Französische Malerei 1820–1880: Gefeiert und verspottet Salon oder Skandalerfolg? Kanon der Malerei neu hinterfragt

Claude Monet, Der Leuchtturm von Honfleur, 1864, Öl auf Leinwand, 54 x 81 cm (Kunsthaus Zürich, Schenkung der Erben von Dr. Adolf Jöhr)
Romantik, Realismus, Naturalismus, Freilichtmalerei, Impressionismus – das sind im deutschsprachigen Raum gemeinhin noch immer die wichtigsten Stilbegriffe, mit denen die französische Malerei des 19. Jahrhunderts beschlagwortet wird. Künstler dieser Stilrichtungen, zu denen Géricault, Delacroix, Corot, Daumier, Millet, Courbet, Manet, Sisley, Monet und Renoir zählen, verließen damals den offiziellen "Hauptweg" der Malerei, die akademisch-klassizistische Manier. Trotz ihren revolutionären Ansätzen wiesen manche unter ihnen jedoch auch eine traditionelle Seite auf. Zu ihrer Zeit höchst umstritten, gehören diese Künstler heute zu den weltweit gefeierten sogenannten Vorläufern der Moderne.
Gefeiert und verspottet. Französische Malerei 1820–1880
Schweiz / Zürich: Kunsthaus Zürich
10.11.2017 – 28.1.2018
Die französische Malerei des 19. Jahrhunderts bietet allerdings eine Vielzahl anderer, ebenso wichtiger Künstler, die damals bei Kunstkritik und Publikum das größere Ansehen genossen und hochgefeiert wurden. Obschon der traditionellen Malweise verpflichtet, waren Künstler wie Delaroche, Couture, Meissonier, Cabanel, Gérôme und Bouguereau teilweise selbst höchst innovativ. Durch den im deutschsprachigen Raum zu Beginn des 20. Jahrhunderts festgelegten Kanon der französischen Malerei jener Epoche wurden diese hervorragenden Künstler im Laufe der Zeit allerdings ins Abseits gedrängt.
Zum ersten Mal in der Schweiz vereint die Ausstellung diese unterschiedlichen und kontroversen Wege der französischen Malerei zu einem vielfältigen Panorama der Gattungen jener Zeit.
Quelle: Pressetext
- James Tissot, Portrait de Mademoiselle L.L., 1864, Öl/Lw, 123,5 x 99 cm (Musée d’Orsay, Paris)
- Camille Corot, Lesendes Mädchen, um 1845/1850, Öl auf Leinwand, 42,5 x 32,5 cm (Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Zürich)
- Eugène Giraud (1806-1881). „Le Bal de l’Opéra“. Huile sur toile. Paris, musée Carnavalet.
- Gustave Courbet, Die Quelle [La source], 1862, Öl/Lw, 20 x 74,3 cm (The Metropolitan Museum of Art, New York, H. O. Havemeyer Collection, Bequest of Mrs. H. O. Havemeyer, 1929)
- Henri Fantin-Latour, Pfingstrosen und Pfirsiche [Pivoines et pêches], 1873, Öl/Lw, 55 x 55 cm (Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Zürich)
- Edouard Manet, Rocheforts Flucht [L‘évasion de Rochefort], 1880/1881, Öl/Lw, 143 x 114 cm (Kunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, 1955)
- Camille Corot, Orpheus und Eurydice [Orphée ramenant Eurydice des enfers], 1861, Öl/Lw, 112,7 x 137,2 x 1,9 cm (The Museum of Fine Arts, Houston, Museum purchase funded by the Agnes Cullen Arnold Endowment Fund)
- Eugène Delacroix (und Atelier [wohl Pierre Andrieu]), Löwenjagd [Chasse aux lions], um 1861, Öl/Lw, 34,5 x 47 cm (Kunstmuseum St. Gallen, Vermächtnis Emma Lina Hendel, 1999)
- Ernest Meissonier, Der Frankreichfeldzug 1814 [Campagne de France, 1814], 1864, Öl auf Holz, 51,5 x 76,5 cm (Musée d’Orsay, Paris, RF 1862)
- Jean-Léon Gérôme, Die Hinrichtung von Marschall Ney [L‘exécution du maréchal Ney], 1855–1865, Öl/Lw, 64,2 x 103 cm (Sheffield Galleries and Museums Trust, UK)
- Camille Pissarro, Die Marne bei Chennevières, 1864/65, Öl auf Leinwand, 91.5 x 145.5 cm (National Galleries of Scotland, purchased 1947, Edinburgh)
Beiträge zur franözösischen Malerei des 19. Jahrhunderts
- Théodore Géricault
- Eugène Delacroix
- Gustave Courbet
- Edouard Manet
- Claude Monet
- Pierre-Auguste Renoir
- Alfred Sisley
- Alexandre Cabanel
- Jean-Léon Gérôme
Französische Malerei 1820–1880: Bilder
- Camille Corot, Lesendes Mädchen, um 1845/1850, Öl auf Leinwand, 42,5 x 32,5 cm (Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Zürich)
- Claude Monet, Der Leuchtturm von Honfleur, 1864, Öl auf Leinwand, 54 x 81 cm (Kunsthaus Zürich, Schenkung der Erben von Dr. Adolf Jöhr)