Was ist die Documenta?
17. Juni 2022

Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 17. Juni 2022
Die „documenta fifteen“ wird kollektiv! ruangrupa geben die Teilnehmer:innen der documenta 2022 bekannt.
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9. Juni 2012

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Was bedeutet es, etwas zu wissen, es aber nicht körperlich wahrnehmen zu können? Spielt das Wissen dann überhaupt eine Rolle? Eigentlich sind diese beiden Fragen im Begleitbuch darauf gemünzt, dass es den meisten Besucher_innen der dOCUMENTA (13) nicht möglich sein wird, die Ausstellungen in Kabul oder in Alexandria zu besuchen bzw. an der Klausur der Kuratorin mit einigen Künstlern in Baff teilzunehmen. Man könnte sie aber auch zwei Werken auf der dOCUMENTA als Motto mitgeben. Dementsprechend zwei Arbeiten zum Schluss, die zu den besten der diesjährigen dOCUMENTA gezählt werden können: William Kentridge`s neueste Filmarbeit und Janet Cardiffs & George Bures Millers Videowalk durch den Hauptbahnhof.
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9. Juni 2012

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Bereits zur Eröffnung der dOCUMENTA (13) brachte CCB Tiere ins Spiel, forderte das Wahlrecht für Erdbeeren und plante auch einen Spielplatz für Hunde in die Ausstellung ein. Dass das Tier, die Beschwörung von Geistern und Natur im Allgemeinen einen hohen Stellenwert für die Auswahl hatte, konnte bereits in Teil 10 unter dem Stichwort „Ökologie“ gezeigt werden. Drei Künstler_innen – Fiona Hall, Apichatpong Weerasethakul und Issa Samb – gehen darüber noch hinaus und inszenieren eigentümliche Orte einer urtümlich kultischen Verbindung vom Menschen und seiner Umwelt.
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9. Juni 2012

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
CCB ließ bereits vor Eröffnung der dOCUMENTA (13) damit aufhorchen, dass sie der Umwelt einen großen Stellenwert einräumte. So manche Arbeit auf der von ihr kuratierten Großausstellung beschäftigt sich auch mit Fragen des Umweltschutzes, des biologischen Anbaus, der Artenvielfalt, dem Umgangs mit Ausrangiertem oder der Aktivierung von Un-Orten.
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9. Juni 2012
Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Dass aktuelle Malerei sich nicht mehr nur mit den Materialien Farbe und Leinwand begnügt, zeigt CCB in der dOCUMENTA-Halle. Im Zentrum dieser Präsentation stehen Zeichnungen und Gemälde von Gustav Metzger, der durch seine Abwendung vom „Tafelbild“ Ende der 50er zu einer „Gründerfigur“ aktueller Tendenzen wurde. Metzgers Arbeiten werden als wichtige junge Position Julie Mehretus (* 1970) riesige Formate gegenübergestellt. Die in New York und Berlin lebende Künstlerin arbeitet in Schichten, zeichnet präzise Architekturen im Hintergrund und überarbeitet diese mit abstrakten Zeichen, mal gestisch-expressiv mal konkret-geometrisch. ...
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9. Juni 2012

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Als einziger Österreicher vertritt der Quantenphysiker Anton Zeilinger (* 1945) die Alpenrepublik mit Versuchsanordnungen zur „Teleportation“ einzelner Photonen. Grund für die Einladung an den Naturwissenschaftler dürfte sein, dass seine Überlegungen und Experimente zu Lichtteilchen die zukünftige Definition, was Realität sein könnte, beeinflussen werden.
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9. Juni 2012

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Bereits am Beginn der dOCUMENTA (13) wird einem der Hauptvertreter der italienischen Pittura Metafisica, Giorgio Morandi (1890-1964), Tribut gezollt. Seine Überzeugung, dass nichts abstrakter sei als die Wirklichkeit, führte zu einer Reduktion, die bereits eine Grundlage für Minimalismus und konzeptuelle Malerei darstellt.
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9. Juni 2012

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Da der Lebenslauf von CCB u.a. die Leitung der 16. Biennale von Sydney beinhaltet, verwundert wenig, dass australische Künstler_innen neben asiatischen auf der dOCUMENTA (13) eine besondere Rolle spielen. Warlimpirrnga Tjapaltarri (* 1958) und Doreen Reid Nakamarra (1950-2009) stehen für eine moderne Interpretation der Aborigines-Kunst, Margaret Preston (1875-1963) für die erstmalige Anerkennung der Aborigines-Kunst als solche und Gordon Bennett (* 1955) zitiert postmodern sowohl die Aborigines als auch Preston.
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9. Juni 2012
Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Zu den ersten wichtigen künstlerischen Beschäftigungen eines westlichen Künstlers mit Afghanistan im 20. Jahrhundert dürfte die 1971 gewebte „Mappa“ von Alighiero e Boetti (1940-1994) gehören. „Mappa“ (ital. für Landkarte) ist ein in Afghanistan von Frauen in traditioneller Handwerkskunst gefertigter Wandteppich, der auf einer aufgeklappten Weltkarte die nationalen Territorien mit deren jeweiligen Flaggen gefüllt zeigt. Der Ostblock erscheint in der Darstellung der Welt von 1971 als riesige, einheitlich rot gefärbte Fläche. ...
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9. Juni 2012

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Immer wieder finden sich am gesamten Ausstellungsgelände der dOCUMENTA (13) Arbeiten, die an historischen Ereignissen andocken. So geht Sanja Iveković (* 1949) für ihre Installation „The Disobedient (The Revolutionaries)“ von einer gefundenen Fotografie aus der NS-Zeit aus. Darauf ist ein Esel hinter einem Stacheldrahtzaun zu erkennen, ein SS-Offizier und eine große Menschenmenge.
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9. Juni 2012
Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Der Mensch als „zoon politicon“, als politisches Wesen, kann nicht unpolitisch sein. CCB interessieren, scheint es, außergewöhnlich offensichtlich politisch motivierte Kunstwerke. So findet sich unter den beiden letzten Eichenbäumen vor dem Fridericianum eine Occupy-Zeltstadt. Im Fridericianum hängt einer Serie von Zeichnungen, die einfach „nur“ Äpfel – meist zwei Stück – vor neutralem Hintergrund zeigen. Korbinian Aigner (1885-1966), Pfarrer im Widerstand, züchtete ausgerechnet im KZ vier neu Apfelsorten, von denen eine heute noch im Handel ist und ausnehmend gut schmeckt.
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9. Juni 2012
Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
Die Rotunde des Fridericianums ist als Assoziationsraum eingerichtet, der in nuce bereits die Interessensgebiete von CCB thematisiert - oder wie Lawrence Weiner (* 1942) es in einer Textarbeit an der Glaswand formulierte: „THE MIDDLE OF – THE MIDDLE OF – THE MIDDLE OF“ als ein konzentrisches Kreisen um, ein Nachdenken über, das keinen Abschluss finden wird. Nachdem man von Ryan Genders (* 1976) permanenten „Brise“, einem kühlenden Windhauch, durch das Erdgeschoss getragen wurde, schließt eben jene Glaswand den halbrunden Bereich im hinteren Gebäudeteil ab.
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9. Juni 2012

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 9. Juni 2012
CCB, alias Carolyn Christov-Bakargiev, versteht es Ausstellungseröffnungen zu inszenieren. Beginnend mit der absoluten Geheimhaltung der Künstler_innen-Liste bis zum Eklat über die „Gegenveranstaltung“ der Katholischen Kirche, dem Wahlrecht für Erdbeeren und dem „Kunstplatz“ für Hunde, sind Aussagen der amerikanischen Hauptkuratorin der dOCUMENTA (13) bereits vor Eröffnung der wichtigsten Weltkunstausstellung des Jahres heftig diskutiert worden. Nichtsdestotrotz hat sich die Kunstszene danach bald wieder beruhigt, und sogar Stephan Balkenhols Männerfigur auf goldener Kugel durfte am Kirchturm bleiben.
Die dOCUMENTA (13) in 12 Kapiteln nacherzählt…
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