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Frankfurt a. M. | Schirn: Ausstellungen 2020 Welche Ausstellungen zeigt die Schirn 2020?

Schirn, Ausstellungen 2020

Schirn, Ausstellungen 2020

Das Ausstellungsjahr 2020 in der Schirn beginnt mit expansiver Malerei von Richard Jackson, der zum Teil begehbare Räume in Farbe taucht (ab 6.2.). Im Februar eröffnet die große uns bereits mit Spannung erwartete Frühjahrsschau „Fantastische Frauen Surreale Welten. Von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo“ (ab 13.2.). Ingrid Pfeiffer versammelt Werke von 34 Künstlerinnen des Surrealismus aus elf Ländern – eine Großausstellung zum weiblichen Surrealismus, wie es sie in Deutschland noch nie gegeben hat. Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Rahmanians neue Installation ist ab 28. Mai 2020 in der Schirn zu sehen, und über den Sommer beschäftigt man sich in Frankfurt am Main mit Überwachung und Spionage: „We Never Sleep“ (ab 24.9.).

VORSCHAU: „Magnetic North. Mythos Kanada in der Malerei 1910–1940“ holt erst 2021 das Gastland der Frankfurter Buchmesse ins Haus. Kanadische Malerei des frühen 20. Jahrhunderts, darunter die Malerin Emily Carr, führen den Impressionismus weiter und setzen sich mit der „kanadischen Landschaft“ auseinander.

Stand: 9.8.2020

Schirn 2020

Richard Jackson. Unexpected Unexplained Unaccepted (6.2.–5.7.2020)

Wie kein anderer Künstler seiner Zeit hat sich Richard Jackson (* 1939) der radikalen Erweiterung der Malerei verschrieben. Der US-amerikanische Künstler sprengt die formalen Grenzen des Malerischen und schafft Situationen, in denen er den Farbauftrag durch den Einsatz von Maschinen mit dem Prozesshaften verbindet.

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt versammelt erstmals in einer Ausstellung fünf seiner insgesamt zwölf existierenden, charakteristischen „Rooms“, Rauminstallationen, die auf dem Prinzip der automatisierten Malerei basieren. Zum Teil begehbar, zum Teil nur durch Fenster oder Gucklöcher einsehbar, offenbart die Schirn Einblicke in „Bed Room“ („Schlafzimmer“, 2002), „Delivery Room“ („Kreissaal“, 2006/07), „The Dining Room“ („Esszimmer“, 2006/07), „The Maid’s Room“ („Dienstmädchenzimmer“, 2006/07) sowie „The War Room“ („Kriegszimmer“, 2006/2007).

Kuratiert von Matthias Ulrich, Schirn Kunsthalle Frankfurt.

Fantastische Frauen Surreale Welten. Von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo (13.2.–5.7.2020)

Frankfurt | Schirn: Künstlerinnen des Surrealismus

Göttin, Teufelin, Puppe, Fetisch, Kindfrau oder wunderbares Traumwesen –die Frau war das zentrale Thema surrealistischer Männerfantasien. Künstlerinnen gelangten zunächst oft als Partnerin oder Modell in den Kreis rund um den Gründer der Gruppe der Surrealisten André Breton. Allerdings zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass die Beteiligung von Künstlerinnen an der Bewegung wesentlich größer war als allgemein bekannt und dargestellt.

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt präsentiert erstmals in einer großen Themenausstellung den weiblichen Beitrag zum Surrealismus. Mit rund 260 Gemälden, Papierarbeiten, Skulpturen, Fotografien und Filmen von 34 internationalen Künstlerinnen aus 11 Ländern bildet die Schau ein vielfältiges stilistisches und inhaltliches Spektrum ab. Neben bekannten Namen wie Louise Bourgeois, Claude Cahun, Leonora Carrington, Frida Kahlo, Meret Oppenheim, Dorothea Tanning oder Toyen sind zahlreiche bislang weniger bekannte Persönlichkeiten wie Alice Rahon oder Kay Sage aus mehr als drei Jahrzehnten surrealistischer Kunst zu entdecken. Sie werden in der Schirn mit einer repräsentativen Auswahl ihrer Arbeiten vorgestellt. Die Ausstellung spiegelt zudem Netzwerke und Freundschaften zwischen den Künstlerinnen in Europa wie auch in den USA und Mexiko.

Eine Ausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Kooperation mit dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk.
Kuratiert von Dr. Ingrid Pfeiffer, Schirn Kunsthalle Frankfurt

Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Rahmanian (28.5.–23.8.2020 → 3.9.–13.12.2020)

Die raumgreifenden Installationen von Ramin Haerizadeh (* 1975), Rokni Haerizadeh (* 1978) und Hesam Rahmanian (* 1980) entführen in eine ganz eigene Welt. Sie sind überbordend, beinahe barock und dabei humorvoll, exzentrisch und voller Anspielungen. Basis und Zentrum der künstlerischen Arbeit des Trios ist ihr Haus in Dubai. Hier entstehen im Prozess des gemeinsamen Lebens und Arbeitens Filme, Installationen, Kunstwerke und Ausstellungen – häufig im Austausch mit Freundinnen und Freunden oder anderen Künstlerinnen und Künstlern. Gemäß ihrer Definition des Kollektivs arbeiten die iranischen Künstler in ihrem jeweils eigenen Stil sowohl zusammen wie auch unabhängig voneinander. Sie erschaffen überraschende Begegnungen, die die Aufmerksamkeit auf dringliche politische und soziale Themen der Gegenwart richten und Machtmechanismen genauso hinterfragen wie normative Geschlechterrollen oder die Kunstwelt.

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt präsentiert die erste Einzelausstellung der Künstler in Deutschland, in der sie ihrer Strategie der Vereinigung verschiedener künstlerischer Realitäten folgend neue und bestehende Werke zu einer sinnlichen Erfahrung verbinden werden.

Kuratiert von Dr. Martina Weinhart, Schirn Kunsthalle Frankfurt

We Never Sleep (26.6.–27.9.2020 → 24.9.2020–10.1.2021)

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt widmet der Faszinationskraft der Spionage eine große Ausstellung und beleuchtet sie als aktuelle Quelle künstlerischer Inspiration. Beim Spionieren geht es um die unberechtigte Beschaffung geheimen Wissens oder vertraulicher Angaben. Wurden in der Vergangenheit Einzelpersonen oder Staaten durch nationale Regierungen ausgespäht, machen in Zeiten der digitalen Kommunikation Bürger Staatsgeheimnisse öffentlich oder Whistleblower prangern die Ausspionierung der Bevölkerung durch die eigene Regierung an. Vor diesem Hintergrund erwacht ein neues Interesse an den Mechanismen der Geheimhaltung.

Internationale Künstlerinnen und Künstler wie Simon Denny, Rodney Graham, Gabriel Lester, Metahaven, Trevor Paglen, Noam Toran, Suzanne Treister and Nomeda & Gediminas Urbonas nehmen eine zeitgenössische Perspektive ein und behandeln in ihren Werken Aspekte der Spionage wie Überwachung, Paranoia, Bedrohung und Tarnung, Kryptographie, Manipulation, Kaltblütigkeit und Verrat. Mit einer Vielzahl künstlerischer Strategien sowie erstaunlichen Objekten wird in der Ausstellung die „goldene Zeit“ der Spionage während des Kalten Krieges genauso sichtbar wie die aktuelle Verhandlung der medialen Durchleuchtung.

Kuratiert von Cristina Ricupero, Alexandra Midal und Katharina Dohm, Schirn Kunsthalle Frankfurt

Vorschau auf 2021/22

Frankfurt a. M. | Schirn: Ausstellungen 2021

Für 2021 und 2022 kündigt die Schirn Kunsthalle Frankfurt Ausstellungen zu Gilbert & George, der kanadischen Moderne, Paula Modersohn-Becker und Marc Chagall an. Unter dem Titel „Marc Chagall. Welt in Aufruhr“ zeigt sie, wie Nationalsozialismus, Antisemitismus und der Zweite Weltkrieg auf das Werk des für seine poetischen Bilder berühmten Malers einwirkten. Die farbenfrohen Kompositionen wichen einer dunklen Farbigkeit; 1941 emigrierte der russischstämmige Künstler in die USA.