Sich ein Bild von Mozart machen? Ein schwieriges Unterfangen. Bilder von Mozart sind immer eine Deutung: idealisierend die älteren, interpretierend die jüngeren. Jede Zeit hat sich ihr Mozartbild neu erschaffen, und immer noch bietet der Wiener Klassiker Interpretationsspielraum, wird zur Projektionsfläche, zum Abziehbild, zur Imagination. Welches Bild haben wir vor Augen, wenn wir Mozart imaginieren?
Deutschland | Würzburg:
Martin von Wagner Museum
der Universität Würzburg
15.5. – 11.7.2021
Seit 100 Jahren feiert die Stadt Würzburg den berühmten Komponisten und Musiker Wolfgang Amadé Mozart. In den vergangen 100 Jahren veränderte sich der Blick auf die Person und ihre Werke permanent. Die Vielfalt der Mozart-Bilder zu vermitteln, ist daher erklärtes Ziel des Mozartfest 2021.
Mit der Ausstellung „IMAGINE MOZART | MOZART BILDER“ zeigt das Mozartfest ein Panorama an Darstellungen, zu denen Mozarts Werk und Persönlichkeit bildende Künstler in rund 250 Jahren inspiriert haben. Ausgehend von bildlichen Selbstzeugnissen wie originalen Briefdokumenten und Notenautografen des Komponisten, spürt der Ausstellungsparcours nach, wie sich das Verhältnis bildender Künstler zu Mozart immer wieder ändert und Zeiten spiegelt.
„Zu Würzburg haben wir auch unsere theuere Mägen mit koffè gestärkt, eine schöne, prächtige Stadt“,
schrieb Wolfgang Amadé Mozart an die Gattin. Er war auf der Durchreise von Wien nach Frankfurt, als er vermutlich am 27. September 1790 in Würzburg eine Pause einlegt. Selbst der kurze Eindruck, den Mozart von Würzburg empfangen hat, scheint ein ausgezeichneter gewesen zu sein. Ulrich Konrad hat das Mozartfest-Jubiläum zum Anlass genommen, den „Würzburg-Brief“ (Israelische Nationalbibliothek, Jerusalem) Mozarts genauer unter die Lupe zu nehmen.
An hochrangigen Kunstwerken etwa von Eugène Delacroix, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Karl Friedrich Schinkel, Max Slevogt und Gerhard Richter sowie einer großen Bandbreite von Stilen, Methoden und Techniken konkretisiert sich der fundamentale Wandel der Mozartbilder und -vorstellungen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
An jedem Samstag im Zeitraum des Mozartfestes 2021 stellen Damian Dombrowski und Ulrich Konrad Exponate der Ausstellung Kompositionen von Wolfgang Amadé Mozart u. a. gegenüber. Die ca. einstündige Veranstaltung findet im Toscana-Saal der Residenz statt und beginnt jeweils um 11 Uhr.
mit Beiträgen von Damian Dombrowski, Andrea Gottdang, Ulrich Konrad, Carolin Goll, Christoph Großpietsch, Werner Telesko und Denise Wendel-Poray
264 Seiten, 28 x 21 cm
150 farbige Abb.
ISBN 978-3-422-98641-1
Deutscher Kunstverlag