0

Florenz | Palazzo Pitti: Giovanna Garzoni Italiens berühmteste Stilllebenmalerin des Barock

Giovanna Garzoni, Stillleben mit chinesischem Teller, Artischocken, Rosen und Erdbeeren, Detail, Pergament (Galleria Palatina ed Appartamenti Reali, Florenz)

Giovanna Garzoni, Stillleben mit chinesischem Teller, Artischocken, Rosen und Erdbeeren, Detail, Pergament (Galleria Palatina ed Appartamenti Reali, Florenz)

Giovanna Garzoni (1600–1670) ist Italiens berühmteste Porträt- und Stilllebenmalerin des Barock. Die aus Venedig stammende Künstlerin lernte bei ihrem Onkel Pietro Gaia und dem Kalligrafen Giacomo Rogni. 1630 verließ Garzoni Venedig, um zuerst in Neapel in den Dienst von Vizekönig Fernando Alfán de Ribeira zu treten. Danach berief sie Christina von Frankreich an den Hof in Turin, weitere Stationen ihres Lebens waren Florenz und Rom.

Giovanna Garzoni 2020 in Florenz

Die Uffizien kündigen an, dass im Frühjahr 2020 die von den Medici gesammelten Werke von Giovanna Garzoni ausgestellt werden. Dabei wird ein Fokus auf die Stillleben der italienischen Malerin gelegt.

Giovanna Garzoni ist eine bekannte Protagonistin in der Entwicklung der wissenschaftlichen Illustration des Barock bekannt. In harmonischen und oftmals kleinen Kompositionen kombinierte Garzoni reale exotische Objekte unterschiedlicher Herkunft wie chinesisches Porzellan, pazifische Muscheln, mexikanische Kürbisse und Blumen, südamerikanische Pflanzen oder englische Loungehunde mit dem ultimativen Ziel, ihr Publikum in Staunen zu versetzen und es zu amüsieren. Giovanna Garzoni wandte sich vom weiblichen Lebensmodell ihrer Zeit ab und reiste nach Italien, vielleicht nach Frankreich, um Zugang zu den wichtigsten Kuriositätensammlungen zu erhalten.

Die Ausstellung zeigt ihre von den Medici gesammelten Werke und das Erbe der Galerien sowie Leihgaben, die das Aktionsfeld der Künstlerin und ihre Fähigkeiten als Porträtistin veranschaulichen. Ausgehend von einem unveröffentlichten Inventar rekonstruiert eine Abteilung die Wunderkammer von Vittoria della Rovere, die im Aurora-Raum im Poggio Imperiale untergebracht war, und wirft damit indirekt ein Licht auf eine prominente Persönlichkeit der großherzoglichen Familie.

Kuratiert von Sheila Barker, Spezialistin für die Geschichte von Künstlerinnen von der Renaissance bis zum Barock. Barker publizierte in den letzten Jahren zu Artemisia GentileschiElisabetta Sirani und den Kopistinnen in den Uffizien 1770 bis 1859.

Giovanna Garzoni: Bilder

  • Giovanna Garzoni, Stillleben mit chinesischem Teller, Artischocken, Rosen und Erdbeeren, Pergament (Galleria Palatina ed Appartamenti Reali, Florenz)

Weitere Beiträge zu Künstlerinnen

28. August 2023
Tinguely, Saint Phalle, Strawinsky Brunnen

Paris | Centre Pompidou: Niki de Saint Phalle, Jean Tinguely & Pontus Hulten Bewegung und Teilhabe in der Kunst | 2024

Pontus Hulten prägte als Gründungsdirektor des Centre Pompidou dessen Gestaltung und Ausrichtung. In Niki de Saint Phalle und Yves Tanguy fand er Kunstschaffende, deren Werke zum Anfassen bestimmt waren.
21. August 2023
Angelika Kauffmann, Farbe – Colouring, ab 1778/vor Mai 1780, Öl/Lw, queroval, 130 x 149,5 cm (Royal Academy of Arts, London © Royal Academy of Arts, London/ Foto: John Hammond)

London | Tate Britain: Britische Künstlerinnen 1520–1920 Erfolgreiche Frauen im britischen Kunstbetrieb | 2024

Mit über 150 Werken räumt die Ausstellung mit Stereotypen über Künstlerinnen in der Kunstgeschichte auf und analysiert den steinigen Weg von Frauen in die Kunstwelt. Mit Werken von Mary Beale, Angelika Kauffmann, Elizabeth Butler und Laura Knight.
17. August 2023
Käthe Kollwitz, Die Pflüger. Blatt 1 aus dem Zyklus Bauernkrieg, 1907 (Kunsthaus Zürich)

Schweiz | Zürich: Kunsthaus: Käthe Kollwitz / Mona Hatoum Stellung beziehen! | 2023

Weitere Beiträge zur Kunst des Barock

21. August 2023
Angelika Kauffmann, Farbe – Colouring, ab 1778/vor Mai 1780, Öl/Lw, queroval, 130 x 149,5 cm (Royal Academy of Arts, London © Royal Academy of Arts, London/ Foto: John Hammond)

London | Tate Britain: Britische Künstlerinnen 1520–1920 Erfolgreiche Frauen im britischen Kunstbetrieb | 2024

Mit über 150 Werken räumt die Ausstellung mit Stereotypen über Künstlerinnen in der Kunstgeschichte auf und analysiert den steinigen Weg von Frauen in die Kunstwelt. Mit Werken von Mary Beale, Angelika Kauffmann, Elizabeth Butler und Laura Knight.
15. August 2023
Elizabeth Sparhawk-Jones, The Shoe Shop, Detail, um 1911, Öl auf Leinwand, 99,1 x 79,4 cm (The Art Institute of Chicago)

Madrid | Thyssen-Bornemisza: Künstlerinnen – Elisabetta Sirani bis Frida Kahlo Alte Meisterinnen und rebellische Moderne | 2023/24

Mit fast 100 Werken, darunter Gemälde, Skulpturen, Arbeiten auf Papier und Textilien, bietet die Ausstellung einen Überblick zu Künstlerinnen vom späten 16. Jahrhundert bis zu den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Die Präsentation konzentriert sich auf Gruppen von Künstlerinnen, Mäzeninnen und Galeristinnen.
8. August 2023
Frans Hals, Malle Babbe, Detail, um 1640, Öl/Lw, 75 x 64 cm (Gemäldegalerie Berlin, SMB, Foto: Jörg P. Anders)

Berlin | Gemäldegalerie: Frans Hals Revolutionäre Porträts aus dem Goldenen Zeitalter | 2024

Die Gemäldegalerie organisiert eine umfassende monografische Ausstellung mit rund 70 Arbeiten, davon zehn aus eigenem Bestand wie die „Malle Babbe“, das „Porträt der Catharina Hooft mit ihrer Amme“ oder der „Singende Knabe mit Flöte“.