 14. Juli erreichte Constantin Brâncuşi nach mehrmonatigem Fußmarsch über Wien, München und Langres Paris.
1905
Nach bestandener Aufnahmeprüfung am 23. Juni und durch Vermittlung des Staatsrates sowie eines rumänischen Gesandten erhielt er eine Studienerlaubnis an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris, an der er bis 1907 in der Bildhauerklasse bei Antonin Mercié (1845−1916) studierte.
1906
Erste Beteiligung im Salon der Societé nationale des beaux-arts sowie im Salon d’Automne mit „L’Enfant (Das Kind)“ und „L’Orgeuil (Der Stolz)“. Constantin Brâncuşi traf Auguste Rodin im Salon der Societé nationale des beaux-arts, wo dieser „L’Homme qui marche [Der Schreitende]“ (1878) ausstellte.
1907
Constantin Brâncuşi arbeitete im Frühjahr ein Monat lang für Rodin. Werk: „Le Baiser [Der Kuss]“
1908: Atelier
Im März fand er ein Atelier in der Rue du Montparnasse Nr. 54, um ein Friedhofsdenkmal für Petro Stanescu zu fertigen, das von dessen Witwe für den Friedhof Dumbrava in Buzău, Rumänien, in Auftrag gegeben wurde. Brâncuşi plante einen zwei Meter hohen Sockel für die Büste des Verstorbenen. Edward Steichen war einer seiner Nachbarn. Das Atelier nutzte Brancusi bis zum 10. Oktober 1916.
1908: Begegnung mit Baronin Renée Frachon
Begegnung mit Baronin Renée Frachon, die ihm zwischen dem 1. Januar 1908 bis in das Jahr 1910 in mehreren Sitzungen für die Skulpturen „La Muse endormie I (Die schlummernde Muse I)“ und „La Baronne R. F. (Die Baronin R. F.)“ Modell stand. Constantin Brâncuşi schloss enge Freundschaften mit Henri Matisse und Fernand Léger, Marcel Duchamp, Henri Rousseau, Alexander Archipenko sowie Amedeo Modigliani.
1909
„Portrait [Femme se regardant dans un miroir]“ oder „Madame P. D. K.“ (verschollene Marmorskulptur), „Le Baiser [Der Kuss]“ (Stein), „La Muse endormie I [Die schlummernde Muse I]“ (Marmor, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington)
1910
Constantin Brâncuşi traf Margit Pogány, eine ungarische Malerin, die er porträtierte und mit der er eine Affäre hatte.
1911
Die Auftragsarbeit „Le Baiser (Der Kuss)“ wurde auf dem Grab von Tanioucha Rashewskaia, die sich aufgrund einer unglücklichen Ehe das Leben genommen hatte, aufgestellt. Werk: „Maïastra“ (Tate Gallery, London)
1912
Am 15. Mai bezog Brâncuși ein zweites Atelier in der Rue de Montparnasse Nr. 47. Mit Fernand Léger und Marcel Duchamp besuchte er im Herbst des Jahres die Luftfahrtschau im Pariser Grand Palais, wo Brâncuși vor einem Propeller voller Bewunderung ausrief: „Das ist eine Skulptur! Von nun an darf keine Skulptur dieser nachstehen.“ Die Schönheit der industriell gefertigten Maschinen beschäftigt ihn seither. Werk: „Mademoiselle Pogány“ (Gips, Philadelphia Museum of Art), „Maïastra“ (Bronze, poliert)
1913
Constantin Brâncuși nahm an der Armory Show in New York teil (17.2.–15.3.1913), gefolgt von Chicago und Boston: Brâncuși war mit vier Skulpturen beteiligt: „Une Muse (Eine Muse)“ (1912, Marmor), „La Muse endormie I (Die schlummernde Muse I)“ (1909, Marmor), „Mademoiselle Pogány I“ (1913, vier Bronzefassungen) und „Le Baiser (Der Kuss)“ (1912, Stein).
1914
Erste Einzelausstellung in der Galerie 291 von Alfred Stieglitz. Constantin Brâncuși blieb nach Kriegsausbruch in Paris und unterstützte die Truppen durch Sammeln von Wolle und Bereitstellung seines Ateliers für das Rote Kreuz.
1915
Der Bildhauer verweigerte den Kriegsdienst und wurde 1917 davon befreit. Werk: „Le Nouveau-Né I [Der Neugeborene I]“ (Marmor)
1916
„Princesse X” und Studie zum „Portrait de Mme Meyer [Porträt Mrs. Meyer]“ (beide Musée National d’Art Moderne, Paris)
1919
„Mademoiselle Pogány II“ (1919, geäderter Marmor, Steinsockel und drei Holzsockeln, Sammlung Ronald S. Lauder), „L’Oiseau d’or [Der goldene Vogel]“ (Art Institute of Chicago)
1920
Teilnahme am Salon des Indépendants unter der Leitung von Paul Signac mit „L’Oiseau d’or“ (1919) – seine „Princesse X“ (1916) war abgelehnt worden, nachdem Matisse ausgerufen hatte, „Seht mal, ein Phallus.“; „La Colonne sans fin [Die endlose Säule]“ (alte Eiche, Musée National d’Art Moderne, Atelier Brancusi, Paris)
1921
Reise nach Mailand, Neapel, Rumänien, Prag und Belgien (25.5.-21.6.).
1922
Begegnung mit Man Ray, der über Brancusis Unzufriedenheit mit den fotografischen Reproduktionen seiner Skulpturen berichtet. Brâncuși reiste mit der irisch-amerikanischen Schönheit Eileen Lane, die der Bildhauer als seine Tochter einführte, nach Rumänien und besuchte mit ihr den Skiort Sinaia sowie Peștișani, wo er das mögliche Projekt im Hinblick auf die Errichtung für ein Kriegsdenkmal in Târgu Jiu in Angriff nahm und die Steinbrüche der Umgebung besuchte. Die Heimreise führte zurück mit Aufenthalten in Rom und Marseille. Im folgenden Jahr entstand eine Skulptur, die Eileens Namen trägt.
1923
Im Oktober kam der irisch-amerikanische Rechtsanwalt und Kunstsammler John Quinn für etwa zwei Wochen inkognito nach Paris. Quinn hatte auf der Armory Show die Werke Brâncușis kennengelernt und erwarb bis zu seinem Tod im folgenden Jahr viele seiner Werke. Bei einem Golfspiel in Fontainebleau ließ Quinn den Künstler gewinnen, obgleich dieser nie zuvor einen Schläger in der Hand gehabt hatte. Den Gewinn, ein Set neuer Golfschläger, präsentierte Brâncuși noch jahrelang stolz an der Wand seines Ateliers. Werk: „L’Oiseau dans l’espace [Der Vogel im Raum]“ (Museum of Modern Art, New York)
1924
Tod von John Quinn (Juli). Marcel Duchamp erwarb zusammen mit Henri-Pierre Roché und auf Wunsch Brâncușis aus Quinns Nachlass 29 Skulpturen des Künstlers, um zu vermeiden, dass nach einem zu großen Angebot der Marktpreis fallen würde. In einer Ausstellung der Brummer Gallery in New York verkaufte er einige Werke.
Ford Madox Ford publizierte in der Zeitschrift „Transatlantic Review“ 64 Tafelabbildungen und ein Gedicht Brâncușis. Den Sommer verbrachte der Bildhauer in Saint Raphaël, wo er am Strand aus angeschwemmten Korkeichenstämmen die Skulptur „Le Crocodile [Das Krokodil]“, einen „Krokodilstempel“, schuf.
1925
In der Zeitschrift „This Quarter“ (Paris, hg. v. Ernest Walsh, Ethel Moorhead) lag das „Art Supplement“ mit einer Folge von 46 Fotoreproduktionen Brâncușis, bestehend aus 37 datierten Aufnahmen von Werken, vier Porträts des Bildhauers und fünf Zeichnungen, bei. Vorangestellt waren neun Aphorismen Brâncușis.
1926
Kurz vor seiner Abreise nach New York erhielt Brâncuși eine Einladung zur Eröffnung einer Ausstellung am 7. Januar im Art Center zur Erinnerung an John Quinn, der im Juli 1924 verstorben war. Er konnte sie jedoch nicht wahrnehmen, da er erst am 28. Januar mit dem Schiff in New York ankam.
28 Januar – 22. März 1926: Aufenthalt in New York
Constantin Brâncuși besuchte New York, da zwei Ausstellungen in der Wildenstein Gallery stattfanden: die „Exhibition of Trinational Art, French, British, American“, auf der er die vier Werke „Torse [Torso]“, „L’Oiseau [Der Vogel]“ und zwei Skulpturen der „Figure [Figur]“ ausstellte. Zweite Einzelausstellung seiner Werke (16.2.–3.3.1926). Während dieses Aufenthalts machte er in den Wildenstein Galleries Bekanntschaft mit dem amerikanischen Architekten William Lescaze und erhielt eine Einladung von Béatrice Wood, einer Freundin Marcel Duchamps und Henri-Pierre Rochés.
1926
Reise nach Antwerpen (Belgien), wo die Gruppenausstellung „L’Art francais moderne“ stattfand (Mai). Die Zeitschrift „De Stijl“ veröffentlichte in ihrer Nummer 77 eine Abbildung von „Negresse blonde {Blonde Negerin]“.
Da Eugène Meyer den Wunsch im Juni den Wunsch äußerte, die Skulptur „L’Oiseau dans l’espace [Der Vogel im Raum]“ für 4.000 Dollar vom Bildhauer zu erwerben, brachte Brâncuși diese selbst nach New York. Im November war ihm eine Ausstellung in der Brummer Gallery gewidmet. Brâncuși wurde an der amerikanischen Zollkontrolle mit dem Hinweis aufgehalten, dass es sich um ein Stück Metall handelte, das steuerpflichtig wäre. Brâncuși konterte, dass es ein Kunstwerk sei und als solches nicht versteuert werden müsste. In der Folge fand ein langwieriger Prozess um die Skulptur statt, bei dem es um ebendiese Frage ging. Das Gericht entschied 1928, für den Kunstwert der „Vogels“.
1927–1929: Isamu Noguchi arbeitete als Assistent von Brâncuși
Der amerikanisch-japanische Bildhauer Isamu Noguchi arbeitete als Assistent in Brâncușis Pariser Atelier und wurde von dessen Werk reduzierter Formen inspiriert. In einem Aufsatz über seine Begegnungen mit dem Bildhauer berichtete Noguchi, welchen Wert Brâncuși darauf legte, dass jedes Werkzeug zweckentsprechend und mit Ehrfurcht und Geduld zu behandeln wäre. Die Äxte und die fast 1,5 Meter lange Säge mussten immer so gut geschliffen sein, dass sie quasi durch ihr Eigengewicht in das Holz einzudringen vermochten.
Dezember 1927
Die Zeitschrift „De Stijl“ veröffentlichte drei Fotografien von Brâncușis Werken: „Princesse [Prinzessin]“, „Sculpture pour aveugles [Skulptur für Blinde]“ und eine Fotografie des Künstlers.
1929
James Joyce, der von John Quinn und Ezra Pound auf Brâncuși hingewiesen worden war, besuchte den Bildhauer in dessen Atelier und bat um eine Porträtzeichnung für eine Buchpublikation. Nachdem Brâncuși mehrere Skizzen angefertigt hatte, wählte der Schriftsteller drei aus: eine Profilzeichnung, eine weitere in Frontansicht sowie eine abstrakte Zeichnung mit einer Spirale und drei Vertikalen. Diese Zeichnungen wurden später auf dem Schutzumschlag des Joyce-Werkes „Tales Told of Shem and Shaun“, eines Kapitels des in Entstehung befindlichen Romans Finnegans Wake, abgedruckt.
1930
Brâncuși unterzeichnete zwei Mietverträge (11.2.) für ein mittelgroßes Atelier und für ein weitere Atelier im Ruche des Arts [Bienenkorb der Künste], gegründet 1902 von Alfred Boucher.
1931
Bekanntschaft mit der aus Neuseeland stammenden Konzertpianistin Vera Moore (1896–1997). Werk: „Mademoiselle Pogany III“ (weißer Marmor, Steinsockel, Philadelphia Museum of Art)
1933
„Mademoiselle Pogany III“ (polierte Bronze, Steinsockel auf Holzsockel)
1934
Vera Moore brachte den Sohn John Moore zur Welt, den Constantin Brâncuși allerdings nie als seinen Sohn anerkannte.
1936
Constantin Brâncuși erhielt einen Auftrag des Maharadschas von Indore, der für den „Temple de la Délivrance [Tempel der Befreiung]“ die Bronze „Vogel im Raum“ erworben hatte.
1937
Für den rumänischen Pavillon auf der Weltausstellung 1937 in Paris war Constantin Brâncuși mit „L’Oiselet [Das Vögelchen]“ (1929) vertreten. Eine zunächst vorgesehene „Colonne sans fin [Endlose Säule]“ im Garten des Pavillons wurde aus Zeitgründen verworfen.
Juni–September und November 1937
Constantin Brâncuși arbeitete am Kriegerdenkmal in Târgu Jiu in Andenken an die Rumänen, die den Ort vor den Mittelmächten verteidigten: „La Table du silence (Tisch der Stille)“, „La Porte du baiser (Tor des Kusses)“ und „Colonne sans fin (Endlose Säule)“.
Anfang 1938: Reise nach Indien und Ägypten
Anfang des Jahres reiste Brâncuși über Bombay nach Indore, um am „Temple de la Délivrance“ zu arbeiten, traf den Maharadscha jedoch nicht an. Er wurde von einem Würdenträger empfangen und konnte im Palast wohnen. Mit dem zur Verfügung gestellten Auto und Chauffeur besichtigte der Bildhauer das Land. Außerdem reinigte er die Skulpturen, die der Maharadscha in seinem Atelier gekauft hatte. Zu einer Fertigstellung des Tempels sollte es durch den Tod des Maharadschas nicht mehr kommen. Am 27. Januar 1939 reiste Brâncuși mit demselben Schiff, mit dem er gekommen war, wieder ab und befand sich am 3. Februar in Suez, um von dort nach Kairo zu reisen und die Museen der Stadt sowie die Sphinx und die Pyramiden von Gizeh zu besichtigen.
Mitte April 1939
Reise nach New York, um an der Ausstellung „Art In Our Time“ im Museum of Modern Art teilzunehmen (19.4.). Ab Oktober Präsentation von Constantin Brâncușis Werken im MoMA: die Plastik „Le Miracle (Le Phoque)“, auf Deutsch „Das Wunder [Der Seehund]“, von 1936 wurde in der Ausstellung vorgestellt. Zu den zwei Steinsockeln gehört ein Motor mit Transformator und ein Kugellager, die das Werk langsam drehen. Teilnahme an einer von Yvonne Zervos, die Frau von Christian Zervos, organisierten Ausstellung in der Galerie Mai: Brâncuși, Hans Arp, Jorge González-Camarena, Paul Klee und Henri Laurens (Ende des Jahres).
1941
Brâncuși mietete sich ein mittelgroßes fünftes Atelier (Juli). Während des Kriegs nahm er nur Sauermilch, selbstgemachten Topfen (Quark), Sauerkraut (Sauerkohl) und Polenta zu sich. Um seinen beträchtlichen Tabakkonsum abdecken zu können, kaufte sich der Bildhauer Tabakpflanzen auf dem Blumenmarkt, die er an seinem Atelierfenster weiterzog.
1943
Brâncuși schuf die Marmorskulpturen „La Tortue [Die Schildkröte]“ (Solomon R. Guggenheim Museum) und eine neue Version von „Le Phoque [Der Seehund]“ (Musée National d’Art Moderne, Paris) in blaugrauem Marmor. Auf zwei aufeinanderliegenden Steinsockeln steht das Werk. Mit Hilfe eines Motors dreht sich das Objekt langsam.
1947
Das Musée National d’Art Moderne erwarb „Die Schildkröte“. Das rumänische Malerehepaar Natalia Dumitresco und Alexandre Istrati kamen mit einem Stipendium der französischen Regierung aus Rumänien nach Paris. Gleich nach seiner Ankunft begegnete Constantin Brâncuşi dem Paar. Er bat Dumitresco und Istrati, bei ihm zu bleiben und ihm bei seiner Arbeit zu helfen. Mit zwei von Peggy Guggenheim zur Verfügung gestellten Werken Teilnahme an der 24. Biennale von Venedig (Sommer): „Maïastra“ (1912) und „L’Oiseau dans l’espace [Der Vogel im Raum]“ (1940). Der Fotograf Willy Maywald besuchte Constantin Brâncuşi in dessen Atelier für eine Fotoreportage in der Zeitschrift „Architecture d’aujourd’hui [Architektur heute]“.
1950
Constantin Brâncuși begrüßte die Präsentation der Privatsammlung von Walter und Louise Arensberg. Nach gescheiterten Verhandlungen mit diversen Museen sollte die Sammlung als Schenkung offiziell am 27. Dezember dem Philadelphia Museum of Art übergeben werden. Der Brâncuși gewidmete Flügel des Museums war ein großzügig angelegter Saal; in einem Nebensaal stand die Büste von „Mademoiselle Pogány“ aus geädertem Marmor, daneben „Die Badenden“ von Cézanne und ein Gemälde van Goghs.
1951
Brâncuşi beantragte die französische Staatsbürgerschaft. Dabei wurde er von den beiden Töchtern Jules Supervielles‘ unterstützt. Auch das Musée National d’Art Moderne sprach sich für den Künstler aus.
1952
Constantin Brâncuşi erhielt am 13. Juni 1952 die französische Staatsbürgerschaft. Am 9. Oktober konnte er sich an der Polizeipräfektur den auf ihn ausgestellten Personalausweis abholen.
1954
Tod der ungarischen Malerin und Freundin Margit Pogány in Australien (31.12.), die durch sein Skulpturenporträt „Mademoiselle Pogány“ berühmt geworden war.
1955
Im Januar zog sich Brâncuși bei einem Sturz einen Oberschenkelhalsbruch zu. Nach einer langwierigen stationären Behandlung im Krankenhaus, bei der er 30 Eingriffe, fünf Röntgenuntersuchungen und 14 Laboruntersuchungen über sich hatte ergehen lassen müssen, konnte er am 3. Mai 1955 das Krankenhaus wieder verlassen. In den folgenden zwei Jahren war der Bildhauer nur mehr unsicher auf seinen Beinen, weshalb er mehrfach stürzte. Brâncuși belastete sein Zustand schwer und er behauptete: „Das war schon immer meine Schwäche, das hat mit meinem Sternzeichen zu tun, ich bin Fisch.“ Zu dieser Zeit bekam er ein Prostataleiden und ein Ekzem. Da er nicht an die traditionelle Medizin glaubte, nahm er seine vom Arzt verschriebenen Medikamente nicht ein. Das Guggenheim Museum und das Philadelphia Museum präsentierten „Die Schildkröte“ verkehrt.
1956
Constantin Brâncuşi fiel eine Treppe herab (April). Das Life Magazine berichtete über Constantin Brâncuşi: „Brâncuși trägt einen weißen Pyjama und eine gelbe gnomartige Haube und schleicht in seinem Atelier herum, wo er sorgsam um seine stillen Gäste von Fisch Vögeln, Köpfen und unendlichen Säulen, die er geschaffen hat, schleicht und sich mit ihnen unterhält.“
16. März 1957: Tod in Paris
Constantin Brâncuşi starb am 16. März 1957 in Paris. Er wurde am Cimetière du Montparnasse bestattet. Brâncuși setzte Natalia Dumitresco und Alexandre Istrati in seinem Testament als Universalerben ein. Er vermachte sein Atelier samt dessen gesamtem Inventar dem Musée National d'Art Moderne in Paris.