Marc Chagall: Einführung in Leben & Werk des berühmten Malers krikya casino jeetbuzz casino cricket casino parimatch casino casino login mega casino online megha casino rajabaji casino casino online mcw 19 casino mcw casino login bangladesh 777bd casino betvisa casino casino app online casino bd mcw casino world baji live net casino crickex casino crazy time casino glory casino apk elon casino login bijoy 7 casino login glory casino bd jaya casino

Marc Chagall

Wer war Marc Chagall?

Marc Chagall (Witebsk 7.7.1887–28.3.1985 Saint-Paul-de-Vence) war ein russischstämmiger Künstler in Frankreich, der der Klassischen Moderne zugerechnet werden kann (→ Klassische Moderne). Er studierte kurz in St. Petersburg und Paris, wo er sich ab 1910 aufhielt. Der malende „Poet“, wie er von seinen Künstlerfreunden am Montparnasse genannt wurde, schaffte noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs den internationalen Durchbruch. Nach dem Krieg und der Russischen Revolution, die er hautnah in St. Petersburg miterlebte, wurde er 1918 zum Kommissar für Kunst und Kultur der Region Witebsk berufen, wo er eine von ihm gegründete Kunstschule leitete. Auseinandersetzungen um die „richtige“ Avantgarde führten schon bald zum Bruch mit Kasimir Malewitsch und El Lissitzky, die er an die Schule geholt hatte. Nach einiger Zeit in Moskau gelang es Marc Chagall wieder in den Westen ausreisen zu dürfen.

„Für mich ist ein Bild eine ebene Fläche, die mit Darstellungen von Objekten – Tieren, Vögeln oder Menschen – in einer bestimmten Reihenfolge bedeckt ist, in der es um keine anekdotische illustrative Logik geht. [...] mir geht es in erster Linie darum, mein Bild architektonisch zu konstruieren.“1

1923 ließ sich Chagall erneut in Paris nieder, wo er sich der Illustrationskunst zuwandte und zunehmend international anerkannt wurde. Die Surrealisten bezeichneten Marc Chagall sogar als „Vorläufer“ ihrer Kunst. Den Gräuel des Zweiten Weltkriegs entkam er durch Einladung der Vereinigten Staaten und des MoMAs. Zwischen 1941 und 1948 lebte Marc Chagall daher in New York, wo er viele Kolleg:innen wiedertraf und sich erneut dem Bühnenbild zuwandte. Nach dem Zweiten Weltkrieg übersiedelte Marc Chagall nach Südfrankreich. Hier entstanden erstmals Keramiken und Skulpturen. Vor allem seine Bibelillustrationen und Glasfenster für katholische Kirchen machten ihn über die Grenzen der Kunstwelt berühmt. Bis heute wird die Kunst von Marc Chagall aufgrund ihrer farbenfrohen und idyllischen Motive aus dem Schtetl, dem jüdischen Ghetto bei Witebsk, geschätzt.

„Bewusst, freiwillig fantastische Kunst ist mir absolut fremd. Von diesem Standpunkt aus habe ich nichts mit Malern wie Hieronymus Bosch, Breughel dem Älteren oder Odilon Redon gemeinsam. Ihr Fantastisches ist erdacht, erwünscht, symbolisch, oft wortwörtlich, aber es ist nicht ‚wirklich‘.“2 (Marc Chagall, 1927)

Kindheit

Marc Chagall kam am 6. bzw. 7. Juli 18873 (julian. 24. Juni) im jüdischen Ghetto in Peskowatik bei Witebsk (ehem. Kaiserreich Russland, heute: Weißrussland) zur Welt und wurde Moische Chazkelewitsch Schagalow genannt. Er war das erste von neun Kindern und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Vater Sachar arbeitete im Heringslager Zakhar (Chazkel-Mordechai) Sega, seine Mutter Feige-Ite Chernin führte einen kleinen Gemischtwarenladen. Seine Schwester Rachel starb um 1906. Seinen Bruder David sollte er in den 1910er Jahren mehrmals als Mandolinenspieler porträtieren; 1918 starb er an Tuberkulose.

Witebsk war Teil des Ansiedlungsrayons für Jüdinnen und Juden. Außerhalb dieses Gebiets war diesen ein Aufenthalt nur in Ausnahmen erlaubt. Chagall beschrieb Witebsk in seiner Autobiografie mit einer nostalgischen Haltung: seine schiefen Holzhäuser und Gartenzäune, die zahlreichen Kirchen und Synagogen, die arbeitende Bevölkerung und die überall frei herumlaufenden Tiere – Kühen, Hühnern, Schweinen –, die Brücke, welche die beiden Stadtteile verband, und auch der deutlich sichtbaren Unterschied zwischen Arm und Reich. Die einfache Herkunft aus dem Schtetl und seine jüdische Sozialisation prägten Chagalls Kunst bis zu seinem Lebensende, obschon der Künstler ab 1910 in Paris, Berlin und später auch in New York und Südfrankreich arbeitete. Seine Beschreibungen von Witebsk sind Entsprechungen seiner künstlerischen Empfindung.

„Wenn meine Kunst auch im Leben meiner Eltern gar keine Rolle spielte, so hat dafür ihr Leben und ihr Schaffen meine Kunst stark beeinflusst.“4 (Marc Chagall, Mein Leben)

Ab dem Alter von drei Jahren erhielt Chagall im Cheder, der jüdischen Elementarschule, Bibel- und Hebräisch- sowie Geigen- und Gesangsunterricht. Chagall lernte sieben Jahre lang die hebräische Sprache nach Bibel-Texten, die ihm den Zugang zur christlichen Religion früh eröffneten. Darüber hinaus nahm er Geigen- und Gesangsunterricht und assistierte dem Kantor der Synagoge. Danach wechselte er auf die städtische Schule (1900–1905), die für Jüdinnen und Juden nur begrenzt zugänglich
war. Der Unterricht fand auf Russisch statt. Ossip Zadkine war in derselben Klasse. Beide beschlossen, Künstler zu werden.

Ausbildung

Chagall verließ 1905 die Schule ohne Abschluss und besuchte die Malschule von Jehuda Pen, einem akademisch gebildeten Genre- und Porträtmaler in Witebsk. Pen unterrichtete ihn vornehmlich im Realismus. Chagall bewunderte Pen aufgrund seines Handwerks und erinnerte sich an ihn wie an einen „Vater“. Hingegen empfand er die Zeichenstunden als „künstlerisches Abtöten der Jungen“5 und im Kontrast dazu das jüdische Leben, das Schlachthaus des Großvaters als inspirierend.

Bei Pen lernte Chagall allerdings Viktor Mekler kennen, Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Mekler führte Chagall in ein vermögendes, bürgerliches Milieu ein. Chagalls erster Mäzen wurde Baron David Ginzburg.6; dieser zeigte die Werke des jungen Künstlers einem seiner einflussreichen Freunde - aber ohne jeden Erfolg.

Gemeinsam mit Viktor Mekler zog Marc Chagall im Winter 1906 nach St. Petersburg, der damaligen Hauptstadt des Russischen Reichs. Als Jude war es für Chagall schwierig, sich in St. Petersburg aufzuhalten. Um in der Stadt leben zu dürfen, benötigte er eine gesonderte Aufenthaltsgenehmigung, die Akademikern, Handwerkern und Handelsreisenden vorbehalten war und ihm sein Vater besorgt hatte. Chagall arbeitete deshalb zunächst für einen Witebsker Händler, anschließend begann er eine Ausbildung zum Retuscheur und Schildermaler, die er nicht beendete. Zum Schein stellte ihn der Rechtsanwalt Grigori A. Goldberg als Hausdiener an und verhalf ihm so zu einem Aufenthaltsstatus. Stipendien erlaubten Chagall, seinen Aufenthalt fortzusetzen.

Chagall hatte die Aufnahmeprüfung für die Kunstakademie nicht bestanden, aber er war in die Malschule der Kaiserlichen Gesellschaft zur Förderung der Künste in St. Petersburg (Zeichenklasse Seidenberg, Nicholas Roerich) aufgenommen worden (1907/08). Deren Leiter Nicholas Roerich gestand seinen Schülern künstlerische Freiheit zu und schätzte die Werke des jungen Chagall. Deshalb nahm er ihn sofort in die dritte Klasse auf. Die Kritik der anderen Lehrkräfte veranlasste Chagall jedoch dazu, die Schule wieder zu verlassen. In dieser Zeit lernte Chagall wichtige Sammler, Mäzene und Kritiker kennen, darunter Maxim Winawer, ein Abgeordneter des Unterhauses, der Duma, sowie dessen Schwager Leopold Sev, den Kritiker Maximilian Gregoriewitsch Sirkin oder den Autor Vladimir Pozner, die alle als Redakteure der liberalen jüdischen Zeitschrift Woschod arbeiteten.

Marc Chagall verließ die kaiserliche Schule und ging 1908 für kurze Zeit an die Privatschule Savel Saidenberg, einem Maler von Genreszenen aus der russischen Geschichte. In dieser Zeit malte er das berühmte schwarz-weiße Bild „Der Tote“. Im Herbst 1909 stellte ihm seine Jugendfreundin Thea Brachmann Bella Rosenfeld vor, die später seine Frau wurde.7 Sie war die Tochter eines wohlhabenden Witebsker Juweliers. Als Chagall Bella zum ersten Mal traf, bezeichnete er sie als seine „Braut“, obwohl ihre Eltern die Verbindung ablehnten.

Chagall besuchte 1909/10 die von Léon Bakst geleitete, antiakademische Swansewa-Schule. Die Swansewa-Schule8 war für ihre künstlerische Offenheit bekannt, hier kam Chagall in Kontakt mit der französischen Avantgarde und den Künstleern des St. Petersburger „Silbernen Zeitalters“. Von seinem Lehrer Léon Bakst lernte Chagall einen neuen Umgang mit der Farbe; er legte ihm nahe, sich in der Farbwahl zu beschränken und Farben als Kompositionselement zu verwenden. Über die Lehrmethoden hielt Chagall fest:

„Wenn ein Modell bei entsprechendem Hintergrund eine gränliche Schattierung erhielt, änderte Chagall sie in Hellgrün. Bakst kommentierte: 'Ich habe Ihnen doch ein Modell hingestellt, ein schönes Mädchen [...] und Sie [...] malen eine Wassernixe. Machen Sie weiter so ...'“9

Regelmäßig besuchte Chagall die Museen von St. Petersburg und begeisterte sich für die Ikonenmalerei und das Werk von Paul Gauguin. Die Werke, die Chagall in den Jahren zwischen 1907 und 1910 in St. Petersburg schuf, werden oft übersehen. Es haben sich Selbstporträts („Selbstporträt mit Pinseln“, 1909, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf), Bildnisse seiner Familie („Schwester des Künstlers“, 1909, Museum Ludwig, Köln) in verschiedenen Stilen aber auch Genrebilder („Die Geburt“, 1910, Kunsthaus Zürich) erhalten.

Seine erste Ausstellungsbeteiligung hatte Marc Chagall bereits im April/Mai 1910 an der Swantsewa Schule in den Büroräumen des Magazins "Apollon".10 Er zeigte dort zwei Gemälde. Im Herbst bereitete Bakst die Bühnenbilder für das Stück "Narcisse" für Diaghilews "Les Ballets russes" vor - mit der Hilfe von Chagall.11 Marc Chagall knüpfte Kontakte zu jüdischen Intellektuellen, Sammlern und Kunstliebhabern, übersiedelte aber bereits im August/September 1910 oder Mai 1911 mit Hilfe eines Stipendiums von Maxim Winawer, Jurist und Abgeordneter der Staatsduma, und der Zeitschrift „Woschod [Erneuerung]“ nach Paris. Er nahm alle seine Bilder mit.

Werke

Chagall in Paris (1910–1914)

„Damals hatte ich erkannt, dass ich nach Paris gehen musste. Die Erde, die die Wurzeln meiner Kunst genährt hatte, war Witebsk; aber meine Kunst brauchte Paris so nötig wie ein Baum das Wasser. Ich hatte keinen anderen Grund, meine Heimat zu verlassen, und ich glaube, ihr in meiner Malerei immer treu geblieben zu sein.“ (Marc Chagall)

Ein Stipendium ermöglichte Marc Chagall im August 1910 zum ersten Mal nach Paris zu reisen. Nach viertägiger Zugfahrt erreichte er Paris am Gare du Nord.12 In seinem Gepäck führte er alle seine Werke mit sich. Jacques Lipchitz und Ossip Zadkine waren bereits 1909 in Paris eingetroffen.

Chagall konnte ein Atelier des malenden Cousins des Schriftstellers Ilja Ehrenburg mieten. Es lag in der Impasse du Maine (heute: Rue Antoine Bourdelle), in der Nähe des Gare Montparnasse; 1911 bezog er ein größeres in La Ruche und änderte seinen Vornamen in Marc. Chagall besuchte die Akademien La Palette und La Grande Chaumière, wo er von André Dunoyer de Segonzac und dem Kubisten Henri Le Fauconnier ausgebildet wurde. Zu seinen ersten Freunden gehörte der Schweizer Dichter, Literat und Vielreisende Blaise Cendrars, der seit Juni 1912 in Paris lebte und Russisch sprach.13 Gemeinsam dachten sie sich Titel für die Gemälde Chagalls aus.

Am Beginn seines Aufenthalts lernte Chagall die Dichter Max Jacob, André Salmon und Apollinaire sowie die Maler Fernand Léger, Jean Metzinger oder Louis Marcoussis, Albert G. Gleizes, Roger de La Fresnaye, Sonia Delaunay-Terk und Robert Delaunay kennen. Erstmals treten die Motive Kuh, Stier und Schaf in seinen Bildern auf. Seine Bildwelt kreist um sein Empfinden und seinen Instinkt, nostalgische Erinnerungen an seine Heimat.14 Chagall bewarb sich 1911 allerdings erfolglos mit „Das gelbe Zimmer“ um die Aufnahme in den Salon d’Automne.

„Während in den russischen Ateliers ein gekränktes Modell schluchzte, bei den Italienern Lieder und Gitarrenklänge ertönten, bei den Juden Diskussionen, war ich ganz allein in meinem Atelier vor meiner Petroleumlampe. […] Irgendwo weiter weg schlachtete man das Vieh, die Kühe brüllten, und ich malte sie. So durchwachte ich ganze Nächte.“15 (Marc Chagall)

Im Frühjahr 1911 zog der junge Maler in das billigere Atelierhaus „La Ruche“ am Montparnasse (15. Bezirk), wo er bis 1913 lebte und seine ersten Pariser Gemälde schuf. In den rund 140 Ateliers arbeiteten unter anderem Alexander Archipenko, Fernand Léger, Amedeo Modigliani, Moissey Kogan oder Chaim Soutine. Zudem lernte er die Schriftsteller Blaise Cendrars und Guillaume Apollinaire kennen. Engere Freundschaft verband ihn mit Guillaume Apollinaire, Blaise Cendrars, Robert Delaunay und Fernand Léger. Von den Avantgarde-Künstlern im Künstlerhaus „La Ruche“ wurde Chagall „le poète [der Dichter]“ genannt.

„Ich suchte nach alogischen Formen. Der Inhalt würde sich selbst ergeben. Widerspruch regt die Vernunft an. Das Leben bringt einen gleichzeitig zum Heulen und zum Lachen. Alogisches Verhalten kann sich der Wahrheit annähern. Es ist gut, einzelne Elemente, die ihren geistigen Inhalt und ihre Existenz bereits haben, untereinander auszutauschen und gegeneinanderzustellen. […] ich arbeite mit einem bewussten gestalterischen Willen und aus Interesse an der Konstruktion. Es gibt folglich keinen Einfluss literarischer Themen noch symbolische Anspielungen.“16 (Marc Chagall)

In den Salons, aber auch auf seinen Wanderungen durch die Museen und Galerien sah er erstmals die leuchtenden Farben des Fauvismus und die Bilder des Kubismus und Orphismus. Der junge Maler profitierte vom geometrisierenden Bildaufbau der Kubisten und Orphist:innen, studierte das Kolorit der Fauvisten, allerdings blieben die Übernahmen wie die Aufsplitterung der Bildfläche und Gegenstände in geometrische Formen rein formal. Chagall wollte sein russisches Idiom zwar abstreifen und baute den Bildschatz seiner russisch-jüdischen Wurzeln dennoch überall ein. In Chagalls Kompositionen traten 1913/14 vermehrt jüdische Motive und Pariser Stadtansichten auf. Seine Künstlerfreunde schätzten an Chagall besonders seinen Primitivismus. Von den Werken der Fauvisten war Chagall überwältigt und schrieb später in seiner Autobiografie „Mein Leben“:

„Keine Akademie hätte mir all dies geben können, was ich entdeckte, als ich mich in die Ausstellungen von Paris, in die Schaufenster der Galerien, in seine Museen verbiss.“

Mit seinen phantasievollen, auf jiddischen Geschichten sowie seinen Erfahrungen im Schtetl basierenden und farbenfrohen Bildern bildete Marc Chagall eine gänzlich eigenständige Bildsprache aus. Unbedingt erwähnenswert sind die Dichter, die Chagall umgaben. Vor allem der Schweizer Blaise Cendrars ist zu nennen, da er einigen Werken Chagalls auch die Titel verlieh,17 und auch Guillaume Apollinaire, der ihn förderte und Herwarth Walden empfahl:

„Chagall ist ein sehr begabter Kolorist und gibt sich allem hin, wozu seine mystische und heidnische Imagination ihn treibt: Seine Kunst ist sehr sinnlich.“18 (Guillaume Apollinaire)

Internationaler Durchbruch

In den Jahren 1912, 1913 und 1914 stellte Marc Chagall im „Salon des Indépendants“ und wenig später über die Empfehlung von Le Fauconnier und Robert Delaunay im „Salon d’Automne“ und auf Empfehlung von Blaise Cendrars in der Berliner Galerie „Der Sturm“ aus:

  • Salon des Indépendants, 1912: „Der Trinker“, „Meiner Braut gewidmet“, „Russland, den Eseln und den Anderen“ sowie „Der Betrunkene“
  • Eselsschwanz, März 1912, Moskau
  • Salon d’Automne, 1912: „Der Hirte“, „Golgatha“, neue Fassung von  „Der tote Mann“
  • Salon des Indépendants, 1913: „Geburt“ (1911), „Adam und Eva“ (unter Einfluss von Jean Metzinger), „Hommage à Apollinaire“
  • „Der Sturm“, Erster Deutscher Herbstsalon, September 1913, Berlin: „Russland, den Eseln und den Anderen“ (1911), „Meiner Braut gewidmet“ (1911) und „Christus gewidmet“ (1912).
  • Salon des Indépendants 1914
  • „Der Sturm“ April 1914: gemeinsam mit Alfred Kubin
  • „Der Sturm“ Juni/Juli 1914: Chagalls erste Einzelausstellung

Zwischen 1912 und 1914 nahm Marc Chagall an wichtigen Ausstellungen teil und feierte seinen internationalen Durchbruch. 1912 waren seine Bilder am „Salon des Indépendants“ und am „Salon d'Automne“ in Paris sowie auf der Ausstellung „Mir Iskousstva“ in St. Petersburg zu sehen. 1913 stellte Chagall auch in der von Larionov organisierten Ausstellung „La Cible“ in Moskau aus.

 

Chagall und Herwarth Walden

Im März 1913 stellte Apollinaire Chagall dem deutschen Kunsthändler Herwarth Walden vor, noch im gleichen Jahr lud dieser ihn zum „Ersten Deutschen Herbstsalon“ (September 1913) nach Berlin ein. Blaise Cendrars begleitete Chagall zur Eröffnung. Die konservative Kritik kommentierte Chagalls Inhalte äußerst negativ. Der Maler vermischte russische und fantastisch-mythologische Motive, deftige Erotik und folkloristische Farben, christliche Zeichen und moderne, kubistisch-abstrakte Kompositionstechniken. Damit wurde er über Nacht bekannt. Im zweiten Februarheft 1914 veröffentlichte Walden das Gedicht „Marc Chagall“. Cendrars griff darin Bildmotive Chagalls auf; übersetzte dessen fragmentarische Kompositionstechnik in sprachliche Analogien und brachte so seine Verbundenheit und Verehrung für den Künstlerfreund zum Ausdruck.19

Dem folgte 1914 Chagalls erste Einzelausstellung in Waldens Galerie „Der Sturm“: Insgesamt 40 Gemälde und 160 Zeichnungen festigten den Ruf Chagalls in Deutschland. Darüber hinaus war Chagall mit drei Werken in Amsterdam zu sehen, wo er „Der Fiddler“, „Selbstporträt mit sieben Fingern“ (1912/13, Stedelijk Museum, Amsterdam) und „Die Schwangere“ (1913, Stedelijk Museum, Amsterdam) ausstellte und an eine Privatperson verkaufte. In Berlin waren zwei „dekorative Bilder“ neben Werken u.a. von Giorgio de Chirico zu sehen.

Diese geschäftliche Beziehung trübte sich nach dem Ersten Weltkrieg deutlich ein: Chagall hatte Walden etwa 150 Werke in Berlin zurückgelassen, als er im Sommer 1914 auf Familienbesuch nach Witebsk fuhr. Der Ausbruch des Kriegs verhinderte eine Rückkehr nach Paris. Als Marc Chagall 1922 mit seiner Familie endlich die UdSSR verlassen durfte, hatte Walden zwar die Werke verkauft, aber die Inflation hatte den Wert des eingenommenen Geldes gänzlich vernichtet. Daraufhin verklagte der Maler den Galeristen wegen Betrugs.

Chagall im Ersten Weltkrieg

Marc Chagalls Aufenthalt in Russland dauerte acht Jahre, von Juli 1914 bis 1922. In seinen Bildern reagierte der Maler auf seine direkte Umgebung, Porträts von seiner Familie und anderen jüdischen Personen entstanden. Im März 1915 lud der Kunstkritiker Jakob Tugendhold Chagall ein, in Moskau an der Ausstellung „Das Jahr 1915“ im Kunstsalon Michailowa teilzunehmen. Im selben Jahr starb sein Mutter, am 25. Juli 1915 heiratete er Bella Rosenfeld gegen den Wunsch ihrer Eltern und am 18. Mai 1916 kam ihre Tochter Ida zur Welt. Im September ging Chagall nach Petrograd (heute: St. Petersburg), wo er im Militärisch-industriellen Komitee tätig wurde.

Den Kriegsdienst leistete Marc Chagall ab Herbst 1915 im Petrograder Zentralbüro für Kriegswirtschaft ab und schuf realistische Schilderungen seiner Umgebung in Schwaz-Weiß. Die Revolution erlebte er direkt mit und unterstützte sie aufgrund schwieriger Lebensbedingungen, Antisemitismus und Judenverfolgung tatkräftig. Gleichzeitig schaffte er es, auch in Russland als wichtiger Künstler anerkannt zu werden, da es allgemeine Bestrebungen gab, eine neue jüdische Kunst zu etablieren. Diese Idee verfolgte auch der angesehene Sammler Jakob Kagan-Chabchay, der ein jüdisches Museum plante, für das er Arbeiten von Chagall erwarb. Im Rahmen der Oktoberrevolution 1917 erhielt Chagall als Jude das volle Bürgerrecht. Die Familie kehrte nach Witebsk zurück.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs machte eine Rückkehr Chagalls nach Westeuropa unmöglich. Daher musste der Künstler mehrere Jahre in Russland bleiben. 1917 hatte Marc Chagall eine Einzelausstellung im Kunst-Büro von Nadeschda Dobytschina in Petrograd; Von März bis April 1917 nahm er zudem an einer Gruppenausstellung der Jüdischen Gesellschaft zur Förderung der Künste in der Galerie Lemercier (Moskau) teil. Es war die erste Ausstellung jüdischer, in Russland lebender Künstler:innen.

 

Kunstlehranstalt in Witebsk

Im Dezember 1917 kehrte Chagall mit seiner Familie nach Witebsk zurück.

Chagalls Ernennung zum Kommissar für Kunst und Kultur der Region Witebsk im August 1918 führte zu einer kulturellen wie intellektuellen Hochphase in der etwas abgeschiedenen Region. Sein Mandat hatte Nikolai Punin unterschrieben, dem ersten Kritiker und Historiker der russischen Avantgarde.20 Anfangs begrüßte Chagall die Revolution und ihre neuen Möglichkeiten für die Arbeiterschaft. Der Künstler begriff sich selbst als ästhetischer Lehrer und Propagandist, initiierte eine Staatliche Schule für Schöne Künste. Chagalls Bilder wie „Der Spaziergang“ (1917/18) lassen nichts von den revolutionären Unruhen erahnen, sondern schildern das private Glück des aus mittellosen Verhältnissen stammenden Malers mit der Angetrauten. Sie schwebt wie ein Vogel über ihm, während er in seiner Rechten ein Vögelchen sanft hält (jiddisches Idiom: frai wi a foigl [Frei wie ein Vogel]). Die Verbindung mit seiner Ehefrau zeigt der Maler anhand von jiddschen aber auch russischen Metaphern, die er mit dem „Einfangen eines Traums“ zitiert.

Gleichzeitig organisierte er 1918 die Festlichkeiten anlässlich des ersten Jahrestags der Oktoberrevolution von 1917 - sein erstes Großprojekt in Witebsk. Am 7. November 1918 malte Chagall eine grüne Kuh, um damit die neue anti-akademische und anti-realistische, revolutionäre Kunst zu demonstrieren. Seine Studenten kopierten die Kuh und positionierten die Kuh-Bilder in der Größe von Häuserfassaden überall in der Stadt. Viele von ihnen waren mit „Chagall für Witebsk“ signiert. Ob die Geschichte wahr ist oder ein Mythos, ist umstritten. Doch nutzten sowohl Chagall als auch seine ersten Biografen Abram Efros und Jakob Tugendhold in „Die Kunst des Marc Chagall“ (Moskau) die Erzählung, um das Unverständnis der kommunistischen Führung anzuprangern. Diese hätten gefragt, warum die Kuh grün wäre, und was die Aktion mit Marx und Lenin zu tun hätte. Für den Maler bedeutete die Farbe Grün vermutlich eine Herausforderung an den Realismus, wie in vielen Bildern und auch seiner späteren Arbeit für das Jüdische Kammertheater in Moskau ersichtlich ist.

Am 28. Januar 1919 eröffnete die von ihm initiierte Akademie, und im April 1919 übernahm Chagall die Leitung. Er berief einige der unkonventionellsten modernen Künstler Iwan Puni und Jehuda Pen, Mstislaw Dobuschinski, Vera Ermolaewa
Xenia Boguslawskaja, aber auch seinen „Nachbarn“ und ehemaligen Studienkollegen El Lissitzky an die Kunstschule. El Lissitzky verhalf im November 1919 Kasimir Malewitsch zu einer Position an der Akademie. Gegen die Parteibonzen in Witebsk argumentierte der Maler, dass revolutionäre Kunst nicht Kunst von und über das Proletariat sei, sondern eine Revolution in der Geschichte der Kunst überhaupt (parallel zur sozialen Revolution).

Allerdings waren die Suprematisten noch radikaler als Chagall selbst. In der Folge entbrannte ein Richtungsstreit zwischen Figuration und Abstraktion, der zugunsten von Kasimir Malewitsch ausging. Als die Studenten Chagalls im Mai 1920 geschlossen zu Malewitsch wechselten, den lyrischen Stil Chagalls für altmodisch erklärten und den Künstler zur Niederlegung seines Amtes zwangen, übersiedelte dieser desillusioniert in die Hauptstadt.

Moskau

Im Sommer 1920 kam Marc Chagall mit seiner Familie in Moskau an, wo er als Zeichenlehrer jüdischer Kinder an der Kriegswaisenkolonie Malachowka in der Nähe von Moskau arbeitete (1921). Zudem arbeitet er ab Spätherbst an der Bühnendekoration und an Kostümen für das Stück „Revisor“ von Nikolai Gogol am Revolutionären Satirischen Theater. Aufgrund der Schließung des Theaters wurde das Stück nicht aufgeführt. Dennoch blieb er dem Theater treu und gestaltete die Bühnenbilder für das Jiddische Kammertheater in Moskau.

 

Jüdisches Kammertheater in Moskau

Im November 1920 nahm Marc Chagall das Angebot des Staatlichen Jüdischen Kammertheaters (GOSECT) an, für drei kurze Stücke von Scholem Alejchem die Hintergrunddekorationen für die Bühnenwand zu malen und Kostüme zu entwerfen. Abram Efros, der künstlerische Leiter des Theaters, war auch Kunstkritiker und 1918 an der ersten Monografie über Marc Chagall beteiligt gewesen.21 Er überzeugte den Regisseur Alexej Granowsky, Chagall mit der Aufgabe zu betrauen.

Das Jüdische Kammertheater war in der verstaatlichten, dreistöckigen Villa des jüdischen Geschäftsmanns L. I. Gurewitsch einquartiert worden. Der zweiten Stock der Villa wurde unter Einbeziehung einer großen Eingangshalle in einen Zuschauerraum mit 90 Sitzplätzen umgebaut. Die anschließende Küche diente als Bühne. Marc Chagall konnte den gesamten Zuschauerraum mit seinen großformatigen Bildern füllen. Innerhalb von 40 Tagen malte er ein acht Meter langes Bild mit dem Titel „Einführung in das Jüdische Theater“ für die linke Wand des Theaters. Gegenüber hatte der Raum drei große Fenster. Marc Chagall konzipierte für diese Seite vier große Bilder, in denen er die vier Künste - Musik, Tanz, Theater und Literatur - vorstellte. Darüber stellte er auf einem langen, schmalen Streifen „Das Hochzeitsmahl“ dar. „Das Hochzeitsmahl“ verbindet die vier Künstle und bezieht sich auf Scholem Aljechems Einakter „Masel-Tow“. An der Eingangswand - gegenüber der Bühne - positionierte Marc Chagall das Bild „Liebe auf der Bühne. Zudem entwarf Marc Chagall die Möbel, und die Vorhänge; er gestaltete die Kostüme und bemalte die Gesichter der Schauspieler*innen mit farbigen Tupfen und winzigen Zeichnungen. Da Marc Chagall das Gesamtkonzept des Theaters realisierte, erhielt der Raum bald den Spitznamen „Chagalls Schachtel“.

„Die besten Stellen waren die, an denen Granowsky sein System der 'Punkte' einsetzte, und die Schauspieler von Moment zu Moment in ihrer Bewegung und Geste erstarrten. Die dramaturgische Linie verwandelte sich in eine Gesamtheit von Punkten. Der Gesamteindruck beim Zuschauer war unter diesen Bedingungen natürlich vollkommen. Wenn sich der Vorhang öffnete, wiederholte das Bühenbild mit den Schauspielern lediglich Chagalls Panneau an den Wänden. Die Natur des Ganzen war jedoch derartig untheatralisch, dass ganz von selbst die Frage aufkam, warum überhaupt das Licht im Saal gelöscht wurde, und warum diese Chagallwesen auf der Bühne sich bewegen und sprechen, statt schweigend und unbeweglich dazustehen wie auf seinen Bildern.“22

Mit „Einführung in das Jüdische Theater“ erzählte Chagall die Geschichte des neuen jüdischen Theaters als seine Autobiografie. Links schildet er die Anfänge des Jüdischen Arbeitertheaters in den weißen Nächten von Petrograd 1918/19. Indem er den Regisseur und den Arbeiter mit einer Lampe und der Wand reden lässt, zeigt er - mit der Kenntnis jiddischer Redewendungen - dass beide sich vergeblich mühen. Die grüne Kuh symbolisiert die Abkehr vom Realismus. Abram Efros trägt den Maler in Arbeitskleidung zum Regisseur Granowsky. Ein schwarzer, suprematistischer Streifen durchzieht die Komposition und markiert den Übergang zur Eröffnung des Theaters. Diese wird mit Musikern in Szene gesetzt. In 54 Figuren schildert der Maler seine Überzeugungen. Immer wieder verwebt Chagall seine Lebensgeschichte mit dem neuen Theater, der neuen Kulturform und argumentiert für die figurative, symbolisch aufgeladene Malerei.So findet sich ein Diener mit den Gesichtszügen von El Lissitzky (d.h. der muss noch viel lernen) im Fries und Malewitschs berühmtes Gemälde „Schwarzes Quadrat“ in „Musik“ zitiert.

Der Fries endet in der rechten unteren Ecke mit dem Familienhaus in Lyosno, wo Chagalls Großvater auf das Dach stieg und süßen Karrotteneintopf [tsimes] aß. Das entspricht dem jiddischen Idiom meschugener, arop fun dach [verrückter Mann [d.h. kreatives Genie), komm vom Dach herunter]. Chagall zeigt in seiner Kunst so häufig Männer auf Dächern (z.B. Geiger), dass sie prototypisch für seine Bildwelt stehen können.

Chagall arbeitete an Ausstattungen für Nikolai W. Gogols „Der Revisor“. Da sich der Künstler in der Sowjetunion immer mehr der Zensur ausgesetzt fühlte, verließ er Russland 1922, um nach Deutschland und schlussendlich Frankreich zu gehen.

Chagall in Berlin

1922 verließ Chagall Russland und reiste mit seiner Familie und mit Bildern für eine Ausstellung nach Kaunas (heute: Litauen). Von dort zogen sie weiter nach Berlin, um die vor dem Krieg in der Galerie „Der Sturm“ zurückgelassenen Werke abzuholen. Da diese jedoch ohne verbliebenen Erlös für den Künstler verkauft wurden, folgte ein vierjähriger Rechtsstreit wegen Betrugs, an dessen Ende Chagall nur eine bescheidene Entschädigung erhielt.

 

Entdeckung der Druckgrafik

Im Auftrag des Verlegers Paul Cassirer entwarf Chagall in Berlin sein erstes druckgrafisches Werk: die Illustrationen zu seiner Autobiografie „Ma vie [Mein Leben]“. Innerhalb nur eines Jahres eignete sich Chagall dafür alle künstlerischen Drucktechniken – Radierung, Holzschnitt, Lithografie – an. Die Grafikmappe „Ma vie“ beinhaltet schlussendlich 20 Radierungen. Auch wenn das Buch erst 1931 in der französischen Übersetzung seiner Frau Bella herausgegeben wurde, bedeutete diese Arbeit den Schritt von Marc Chagall in die Radierung, was in späteren Jahren einer der Stützen der Popularität des Künstlers werden sollte.

Zurück in Paris

Im September 1923 übersiedelte der Künstler mit seiner Familie nach Paris, eingeladen vom Galeristen Ambrose Vollard; die Familie kam am 1. November in Frankreich an. Vollard beauftragte Chagall mit Radierungen zu Gogols „Die toten Seelen“ (1925–1927), danach zu Fontaines „Fabeln“ (1925 Auftrag, 1926/27 Gouachen). Rasch erkannten die Surrealisten rund um André Breton Chagall als einen Vorläufer ihrer Bestrebungen (→ Surrealismus).

 

Der Engelsturz

In Frankreich begann Chagall sein langjähriges Werk „Der Engelsturz“ (1923–1933–1947, Kunstmuseum Basel), das er als „das erste Bild der Serie von Vorahnungen“23 bezeichnete. Dominiert wird das Bild durch den leuchtend roten, stürzenden Engel. Dieser wird von einem in der Luft schwebenden Mann und einem die Flucht ergreifenden Juden, der mit bloßen Händen die Torarolle aus einer Synagoge entfernt hat, betrachtet. Eine tickende Pendeluhr dürfte auf die vergehende Zeit anspielen. Am unteren Bildrand taucht eine gelbe Kuh auf; sie scheint mit seinem großen, mandelförmigen Auge und treuen Blick eine Geige zu halten. Maria mit Kind und Gekreuzigter verweisen hingegen auf das Leid der Menschheit und das Christentum. Kaum sichtbar hingegen bleibt eine beigefarben gemalte, männliche Figur in der Mitte des unteren Bildrandes; sein geschulteter Sack könnte auf Flucht und Vertreibung anspielen.

Chagall begann, diese Bildelemente sowie das an Witebsk erinnernde Dorfbild, nach seiner Rückkehr nach Paris zusammenzustellen. Während der fallende Engel zuweilen als Personifikation der Tragödie der Russischen Revolution verstanden wird, zeigt der fliehende Jude die persönliche Erfahrung der Bedrohung für Leib und Leben, die er in Konfrontation mit dem Vichy-Regime in Frankreich erfahren hat.

 

Internationaler Durchbruch

Mitte der 1920er Jahre setzte Chagalls nationaler und internationaler Durchbruch ein: Die Galerie Barbazanges-Hodebert in Paris eröffnete 1924 eine Schau mit 122 Werken Chagalls, seine erste Einzelausstellung in Frankreich nach dem Krieg. Weitere Ausstellungen wurden in Deutschland und Belgien organisiert, darunter im Kölnischen Kunstverein (April 1925) sowie in der Galerie Ernst Arnold in Dresden (1925) und Brüssel. Die Pariser Galerie Bernheim-Jeune nahm Chagall 1926 für ein Jahr unter Vertrag.24 Erstmals folgte 1926 in den USA eine Ausstellung: Die New Yorker Galerie Reinhardt präsentierte rund 100 Werke. Dies führte dazu, dass Marc Chagall 1927 als Kopf der Schule von Paris [École de Paris] bezeichnet wurde. Dies führte dazu, dass Werke Chagalls in einer Ausstellung zeitgenössischer französischer Kunst in der Tretjakow-Galerie gezeigt wurden (1928).

Chagall unternahm Reisen durch die französische Landschaft rund um Paris sowie durch die Normandie, Bretagne und Auvergne. Die Eindrücke bewirkten einen stilistischen Wandel in seinem Schaffen. 1928 hielt sich der Maler in der südfranzösischen Kleinstadt Céret auf. Zurück in Paris erwarb er die Villa Montmorency im 16. Arrondissement. Er verkehrte nun erneut mit Künstlern und Schriftstellern wie Robert Delaunay, Georges Rouault, Jean Cocteau und Max Jacob.

Der Kunsthändler Ambroise Vollard hatte Chagall mit Illustrationen zu Nikolai W. Gogols „Tote Seelen“, La Fontaines „Fabeln“ und dem „Cirque Vollard“ beauftragt; 1930 folgten die Illustrationen zur Bibel im Auftrag von Vollard. Darüber hinaus tourten Chagalls Illustrationen 1930/31 zu Jean de La Fontaines Fabeln durch die Galerien Bernheim-Jeune in Paris, Le Centaure in Brüssel und Alfred Flechtheim in Berlin. Der Künstler reiste aus diesem Anlass nach Berlin und beobachtete die zunehmend aggressive, antisemitische Stimmung in Deutschland. Mit einer Zeichnung von der Kreuzigung Jesu reagierte er auf diese Ereignisse.

 

Reisen und Illustrationen der Bibel

Anfang er 1930er Jahre reiste Chagall viel, darunter nach Palästina, Syrien und Ägypten (1931) und in den Libanon, in die Niederlande, Italien, Spanien, Großbritannien und Polen.

In Paris lernte Chagall Meir Dizengoff, den Mitbegründer und ersten Bürgermeister von Tel Aviv, kennen. Gemeinsam mit seiner Familie folgte er dessen Einladung 1931 zum Purimfest nach Tel Aviv und nahm an der Grundsteinlegung des Tel Aviv Museum teil. Auf seiner Reise durch Palästina malte Marc Chagall erstmals explizite Innenräume, wie die Synagogen von Safed sowie die Landschaften um Jerusalem. Das besondere Licht beeinflusste auch andere Werke, etwa seine Blumen- und Zirkusbilder.

Chagalls Autobiografie „Mein Leben“ wurde von Bella Chagall ins Französische übersetzt und erschien in Paris.

Chagall und das NS-Regime

Während die Kunsthalle Basel 1933 eine erste Retrospektive seines Werks organisierte, ließ Goebbels in Deutschland Chagalls Werke verbrennen: In Mannheim wurden in der NS-Propaganda-Ausstellung „Kulturbolschewistische Bilder“ auch Werke Chagalls in einem öffentlichen Autodafé verbrannt. Der Maler reagierte mit dem Gemälde „Einsamkeit“ (1933, Tel Aviv Museum of Art. Gift of the artist) auf die Machtergreifung Adolf Hitlers in Deutschland. Das Jiddische Wissenschaftliche Institut (YIVO, heute: Institut für Jüdische Forschung) in Wilna lud Marc Chagall und seine Frau 1935 nach Polen ein, wo er einen Vortrag hielt und 116 seiner grafischen Werke zeigte. Mitte der 1930er Jahre machten die politischen Entwicklungen vor allem in Hitler-Deutschland es auch für Chagall unmöglich, weiter in Berlin auszustellen.

Motiviert von den politischen Ereignissen bemühte sich Chagall um die französische Staatsbürgerschaft. Aufgrund seiner einstigen Rolle als Kunstkommissar für das Sowjetregime wurde sie zunächst verweigert und erst 1937 bewilligt. Gleichzeitig wurden seine Werke aus deutschen Museen verbannt, einige von ihnen verbrannt oder die Werke „Pourim“, „Die Prise“ und „Winter“ auf der Feme-Ausstellung „Entartete Kunst“ diffamiert. Bereits 1937 entstand das Werk „Die Revolution“, das 1940 unter dem Titel „Komposition“ bei der Eröffnungsausstellung in der „Galerie Mai“ in Paris zu sehen sein war. Chagall verstand das Bild als eine öffentliche Antikriegsmanifestation; es wurde im Hinterzimmer aufgehängt. 1938 widmete er das Gemälde „Weiße Kreuzigung“ (1938, Art Institute of Chicago) den vom NS-Regime verfolgten Juden. Er zeigt darin den Gekreuzigten mit einem jüdischen Kopftuch, seine Hände sind ausgestreckt im „Tau“ (letzter Buchstabe in Hebräisch, also „für alle“)

Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zog sich Chagall mit seiner Familie zuerst nach Saint-Dyé-sur-Loire in das Loiretal und 1940 nach Gordes in die unbesetzte Provence zurück. Chagall erwarb dort eine ehemalige katholische Mädchenschule und richtete sich ein Atelier ein. Schon im Winter des Jahres wurde er eingeladen, in die Vereinigten Staaten zu kommen. Im Mai 1941 reisten er und Bella auf Einladung des Museum of Modern Art über Marseille und Lissabon nach New York.

Marc Chagall in den USA (1941–1948)

Tochter Ida und ihr Ehemann kamen im Sommer 1941 in den USA an. Ihre Flucht ermöglichte der US-amerikanische Journalist Varian Fry, der im Auftrag des Emergency Rescue Committee (ERC) vor allem Intellektuellen bei der Ausreise in die USA half. Nach anfänglichem Zögern entschloss sich Chagall aufgrund der sich zuspitzenden politischen Situation dazu, ebenfalls nach Amerika überzusiedeln. Die Vichy-Regierung erließ die sogenannten Judengesetze.

 

New York

Zwischen Mai 1941 und 1948 lebte Marc Chagall in New York, 4 East 74th Street. Der Maler traf am 23. Juni 1941 ein, jenem Tag, an dem die deutsche Armee in Russland einmarschierte. In den USA traf er die Künstler Fernand Léger, André MassonPiet Mondrian und André Breton, den Schriftsteller George Bernanos und den Philosophen Jacques Maritain wieder. Pierre Matisse übernahm mit seiner New Yorker Galerie die Vertretung des inzwischen weltberühmten Künstlers. Bereits Ende November präsentierte Matisse’ Galerie 21 Werke Chagalls aus dem Zeitraum von 1910 bis 1941. Obwohl ihn die umtriebige Metropole New York zutiefst beeindruckte, würde Chagall weder die englische Sprache erlernen, noch die Stadt explizit in seinen Werken festhalten.

„Mich beschäftigte der Gedanke: Vielleicht gibt es ja noch ein anderes Auge, eine andere Vision, eine Vision einer andersartigen Größenordnung, an einem anderen Ort. […] Vielleicht gibt es noch andere Dimensionen – eine vierte, fünfte Dimension, nicht nur des Auges. […] Vielleicht ist es etwas Abstrakteres, nicht im Sinn von unwirklich, sondern von größerer Freiheit. Vielleicht ist es etwas, das ganz intuitiv eine Bandbreite von plastischen und psychischen Kontrasten hervorbringt und das Auge des Betrachters mit neuen und ungewohnten Konzepten durchdringt.“25

 

Aleko

Chagall erhielt vom Ballet Theater in New York den Auftrag für die Gestaltung der vier Bühnenbilder und Kostüme für die Ballettinszenierung „Aleko“ mit Musik von Tschaikowsky und einer Choreografie von Léonide Massine. Die Geschichte basiert auf dem Gedicht „Die Zigeuner“ (1825/27) von Alexander Puschkin. Für Massine und Chagall bedeutete die Arbeit an dem Projekt eine Auseinandersetzung mit ihrem gemeinsamen Herkunftsland. Da die Uraufführung im Palacio de Bellas Artes in Mexiko City geplant war, koordinierten Marc und Bella Chagall die Realisierung des Projekts vor Ort. In Mexiko fand er eine Arbeitsumgebung, die ihn an seine Heimat Witebsk zurückerinnerte. Die Inszenierung feierte am 8. September 1942 Premiere und wurde ein großer Erfolg.

„Unsere ganze innere Welt ist Realität – und das vielleicht mehr als unsere sichtbare Welt.“26

 

Bellas Tod

Chagall und Bella verbrachten den Sommer 1944 in Cranberry Lake. Der überraschende Tod von Bella am 2. September infolge einer Virusinfektion stürzte Marc Chagall in tiefe Depression; neun Monate konnte der Künstler überhaupt nicht arbeiten. Im Frühjahr 1945 zerschnitt Marc Chagall das Werk „Die Zirkusleute“ in zwei Teile. Die linke Hälfte verarbeitete er zu dem Werk „Um sie herum“, aus der rechten Hälfte entstand „Die Lichter der Hochzeit“. Beide Gemälde setzen sich mit dem Tod seiner Frau und der Zerstörung der ostjüdischen Welt durch den Krieg auseinander. Danach schuf er Wandgemälde, Skulpturen und Ballettausstattungen.

 

Ballett und Retrospektiven

In Sag Harbor auf Long Island mietete Chagall ein Haus. Dort entwarf er für die Inszenierung des Balletts „Der Feuervogel“ von Igor Strawinsky nach einer Choreografie von Adolph Bolm drei Szenenbilder, 80 Kostüme und einen Bühnenvorhang. Seine Tochter Ida übernahm die Leitung der Herstellung der Kostüme. Die Uraufführung fand am 24. Oktober 1945 in der Metropolitan Opera in New York statt.

Chagalls Tochter Ida stellte 1945 die junge, französisch sprechende Engländerin Virginia McNeil, geb. Haggard, als Haushälterin für ihren Vater ein. Für die kommenden sieben Jahre wird diese Chagalls Lebensgefährtin. Am 22. Juni 1946 wurde ihr gemeinsamer Sohn David geboren.

Die erste große Retrospektive mit 144 Werken Chagalls wurde 1946 vom Museum of Modern Art in New York, organisiert von James Johnson Sweeney, und dem Art Institute in Chicago gezeigt. Der Künstler erwarb ein Haus in High Falls im New York. Im Mai reiste Chagall nach Paris und nahm Kontakt zu dem Kunstsammler Louis Stern auf. Im Herbst kehrte er nach High Falls zurück. Dort arbeitete er an den Gouachen für „Tausendundeine Nacht“. Für eine große Ausstellung im Musée National d’Art Moderne in Paris, die ins Stedelijk in Amsterdam, die Tate Gallery in London, ins Kunsthaus Zürich und die Kunsthalle in Bern weiterwanderte, kehrte Marc Chagall 1947 nach Paris zurück.

Marc Chagall: Bibelillustrationen

Marc Chagall ließ sich 1948 in Orgeval bei Paris nieder. Zusammen mit Virginia Haggard wohnte Chagall in der Nähe von Saint-Germain-en-Laye in einem Haus mit Garten (1951 trennte sich das Paar). Noch im gleichen Jahr erhielt er den Ersten Graphik-Preis der 25. Biennale von Venedig und lernte Aimé Maeght kennen. Dieser wurde sein Kunsthändler und inspirierte den Künstler wohl nach Südfrankreich zu übersiedeln.

Der Kunstkritiker und Verleger Efstratios Tériade erwarb von Vollard alle Radierungen Chagalls zu Gogols „Die toten Seelen“, die Illustrationen zu La Fontaines Fabeln“ sowie zur Bibel. In den folgenden Jahren nahm Chagall weitere Illustrationsaufträge des Verlegers an. Er reiste 1949 zu Tériade nach Saint-Jean-Cap-Ferrat, dieser beauftragte ihn mit der Illustration des spätantiken Romans „Daphnis und Chloe“ von Longos. Im gleichen Jahr begann er die Arbeit an seinem monumentalen Bibel-Zyklus, der 1956 veröffentlicht wurde.

Im Frühjahr 1950 zog der Maler in das von ihm erworbene Anwesen Les Collines in Vence. Dort vollendete er viele bereits angefangene Arbeiten, begann aber auch mit neuen und monumentalen Werken mit biblischen Inhalten. Darüber hinaus wandte sich Chagall anderen Materialien und Medien wie Wandmalereien, Glasfenstern, Mosaiken oder Tapisserien zu. An der Côte d’Azur traf der Maler Henri Matisse und Pablo Picasso, beide Künstler besaßen ebenfalls Häuser in der Umgebung. Im folgenden Jahr entstanden Chagalls erste Skulpturen (1951). 1952 lernte Chagall die aus Russland stammende Valentina „Vava“ Brodsky kennen. Die Hochzeit fand am 12. Juli statt.

Glasfenster

1952 besuchte Marc Chagall die Kathedrale von Chartres und setzte sich dort intensiv mit der Bildkomposition und Technik der Glasfensterkunst auseinander. Es folgten zahlreiche Glasfensterentwürfe, die durch den freien Farbeinsatz zu den schönsten Werken Chagalls gehören:

  • Kathedrale St. Étienne in Metz (1952–1964),
  • Kirche von Assy (1957),
  • Synagoge im Hospital Hadassah in Jerusalem (1960–1962): Die vollendeten Glasfenster wurden im Musée des Arts Décoratifs in Paris und im Museum of Modern Art in New York ausgestellt.
  • Pocantico, New York,
  • das Gebäude der Vereinigten Nationen, New York,
  • das Fraumünster in Zürich (1970),
  • die Kathedrale Notre-Dame von Reims (1974),
  • Klosterkirche in Sarrebourg (1975),
  • Pfarrkirche St. Stephan in Mainz,
  • das Chicago Institut (1977–1979),
  • Kathedrale in Chichester,
  • Kirche St. Stephan in Mainz (1979–1981): Der Glasfensterzyklus „Lebensbaum“ für die St. Stephanskirche in Mainz entstand.

 

Wanddekorationen

In den folgenden Jahrzehnten widmete sich Marc Chagall auch wieder Arbeiten für das Theater und schuf großflächige Wanddekorationen für:

  • Die Pariser Oper beauftragt Chagall 1958 mit der Gestaltung der Bühnenbilder und Kostüme für das Ballett „Daphnis und Chloe“ von Maurice Ravel und Michel Fokine.
  • Das Foyer der Frankfurter Oper: Der Frankfurter Kulturdezernent Karl vom Rath beauftragte Chagall 1958 mit dem monumentalen Gemälde „Commedia dell’Arte“ sowie einem dazugehörigen Zyklus von 13 Skizzen für die Frankfurter Oper.
  • Deckengemälde in der Pariser Oper (1964): André Malraux beauftragte Chagall 1963 mit dem neuen Deckengemälde für die Opéra Garnier in Paris. Im September 1964 wurde das Werk enthüllt.
  • Dekorationen und Kostüme für die „Die Zauberflöte“ von Mozart an der Metropolitan Opera in New York (1965): Rudolf Bing, Direktor der Metropolitan Opera in New York, beauftragte Chagall mit zwei Wandmalereien sowie Bühnenbildern und Kostümen für die Inszenierung „Die Zauberflöte“.
  • Wandgemälde für die Metropolitan Opera in New York (1966/67),
  • Wandmosaik mit den Themen der Odyssee für die Universität in Nizza (1968),
  • Mosaiken in der Kapelle St. Rosalie in Les Arcs (1976).

Während seiner dritten Reise nach Israel 1957 wurde das Chagall-Haus in Haifa eröffnet, in Nizza befindet sich das Musée Message Biblique Marc Chagall (1969 gegründet und 1973 eingeweiht). Chagalls Zyklus Le Message Biblique [Die biblische Botschaft] war 1967 im Louvre ausgestellt worden; die Bilder wurden dem französischen Staat als Schenkung übergeben, unter der Bedingung, dass in Nizza ein eigenes Gebäude für die 17 Gemälde und 38 Gouachen errichtet würde.

Späte Werke

„Man kann alles mögliche über mich behaupten, dass ich ein großer Künstler sei oder nicht, den Meinen in Witebsk bin ich jedenfalls treu geblieben.“27

In einer Reihe von Bildern kommt auch Chagalls Hingabe zur wiedergefundenen zweiten
Heimat Frankreich und im Besonderen zu Paris zum Ausdruck. Der Maler steigerte den Stellenwert der Farbe als Ausdrucksträger - wie zum Beispiel durch die Einteilung der Komposition in großflächige Farbzonen. In den 1950er Jahre zeigt sich dieser Wandel in nahezu monochromen oder auf Grundfarben reduzierten Farbkompositionen. Die Hauptfarbe trägt dabei die Stimmung in einer musikalisch anmutenden Harmonie und im Zusammenklang mit den einzelnen untergeordneten Farbakkorden.
Die Bilder aus Chagalls später Phase sind eine Hymne auf Frankreich, doch zugleich auch auf die anhaltende Verbundenheit zur russischen Heimat. Pariser Motive vermischen sich mit Motiven in Erinnerung an Witebsk, wie dem Stier oder dem Thema der Geburt. In Einklang mit den Liebespaaren, Brautpaaren und auch Mutter-Kind-Paaren, die über den Silhouetten von Paris schweben, bringen diese Bilder ein Empfinden über Elementares zum Ausdruck über „Vereinigung des Getrennten, Zeugung und Geburt, Wachsen und Verlöschen“28 (Franz Meyer). Dieser Gedanke setzt sich nahtlos fort in den zahlreichen Bildern von Hochzeits- und Liebespaaren der Spätzeit, in denen Chagall die Liebe als das höchste Gut, als Ausgangspunkt für alles Schöpferische und als Höhepunkt des Lebens zelebriert – als „Überwindung der Gegensätze in einer neuen Einheit des Lebendigen“29.

Auszeichnungen

  • 1977: Ehrenlegion

Tod

Am 28. März 1985 verstarb Marc Chagall im Alter von 97 Jahren in Saint-Paul-de-Vence. Er hatte den ganzen Tag im
Atelier verbracht.

„Man muss nicht mit dem Symbol anfangen, man muss zum Symbol kommen.“30

Literatur zu Marc Chagall

  • Chagall, hg. v. Gisela Kirpicsenko und Klaus Albrecht Schröder, Albertina Wien und Susanne Gaensheimer und Susanne Meyer-Büser, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 28.9.2024–9.2.2025; K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 15.3.–10.8.2025), München 2024.
    • Gisela Kirpicsenko, „Construction psychique“ – Chagalls konstruierte Welten, S. 14–21.
    • John E. Bowlt, Jenseits aller Vernunft?, S. 24–33.
    • Susanne Meyer-Büser, Schwerelos durch dunkle Zeiten, S. 36–49.
    • Mirjam Rajner, Die Quellen von Chagalls Judentum, S. 52–61.
  • Chagall bis Malewitsch die russischen Avantgarden, hg. v. Evgenija Nikolaevna Petrova und Klaus Albrecht Schröder (Ausst. Kat. Albertina, Wien, 26.2.-26.6.2016), München 2016.
  • Marc Chagall. Meisterwerke 1908–1922, hg. v. Evelyn Benesch und Ingried Brugger (Ausst.-Kat. BA-CA Kunstforum, Wien, 15.11.2006-18.2.2007), Berlin 2006.
  • Chagall in neuem Licht (Ausst.-Kat. Museum Frieder Burda, Baden-Baden), Ostfildern 2006.
  • Benjamin Harshav, Marc Chagall and his Times. A Documentary Narrative, Stanford 2004.
  • Ingo F. Walther, Rainer Metzger, Marc Chagall 1887-1985. Malerei als Poesie, Köln 1999.
  • Chagall - Bilder. Träume. Theater (Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Wien, 10.3.-12.6.1994), Wien 1994.
  • Ernst-Gerhard Güse (Hg.), Marc Chagall. Druckgraphik (Ausst.-Kat. Saarland Museum Saarbrücken), Bonn 1994.
    • Ernest W. Utheman, Die Illustrationen zu Die toten Seelen von Nikolai Gogol, S. 37–45 [mit: Marc Chagall, Die Revolution in der Kunst].
  • Charles Sorlier, Marc Chagall: Traum, Vision und Wirklichkeit, München 1991.
  • Marc Chagall. Die Russischen Jahre 1906-1922, hg. v. Christoph Vitali (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle Frankfurt), Frankfurt a. M. 1991.
    • Ziva Amishai-Maisels, Chagalls Wandgemälde für das Staatliche Jüdische Kammertheater, S. 107-127.
  • Marc Chagall. Mein Leben - mein Traum. Berlin und Paris 1922-1940, hg. v. Susan Compton (Ausst.-Kat. Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen), München 1990.
  • Werner Haftmann, Marc Chagall, Köln 1972.
  • Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, Köln 1961.
  • Marc Chagall, Mein Leben, aus dem Französischen übersetzt von Lothar Klünner, Stuttgart 1959.
  • Franz Meyer, Marc Chagall, Das grafische Werk, Frankfurt a. M. 1957.
  • Marc Chagall, hg. v. James Johnson Sweeney (Ausst.-Kat. Art Institute of Chicago, Museum of Modern Art, New York) New York 1946.
  • James Johnson Sweeney, An Interview with Marc Chagall, in: Partisan Review, Vol. XI, Nr. 1, Winter 1944, S. 88–93.
  • Abram Efros, Die Künste des Granowsky-Theaters, in: Iskusstvo, Bd. 4, Moskau 1928.
  • Marc Chagall, Mein Leben, Berlin 1923 [Erstausgabe].
  • Abram Efros, Jakob Tugendhold, Die Kunst Marc Chagalls, Potsdam 1921.
  • Abram Efros, Jakob Tugendhold, Iskusstvo Marka Shagala, Moskau 1918.

Beiträge zu Marc Chagall

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Fast 70 Meisterwerke bedeutender Künstler:innen im Guggenheim Museum Bilbao präsentieren die Geschichte der Sammlung des Musée d'Art Moderne de Paris (MAM). Die Auswahl gibt gleichzeitig einen Überblick über die künstlerischen Avantgarde-Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts.
21. September 2021
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2021 überlässt die Fondation Louis Vuitton für fünf Monate die gesamte Galerie den Meisterwerken aus der Sammlung der Brüder Michail Abramowitsch Morosow (1870–1903) und Ivan Abramowitsch Morosow (1871–1921).
27. November 2018
Marc Chagall, Le violoniste [Der Geigenspieler], Detail, 1912/13 (© Marc Chagall, c/o Pictoright Amsterdam/Chagall, Collection Stedelijk Museum Amsterdam, on loan from the Cultural Heritage Agency of the Netherlands)

Stedelijk Museum: Chagall, Picasso, Mondrian in Paris Kunst der Migranten in Paris (1900–1950)

Zwischen 1900 und 1950 lebten unzählige Künstlerinnen und Künstler mit Migrationshintergrund in Paris – darunter Marc Chagall, Pablo Picasso und Piet Mondrian. Das kulturelle Klima im kosmopolitischen Paris der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts versprach – mit Ausnahme der Kriegszeiten – Freiheit, Offenheit im Kampf gegen Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Das Stedelijk Museum Amsterdam erzählt eine Geschichte des Andersseins, der Verbundenheit aber auch der Suche nach einem Weg durch eine polarisierte Gesellschaft und Kunstwelt.
18. Januar 2018
Marc Chagall, Ich und das Dorf (MoMA), Ich und mein Dorf (Kunstmuseum Basel), 1911 (ProLitteris, Zürich)

Marc Chagall „Ich und das Dorf“: Bilder aus Paris und Witebsk „Die Jahre des Durchbruchs 1911–1919“ in Basel und Bilbao

„Ich und das Dorf“ führt vor, wie Marc Chagall die Avantgardeströmungen in Paris zusammenführte: kubistische Zersplitterung, fauvistische bzw. orphistische Farben, Idylle und auf dem Kopf stehende Körperteile prägen das Stilidiom des russisch-französischen Künstlers vor dem Ersten Weltkrieg. Der mittellose Kunststudent avancierte binnen vier Jahren zum aufstrebenden Talent, das international wahrgenommen wurde.
18. Januar 2018
Marc Chagall, um 1910/1911 (© Archives Marc et Ida Chagall)

Marc Chagall: Biografie Lebenslauf und Ausstellungen des russisch-französischen Malers

Marc Chagalls Lebenslauf von seinen Anfängen in Witebsk über die erste Pariser Zeit, Gründung der Kunstschule in Russland, erneute Emigration nach Frankreich 1923, Ausstellungen, Ehen, Kinder, Glasfenster und Theaterarbeiten.
4. März 2016
Konstantin Juon, Komsomolzinnen: Jugend bei Moskau, 1926, Öl auf Leinwand, 59 x 71 cm; im Hintergrund: Kazimir Malewitsch, Schwarzer Kreis, um 1923, Öl auf Leinwand, 105,5 x 106 cm (beide Sankt Petersburg, Staatliches Russisches Museum), Installationsansicht Albertina 2016, Foto: Alexandra Matzner.

Chagall bis Malewitsch. Russische Avantgarden Malerei zur Zeit der Russischen Revolution

Stilvielfalt und ideologische Kämpfe zwischen Künstlern prägten die russische Avantgarde von 1905 bis 1935: Larionow gegen den Neoklassizismus, Chagall gegen Malewitsch, Kandinsky gegen Rodtschenko, aber auch Brüche innerhalb einzelner Künstleroeuvres. Alles war möglich, bis 1932 der Sozialistische Realismus per Verordnung der Avantgarde ein Ende machte.
  1. James Johnson Sweeney, An Interview with Marc Chagall, in: Partisan Review, Vol. XI, Nr. 1, Winter 1944, S. 88–93, hier: S. 89.
  2. Marc Chagall in einem Interview mit Jacques Guenne für L’Art vivant, zit. nach Benjamin Harshav, Marc Chagall and his Times. A Documentary Narrative, Stanford 2004, S. 324.
  3. Heute kursieren unterschiedliche Angaben zum Geburtsdatum von Marc Chagall. Grund dafür sind Umrechnungsfehler vom julianischen Kalender zum gregorianischen. Der Familienschein vom 1. Januar 1908 folgt dem julianischen Kalender und gibt den 24. Juni 1887 als Geburtsdatum an. Als im Februar 1918 in Russland per Dekret der gregorianische Kalender in Kraft trat, mussten alle vor 1900 geborenen Bürger:innen 12 Tage und alle nach 1900 geborenen 13 Tage zu ihrem bisherigen Geburtsdatum addieren; für Chagall ergibt dies den 6. Juli. Chagall ließ seine Papiere nie dahingehend ändern; Dokumente, die im Zuge seiner Einbürgerung in Frankreich sowie deren Entzug erstellt wurden, nennen aus Unkenntnis dieser Regelung irrtümlich den 7. Juli. Auch Chagall selbst feierte seinen Geburtstag am 7. Juli, da er die Symbolik der Zahl mochte. Siehe: Helena Kamensky und Gisela Kirpicsenko, Chronologie, in: Chagall (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 28.9.2024–9.2.2025; K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 15.3.–10.8.2025), Wien 2024, S.224–236, hier S. 225.
  4. Zit. n. Marc Chagall, Mein Leben, Stuttgart 1959, S. 17.
  5. Marc Chagall, Wien 1994, S. 12.
  6. 15
  7. Marc Chagall, Wien 2024, S. 226.
  8. Gegründet von der Künstlerin Jelisaweta Nikolajewna Swanzewa.
  9. FN 13
  10. Susan Compton, Chronology, with Major Exhibitions, in: Chagall 1985, S. 46.
  11. Die Premiere des Einakters fand im Jahr 1911 im Théâtre de Monte Carlo statt.
  12. Jacob Baal-Teshuva, Marc Chagall. 1887–1985, Köln 2000, S. 33. Als Jahr der Ankunft von Chagall in Paris wird in der Literatur auch Mai 1911 angegeben.
  13. Cendrars erarbeitete in dieser Zeit gerade mit Sonia Delaunay-Terk die zwei Meter lange Papierarbeit La Prose du Transsibérien et la Petite Jehanne de France. Darin erzählt Cendrars von seiner Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. In Berlin veröffentlichte Walden im November 1913 in Der Sturm Cendrars Gedicht La Tour.
  14. Siehe: Gisela Kirpicsenko, „Construction psychique“ – Chagalls konstruierte Welten, in: Chagall (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 2024/25; K20 Kunstsammlungen Nordrhein Westfalen, Düsseldorf 2025), München 2024, S.14ff.
  15. Zitiert nach: Marc Chagall, Mein Leben, aus dem Französischen übersetzt von Lothar Klünner, Stuttgart 1959, S. 102.
  16. Zit. nach: Charles Sorlier, Marc Chagall: Traum, Vision und Wirklichkeit, München 1991, S. 145f.
  17. Paris (1910-1914), in: Susan Compton, Chagall, (Ausst.-Kat. Royal Academy of Arts, London, 1985), London 1985, S. 162.
  18. Zit. nach Erik Stephan, Marc Chagall, in: La Famme au mirroir (Ausst.-Kat. Kunsthalle Jena), Jena 2016.
  19. Susanne Meyer-Büser, Schwerelos durch dunkle Zeiten, in: Chagall (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 2024/25; K20 Kunstsammlungen Nordrhein Westfalen, 2025), München 2024, S. 36–49.
  20. FN 9.
  21. Abram Efros, Jakob Tugendhold, Iskusstvo Marka Shagala, Moskau 1918. dt. Ausgabe: Die Kunst Marc Chagalls, Potsdam 1921.
  22. Abram Efros, Die Künste des Granowsky-Theaters, in: Iskusstvo, Bd. 4, Moskau 1928, zit. nach: Marc Chagall. Die Russischen Jahre 1906-1922, hg. v. Christoph Vitali (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle Frankfurt), Frankfurt a. M. 1991, S. 90.
  23. Marc Chagall, Chronology [Typoskript], 1946, Bibliothek des Museum of Modern Art, New York, S. 4, zit. nach Ziva Amishai-Maisels, Verehrt und Verfemt. Chagall und Deutschland, hg. von Georg Heuberger und Monika Grütters (Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Frankfurt am Main / Max-Liebermann-Haus der Stiftung Brandenburger Tor, Berlin), München 2004, S. 124.
  24. Bernheim-Jeune vertrat Künstler wie Cézanne, Renoir, Monet und Matisse.
  25. Marc Chagall, Some Impressions Regarding French Painting. Address at Mount Holyoke College, August 1943/März 1946, zit. nach: Benjamin Harshav, Marc Chagall. On Art and Culture, Stanford 2003, S. 69f.
  26. James Johnson Sweeney, An Interview with Marc Chagall, in: Partisan Review, Vol. XI, Nr. 1, Winter 1944, S. 88–93, hier: S. 89.
  27. Zitiert nach: Wassili Rakitin, „Mich werdet IHr nicht finden. Das kann ich selbst nicht. ich habe mein Leben verlassen bin fortgegangen...“. Kommentar zu „Russischen Biographie“ Chagalls, in: Marc Chagall, Wien 1994, S. 12.
  28. Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, Köln 1961, S. 542.
  29. Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, Köln 1961, S. 542.
  30. Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, Köln 1961, S. 14.
  31. James Johnson Sweeney, An Interview with Marc Chagall, in: Partisan Review, Vol. XI, Nr. 1, Winter 1944, S. 88–93, hier: S. 89.
  32. Marc Chagall in einem Interview mit Jacques Guenne für L’Art vivant, zit. nach Benjamin Harshav, Marc Chagall and his Times. A Documentary Narrative, Stanford 2004, S. 324.
  33. Heute kursieren unterschiedliche Angaben zum Geburtsdatum von Marc Chagall. Grund dafür sind Umrechnungsfehler vom julianischen Kalender zum gregorianischen. Der Familienschein vom 1. Januar 1908 folgt dem julianischen Kalender und gibt den 24. Juni 1887 als Geburtsdatum an. Als im Februar 1918 in Russland per Dekret der gregorianische Kalender in Kraft trat, mussten alle vor 1900 geborenen Bürger:innen 12 Tage und alle nach 1900 geborenen 13 Tage zu ihrem bisherigen Geburtsdatum addieren; für Chagall ergibt dies den 6. Juli. Chagall ließ seine Papiere nie dahingehend ändern; Dokumente, die im Zuge seiner Einbürgerung in Frankreich sowie deren Entzug erstellt wurden, nennen aus Unkenntnis dieser Regelung irrtümlich den 7. Juli. Auch Chagall selbst feierte seinen Geburtstag am 7. Juli, da er die Symbolik der Zahl mochte. Siehe: Helena Kamensky und Gisela Kirpicsenko, Chronologie, in: Chagall (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 28.9.2024–9.2.2025; K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 15.3.–10.8.2025), Wien 2024, S.224–236, hier S. 225.
  34. Zit. n. Marc Chagall, Mein Leben, Stuttgart 1959, S. 17.
  35. Marc Chagall, Wien 1994, S. 12.
  36. 15
  37. Marc Chagall, Wien 2024, S. 226.
  38. Gegründet von der Künstlerin Jelisaweta Nikolajewna Swanzewa.
  39. FN 13
  40. Susan Compton, Chronology, with Major Exhibitions, in: Chagall 1985, S. 46.
  41. Die Premiere des Einakters fand im Jahr 1911 im Théâtre de Monte Carlo statt.
  42. Jacob Baal-Teshuva, Marc Chagall. 1887–1985, Köln 2000, S. 33. Als Jahr der Ankunft von Chagall in Paris wird in der Literatur auch Mai 1911 angegeben.
  43. Cendrars erarbeitete in dieser Zeit gerade mit Sonia Delaunay-Terk die zwei Meter lange Papierarbeit La Prose du Transsibérien et la Petite Jehanne de France. Darin erzählt Cendrars von seiner Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. In Berlin veröffentlichte Walden im November 1913 in Der Sturm Cendrars Gedicht La Tour.
  44. Siehe: Gisela Kirpicsenko, „Construction psychique“ – Chagalls konstruierte Welten, in: Chagall (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 2024/25; K20 Kunstsammlungen Nordrhein Westfalen, Düsseldorf 2025), München 2024, S.14ff.
  45. Zitiert nach: Marc Chagall, Mein Leben, aus dem Französischen übersetzt von Lothar Klünner, Stuttgart 1959, S. 102.
  46. Zit. nach: Charles Sorlier, Marc Chagall: Traum, Vision und Wirklichkeit, München 1991, S. 145f.
  47. Paris (1910-1914), in: Susan Compton, Chagall, (Ausst.-Kat. Royal Academy of Arts, London, 1985), London 1985, S. 162.
  48. Zit. nach Erik Stephan, Marc Chagall, in: La Famme au mirroir (Ausst.-Kat. Kunsthalle Jena), Jena 2016.
  49. Susanne Meyer-Büser, Schwerelos durch dunkle Zeiten, in: Chagall (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 2024/25; K20 Kunstsammlungen Nordrhein Westfalen, 2025), München 2024, S. 36–49.
  50. FN 9.
  51. Abram Efros, Jakob Tugendhold, Iskusstvo Marka Shagala, Moskau 1918. dt. Ausgabe: Die Kunst Marc Chagalls, Potsdam 1921.
  52. Abram Efros, Die Künste des Granowsky-Theaters, in: Iskusstvo, Bd. 4, Moskau 1928, zit. nach: Marc Chagall. Die Russischen Jahre 1906-1922, hg. v. Christoph Vitali (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle Frankfurt), Frankfurt a. M. 1991, S. 90.
  53. Marc Chagall, Chronology [Typoskript], 1946, Bibliothek des Museum of Modern Art, New York, S. 4, zit. nach Ziva Amishai-Maisels, Verehrt und Verfemt. Chagall und Deutschland, hg. von Georg Heuberger und Monika Grütters (Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Frankfurt am Main / Max-Liebermann-Haus der Stiftung Brandenburger Tor, Berlin), München 2004, S. 124.
  54. Bernheim-Jeune vertrat Künstler wie Cézanne, Renoir, Monet und Matisse.
  55. Marc Chagall, Some Impressions Regarding French Painting. Address at Mount Holyoke College, August 1943/März 1946, zit. nach: Benjamin Harshav, Marc Chagall. On Art and Culture, Stanford 2003, S. 69f.
  56. James Johnson Sweeney, An Interview with Marc Chagall, in: Partisan Review, Vol. XI, Nr. 1, Winter 1944, S. 88–93, hier: S. 89.
  57. Zitiert nach: Wassili Rakitin, „Mich werdet IHr nicht finden. Das kann ich selbst nicht. ich habe mein Leben verlassen bin fortgegangen...“. Kommentar zu „Russischen Biographie“ Chagalls, in: Marc Chagall, Wien 1994, S. 12.
  58. Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, Köln 1961, S. 542.
  59. Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, Köln 1961, S. 542.
  60. Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, Köln 1961, S. 14.