Vor 500 Jahren starb Michael Wolgemut (1434/37–1519), der in Nürnberg eine der größten und effektivsten Künstlerwerkstätten der Spätgotik unterhielt (→ Gotik). In großem Radius lieferte Wolgemut nicht nur bedeutende Tafelgemälde und Altäre, sondern auch Entwürfe für Glasfenster und anspruchsvolle Druckgrafik. Von 1486 bis 1488/89 lernte in seinem Betrieb auch Albrecht Dürer von 1486 bis 1489 sein künstlerisches Handwerk, in dessen Schatten sein Lehrer bis heute steht.
Deutschland / Nürnberg: Germanisches Nationalmuseum
20.12.2019 – 22.03.2020
verlängert
Michael Wolgemut hatte bei Hans Pleydenwurff (gestorben 1472) gelernt, letzterer war 1457 nach Nürnberg gezogen und hatte begonnen, niederländische Bilderfindungen wie Weltlandschaften im Hintergrund und genaue Pflanzenstudien im Bildvordergrund zu vermitteln. Michael Wolgemut heiratete nach Pleydenwurffs Tod dessen Witwe und führte die Werkstatt des Meisters äußerst erfolgreich fort. Er war ab Mitte der 1480er Jahre auch für die Holzschnittillustrationen von Büchern aus der Anton Koberger-Druckerei verantwortlich (darunter die „Schädel`sche Weltchronik“). So erlernte Albrecht Dürer einerseits die Traditionen der flämischen Malerei zwischen Spätgotik und Renaissance und war gleichzeitig am Entstehen neuester Druckwerke beteiligt, die bei seinem Taufpaten Koberger veröffentlicht wurden.
Ziel der Ausstellung ist es, Wolgemuts Werk aus dem Schattendasein zu befreien und in der Vielseitigkeit seiner Medien und im Kontext seines künstlerischen Umfelds zu präsentieren.
Die Ausstellung „Michael Wolgemut – mehr als Dürers Lehrer“ wird in Kooperation der Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg mit der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, dem Germanischen Nationalmuseum, dem Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg und den Stadtkirchen Nürnberg sowie St. Johannes und St. Martin in Schwabach organisiert.
Quelle: Pressetext