Karel van Mander

Wer war Karel van Mander?

Karel van Mander (Meulebeke 1548–1606 Amsterdam) war ein niederländischer Maler und Künstlerbiograf der Renaissance. Neben Hendrick Goltzius und Cornelis van Haarlem gehörte van Mander zu den führenden Künstlern des Haarlemer Manierismus.

 

Werke

Karel van Mander ist hauptsächlich als Künstlerbiograf bekannt. Sein „Schilder-Boeck“ von 1604 ist eine der wichtigsten Quellenschriften zur niederländischen Kunst der Renaissance. Dabei wird oft übersehen, dass er einer der produktivsten Künstler seiner Zeit gehörte. Es wurden 170 Kupferstiche nach seinen Entwürfen ausgeführt und 40 gezeichnete Vorlagen sind bis heute erhalten. Einige der Blätter wurden in der Werkstatt von Hendrick Goltzius von einem unbekannten Stecher realisiert.

Neben Hendrick Goltzius und Cornelis van Haarlem widmete sich auch Karel van Mander in einer Art Zeichenakademie dem Studium der menschlichen Figur – oder der „italienischen Manier“. Ihre Themen fand die Gruppe bevorzugt in der antiken Mythologie. Verdrehte und muskulöse Heroen in perspektivischer Verkürzung spielen dabei eine große Rolle.

Der klassisch gebildete Künstler unterschied zwischen verschiedenen Darstellungsmodi: Das Figurenideal der Historie weicht im Bauerngenre einer derben Bildsprache. Die karikaturhaft überzeichneten Protagonisten stehen in der Tradition des von Mander hochgeschätzten Pieter Bruegel dem Älteren.