Giovanna Garzoni
Wer war Giovanna Garzoni?
Giovanna Garzoni (1600–10. bis 15.2.1670) ist Italiens berühmteste Porträt- und Stilllebenmalerin des Barock.
Ausbildung
Die aus Venedig stammende Künstlerin lernte bei ihrem Onkel Pietro Gaia, der ein Schüler von Jacopo Palma dem Jüngeren war, und dem Kalligrafen Giacomo Rogni. Die mit dem Porträtmaler Tiberio Tinelli geschlossene Ehe 1622 hielt nur ein Jahr.
Neapel und Turin
1630 verließ Garzoni Venedig, um in Neapel in den Dienst von Vizekönig Fernando Alfán de Ribeira zu treten.
Christina von Frankreich berief die Malerin im November 1632 an den Hof von Vittorio Amadeo I. in Turin. Dort entstanden neben Porträts des Hofstaates Garzonis erste Stillleben. Nach 1637 dürfte die Malerin in Paris und vielleicht auch London gelebt haben. Es wird vermutet, dass sie sich dort Zutritt zu den berühmtesten Kunst- und Wunderkammern verschaffte, was sie ermächtigte eine der wichtigsten wissenschaftlichen Illustratorinnen des 17. Jahrhunderts zu werden.
Florenz
Ab 1642 lebte und arbeitete Giovanna Garzoni neun Jahre lang in Florenz, wo sie vor allem für die Medici tätig war. Zu ihren wichtigsten Unterstützern zählten Ferdinando II. de‘ Medici, dessen Frau Vittoria della Rovere und Leopoldo de‘ Medici.
Rom
1651 übersiedelte Giovanna Garzoni nach Rom, wo sie sich in der Nähe der Accademia di San Luca ein Haus kaufte. Obschon nicht klar ist, ob Garzoni offiziell Mitglied der Accademia di San Lucca war, nahm sie doch ab 1654 an den Treffen der Mitglieder teil. Die kinderlose Malerin vermachte nach ihrem Tod 1670 ihren Nachlass der Akademie unter der Auflage, dass diese ihr ein Grabmal in der Kirche Santi Luca e Martina errichtete. Mattia de Rossi schuf dieses 1698.