Winterthur | Reinhart am Stadtgarten: Carl Spitzweg | ARTinWORDS live casino online golari casino casino login benger casino most play casino six6s casino lv18 casino glory casino bangladesh app download crazy time live casino glory casino withdrawal glory casino app download live casino crazy time mga casino glory casino app java 9 casino mcw19 casino kariya casino glory casino apk download old version mcw casino 2022 bkash 9 casino live casino score glory casino download apk mage casino eb9 casino mega casino world app babu casino casino score crazy time mcw 19 casino
0

Winterthur | Reinhart am Stadtgarten: Carl Spitzweg Deutscher Spätromantiker aus der Sammlung Schäfer zu Gast in der Schweiz

Carl Spitzweg, Der Maler im Garten, Detail, um 1870, Öl/Karton, 22 × 34,5 cm (Wintherthur, Reinhart am Stadtgarten)

Carl Spitzweg, Der Maler im Garten, Detail, um 1870, Öl/Karton, 22 × 34,5 cm (Wintherthur, Reinhart am Stadtgarten)

Das Bajonett abgestellt, das Strickzeug abgelegt, blickt der Wachsoldat tatenlos ins Land. Die Zeit scheint stillzustehen, kein Blättchen regt sich, nur die Wäsche flattert leise im Wind. Doch die beschauliche Idylle trügt, denn spätestens 1870, als der Münchner Meister Carl Spitzweg (1808–1885) den untätigen Wachposten malte, endete der bewaffnete Friede mit dem Deutsch-Französischen Krieg. Als pragmatisch-kritischer Künstler agierte Spitzweg als Spiegel der Zeit und der Gesellschaft, in der er lebte. Auf den ersten Blick apolitisch wirkend, scheint stets leise Ironie in seiner Malerei auf. Die biedermeierlich-bürgerliche Gesinnung wird subtil und erst bei genauerer Betrachtung erkennbar unterlaufen (→ Romantik). Spitzweg kritisiert mit Hintersinn, jedoch ohne Anklage zu erheben.

Spitzweg in Winterthur

Beinahe zwanzig Jahre sind seit der letzten umfassenden Ausstellung zu Spitzweg in der Schweiz vergangen. Im Kunst Museum Winterthur wird nicht der isolierte Autodidakt gezeigt, sondern der weltoffene, bestens vernetzte Maler, der die alten Meister ebenso studierte wie die neuesten Tendenzen. Austausch und Anregung waren zeitlebens bestimmend für Spitzwegs Umgang mit seiner Umwelt, die er sich nicht nur intellektuell, sondern auch unmittelbar durch die persönliche Auseinandersetzung erschloss.

 

 

Die Ausstellung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Georg Schäfer in Schweinfurt realisiert, das die bedeutendste Spitzweg-Sammlung überhaupt beherbergt. Zusammen mit Leihgaben aus Privatbesitz und wichtigen europäischen Museen soll ein Bild des Malers entstehen, das ihn nicht bloß als Kind des Biedermeier, sondern eines weitreichenden 19. Jahrhunderts erfahrbar machen lässt. In seinen Werken verbinden sich Heimat und Fernweh, Idylle und Subversion, Kleinteiliges mit großen Fragen, letztlich Tradition und Moderne. Diese Gegensätze und Widersprüche lassen seine Malerei auch heute noch reizvoll und zeitgemäß erscheinen.

Kuratiert von Andrea Lutz und David Schmidhauser.

 

 

Carl Spitzweg in Winterthur: Bilder

  • Carl Spitzweg, Der Bücherwurm, 1850, Öl auf Leinwand, 49,4 x 26,9 cm (Museum Georg Schäfer, Schweinfurt)
  • Carl Spitzweg, Lueg ins Land, um 1870, Öl/Holz, 43 x 35,5 cm (Privatsammlung)

Weitere Beiträge zu Carl Spitzweg

17. März 2024
Carl Spitzweg, Sennerin und Mönch, Detail, 1838, Öl auf Leinwand, 32,3 x 26,4 cm (Museum Georg Schäfer, Schweinfurt)

Schweinfurt | Museum Georg Schäfer: Liebe und Heirat bei Carl Spitzweg Der rote Schirm | 2024

Der rote Schirm: Dieses bislang übersehene Detail in der Bildwelt Spitzwegs erlaubt einen neuen Blick auf sein Leben und seinen Liebesbegriff, sein Frauenbild und die Geschlechterrollen im 19. Jahrhundert.
16. Dezember 2017
Carl Spitzweg, Selbstbildnis

Carl Spitzweg Biografie Lebenslauf des deutschen Romantikers

Carl Spitzwegs Biografie, seine autodidaktische Ausbildung, seine Freunde, seine Werke.
24. März 2017
Carl Spitzweg, Der strickende Wachposten, Detail, 1855, Öl auf Leinwand, 21,6 x 39,2 cm (Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, Inv. 2286)

Carl Spitzweg: Leben und Werke Idylle und Ironie in den Bildern des Biedermeiermalers

Carl Spitzweg (1808–1885) begann sich erst nach Abschluss seines Pharmaziestudiums intensiv mit Malerei zu beschäftigen. Das seit 1836 entstandene Werk umfasst etwa 1700 Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Entwürfe für humoristische Blätter. Berühmt ist Spitzwegs „Der arme Poet“, dessen Protagonist als Synonym für den romantischen Künstler in die Geschichte einging. Der Biedermann, der Mönch, der Soldat, der Gelehrte, das hübsche Mädel und seine Mutter – alle (spät-)biedermeierlichen Figuren – bekommen in Spitzwegs Werk ihr Fett weg.

Aktuelle Ausstellungen

3. Dezember 2024
Christian Marclay, The Clock, Film-Still, 2010, Video (Schwarzweiß und Farbe, Ton), 24 Std. (The Museum of Modern Art, New York. Versprochenes Geschenk aus der Sammlung von Jill und Peter Kraus. © 2024 Christian Marclay. Mit freundlicher Genehmigung von Paula Cooper Gallery und White Cube)

New York | MoMA: Christian Marclay: The Clock 24-Stunden-Montage visualisiert Zeitmessung | 2024/25

27. November 2024
Bartholomeus van der Helst, Zwei Regentinnen und zwei Regenten des Spinhuis, Detail, 1650, Öl auf Leinwand, 219 x 305 cm (Amsterdam Museum, Amsterdam)

Frankfurt | Städel Museum: Rembrandts Amsterdam Kunst und Gesellschaft in Goldenen Zeiten? | 2024/25

War das "Goldene Zeitalter" der niederländischen Barockmalerei wirklich so "golden"? Das Städel hinterfragt Kunst und Gesellschaft, die im 17. Jhdt auf Kolonialismus und Weltwirtschaft, auf Glaubenskrieg (80-jähriger Krieg) und Migration aufbaute. Gruppenporträts der städtlischen Eliten - allen voran von Rembrandt, Bartholomeus van der Helst uvm. - bilden Macht und Reichtum ab; sie stehen auch für neuartige künstlerische Lösungen.
26. November 2024

Madrid | Prado: Polke / Goya Inspiration für das 20. Jahrhundert | 2024/25

„Polke / Goya“ umfasst Objekte, Fotografien, Gemälde, Filme und Zeichnungen, die inhaltlich als auch technisch ein vielfältiges Bild der Verbindung zwischen den beiden Künstlern aufzeigen.