0

München | Pinakothek der Moderne: Hans Hofmann. Neuerwerbungen 2020 Fünf Spätwerke des abstraskten Malers

Hans Hofmann, Blizzard, 1960, Öl auf Karton, 61 x 81.3 cm (Pinakothek der Moderne, München, Seit 2020 Michael & Eleonore Stoffel Stiftung in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, Foto: Margarita Platis, Bayerische Staatsgemäldesammlungen © VG Bild-Kunst, Bonn, 2020)

Hans Hofmann, Blizzard, 1960, Öl auf Karton, 61 x 81.3 cm (Pinakothek der Moderne, München, Seit 2020 Michael & Eleonore Stoffel Stiftung in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, Foto: Margarita Platis, Bayerische Staatsgemäldesammlungen © VG Bild-Kunst, Bonn, 2020)

Hans Hofmann (1880–1966) ist seit 2020 mit zusätzlichen fünf Werken in der Pinakothek der Moderne, München, vertreten. Damit zeigt die Münchner Sammlung mit abstrakten Gemälden, über welche Spannbreite zwischen Experiment und methodischem Vorgehen der bedeutende Maler aus Deutschland verfügte.

Hans Hofmann ist nicht nur als einflussreicher Maler hervorgetreten, der an der Schnittstelle zwischen Figuration und Abstraktion arbeitete. Von 1915 bis 1934 betrieb er in München eine der ersten modernen Malschulen, bevor er ab 1930 zunehmend seine künstlerische und pädagogische Tätigkeit in den USA fortsetzte. Dort hat er eine ganze Künstlergeneration, darunter Lee Krasner und Helen Frankenthaler, mit den Errungenschaften der Moderne von Wassily Kandinsky bis Henri Matisse vertraut gemacht und die unmittelbaren Wirkweisen von Farbe und Form erforscht und vermittelt (→ Abstrakter Expressionismus | Informel). Er leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Herausbildung des Abstrakten Expressionismus.

Dank der großzügigen Förderung der Michael und Eleonore Stiftung und der fruchtbaren Kooperation mit dem Hans Hofmann Estate konnten jüngst fünf Werke des Künstlers aus den Jahren von 1944 bis 1966 erworben werden. Die Auswahl macht deutlich, dass für Hofmann gleichermaßen Methode und Zufall, historische Errungenschaften und experimentelle Erkundung des Unbekannten bedeutend waren.

In der Gegenüberstellung der neu erworbenen Werke von Hans Hofmann mit einem Landschaftsbild des französischen Fauvisten Henri Manguin (1874–1949) und einer plastischen Wandarbeit des Amerikaners John Chamberlains (1927–2011) zeigt sich die Brücke, die Hofmann mit seiner Kunst und seinem Wirken von der Moderne bis hin zur Nachfolgegeneration gebaut hat.

Quelle: Pinakothek der Moderne

Hans Hofmann in der Pinakothek der Moderne 2020: Bilder

  • Hans Hofmann, Blizzard, 1960, Öl auf Karton, 61 x 81.3 cm (Pinakothek der Moderne, München, Seit 2020 Michael & Eleonore Stoffel Stiftung in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München)
  • Hans Hofmann, The Wall, 1944, Öl auf Karton, 33.3 x 45.4 cm (Pinakothek der Moderne, München, Seit 2020 Michael & Eleonore Stoffel Stiftung in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München)
  • Hans Hofmann, Untitled, um 1960–1965, Öl auf Karton, 81.3 x 61 cm (Pinakothek der Moderne, München, Seit 2020 Michael & Eleonore Stoffel Stiftung in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München)
  • Hans Hofmann, Untitled, um 1960–1965, Öl auf Karton, 81.3 x 61 cm (Pinakothek der Moderne, München, Seit 2020 Michael & Eleonore Stoffel Stiftung in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München)
  • Hans Hofmann, Untitled, um 1960–1965, Öl auf Karton, 81.3 x 61 cm (Pinakothek der Moderne, München, Seit 2020 Michael & Eleonore Stoffel Stiftung in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München)
  • Hans-Hofmann-Raum in der Pinakothek der Moderne, 2020, Installationsansicht: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen

Beitrag zum Abstrakten Expressionismus & Informel

17. Februar 2024
Günter Brus, Wiener Spaziergang, 1965, Foto Ludwig Hoffenreich (Courtesy of the artist und BRUSEUM/Neue Galerie, UMJ © Günter Brus)

Bregenz | Kunsthaus Bregenz: Günter Brus Wild und widerborstig | 2024

13. Dezember 2023

Berlin | Sammlung Scharf-Gerstenberg: Ernst Wilhelm Nay und André Masson Mythos und Massaker | 2023/24

Die Ausstellung widmet sich erstmals der künstlerischen Beziehung zwischen dem Surrealisten Masson und Nay, dessen Kunst wenig später, in der Nachkriegs-BRD, zum Aushängeschild der abstrakten Moderne werden sollte.
3. Dezember 2023
Gene Davis, Laufsteg, 1965, Acryl auf Leinwand (Stiftung Sammlung Kemp, Kunstpalast, Düsseldorf,© VG Bild-Kunst, Bonn, 2023, Foto: Kunstpalast - Horst Kolberg – ARTOTHEK)

Düsseldorf | Kunstpalast: Fokus Farbe Bedeutungsebenen der Farbe | 2024/25

Ein grundlegendes Thema der Malerei rückt ins Zentrum dieser Ausstellung: Farbe. Ausgehend von unterschiedlichen Tendenzen der US-amerikanischen und deutschen Farbfeldmalerei der 1960er Jahre mit zeitgenössischen Positionen wird Farbe als Bildthema vorgestellt.

Aktuelle Ausstellungen

11. April 2024
Roy Lichtenstein, Wir standen langsam auf, 1964, Öl und Acryl auf Leinwand, 173 × 234 cm (MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST, Frankfurt, Ehemalige Sammlung Karl Ströher, Darmstadt (DE) © Estate of Roy Lichtenstein/Bildrecht, Wien 2024)

Wien | Albertina: Roy Lichtenstein Zum 100. Geburtstag | 2024

Die Ausstellung stellt die wichtigsten Etappen von Lichtensteins abwechslungsreichem Werk von den frühen 1960er Jahren bis zum Spätwerk vor.
10. April 2024
Georg Baselitz in Colmar, 6.6.2018, Foto Alexandra Matzner

London | White Cube Bermondsey: Georg Baselitz A Confession of My Sins | 2024

Georg Baselitz kehrt zum ersten Mal seit acht Jahren in die White Cube Bermondsey zurück und präsentiert eine Auswahl neuer Gemälde.
9. April 2024
Paul Cézanne, Drei Badende, 1874-1875 (Musée d'Oesay, Paris)

Mailand | Palazzo Reale: Cézanne / Renoir Hauptwerke aus dem Musée de l’Orangerie und Musée d’Orsay | 2024

Im Palazzo Reale in Mailand dokumentieren 52 Meisterwerke das Leben zweier Maler, die zur Geburt einer der unglaublichsten Bewegungen der Kunstgeschichte beigetragen haben, dem französischen Impressionismus.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.