Der renommierte amerikanische Künstler Wayne Thiebaud (1920–2021) begann seine Karriere ursprünglich als Grafikdesigner und arbeitete kurze Zeit für die Walt Disney Studios in der Trickfilmabteilung. Ab 1956/57 setzte sich der in Los Angelese lebende Künstler mit der Kunst der Westküste, allen voran der New Yorker Abstraktion auseinander. Obschon er sich mit Willem de Kooning und Franz Kline angefreundet hatte, wandte sich Thiebaud rasch der gegenständlichen Malerei zu. Seine Bilder zeigen Theken voller Kuchen und Desserts, in pastoser Malerei mit intensiven Farbtönen und markanten Schattenpartien herausgearbeitet. Seit 1962 wird das Werk Thiebauds in den Kontext der amerikanischen Pop Art gestellt.
Schweiz | Riehen b. Basel:
Fondation Beyeler
29.1. – 21.5.2023
In seinen berühmten Stillleben von Lebensmitteln schilderte Thiebaud die Verheißungen und den Überfluss des American Way of Life – eine Gesellschaft des Angebots ohne Nachfrage. Dies spiegelt sich in der taktilen Verwendung von Farbschichten wider, welche die Objekte zum Leben erwecken und eine Atmosphäre schaffen, in der sich Ironie und Melancholie die Waage halten. Durch seine brillante Maltechnik reizte Thiebaud die Möglichkeiten malerischen Ausdrucks bis an die Grenzen von gesehener und imaginierter Welt aus.
Die Ausstellung in der Fondation Beyeler zeigt Thiebauds Werk in seinen vielen Aspekten: neben den Stillleben auch Porträts sowie die multiperspektivischen Städtebilder und Landschaften, durch die er dieses scheinbar alte Genre der Kunstgeschichte neu definierte.
Quelle: Fondation Beyeler