Egon Schiele in der Fondation Louis Vuitton | ARTinWORDS maga casino parimatch casino msw casino babu88 casino login baji live casino ncw casino glory casino game mcw live casino nagad88 casino glory casino app download apk casino games glory casino bangladesh casino mcw login mega casino world bangladesh mega casino world glory casino login app gallery casino glory casino bonus nagad 888 casino karkiya casino mcw casino bangladesh live casino score
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Egon Schiele in der Fondation Louis Vuitton Linie und Körper im Werk des Wiener Expressionisten

Egon Schiele, Stehender Frauenakt mit blauem Tuch, Detail, 1914, Opake Farbe, Aquarell, Grafit auf Velinpapier, 48.3 x 32.2 cm (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg)

Egon Schiele, Stehender Frauenakt mit blauem Tuch, Detail, 1914, Opake Farbe, Aquarell, Grafit auf Velinpapier, 48.3 x 32.2 cm (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg)

Egon Schiele (1890–1918) blieben nur zehn Jahre, um sein epochales Werk in Wien zu entwickeln. Die Fondation Louis Vuitton stellt anlässlich der 100. Wiederkehr des Todestages Schieles Werk neben jenem von Jean-Michel Basquiat aus (→ Jean-Michel Basquiat in der Fondation Louis Vuitton). In parallelen Ausstellungen begegnen sich zwei eruptiv entwickelnde Künstler, der eine vom Beginn und der andere vom Ende des 20. Jahrhunderts. Beiden gemein ist ihr rebellische, antiakademische Grundhaltung.

Egon Schiele besuchte die Akademie der bildenden Künste in Wien zwischen 1906 und 1909, brach sein Studium nach drei Jahren ab. Bereits 1909 stellte er sich an die Spitze der von ihm mitbegründeten Neukunstgruppe und organisierte sich mit seinen Kollegen eigene Ausstellungen. Gleichzeitig erfuhr diese Generation starke Unterstützung durch die sogenannte Klimt-Gruppe rund um den Hauptvertreter des Wiener Jugendstil. Über Vermittlung der Wiener Secession, der Kunstschau 1909 und der Tätigkeit der Galerie Miethke lernte der junge Egon Schiele die Werke von Vincent van GoghEdvard Munch und Jan Toroop kennen.

 

 

Dennoch ist erstaunlich, wie radikal und in relativer Isolation Egon Schiele an seinem Werk arbeitete. Heute faszinieren besonders die Verzerrung der Körper, die Introspektion, der Ausdruck von Begehren und dem Bewusstsein um die Tragödie des Lebens. Bevor er am 31. September 1918 im Alter von nur 28 Jahren an der Spanischen Grippe verstarb, hatte er innerhalb von nur zehn Jahren etwa 330 Gemälde und über 3.000 heute noch bekannte Arbeiten auf Papier (meist aquarellierte Zeichnungen, seltene 17 Druckgrafiken) geschaffen.

 

 

Egon Schiele: erste Ausstellung zu einem historischen Künstler in der Fondation Louis Vuitton

Die Fondation Louis Vuitton richtet die erste monografische Schiele-Ausstellung in Paris seit 25 Jahren aus. Die Schau präsentiert auf mehr als 600 m² etwa 120 Werke – Zeichnungen, Gouachen und Gemälde. Darunter befinden sich berühmte Werke wie „Selbstbildnis mit Lampionsfrüchten“ (1912, Leopold Museum, Wien), „Schwangere und Tod (Mutter und Tod)“ (1911, Národní gallery, Prag), „Porträt von der Ehefrau des Künstlers sitzend, ihr rechtes Bein haltend” (1917, Morgan Library & Museum, New York), „Stehender Akt mit Blauem Blatt” (1914, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg), „Sitzender Männerakt” (1910, Neue Galerie New York) und „Selbstporträt” (1912, The National Gallery of Art, Washington).

 

 

Der Rundgang ist chronologisch und in vier Räumen aufgebaut, um Egons Schieles Konzept der Linie und dessen künstlerische Entwicklung zu dokumentieren. Die vier Kapitel werden mit „Die ornamentale Linie (1908–1909)“, „Die existentialistische Line des Expressionismus (1910–1911)“, „Die physische Balance der verbundenen Line in der Dämmerung des Ersten Weltkriegs (1912–1914)“ und „Die amputierte, fragmentierte Line in den Kriegsjahren (1915–1918)“. Kurator Dieter Buchhart sieht vor allem in Schieles Zugang zur Linie und zur Zeichnung dessen charakteristisches Moment:

 

„Sehr wenige Künstler haben sich der Linie und der Zeichnung mit der gleichen Virtuosität und Intensität wie Schiele genähert. […] Indem er sich von der ornamentalen Linie in Richtung der expressionistischen Linie entwickelte, letztere in drei Dimensionen, fragmentiert und amputiert, ermöglichte er eine dissonante Grenze und abweichende Erfahrung der Linie als Zeichen der menschlichen Existenz.“ (Dieter Buchhart über Egon Schiele)

 

 

Dieter Buchhart kuratiert beide Ausstellungen im respektvollen Dialog – Egon Schiele trifft in der Fondation Louis Vuitton auf Jean-Michel Basquiat – und um deren Konzepte der Linie. Im Werk von Basquiat entdeckt der Kunsthistoriker eine Linie, die mit jugendlichem Impetus erfüllt und von echter Wut getragen ist. Die Linie soll „die Präsenz der schwarzen Figur“ soll, so Buchhart, „einführen, nachdem er die Künstler schmerzhaft erfahren musste, dass diese in der Kunstwelt – und vor allem in den Museen – völlig fehlte.“

Erstmals widmet die Fondation Louis Vuitton Egon Schiele als einer historischen Künstlerpersönlichkeit eine Einzelausstellung. Damit soll der Tradition, auf der zeitgenössische Produktion von Kunst fußt, breiter Raum geboten werden.

Kuratiert von Dieter Buchhart.

Quelle: Pressetext

 

Egon Schiele in der Fondation Louis Vuitton: Bilder

  • Egon Schiele, Porträt von Doktor X, 1910, Schwarzes Pastell und Aquarell auf Papier, 39.7 x 29.3 cm (Wadsworth Atheneum Museum of Art, Hartford, CT, The Ella Gallup Sumner and Mary Catlin Summer Collection Fund, Foto: © Allen Phillips / Wadsworth Athemuseum)
  • Egon Schiele, Sitzender Halbakt mit Hut und violetten Socken (Gerti), 1910, Schwarze Kreide, Gouache und Aquarell auf Papier, 44.9 × 31.7 cm (Privatsammlung. Courtesy W&K-Wienerroither & Kohlbacher)
  • Egon Schiele, Sitzender Männerakt, Rückansicht, 1910, Aquarell, Gouache und schwarze Kreide auf Papier, 43.8 x 31.1 cm (Neue Galerie New York. Gift of the Serge and Vally Sabarsky Foundation, Inc., Foto © Hulya Kolabas for Neue Galerie New York)
  • Egon Schiele, Selbstporträt. Kopf, 1910, Gouache, Aquarell und Kohle auf Papier, 42.6 x 29.6 cm (Ömer Koç, Foto © Hadiye Cangókçe)
  • Egon Schiele, Selbstporträt mit Pfauenweste, Stehend, 1911, Gouache, Aquarell, schwarze Kreide auf Papier, auf Karton aufgezogen, 51.5 x 34.5 cm (Ernst Ploil, Wien)
  • Egon Schiele, Die blinde Frau, 1911, Gouache, Aquarell, Bleistift auf Papier, 48 x 32 cm (Museum Ulm, Foto © Mario Gastinger, München)
  • Egon Schiele, Moa, 1911, Gouache, Aquarell, Bleistift auf Papier, 48 x 31 cm (Privatsammlung, London, Foto © Mathias Kessler, 2017)
  • Egon Schiele, Frauenakt mit weißem Rand, 1911, Gouache und Bleistift auf Papier, 44 x 28.5 cm (Johan H. Andresen, Foto © Christian Øen)
  • Egon Schiele, Liegender Mädchenakt in gestreiftem Kittel, 1911, Bleistift und Aquarell auf Papier, 44.3 x 30.6 cm (Privatsammlung. Courtesy Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien)
  • Egon Schiele, Selbstbildnis mit Lampionsfrüchten, 1912, Öl/Lw, 32.2 x 39.8 cm (© Leopold Museum, Wien)
  • Egon Schiele, Porträt von Trude Engel, 1911–1913, Öl/Lw, 100 x 100 cm (LENTOS Kunstmuseum Linz, Foto © Reinhard Haider)
  • Egon Schiele, Selbstporträt, 1912, Aquarell über Bleistift auf hellbraunem Japanpapier, 34.9 x 25.4 cm (National Gallery of Art, Washington, Gift of Hildegard Bachert in memory of Otto Kallir, 1997)
  • Egon Schiele, Der Rufer, 1913, Aquarell, Gouache und Bleistift auf Papier, 48 x 31 cm (Callimanopulos Sammlung)
  • Egon Schiele, Stehender Mann, 1913, Gouache, Aquarell und Bleistift auf Papier, 48.1 x 31.8 cm (Ömer Koç, Foto © Hadiye Cangókçe)
  • Egon Schiele, Schreitender Torso in grüner Bluse, 1913, Gouache, Aquarell, Kreide und Bleistift auf Papier, 48 x 31 cm (Privatsammlung, Foto © akg-images / Erich Lessing)
  • Egon Schiele, Selbstporträt mit Modell (Fragment), 1913, Öl/Lw, 70.5 x 241.2 cm (Ömer Koç, Foto © Hadiye Cangokce)
  • Egon Schiele, Selbstporträt als Hl. Sebastian, 1914, Bleistift auf Papier, 32.3 x 48.3 cm (Privatsammlung)
  • Egon Schiele, Stehender Frauenakt mit blauem Kleid, 1914, Opake Farbe, Aquarell, Grafit auf Velinpapier, 48.3 x 32.2 cm (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg)
  • Egon Schiele, Liegende Frau mit blondem Haar, 1914, Transparente und deckende Waserfarbe über Grafit auf Papier, 31.7 x 48.5 cm (The Baltimore Museum of Art. Fanny B. Thalheimer, Memorial Fund, and Friends of Art Fund, Foto © Mitro Hood)
  • Egon Schiele, Selbstporträt, 1914, Gouache, Aquarell und Bleistift auf Papier, 47 x 30.6 cm (Ömer Koç, Foto © Hadiye Cangókçe)
  • Egon Schiele, Frau mit Spiegel, 1915, Gouache und Bleistift auf Papier, 49.6 x 32.5 cm (Tel Aviv Museum of Art, ca. 1953, Foto © Elad Sarig)
  • Egon Schiele, Stehender Akt mit gemustertem Gewand, 1917, Gouache und schwarze Kreide auf gelbbraunem Papier, 29.3 x 45.9 cm (National Gallery of Art, Washington. Gift of The Robert and Mary M. Looker Family Collection, 2016)
  • Egon Schiele, Liebespaar, 1918 (unvollendet), Öl/Lw, 155 x 210 cm (Leopold, Privatsammlung)

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Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.