Gustav Klimt, Fakultätsbild „Die Jurisprudenz“, Detail, 1900-1907, Rekolorisierung nach historischer Aufnahme (2021) (Österreichische Galerie Belvedere, Wien / Image by Google)
Gustav Klimt ist der bekannteste Künstler Österreichs, seine Werke begeistern weltweit Millionen von Menschen. Dennoch verbergen sich hinter seinen berühmten Bildweiten immer noch zahlreiche Geheimnisse: Wie hat Klimt gearbeitet? Welche Materialien hat er verwendet? Wie hat er einzelne Bilder konzipiert? Die Ausstellung ermöglicht einen Blick unter die Oberfläche von Klimts Farbenwelt. Dank modernster Bildtechnologien wie lnfrarotreflektografie und Röntgenaufnahmen gelingt es, neue Erkenntnisse über Klimts Arbeitsmethode zu gewinnen. Gelegentlich werden auch überraschende Abweichungen zwischen Vorzeichnung und finaler Ausführung sichtbar.
Österreich | Wien: Unteres Belvedere
21.2. – 7.9.2025
Die Ausstellung geht zudem der Frage nach, wie Klimt seine legendären goldenen Bilder geschaffen hat. Auf welche Weise hat er das Gold auf die Leinwand aufgetragen? Unter anderem wird dokumentiert, wie Klimt sein Gemälde „Der Kuss“ (1908/09) mal- und materialtechnisch aufgebaut hat.
Ein weiterer Höhepunkt der Schau ist das Ergebnis der mehrjährigen Kooperation des Belvedere mit Google Arts & Culture, die 2019 in Angriff genommene hypothetische Rekonstruktion der Farbigkeit von Klimts Fakultätsbildern. Die monumentalen Leinwandbilder mit den Allegorien der Philosophie, der Medizin und der Jurisprudenz waren ursprünglich für die Decke des Festsaals der Wiener Universität bestimmt, wohin sie jedoch aufgrund von massiver Kritik nie gelangten. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie in ein Kunstdepot auf Schloss Immendorf eingelagert, das in den letzten Kriegstagen jedoch in Brand gesetzt wurde, womit auch die Fakultätsbilder Gustav Klimts vernichtet wurden. Ihr Aussehen ist lediglich aufgrund von Schwarz-Weiß-Fotos bekannt. Mithilfe von künstlicher Intelligenz ist es nun gelungen, ihnen eine Farbigkeit zu verleihen, die dem ursprünglichen Eindruck sehr nahekommen dürfte. Die Ausstellung liefert die Rekonstruktionen in den ursprünglichen Bildmaßen.
Quelle: Belvedere