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Hamburger Kunsthalle: Dänische Malerei der Sammlung Ordrupgaard „Im Licht des Nordens“ gibt einen Überblick über das 19. Jahrhundert

Vilhelm Hammershøi, Ein junges nähendes Mädchen, Detail, 1887, Öl auf Leinwand, 37 x 35 cm (Ordrupgaard, Kopenhagen © Foto: Anders Sune Berg)

Vilhelm Hammershøi, Ein junges nähendes Mädchen, Detail, 1887, Öl auf Leinwand, 37 x 35 cm (Ordrupgaard, Kopenhagen © Foto: Anders Sune Berg)

Dänische Malerei aus dem Kopenhagener Ordrupgaard Museum, das eine der spektakulärsten Sammlungen dänischer Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts beherbergt, ist mit einer Auswahl seiner Meisterwerke in der Hamburger Kunsthalle zu Gast. Die ausgestellten Arbeiten bieten einen repräsentativen Überblick über die Entwicklungen innerhalb der dänischen Malerei während eines ganzen Jahrhunderts und verdeutlichen zugleich deren besondere Errungenschaften.

Der Bogen spannt sich von den Weg-bereitern des sogenannten „Goldenen Zeitalters“ der dänischen Kunst (Christoffer Wilhelm Eckersberg, Christen Købke (1810–1848), Wilhelm Marstrand) über die Vertreter der nationalromantischen Richtung (Johan Thomas Lundbye (1818–1848), Peter Christian Skovgaard, Vilhelm Kyhn), die vornehmlich die Schönheiten des eigenen Landes ausloteten, bis zu den Fünen-Malern (Peter Hansen (1868–1928), Johannes Larsen, Fritz Syberg), die auf der gleichnamigen dänischen Insel die Freilichtmalerei praktizierten. Die besondere Facette des dänischen Impressionismus veranschaulichen schließlich die Gemälde von Theodor Philipsen, der eng mit Paul Gauguin befreundet war.

Vilhelm Hammershøi und Lauritz Andersen Ring: Hauptvertreter des dänischen Symbolismus

Einen besonderen Höhepunkt der Ausstellung bilden die umfangreichen Werkgruppen von Lauritz Andersen Ring (1854–1933) und Vilhelm Hammershøi (1864–1916), den Schlüsselfiguren des Symbolismus in Dänemark. Dabei werden neun der faszinierenden Interieur-Bilder Hammershøis in einem abschließenden Raum zusammengeführt.

Dänische Malerei der Sammlung Ordrupgaard in Hamburg

Der Ausstellung Im Licht des Nordens kommt auch im Hinblick auf das bevorstehende Deutsch-Dänische Kulturelle Freundschaftsjahr, das 2020 begangen wird, große Bedeutung zu. Geplant ist, die Präsenz der Werke aus dem Ordrupgaard Museum zu nutzen, um über ein facettenreiches Begleitprogramm dänische Kunst, Literatur und Musik in epochenübergreifenden Formaten erlebbar zu machen.

Für das wenige Kilometer nördlich von Kopenhagen gelegene Ordrupgaard Museum hat der Versicherungsdirektor Wilhelm Hansen gemeinsam mit seiner Frau Henny von den 1890er Jahren an die einzigartige Sammlung aufgebaut, die 1953 als staatliches Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Bedingt durch Umbau- und Erweiterungsarbeiten des Museums besteht nun die einmalige Chance, Hauptwerke dieser Sammlung in Hamburg zu zeigen. Im Herbst 2019 folgte daher eine Ausstellung mit den Meisterwerken des französischen Impressionismus aus dem Ordrupgaard Museum in Hamburg: Hamburger Kunsthalle: Impressionismus aus der Sammlung Ordrupgaard

Kuratiert von Markus Bertsch.

Dänische Malerei der Sammlung Ordrupgaard: Bilder

  • Christen Købke, Blick auf Dosseringen, Kopenhagen, mit Weiden im Vordergrund, um 1837, Öl auf Papier, 24,2 x 27,8 cm (Ordrupgaard, Kopenhagen © Foto: Anders Sune Berg)
  • Johan Thomas Lundbye, Eine Wiese nahe des Arresø-Sees, 1838, Öl auf Papier, 21 x 33 cm (Ordrupgaard, Kopenhagen © Foto: Anders Sune Berg)
  • Vilhelm Hammershøi, Ein junges nähendes Mädchen, 1887, Öl auf Leinwand, 37 x 35 cm (Ordrupgaard, Kopenhagen © Foto: Anders Sune Berg)
  • Vilhelm Hammershøi, Sonnenstrahlen oder Sonnenlicht, 1900, Öl auf Leinwand, 70 x 59 cm (Ordrupgaard, Kopenhagen © Foto: Anders Sune Berg)
  • Peter Hansen, Heuernte. Südliches Fünen, 1902, Öl auf Leinwand, 48 x 73 cm (Ordrupgaard, Kopenhagen © Foto: Anders Sune Berg)
  • Lauritz Andersen Ring, Am Fenster. Ole Ring blickt auf Roskilde, 1925, Öl auf Leinwand, 36,5 x 28 cm (Ordrupgaard, Kopenhagen © Foto: Anders Sune Berg)

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