Hans Hofmann (1880–1966) ist seit 2020 mit zusätzlichen fünf Werken in der Pinakothek der Moderne, München, vertreten. Damit zeigt die Münchner Sammlung mit abstrakten Gemälden, über welche Spannbreite zwischen Experiment und methodischem Vorgehen der bedeutende Maler aus Deutschland verfügte.
Deutschland | München: Pinakothek der Moderne,
Sammlung+, Saal 16
29.9.2020 –28.3.2021
Hans Hofmann ist nicht nur als einflussreicher Maler hervorgetreten, der an der Schnittstelle zwischen Figuration und Abstraktion arbeitete. Von 1915 bis 1934 betrieb er in München eine der ersten modernen Malschulen, bevor er ab 1930 zunehmend seine künstlerische und pädagogische Tätigkeit in den USA fortsetzte. Dort hat er eine ganze Künstlergeneration, darunter Lee Krasner und Helen Frankenthaler, mit den Errungenschaften der Moderne von Wassily Kandinsky bis Henri Matisse vertraut gemacht und die unmittelbaren Wirkweisen von Farbe und Form erforscht und vermittelt (→ Abstrakter Expressionismus | Informel). Er leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Herausbildung des Abstrakten Expressionismus.
Dank der großzügigen Förderung der Michael und Eleonore Stiftung und der fruchtbaren Kooperation mit dem Hans Hofmann Estate konnten jüngst fünf Werke des Künstlers aus den Jahren von 1944 bis 1966 erworben werden. Die Auswahl macht deutlich, dass für Hofmann gleichermaßen Methode und Zufall, historische Errungenschaften und experimentelle Erkundung des Unbekannten bedeutend waren.
In der Gegenüberstellung der neu erworbenen Werke von Hans Hofmann mit einem Landschaftsbild des französischen Fauvisten Henri Manguin (1874–1949) und einer plastischen Wandarbeit des Amerikaners John Chamberlains (1927–2011) zeigt sich die Brücke, die Hofmann mit seiner Kunst und seinem Wirken von der Moderne bis hin zur Nachfolgegeneration gebaut hat.
Quelle: Pinakothek der Moderne