Frans Hals (1582/83–1666) war einer der bekanntesten Porträtmaler des niederländischen Goldenen Zeitalters. Das schmale Œuvre von vier Familienporträts wird erstmals in dieser Ausstellung einer breiten Untersuchung unterzogen und in den Kontext des Gesamtwerks gestellt.
Das Toldeo Museum of Art erwarb 2011 das Frans-Hals Gemälde „Die Van Campen Family in einer Landschaft“. Das als Fragment erhaltene Werk wird um 1623 bis 1625 datiert. Etwa gleichzeitig fand in Brüssel die Restaurierung eines weiteren fragmentarisch erhaltenen Bildnisses statt, das drei Kinder und einen von einer Ziege gezogenen Wagen zeigt, eine weitere Figur rechts ist angeschnitten. Im Zuge dieser Forschung konnte nachgewiesen werden, dass beide Fragmente zu einem Gemälde gehören, das zu einem unbekannten Zeitpunkt auseinandergeschnitten wurde. Erstmals wird hier die Zusammenführung der erhaltenen Fragmente durchgeführt. Die Familie van Campen dürfte Anfang des 17. Jahrhunderts in Haarlem gelebt haben, wo Frans Hals zu den führenden Malern seiner Generation zählte.
USA / Toledo Museum of Art
13.10.2018 – 6.1.2019
Belgien / Brüssel: Königliche Museen der Schönen Künste
2.2. – 28.4.2019
Spanien / Madrid: Museo Thyssen-Bornemisza
18.5. – 11.8.2019
Weitere Familienbildnisse unbekannter Personen aus dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid aber auch das berühmte „Hochzeitsporträt von Isaac Massa und Beatrix van der Laen“ (um 1622) aus dem Rijksmuseum zeigen die Innovationskraft des Malers auf. Im niederländischen Goldenen Jahrhundert galt es eigentlich als unkultiviert in einem Porträt zu lachen. Hals und seine Auftraggeber setzten sich offensichtlich über die Konvention hinweg. Damit schuf der Haarlemer Hals außergewöhnlich persönlich und intim wirkende Porträts seiner Zeitgenossen.