M. C. Escher: nl. Künstler paradoxaler Bilder | ARTinWORDS baji casino glory casino bonus glory casino bd mcw casino bangladesh battery casino glory casino game casino score krikya online casino baji live casino glory casino apk download old version glory casino app banger casino ncw casino glory casino casino world house of fun slots casino glory casino app download apk casino scores crazy time track casino mega casino world bangladesh naga88 casino joya 9 casino mega casino app online casino glory casino

M. C. Escher

Wer war M. C. Escher?

M. C. Escher, eigentlich Maurits Cornelis Escher (Leeuwarden 17.6.1898–27.3.1972 Hilversum) war ein niederländischer Künstler und Grafiker, dessen einzigartige, die Wahrnehmung herausfordernde Kunst am ehesten noch der Op Art zugeschrieben werden kann. Escher wurde vor allem durch Darstellungen unmöglicher Räume und fantasievoller Verwandlungen bekannt. Bekannt ist auch ein Selbstporträt des Künstlers in der Spiegelung einer Glaskugel bzw. die Spiegelung eines Totenkopfes in der Iris eines hyperrealistischen Auges. M.C. Escher selbst definierte sich als jemand, der das Spiel liebt.

„Ich wollte nie etwas Mystisches darstellen; was manche Leute geheimnisvoll nennen, ist nichts als eine bewusste oder unbewusste Täuschung! Ich habe ein Spiel gespielt, mich ausgelebt in Bildgedanken mit keiner anderen Absicht, als die Möglichkeit des Darstellens selbst zu untersuchen. Alles, was ich in meinen Blättern biete, sind Berichte meiner Entdeckungen.“1 (M. C. Escher)

 

Kindheit

Maurits Cornelis Escher kam am 17. Juni 1898 als jüngster von fünf Söhnen des Wasserbauingenieurs George Arnold Escher im Princessehof in Leeuwarden, Provinz Friesland, zur Welt. 1903 zog die Familie nach Arnheim, wo M. C. Escher die schulische Grundausbildung absolvierte. Allerdings war er ein ziemlich schlechter Schüler, musste zwei Klassen wiederholen und hatte trotz seiner zeichnerischen Begabung sogar im Fach Kunst schlechte Noten. F. W. van der Haagen, Eschers Kunstlehrer auf der Oberschule, F.W. van der Haagen, unterwies ihn in der Technik des Linolschnitts. Aufgrund der schlechten Noten erhielt er kein Abschlussdiplom.

 

Ausbildung

1917 zog die Familie nach Oosterbeek. Escher begann auf Wunsch seines Vaters 1919 ein Architekturstudium in Haarlem unter dem Architekten Vorrink, das er schon nach einer Woche abbrach. Sein dortiger Lehrer für grafische Techniken, der portugiesisch-stämmige Samuel Jesserun de Mesquita, erkannte die außerordentliche Begabung Eschers. Obschon sein Vater nicht erfreut war, durfte Escher die Kurse wechseln. Eine große Tuschezeichnung von „Sankt Bavo, Haarlem“ von 1920 darf als Beleg für die frühe Könnerschaft Eschers herangezogen werden. Das Blatt zeigt einen Aufblick in das Gewölbe der Kathedrale, wo ein riesiger Messingleuchter hängt. Er wird vom Chor der Kirche flankiert. Besonders überzeugend ist aber die Spiegelung in der glänzenden Kugel des Kandelabers, wo die ganze Kathedrale und der Zeichner selbst gespiegelt sind.

M. C. Escher beherrschte bald die Holzschnitttechnik vollkommen. Mesquitas starke Persönlichkeit hat ebenfalls großen Einfluss auf Eschers weitere Entwicklung zum Grafiker ausgeübt. Dennoch waren seine Beurteilungen nicht herausragend:

„Er ist zu verbissen, zu literarisch-philosophisch; dem jungen Mann fehlt es an Stimmungen und spontanen Einfällen, er ist zu wenig Künstler.“2 (Kollegbericht, unterschrieben von Direktor H.C. Verkruysen und de Mesquita)

Nach zwei Jahren verließ M. C. Escher 1922 die Kunstschule mit einer guten Grundlage im Zeichnen. Auch den Holzschnitt beherrschte er hinreichend. Bis 1944 unterhielten Mesquita und Escher Kontakt; so schickte der Schüler seinem ehemaligen Lehrer immer wieder Abzüge seiner Kompositionen. In der eigenen Rückschau empfand sich Escher als ziemlich scheuen, gesundheitlich nicht sehr robusten Mann, der von der Leidenschaft getragen wurde, Holzschnitte zu machen.

 

Italien

Im Frühjahr 1922 bereiste M. C. Escher zwei Wochen lang Mittelitalien mit zwei holländischen Freunden. Bereits im Herbst des gleichen Jahres kehrte er wieder nach Italien zurück. Nach Spanien gelangte er, weil eine befreundete Familie auf einem Frachtschiff dorthin reiste und ihn als „Kindermädchen“ gratis mitnahm. In Spanien beschäftigte er sich mit arabischer Ornamentik (Alhambra). Ein Frachtschiff brachte ihn von Cadiz nach Genua.

Den Winter 1922 und das Frühjahr 1923 verbrachte Escher in einer Pension in Siena. Dort schuf er seine ersten Holzschnitte von italienischen Landschaften. Eine ältere Dame aus Dänemark erzählte dem jungen Künstler begeistert von Süditalien, vor allem von Ravello (nördlich von Amalfi, Campanien). Als M. C. Escher dorthin reiste, entdeckte er sowohl eine ansprechende Landschaft wie eine reizvolle Architektur, die ihn aufgrund ihrer heterogenen Stilistik – der Verbindung von römischer, griechischer und sarazenischer Elemente – besonders begeisterte.

1923 lernte er in einer Pension auch die Schweizerin Jetta Umiker kennen, die er 1924 in Viareggio heiratete. Das Paar ließ sich am Stadtrand von Rom nieder (Monte Verde). Am 23. Juli 1926 wurde ihr erster Sohn Georg geboren, und die Familie zog in eine größere Wohnung um. Escher konnte dort im vierten Stock zum ersten Mal ein eigenes Atelier einrichten und in Ruhe arbeiten. Arthur, ihr zweiter Sohn, kam am 8. Dezember 1928 zur Welt. Bis 1935 lebte und arbeitete M.C. Escher in Italien. Jedes Frühjahr ging er circa zwei Monate auf Reisen (Abruzzen, Campanien, Sizilien, Korsika, Malta), um Eindrücke zu sammeln.

Während der 1920er Jahre erlangte Escher eine gewisse Popularität und hatte 1929 gleich fünf Ausstellungen in den Niederlanden und der Schweiz. Bis 1937 entstanden überwiegend mediterrane Landschaftsbilder, darunter die große Lithografie eines kleinen Abruzzendorfes (Castrovalva 1929/30), mit der ihm der Durchbruch gelang. Die Blätter vereint Eschers Suche nach Struktur. Da er diese offenbar in den antiken Ruinen nicht fand, ignorierte er das römische Erbe in seinem frühen Werk völlig. Vor allem in den USA hatte Escher Aufmerksamkeit erregt. Dennoch war der Künstler finanziell von seinen Eltern abhängig; erst nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es ihm, von seiner Kunst leben zu können.

 

Schweiz

Aus Abneigung gegen den italienischen Faschismus – Eschers 9-jähriger Sohn hätte die Ballila-Uniform der faschistischen Jugend tragen müssen – verlegten die Eschers ihren Wohnsitz 1935 nach Château-d’Oex in der Schweiz, nachdem sie sich eine Weile in Steckborn aufgehalten hatten. Escher schätzte allerdings das neue Heim nicht, da es Schnee nicht mochte und ihn die Landschaft nicht inspirierte.

1936 schlug M. C. Escher der Compagnia Adria in Fiume ein Geschäft vor: Er wollte eine Rundreise auf einem Frachtschiff für sich und seine Frau mit seinen Grafiken bezahlen. Er würde 48 Drucke liefern, 4 Abzüge von 12 Druckstöcken, die er nach Skizzen schneiden wollte, die er auf der Reise anfertigte. Vom 27. April bis zum 16. Juni 1936 reiste er von Fiume nach Valencia und wieder zurück, während Jetta von Genua nach Valencia und wieder zurückfuhr. Im Winter 1936/37 schuf M.C. Escher dann jene Drucke, mit denen er die Fahrten bezahlte. Das Paar hatte gemeinsam die Alhambra in Granada besucht, wo sie intensiv die maurischen Ornamente studierten. Die beiden kopierten viele der Motive. Damit legte der Künstler den Grundstein für sein revolutionäres Werk auf dem Gebiet der regelmäßigen Flächenaufteilung.3 Nach einem zweiten Besuch der Alhambra 1936 veränderte sich Eschers Thematik, die Periode der Metamorphosen begann – die erste Synthese einer mathematischen Welt ist „Tag und Nacht“ (1938). 1937 folgte ein weiterer Umzug in die Nähe von Brüssel und er experimentierte zunehmend mit Flächenfüllungen (Parkettierung).

„Wenn Ihr nur wüsstet, was ich in der Dunkelheit der Nacht gesehen habe. […] Ich bin manchmal wahnsinnig vor Kummer gewesen, weil ich das nicht darstellen konnte. Jedes Bild ist im Vergleich dazu ein Fehlschlag, der noch nicht einmal einen Bruchteil von dem wiedergibt, was hätte sein müssen.“4 (M.C. Escher)

 

Belgien und Niederlande

Im Jahr 1937 zog die Familie Escher nach Ukkel bei Brüssel in Belgien. Die räumliche Veränderung führte auch zu einem Bruch in seinem Werk: Hatte bis 1937 die mediterrane Landschaft sein Werk dominiert, so begann er sich nun für Gleichmaß, mathematische Strukturen, Kontinuität und Unendlichkeit zu interessieren. Hinter Eschers Werken steht ab diesem Zeitpunkt die Frage nach dem Evozieren von Dreidimensionalität auf einem flachen Blatt Papier – und der Metamorphose von Dingen. Kunstkritiker wie G. H. Gravesande formulierten schon früh ihr Unbehagen angesichts von Eschers etwa 70 Kompositionen:

„Die Frage, die sich im Hinblick auf Eschers Werk immer wieder stellt, ist die, ob seine jüngeren Arbeiten unter den Begriff ‚Kunst“ fallen. […] er rührt mich gewöhnlich an, doch kann ich unmöglich sein ganzes Werk als gut bezeichnen. Das wäre lächerlich, und Escher ist klug genug, das zu erkennen. […] Eschers Vögel, Fische und Eidechsen sind nicht zu beschreiben; sie verlangen eine Denkweise, die nur bei wenigen Menschen zu finden ist.“5 (G. H. Gravesande, De Vrije Bladen, Den Haag 1940)

Obschon sich M. C. Eschers Werk schlecht verkaufte, hielt er an dem einmal eingeschlagenen Weg fest. Man kann vielleicht sogar behaupten, dass die Kunstgeschichte den niederländischen Druckgrafiker bis zum heutigen Tag übersieht.

Als die Nationalsozialisten in Brüssel einmarschierten, zog die Familie im Januar 1941 ins niederländische Baarn. Sein Lehrer de Mesquita und dessen Familie wurde Ende Januar 1944 von den deutschen Besatzern verschleppt und im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Escher konnte zumindest einen Großteil von Mesquitas Werk retten und übergab es 1945 dem Amsterdamer Stadtmuseum.

 

Werke

Escher schuf vor allem grafische Arbeiten und brachte es in den Techniken des Holzschnitts, des Holzstichs und der Lithografie zur technischen Perfektion. Als junger Mann bereiste er Italien und den Mittelmeerraum bis Portugal und schuf viele Landschaftsdarstellungen und Architekturstudien in einer breiten Palette grafischer Stile. Die Motive der südlichen Landschaften bildeten zugleich den Formen-Kanon seiner späteren mathematischen Arbeiten.

Nach Kriegsende erlernte Escher die Mezzotintotechnik und wandte sich ab 1946 verstärkt perspektivischen Bildern („Oben und Unten“, 1947) zu. Er erhielt vermehrt gut bezahlte Aufträge, verkaufte viele seiner Drucke und war 1950 in den USA ein gefragter Künstler. Sein großer Durchbruch in Europa erfolgte im September 1954, als ihm das Stedelijk Museum eine Einzelausstellung in Amsterdam anlässlich eines gleichzeitig dort abgehaltenen Mathematiker-Kongresses ausrichtete. 1955 wurde Escher die Ritterwürde des Oranje-Nassau-Ordens verliehen. Die beiden letzten Ausstellungen zu seinen Lebzeiten fanden 1969 im Rheinischen Landesmuseum Bonn und in der Kunsthalle Bern statt.

Durch seine vielen Reisen verband Escher eine besondere Liebe mit dem Meer und der Schifffahrt. So hielt er noch im Alter Vorträge über die mannigfachen Naturphänomene und Eindrücke, die einem Schiffsreisenden im Mittelmeer begegnen.

 

Mediterrane Landschaften (1922–1937)

M. C. Eschers frühes Werk ist der Landschaft gewidmet. Nur selten wandte er sich dem Porträt, einigen Pflanzen und Tieren als Motive seiner Bildwelten zu. Als erster Höhepunkt seines Werks gilt die Lithografie „Castrovalva“ (1930), einer Stadt in den Abruzzen. In Werken wie „St. Peter, Rom“ (1935) und „Der Turm zu Babel“ (1928) offenbart sich Eschers Begeisterung für ungewöhnliche Standpunkte und Perspektiven. Dies kann man bereits als Vorwegnehmen späterer Darstellungsstrategien werten.

Mit „Stillleben mit Spiegel“ (1934) führte der Künstler das Phänomen der gespiegelten Ansicht in seine Kompositionen ein. Stilistisch lässt sich diese äußerst dichte Komposition der Neuen Sachlichkeit zuschreiben. Escher zeigt mit höchster Präzision und vielen Details einen Toilettetisch, einer abgebrannten Kerze, Bürste, Kamm und Zahnbürste, ein Schwamm hängt von einem gekippten Spiegel. An einer Ecke ist ein Heiligenbildchen – Antonius von Padua – befestigt. Das Spiegelbild zeigt eine typische italienische Gasse.

 

Metamorphosen

Inspiration für seine eigenen Bilder von Verwandlung war die ornamentale Kunst der maurischen Majolika, die Escher in Südspanien studiert hatte. Vor allem nach seinem zweiten Besuch der Alhambra 1936 wandte er sich mit großer Produktivität der regelmäßigen Flächenaufteilung zu. M. C. Escher entwickelte er in seinen Bildern „Kleine Metamorphose I“ (Mai 1937), „Entwicklung“ (November 1937), „Tag und Nacht“ (Februar 1938), „Kreislauf“ (Mai 1938), „Luft und Wasser I“ (Kuni 1938), „Metamorphose III“ bis „Zauberspiegel“ (1946) u.v.m. eine Technik der regelmäßigen Flächenfüllung durch teilweise fantastische Figuren.

Dreidimensionale und zweidimensionale Figuren werden aufeinander bezogen. Das verfeinerte er, indem er in diese Flächenmuster immer wieder leichte Variationen einfließen ließ (siehe „Vogel Fisch“ oder „Luft und Wasser I“, beide 1938), so dass sich die verwendeten Figuren verwandeln und beispielsweise Vögel zu Fischen werden und die Fläche füllen. Dabei ist essentiell, dass die Elemente (Tiere, Pflanzen, Objekte des täglichen Gebrauchs) realistisch aufgefasst werden, und die Betrachter:innen an erkennbare Formen erinnern. Zu Eschers berühmtesten Blättern gehört „Zeichnen“ (1948), das zwei zeichnende Hände zeigt, die wiederum damit beschäftigt sind, sich selbst zu gestalten.

Escher widmete sich in seinen Arbeiten auch Themen wie Möbiusbändern (unendliche Schleife), Kristallformen, einfachen geometrischen Raumfiguren (Polyeder, Spiralen). Mit „Kristall“ von 1947 öffnete sich der Künstler der Darstellung eines geometrischen Raumkörpers. Vermutlich wurde er dazu von seinem Bruder angeregt, der Professor für Geologie war und ein wissenschaftliches Handbuch über Mineralogie und Kristallografie geschrieben hatte. Eschers Arbeit mit dem Möbiusband begann erst ein wenig später auf Anregung durch einen befreundeten Mathematiker. Dass sich M.C. Escher selbst als mathematischen Laien beschrieb, überrascht umso mehr:

„Ich bekam nicht mal ein ‚Befriedigend‘ In Mathematik. Das Komische ist, ich scheine mathematische Theorien anzuschneiden, ohne es selbst zu wissen. Nein, ich war ein netter, dummer Junge auf der Schule. Und dann sich vorzustellen, dass Mathematiker ihre Bücher mit meinen Bildern illustrieren! Und dass ich mit all den gelehrten Leuten wie ein Bruder und Kollege umgehe. Sie können sich überhaupt nicht vorstellen, dass ich nichts davon verstehe.“6 (M.C. Escher)

 

Unmögliche Figuren – Annäherung an die Unendlichkeit

M.C. Eschers bekannteste Werke beschäftigen sich mit der Darstellung perspektivischer Unmöglichkeiten, optischer Täuschungen und multistabiler Wahrnehmungsphänomene. Man sieht Objekte oder Gebäude, die auf den ersten Blick natürlich zu sein scheinen, auf den zweiten aber vollkommen widersprüchlich sind, sog. „unmögliche Figuren“. Darin reflektierte Escher die Gesetze der Perspektivkonstruktion und öffnete den Bildraum für Konstruktionen, die es in der dreidimensionalen Welt nicht geben kann. M.C. Eschers letztes Bild – „Schlangen“ aus dem Jahr 1969 – wirkt wie eine Annäherung an die Unendlichkeit. Der Druckgrafiker selbst empfand „Bildgalerie“ (1956) als jenes Werk, mit dem er die äußersten Grenzen seines Denkens und seines Darstellens erreicht hätte.7

Die von Lionel Penrose entworfene unendliche Penrose-Treppe bildete die Grundlage zu Eschers Bild „Wasserfall“ (1961). Es zeigt einen Wasserlauf, der sich von einem Wasserrad im Vordergrund im Zick-Zack vom Betrachter fortbewegt, jede Ecke Teil von insgesamt zwei Türmen auf Säulen. Schließlich läuft das Wasser als ein Wasserfall im Vordergrund nach unten und streicht über das Wasserrad vom Anfang und macht die Konstruktion scheinbar zu einem Perpetuum Mobile. Das Wasser läuft größtenteils bergauf, gleichzeitig scheinbar in immer weitere Ferne, obwohl die Ecken des Wasserlaufs trotzdem abwechselnd in einem der beiden Türme liegen. Das Bild „Treppauf Treppab“ zeigt eine auf ähnliche Weise konstruierte viereckige, endlose Treppe.

Die unmögliche Lattenkiste ist Ausgangspunkt des Bildes „Belvedere“. Ober- und Untergeschoss eines Aussichtspavillons in einer norditalienischen Landschaft sind um 90° gegeneinander verdreht. Eine Leiter, die auf dem Boden des Untergeschosses steht, lehnt an der Außenwand der oberen Etage. Die Säulen, die das Gebäude tragen, wechseln unmerklich die Seiten. Das paradoxale Gebäude wirkt dennoch auf den ersten Blick völlig stabil.

Die „Kaleidozyklen“ hat er nicht erfunden. Das sind aus mindestens acht Tetraedern bestehende Körper, die sich so drehen lassen, dass der Betrachter alle Seiten des Dreiecks sieht. Diese Körper sind vielmehr eine Weiterführung seines Werkes durch die amerikanische Mathematikerin Doris Schattschneider und den Künstler Wallace G. Walker, die Herausgeber des Buches „M. C. Escher Kaleidozyklen“. Der Bezug zu Escher besteht nämlich darin, dass die Körperoberflächen mit verschiedenen Darstellungen aus seinem Werk versehen sind.

Escher schuf auch einige gewerbliche Arbeiten, so ein 58 Meter langes Metamorphose-Wandbild für die Hauptpost in Den Haag, das sich heute im Flughafen Schiphol befindet, eine Säulengestaltung für eine Schule und eine Keksdose in Form eines Dodekaeders mit Seestern-Motiv in limitierter Auflage. Seine Entwürfe für Geldscheine, für die er an einem Auswahlverfahren teilgenommen hat, scheiterten daran, dass sie nicht fälschungssicher waren. Ebenso nicht verwirklicht wurden Entwürfe für Briefmarken.

 

Erfolg

M. C. Escher war während der 1950er und 1960er Jahre einer der erfolgreichsten lebenden Künstler seiner Zeit. Als er gut verdiente, interessierte ihn das Geld aber überhaupt nicht. Er lebte weiterhin bescheiden, nahezu asketisch, und abgeschieden für seine Familie und sein Werk.

„Ich kann im Augenblick unglaublich viel von meinen Arbeiten verkaufen. Wenn ich Assistenten in meinem Studio hätte, könnte ich Multimillionär sein. Sie müssten den ganzen Tag Holzschnitte abziehen, um die Nachfrage zu befriedigen. Aber ich denke nicht daran. […] Das ist wie eine Banknote; Du druckst sie eben und dann bekommst Du so und so viel Geld dafür.“8 (M. C. Escher)

Interessanterweise umgab sich M. C. Escher nie mit seinen Werken – weder in seinem Haus noch in seinem Atelier wollte er sie aufhängen. Dies mag darin begründet sein, dass er selbst sein größter Kritiker war. Solange M. C. Escher an einem Werk arbeitete, empfand er es als größte Befriedigung – er verglich es mit Verliebtheit (!) –, die jedoch am nächsten Tag der Realität weichen musste.

 

Krankheit und Tod

1962 erkrankte M. C. Escher, musste operiert werden, und konnte ein Jahr lang nicht künstlerisch tätig sein. Erst 1970 zog Escher in das Rosa-Schapire Haus in Laren, Nordholland. Dort hatten ältere Künstler einigen Ateliers und wurden gut versorgt. Dort starb M. C. Escher im engsten Familienkreis im am 27. März 1972.

 

Nachruhm

M. C. Escher war ein Einzelgänger und für Kunstkritik wie auch Kunstgeschichte dadurch kaum „einzuordnen“. Seine Auseinandersetzung mit perspektivischen Unmöglichkeiten und optischen Täuschungen unterscheidet sich stark von den klassischen Themen bildender Kunst. Dadurch wurde M. C. Escher von der Kunstwelt lange Zeit nicht als Künstler im klassischen Sinne akzeptiert.

Im Gegensatz dazu wurde Escher schon früh von Wissenschaftlern und Mathematikern sehr geschätzt, da sich seine sauberen, exakten Arbeiten auf eine intuitive und sinnliche Weise mathematischen Themen annähern und Problemstellungen der Wissenschaft illustrieren. Escher wurde nicht selten zu Mathematik-Vorlesungen eingeladen, obwohl er von sich selbst sagte, er verstünde nichts von Mathematik. Er hielt auch selbst stark besuchte Vorlesungen über seine Arbeit in ganz Europa.

  • 1979: Douglas R. Hofstadter veröffentlichte den Bestseller „Gödel, Escher, Bach“, in dem er das Werk des Mathematikers Kurt Gödel, die Illustrationen von Escher und die Musik von Johann Sebastian Bach in Beziehung zueinander setzte.
  • Escher und die Popkultur: Das Paradoxe und nicht selten Mystische seiner geheimnisvollen Bilder fand auch Anklang bei Esoterikern und der Popkultur des 20. Jahrhunderts. Seine Bilder wurden als Poster gedruckt und als Plattencover verwendet.
  • 2002: Im ehemaligen Palais der Königin Emma wurde ein Escher-Museum eingerichtet, das neben seinem grafischen Werk auch Privatfotos und Arbeitsskizzen zeigt. Letztere vermitteln einen Eindruck davon, wie der Künstler Flächenfüllungen und unmögliche Geometrien entworfen hatte.
  • 2006: Der am 16. September 1985 entdeckte Asteroid (4444) Escher wurde nach dem Künstler benannt.
  • 2018: Robin Lutz veröffentlichte den Dokumentarfilm „M. C. Escher – Reise in die Unendlichkeit“.

Beiträge zu M. C. Escher

Maurits Cornelis Escher, Hand mit reflektierender Kugel, Detail, 1935, Lithografie, 31,1x21,3 cm (Niederlande, Escher Foundation Collection, alle M.C. Escher Werke © 2021 The M.C. Escher Company The Netherlands. Alle Rechte vorbehalten, www.mcescher.com)

Genua | Palazzo Ducale: M.C. Escher


Im Herbst/Winter 2021/22 ist im Palazzo Ducale in Genua die größte und umfassendste Einzelausstellung des niederländischen Genies Maurits Cornelis Escher zu sehen.
  1. Zit .n. Ebenda, S. 14.
  2. Zit. n. M.C. Escher. Zauberspiegel, S. 7.
  3. Ebenda, S. 13.
  4. Zit. n. Ebenda, S. 16.
  5. Zit. n. Ebenda, S. 16.
  6. Zit. n. Ebenda, S. 24.
  7. Siehe 23.
  8. Zit. n. Ebenda, S. 18.