Zur Feier des 200. Jahrestages der Geburt von Charles Baudelaire (1821–1867) hat Marlene Dumas, die seit Mitte der 70er Jahre in den Niederlanden lebt und arbeitet, eine Reihe von Gemälden nach dem Vorbild des Pariser Autors angefertigt. Neben der ersten Präsentation dieses neue Zyklus wird „Korrespondenz" vorgestellt, ein Dialog von drei Schlüsselwerken von Marlene Dumas mit Werken aus den Sammlungen des Museums.
Frankreich | Paris: Musée d’Orsay
Lectures contemporaines
12.10.2021 – 30.1.2022
Das Werk der südafrikanischen Künstlerin Marlene Dumas wird von ihren leidenschaftlichen, fragmentarischen Lesungen, Poesie und Literatur genährt. Dieses Projekt entstand aus ihrer Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller und Übersetzer Hafid Bouazza (1970–2021), mit dem sie zuvor eine Ausgabe von „Venus und Adonis“ Shakespeares realisiert hatte. Im Anschluss an diese Zusammenarbeit haben Marlene Dumas und Hafid Bouazza ein neues Projekt rund um den „Spleen von Paris“ (1855–1867) ins Leben gerufen. Es entstanden 14 Gemälde, die alle von Charles Baudelaire inspiriert sind: Hier sind unter anderem Porträts der Autorin und von Jeanne Duval zu sehen, aber auch Motive aus Gedichten – die Ratte, die Flasche – und Werke, die direkt mit einem Text verbunden sind - wie das „Spielzeug des Armen“, oder „Die Verzweiflung der Alten“.
Diese Serie ermöglicht, jene kreative Inspiration zu spüren, die Baudelaire für eine der größten lebenden Malerinnen bedeuten muss. Man kann auch die vielfältigen Formen der Malerei entdecken, die Marlene Dumas praktiziert: sehr genau gemalte Werke – insbesondere Porträts –, kontrollierte und veränderliche malerische Gesten. Die Künstlerin experimentiert immer wieder mit neuen Arten des Malens, und „Le Spleen de Paris“ stellt einen poetischen Kern für ihre Schöpfung dar.