Wien | Albertina Modern: Sammlung Viehof. Remix Von Gerhard Richter bis Katharina Grosse | 2025

Sammlung Viehof in Wien

Den Kontakt zwischen der Albertina und den Brüdern Viehof stellte Georg Baselitz im Jahr 2007 her. In diesem Jahr erwarb die Sammlung Viehof Schlüsselwerke des Malers – 58 Papierarbeiten, ergänzt um sieben großformatige Gemälde. Baselitz wünschte sich, dass der Erwerb mit einer Dauerleihgabe an die Albertina in Wien verbunden sei. Darauf aufbauend ist für die kommenden Jahre eine Intensivierung der Zusammenarbeit in Form einer langfristigen Kooperation beschlossen worden. 

Im Frühjahr und Sommer 2025 sind bedeutende Positionen der deutschen Gegenwartskunst zu sehen. Die Auswahl reicht von Gerhard Richter und Sigmar Polke, die für die sozialkritische Kunst der 1960er Jahre stehen, von Albert Oehlen oder Katharina Sieverding, die die 1980er prägten, bis zum Feld abstrakter Kunst der Gegenwart, das beispielhaft mit Werken von Corinne Wasmuht und Katharina Grosse vertreten ist. Die Ausstellung verbindet dabei durchaus auch Gegensätzliches wie etwa Jörg Immendorffs ausladende Großformate gegenüber den konzeptuellen Arbeiten Joseph Beuys oder die Arbeiten Anne Imhofs, Katharina Fritschs oder Nairy Baghramians, die einen wiederum völlig anderen Ton anschlagen.

Der Titel "Remix" bezeiht sich auf das gemeinsame Ausstellen von Werken der Sammlung Viehof und der Albertina. Die Sammlung Viehof zeigt rund 70 Bilder, Skulpturen und Installationen von insgesamt 19 Künstlern und Künstlerinnen. Diesen werden - großteils bereits bekannte Arbeiten - aus dem Albertina-Bestand zur Seite gestellt.

Was ist die Sammlung Viehof?

Die Sammlung Viehof entstand in den letzten 20 Jahren, nachdem die Familie Viehof ihre Einzelhandels-Kette an den Metro-Konzern verkauft hatte. In ihrer heutigen Form besteht die Sammlung Viehof seit 2015 und setzt sich aus drei unterschiedlichen Quellen zusammen: der ehemaligen Sammlung Rheingold (2002–2014, initiiert von Helge Achenbach), der ehemaligen Sammlung Reiner Speck (2008) und einer vereinigten Sammlung der Brüder Viehof. 2025 besteht die Sammlung Viehof aus rund 1.400 Arbeiten von 142 Künstler:innen im Bereich Malerei, Fotografie, Skulptur, Videoarbeit und Installation. Die Künstler:innen stammen vor allem aus dem Rheinland und seine Kunstzentren Köln und Düsseldorf. Die Sammlung Viehof wird bereits in zweiter Generation fortgeführt und stetig erweitert. 

Ziel der Sammlung ist nicht nur die Förcderung der rheinischen Kunstszene, sondern auch der dortigen Museen. Kooperationspartner der Gebrüder Viehof sind bis heute das Museum Abteiberg in Mönchengladbach, das Museum Ludwig in Köln, das Museum für Gegenwartskunst in Siegen und das Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Jüngst wurden Werke aus der bedeutenden Privatsammlung in den Deichtorhallen in Hamburg ausgestellt. Dort waren rund 560 Werke von 75 Künstler:innen zu sehen, wodurch sich die Deichtorhallen in ein temporäres Museum der Gegenwartskunst verwandelten.

Die Stärke der Sammlung Viehof liegt nicht nur in der qualitativen Auswahl der einzelnen Werke, sondern dass das Sammlungskonzept „in die Tiefe“ ausgerichtet ist. Das bedeutet, dass einmal aufgenommene Künstler:innen mit mehreren Werken über einen längeren Zeitraum in der Sammlung vertreten sein sollen. Heute umfasst die Sammlung Viehof Werke aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur, Installation und Video mit Schwerpunkt auf deutsche Kunst von der Nachkriegszeit bis heute.

Ausgestellte Künstler und Künstlerinnen

Gerhard Richter, Sigmar Polke, Joseph Beuys, Rosemarie Trockel, Jörg Immendorff, Georg Baselitz, Florian Krewer, Asta Gröting, Stephan Balkenhol, Nairy Baghramian, Isa Genzken, Katharina Sieverding, Anne Imhof, Katharina Fritsch, Neo Rauch, Daniel Richter, Friedrich Kunath, Martin Kippenberger (→ Martin Kippenberger: XYZ), Charline von Heyl, Albert Oehlen, Corinne Wasmuht, Karin Kneffel, Jutta Koether, Katharina Grosse

Remix. Von Gerhard Richter bis Katharina Grosse. 24 deutsche Positionen: Ausstellungskatalog

Ralph Gleis und Constanze Johanna Malissa (Hg.)
208 Seiten, 30 × 24 cm, 120 Farbabbildungen
ISBN 978-3-422-80324-4 (Deutsch, Englisch)
Deutscher Kunstverlag