Renate Bertlmann
Wer ist Renate Bertlmann?
Renate Bertlmanns (*28.2.1943, Wien) mannigfaltiges Werk umfasst Zeichnungen, Inszenierte Fotografien, Latex- und Plexiglas-Objekte, Installationen, Performances, Filme und Fotofilme (→ Zeitgenössische Kunst). Performances - sowohl vor Publikum wie auch allein im Atelier inszeniert - befragen gesellschaftliche "Normen" der 1970er Jahre wie Schwangerschaft und Hochzeit, Mutterschaft, Sexualität und Katholische Kirche. Renate Bertlmann thematisiert Lust, Berührung aber auch Gewalt und Schmerz. In der für sie charakteristischen Verbindung von Eros und Thanatos befreit sie Frauen (wie Männer) von stereotypen Geschlechterbildern.
Bertlmanns radikale, ironisch-provokative Arbeiten unterwandern gesellschaftliche Zuschreibungen und Stereotype von Geschlecht, Weiblichkeit und Männlichkeit und adressieren dabei die Kampfzone des weiblichen Körpers ebenso wie Ambivalenzen von Lust und Schmerz, Begehren, Disziplinierung, Zärtlichkeit und Verwundbarkeit. Die Künstlerin bedient sich gleichermaßen konzeptueller wie popkultureller Ästhetiken, eignet sich Pornografie und Kitsch unter veränderten Vorzeichen an und stellt Bezüge zu Literatur und Film, Medizin, Religion und Spiritualität her. Ihr Werk zeichnet eine große Experimentierfreude in einer Vielfalt von Medien und Materialien aus, etwa konzeptuelle Fotografien, Zeichnungen, Gemälde, Collagen, Skulpturen aus Latex und Plexiglas, Performances sowie großformatige Installationen.