Marlene Dumas: expressive Figuren und Gesichter | ARTinWORDS crazy time live casino glory casino bangladesh app download galore casino elon casino bijoy 7 casino battery casino casino scor krikya casino moree glory casino login live casino crazy time casino live score eb9 casino casino bd glory casino logo betvisa online casino mcw casino live r777 casino maga casino glory casino account glory casino খেলার নিয়ম mega casino bangladesh casino kya hota hai online casino games mcw live casino mcw login casino

Marlene Dumas

Wer ist Marlene Dumas?

Marlene Dumas (* 3.8.1953, Kapstadt) ist eine südafrikanische Künstlerin der Gegenwart (→ Zeitgenössische Kunst). Seit den 1970er Jahren ist Dumas für ihre dunklen, fließenden Bilder bekannt. Sie wurde um 1980 für ihre Arbeiten auf Papier international bekannt, in denen sie Liebe und Begehren auf eine neue, witzige, aber auch selbstbewusste Weise thematisierte. Dumas' verwaschene, expressive, meist in Serien entstehende Tuschearbeiten zeigen Menschen und Gesichter. Damit schuf die Malerin ein Werk, das sie zu den frühenden Kunstschaffenden Europas macht.

Marlene Dumas lebt und arbeitet in den Niederlanden. Helena, die Tochter von Dumas und Jan Andriesse, wurde am 11. April 1989 geboren.

 

Kindheit

Marlene Dumas wurde am 3. August 1953 als drittes Kind von Helena Sophia Mans und Petrus Johannes Dumas in Kapstadt, Südafrika, geboren. Sie wuchs mit ihren Eltern, ihren beiden Brüdern und ihrer Großmutter auf einem Weingut in Kuilsrivier in den Außenbezirken von Kapstadt auf.
Bereits 1966 verstarb ihr Vater. Nach Abschluss der Volksschule besuchte Marlene Dumas ein Mädchenpensionat in Stellenbosch, etwa 20 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt.

 

Ausbildung

1972 immatrikulierte sich Marlene Dumas an der Michaelis School of Fine Art der University of Cape Town für einen Bachelor-Studiengang in Kunst und erwarb 1975 ihren Abschluss. Während sie in der Mittelschule Afrikaans sprach, fanden die Lehrveranstaltungen an der Universität auf Englisch statt. Die Kunststudentin lernte Gedichte von Allen Ginsberg kennen, die Filme von Ingmar Bergman, Alain Resnais und Jean-Luc Godard sowie Theaterstücke von Jean Genet, Tennessee Williams und Athol Fugard. Ein Jahr nach ihrer Immatrikulation malte Dumas Dumas mit „Miss Rosebud“ ihr erstes Ölgemälde und mit „Skoolmeisie [Schulmädchen]“ (Fondation Beyeler) ihr erstes Selbstporträt.

Mit einem zweijährigen Auslandsstipendium ging Marlene Dumas im August 1976 in die Niederlande. Im September `76 begann sie eine Ausbildung in den Haarlemer Ateliers ’63, einer unabhängigen Kunstschule, zu deren Lehrkräften die Konzeptkünstler Jan Dibbets (*1941) und Ger van Elk (1941–2014) gehörten. Dumas schuf Papierarbeiten in Form von Zeichnungen, Collagen und Assemblagen. Gegenüber dem in dieser Zeit vorherrschenden künstlerischen Ansatz, der eher formalistisch war, boten ihr Film, Philosophie und Popmusik einen alternativen Bezugsrahmen. Auf diesem Weg entfaltete sie Darstellung und Figuration in ihrem Werk.

Dumas zog bald nach Amsterdam, wo sie bis heute lebt und arbeitet. In den Museen von Amsterdam konnte die Malerin endlich Werke der alten und modernen Kunst Europas sowie der amerikanischen Nachkriegskunst im Original sehen, die sie bis dahin nur als Reproduktionen kannte. Der Überfluss an Bildern überhaupt, wie sie in Tageszeitungen, Magazinen, Büchern und besonders auch Kinofilmen zur Verfügung standen, war eine völlig neue Erfahrung, welche die spätere Auseinandersetzung der Künstlerin mit vermittelten Bildern und deren malerische Umsetzung begleitete.

 

Werke

Marlene Dumas beteiligte sich 1978 mit Arbeiten auf Papier und großformatigen Collagen an der Gruppenausstellung „Atelier 15 (10 Young Artists)“ im Stedelijk Museum in Amsterdam. Ihr Beitrag wurde von der Kritik jedoch kaum wahrgenommen. Stattdessen avancierte René Daniëls (*1950) zum niederländischen Star dieser Generation. Noch im gleichen Jahr kaufte das Stedelijk Museum mit „Don’t Talk to Strangers“ ein Bild der Künstlerin – ihr erster Verkauf an eine öffentliche Institution. Allerdings gab das Museum das Werk nach nur einem Jahr aufgrund konservatorischer Probleme wieder zurück. Die Pariser Galerie Annemarie de Kruyff organisierte 1979 Dumas‘ erste Einzelausstellung im September 1979.

Da Marlene Dumas mit dem Gedanken spielte, Kunsttherapeutin zu werden, studierte sie 1979 ein Jahr Psychologie an der Universität Amsterdam. Danach gab sie diesen Plan auf.
Im Jahr 1980 lud sie Paul Groot ein, sich mit der monumentalen Collage „Love versus Death“ an der Gruppenausstellung „The Critic Sees“ im Amsterdamer Museum Fodor zu beteiligen. Von großer Bedeutung für das Werk von Marlene Dumas wurde 1981 die Begegnung mit dem Werk Edvard Munchs. Dumas besuchte das Munchmuseet in Oslo, wo sie dessen Lithografieserie „Alpha und Omega“ (1908/09) sah, die sie tief beeindruckte.

Marlene Dumas gilt als eine der ersten in der Nachkriegszeit geborenen Künstlerinnen, die sich der Porträt- und Figurenmalerei widmet.1 Dumas' Porträts sind nicht nach dem Leben gemalt, sondern die Künstlerin setzt Anregungen aus Postkarten, Zeitungsausschnitten, Filmstills, Büchern, Fotokopien usw. malend um. Ihre Bildquellen sammelt Dumas sehr Jahren in einem Archiv. Durch Beschneidung, Entkontextualisierung und malerische Übersetzung verlieren die Bilder ihren erzählerischen Gehalt. In Einzel- und Gruppenporträts widmet sie sich den großen menschlichen Fragen: Liebe, Sexualität, Tod, Identität, Gewalt und Trauer. Indem sich Marlene Dumas sowohl auf auktuelle Ereignisse als auch Motive aus der Kunstgeschichte2 bezieht, etablierte sie in den 1980er Jahren die neoexpressive, figurative Malerei.

Ausnahmen innerhalb ihres Werks bilden Dumas' Selbstporträts und die Bildnisse ihrer Tochter Helena. Eine umfangsreiche Serie von Porträts ihr nahestehender Personen3, die von 1983 bis 1990 entstand, markiert einen Wendepunkt in Dumas' Schaffen. Einige Arbeiten dieser Serie stellte sie unter dem Titel „The Eyes of the Night Creature“ in der Galerie Paul Andriesse in Amsterdam aus. Damit gelang ihr der künstlerische Durchbruch. Expressive Farbigkeit, bestimmender Blick, Close-Up bestimmen den ersten Eindruck. Die Künstlerin selbst war sich des Charakters der Bilder wohl bewusst:

„Als ich 1985 meine Gesichter, 'The Eyes of the Night Creatures', malte, wusste ich, dass die Werke wie Porträts aussahen, und ansatzweise waren sie das auch, doch andererseits waren es auch keine echten Porträts.“4 (Marlene Dumas, 2010)

Diese Suche zeigt sich besonders deutlich in vermeintlichen Bildnissen von Dumas' Tochter Helena. Für „The Painter“ (1994) verwendete die Künstlerin eine Fotografie von Helena, als diese mit Farbe verschmiert vom Spielen zurückkam.

Der internationale Durchbruch gelang Marlene Dumas mit der Einladung zur „documenta 7“ (1982) in Kassel, kuratiert von Rudi Fuchs. Sie war damit die erste Künstlerin aus Südafrika, deren Werke auf einer Ausgabe der Documenta gezeigt wurden. Fuchs gruppierte ihre Werke mit figurativen Gemälden des europäischen Neoexpressionismus. Von den ausstellenden Künstler:innen faszinierten sie die fotografischen Arbeiten von Jeff Wall und Cindy Sherman ausdrücklich. Der Ausstellungserfolg führte Dumas im folgenden Jahr zu ihrem ersten Lehrauftrag an der Katholieke Leergangen in Tilburg, wo sie von 1983 bis 1987 den Kurs „Beobachtendes Zeichnen“ abhielt. Zudem wurde die Malerin in die Fernsehsendung „Vreemde Gasten“ eingeladen, die ausländischen Künstler:innen in den Niederlanden gewidmet war. Ebenfalls 1983 traf Dumas erstmals Barbara Bloom.

Obschon 1984 das Centraal Museum ihr eine Einzelausstellung mit dem Titel „Ons Land Licht Lager dan de Zee“ widmete (hauptsächlich Papierarbeiten), war die 30-jährige Künstlerin in Bezug auf ihre Kunst und ihre Entwicklung „verunsichert“. Die Werktitel aus dieser Zeit spiegeln diese Haltung unverblümt wider: „Broken the Sea“, „The Futility of Artistic Confessions“ oder „The Answer to the Marriage Proposal“ gehören heute zu Dumas‘ bekanntesten Arbeiten aus dieser Zeit. Die Galerie Paul Andriesse in Amsterdam präsentierte „The Eyes of the Night Creatures“ (1985), Dumas erste Einzelausstellung mit Gemälden, die nur Nahaufnahmen von Gesichtern versammelte. Nachdem sie viele Jahre lang vorwiegend Zeichnungen, Collagen und Assemblagen geschaffen hatte, kehrte Marlene Dumas nun wieder zur Malerei zurück. Zeichnungen bleiben aber weiterhin ein wichtiges Medium für die Künstlerin. Der Ausstellungserfolg Dumas‘ führte sie auf die „18. Biennale von São Paulo“, wo sie Werke zeigte, die später im Stedelijk Museum Amsterdam zu sehen waren.

Im Jahr 1986 begann Marlene Dumas ihre Lehrtätigkeit an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam auf, der sie bis 1994 nachgeht.

In der Einzelausstellung „The Private versus the Public“ (1987) in der Amsterdamer Galerie Paul Andriesse war unter anderem ihr Werk „The Particularity of Nakedness“ zu sehen, das formal von Hans Holbeins d. J. Gemälde „Der tote Christus im Grab“ (Kunstmuseum Basel) inspiriert wurde. Ein Jahr später stellte die Basler Galerie Stampa Werke Dumas’ zusammen mit denen Rosemarie Trockels aus und die Kunsthalle zu Kiel präsentiert mit „Waiting (for Meaning)“ Dumas’ erste Einzelausstellung außerhalb der Niederlande (1988).

Die Ausstellung „Miss Interpreted“ im Van Abbemuseum in Eindhoven war die bis zu diesem Zeitpunkt umfangreichste Präsentation von Dumas’ Œuvre und wurde im Anschluss in anderen europäischen Städten sowie in den USA gezeigt. Im Jahr 1995 vertrat Dumas die Niederlande auf der 46. Biennale von Venedig.
Eine umfassende Retrospektive der Künstlerin wurde 2007 in Japan, Südafrika und den USA, dort unter anderem im Museum of Modern Art in New York, gezeigt. Mit „Against the Wall“ erfolgte 2010 eine erste Präsentation von Werken Dumas’ in der David Zwirner Gallery in New York. Ihr bisheriges Werk wurde 2012 mit dem Johannes Vermeer Prijs, den niederländischen Staatspreis für Kunst, geehrt.

Im Jahr 2015 begann eine neue Schaffensphase im Werk von Marlene Dumas. Ausgangspunkt dafür waren ihre Illustrationen zum Gedichtsepos „Venus und Adonis“ von William Shakespeare.5 Die 33 Tuschezeichnungen leiteten eine neue Orientierung in ihrer Kunst ein, die sie in Werken für eine Ausstellung im Munchmuseet in Oslo sowie in der Galerie David Zwirner in New York in Malerei übertrug (2018). Sie arbeitete ain einer Serie von sieben Ganzfigurenporträts, darunter „Bride“, und mehrere Porträts wie „Teeth“ oder „Omega's Eyes“ (mit dem Titel nahm Dumas Bezug auf Munchs „Alpha und Omega“). Neu an den Werken ist, dass sie expressive Emotionalität vermitteln. Seit jeher interessierte sich Dumas für die „leidenschaftlichen Dramen von Liebe, Gewalt und Tod von Shakespeare und Munch, von Göttern und Sterblichen“.6

 

Literatur zu Marlene Dumas

  • Theodora Vischer, „Many different ladies interact.“ Zur Porträtmalerei von Marlene Dumas, in: CLOSE-UP. Berthe Morisot, Mary Cassatt, Paula Modersohn-Becker, Lotte Laserstein, Frida Kahlo, Alice Neel, Marlene Dumas, Cindy Sherman, Elizabeth Peyton (Ausst.-Kat. Fondation Beyeler, Riehen / Basel, 19.9.2021–2.1.2022, S. 176–184.
  • Marlene Dumas. The Image as Burden, hg. v. Leontine Coelewij, Helen Sainsbury und Theodora Vischer (Ausst.-Kat. Stedelijk Museum, Amsterdam; Tate Modern, London; Fondation Beyeler, Riehen / Basel), Ostfildern 2014.
  • Tronies – Marlene Dumas und die Alten Meister, hg. von Chris Dercon und Léon Krempel (Ausst.-Kat. Haus der Kunst, München, 29.10.2010–6.2.2011), Düsseldorf 2010.
  • Dominic van den Boogerd u. a., Marlene Dumas, London 1999.

Beiträge zu Marlene Dumas

10. November 2023
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Münster | LWL-Museum: Akte – Nudes Radikal nackt | 2023/24

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19. September 2021
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  1. Siehe: Theodora Vischer, „Many different ladies interact.“ Zur Porträtmalerei von Marlene Dumas, in: CLOSE-UP. Berthe Morisot, Mary Cassatt, Paula Modersohn-Becker, Lotte Laserstein, Frida Kahlo, Alice Neel, Marlene Dumas, Cindy Sherman, Elizabeth Peyton (Ausst.-Kat. Fondation Beyeler, Riehen / Basel, 19.9.2021–2.1.2022, S. 176–184.
  2. u.a. nach Matthijs Maris (1839–1917).
  3. u.a. von Mark Molenaar, „Das Böse ist banal“, 1984, Van Abbemuseum, Eindhoven
  4. Marlene Dumas, in: Tronies. Marlene Dumas und die Alten Meister, hg. von Chris Dercon und Léon Krempel (Ausst.-Kat. Haus der Kunst, München), Düsseldorf 2010, S. 95.
  5. Die Anfrage kam von Hafid Bouazza, dem marokkanisch-niederländischen Schriftsteller, der das frühe Gedicht von Shakespeare ins Niederländische übersetzte. William Shakespeare, Venus & Adonis, übers., komm. und mit einem Nachwort von Hafid Bouazza, illustr. von Marlene Dumas, 2., überarb. Ausgabe,
    New York 2019 (niederl. Erstausgabe: Amsterdam 2016).
  6. Vischer 2021, S. 182.