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Wien | Albertina Modern: Damien Hirst. Zeichnungen Erste Präsentation des grafischen Werks in seiner ganzen Bandbreite | 2025

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 6. Mai 2025
Damien Hirst Installationsansicht Albertina modern 2025, Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS, (c) Damien Hirst, Bildrecht 2025

Damien Hirst Installationsansicht Albertina modern 2025, Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS, (c) Damien Hirst, Bildrecht 2025

Damien Hirst wurde in den 1990er Jahren mit seinen ikonischen Gemälden (Mandalas mit Schmetterlingen), Skulpturen (in Formaldehyd eingelegte Tiere) und Installationen weltweit bekannt. Weniger beachtet wurden bisher die Zeichnungen des britischen Künstlers, die die ALBERTINA MODERN nun erstmals in einem Museum präsentiert. Die Ausstellung reicht von ersten Skizzen bis finalen "Studio"-Zeichnungen, das heißt von Mitarbeiter:innen angefertigten Reinzeichnungen, von Gedankenskizzen bis ausformulierten Blättern. Da Hirst eigentlich ein Konzeptkünstler ist, so Albertina-Direktor Gleis, handelt es sich bereits bei den ersten Ideenskizzen um Kunstwerke - unabhängig davon, ob die weitere Ausführung von Damien Hirst persönlich oder seinen Mitarbeitenden ausgeführt wurde. Die von Elsy Lahner kuratierte Ausstellung überzeugt sowohl als konzentrierte Einführung in das Werk von Damien Hirst wie auch der ästhetisch gelungenen Hängung.

Damien Hirst
Zeichnungen

Österreich | Wien:
Albertina Modern
7.5. – 12.10.2025

Damien Hirst. Zeichnungen in Wien 2025

Über die Zeichnung hinaus bietet die Ausstellung einen faszinierenden Einblick in Hirsts Schaffensprozess, beginnend mit Skizzen aus den frühen 1980er Jahren: Die gezeigten Arbeiten entstanden häufig als Vorbereitung für seine bahnbrechenden Werke. Skizzenbücher des Künstlers dokumentieren den Anfang des Werkprozesses.

„Das Tolle am Zeichnen ist, dass es billig ist. So kann man sehr teure Ideen und Dinge sehr günstig visualisieren, während man sich noch in der Bleistift-und-Papier-Phase befindet. Wenn man eine sehr teure Skulptur machen möchte, ist es sehr gut, mit dem Zeichnen zu beginnen.“1 (Damien Hirst)

 

Die unterschiedlichen Funktionen der Zeichnung

Damien Hirst fertigt zu seinen Gemälden und Skulpturen Zeichnungen an, um die zugrunde liegenden Ideen zu unterstreichen, auszuformulieren, seinen Studiomitarbeiter:innen zu kommunizieren oder lässt auch Zeichnungen anfertigen, um abgeschlossene Werke zu dokumentieren. Sie sind für Hirst ebenso wichtig wie die physische Ausführung seiner Werke. Für seine Installation „Making Beautiful Drawings“ entwickelte er eine Zeichnungsmaschine, die mit Hilfe einer rotierenden Scheibe, auf die Farbe aufgetragen wird, seine „Spin Drawings“ produziert.

Die Hirst-Ausstellung setzt mit einer Zeichnung aus dem Jahr 1987 ein: auf einem unscheinbaren Blatt skizzierte der Brite die Ideen für „Edge“ und „Row“, die später als „Spot Paintings“ berühmt werden sollten. In einem Raster ordnete er 10 x 15 handgezeichnete Kreise an, die er in der Ausstellung „Freeze“ direkt auf die Wand malte. Daraus entwickelte er die „Pharmaceutical Paintings“.

Im Zusammenhang mit der Serie „Art & Artists“ hingegen sind die Zeichnungen Dokumente der fertigen Skulpturen. Hirst lud Kinder ein, Skulpturen aus biegsamen Pfeifenputzern herzustellen, die er in große Formate übertrug. Seine Mitarbeiter:innen dokumentierten die Werke, während die hyperralistischen Zeichnungen mit Anweisungen für die großformatigen Skulpturen ergänzt werden.

 

Zeichnungen für „Treasures from the Wreck of the Unbelievable“

Zu den wichtigsten Überraschungen in der Hirst-Ausstellung gehören die Zeichnungen für „Treasures from the Wreck of the Unbelievable“. 2017 präsentierte der Brite in Venedig die Skulpturen aus dem Wrack der Unbelievable, so die Erzählung (→ Der unglaubliche Damien Hirst). Das Schiff sei mit den Schätzen von Cif Amotan II. versunken, die Legenden der sagenumwobenen Reichtümer, Augenzeugenberichte und Erinnerungen hätten Künstler angeregt, sie nachzuempfinden. Die in der Albertina Modern ausgestellten Blätter sind vergilbt, stilistisch an den Renaissance-Zeichnungen angelehnt, die gerade im Original in der Albertina zu sehen sind (→ Wien | Albertina: Leonardo da Vinci – Albrecht Dürer). Diese, so HIrst, haben die Fantasie der Schatzsucher beflügelt und die Entdeckung des Schiffswracks Wirklichkeit werden lassen. So weit die Legende.

Die von Muscheln und Korallen scheinbar überwucherten Skulpturen offenbaren beim zweiten Blick ihre Genese. Hirst verwendete nicht nur die berühmte Berliner Nofretete-Büste für ein Porträt, sondern auch Mickey Mouse. Alles, so scheint, es, war schon einmal da gewesen, oder alles, ist erfunden. Über Jahre baute Damien Hirst rund eine Legende auf, die er 2017 mit der Ausstellung bestätigte und gleichzeitig Lügen strafte. Mit einre Volte führt er das Publikum auf seine Erwartungshaltung zurück, denn das Museum als Wissensraum kann nicht täuschen - oder doch?

Die Zeichnungen, so die Legende, sind spätere Bezüge auf das Verlorene. Damit fungieren sie in der Erzählung als Projektionsfläche für Erinnerungen und nicht mehr Vorhandenes. Damien Hirst nutzte Fotografien der Exponate, die er auf Pergament oder Papier projizieren und nachzeichnen ließ. Restaurator:innen halfen, die Alterung nachzuempfinden. So manches Motiv erinnert an bereits Gesehenes, wie die gefalteten Hände an Albrecht Dürers Betende Hände im Albertina-Bestand und der oben verlinkten Ausstellung. Wie auch in den Skulpturen verteilt Hirst Hinweise in den Zeichnungen, dass das Gesehene dann doch Gespinnste sseiner Phantasie sind: Automarken ersetzen hier Wassermarken oder Kürzel. Sie sind so an den Rand gedrängt, dass man auch hier erst beim zweiten Blick die zeitlich unmöglichen Ergänzungen bemerkt. Damien Hirst spielt mit Erwartung und Enttäuschung, mit Wissen und Halbwissen. Er nutzt Kunst, um über Schein und Sein nachzudenken.

 

Der Tod ist ein Zeichen des Lebens

„Ich habe mich schon immer für das Leben interessiert, deshalb verwende ich tote Tiere, um sie real werden zu lassen und Kunst zu schaffen, die lebt.“2 (Damien Hirst)

Diw Leitthemwn von Damien Hirsts Kunst sind Tod und Leben. In der Albertina modern begegnet er einem in Form des Totenkopfs und in Formaldehyd eingelegten Tieren. 1989 skizzierte Hirst zum ersten Mal einen Hai für „The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living“, das er 1991 realisieren sollte, und mit dem ihm der Durchbruch gelang. In der Albertina ziehen zwei kleine Haie ihren Kreis und ein großer ist mit einem Schaf konfrontiert. An der Wand scheinen Enten in ihren Glasbehältern entfliehen zu wollen. Dem Schneewittchensarg entkammt aber keiner.

 

Spin Drawings für Alle

Erste Versuche zu den sogenannten „Spin Paintings“ machte Damien Hirst im Jahr 1992, im folgenden Jahr errichtete er gemeinsam mit dem Künstlerkollegen Angus Fairhurst einen „Spin-Painting“-Stand für die Ausstellung „A Fête Worse Than Death“ in London. Doch erst während seines Berlin-Stipendiums im Jahr 1994 kreierte Damien Hirst einen richtigen Spin-Apparat mit dem Titel „Making Beautiful Drawings“, mit dem er verstärkt an „Spin Paintings“ arbeitete. Die Maschine dreht die horizontal liegende, runde Leinwand; der Künstler schüttet Haushaltslack darauf. Aufgrund der Fliehkraft rinnt die Farbe schlierenartig nach außen. Das Ergebnis wird von der Drehgeschwindigkeit, der Fließeigenschaft der Farbe und natürlich dem gewählten Farbton bestimmt. Damien Hirst ging es bei der Maltechnik um den anonymisierten Herstellungsprozess. Neben den hier beschriebenen Gemälden schuf Damien Hirst in dieser Phase auch „Spin Drawings“, die er unter dem Titel „Damien Hirst: Making Beautiful Drawings“ bei Bruno Brunnet Fine Arts, Berlin, ausstellte.

„Wir müssen es einfach halten. Alle können es machen, alle können schöne Zeichnungen machen. So einfach ist das: schöne Zeichnungen zu machen.“3 (Damien Hirst)

In der Albertina Modern erhält das Publikum die Möglichkeit, einen (modernen und sicheren) Spin-Apparat für Zeichnungen selbst zu bedienen und damit kreativ werden - zumindest in Rahmen von Führungen. Das letzte Mal war dies in einer Ausstellung in der Schirn Kunsthalle und im Museum Tinguely (2007/08) möglich. Man darf gespannt sein, wie die neue Ausrichtung der Albertina im ersten Direktionsjahr von Ralph Gleis sich auf die Ausstellungsgestaltung auswirkt.

Kuratiert von Elsy Lahner.

 

Ausgestellte Werke

  • Damien Hirst
  • Installationsansicht Damien Hirst: Drawings, Albertina Modern, Wien, 7.5.-12.10.2025, Verschiedene Materialien, Photographed by Rainer Iglar. © Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved
  • Damien Hirst, Beautiful Temporarily Lost At Sea Drawing, 2008, 47 × 42 cm, Photographed by Prudence Cuming Associates Ltd © Damien Hirst and Science Ltd
  • Damien Hirst, Away from the Flock, 1994, 50 × 73 cm, Bleistift auf Papier, Photographed by Stephen White © Damien Hirst and Science Ltd.
  • Damien Hirst, Untitled (Tiger Shark in Tank), 2003, 83 × 110 cm, Bleistift auf Papier, Photographed by Stephen White © Damien Hirst and Science Ltd
  1. Damien Hirst im Gespräch mit Elsy Lahner, Zitiert nach: Damien Hirst. Drawings, hg. v. Ralph Gleis und Elsy Lahner (Ausst.-Kat. Albertina modern, Wien, 7.5.-12.10.2025), Wien / München 2025, S. 20.
  2. Damien Hirst im gespräch mit Elsy Lahner, Zitiert nach: Damien Hirst. Drawings, hg. v. Ralph Gleis und Elsy Lahner (Ausst.-Kat. Albertina modern, Wien, 7.5.-12.10.2025), Wien / München 2025, S. 56.
  3. Damien Hirst im gespräch mit Elsy Lahner, Zitiert nach: Damien Hirst. Drawings, hg. v. Ralph Gleis und Elsy Lahner (Ausst.-Kat. Albertina modern, Wien, 7.5.-12.10.2025), Wien / München 2025, S. 120.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.
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