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Washington | National Gallery of Art: Deutscher Expressionismus und sein Erbe Das ängstliche Auge | 2024

Walter Gramatté, Die große Angst, Detail, Radierung, 1918

Walter Gramatté, Die große Angst, Detail, Radierung, 1918

Die Ausstellung „Das ängstliche Auge: Deutscher Expressionismus und sein Erbe [The Anxious Eye: German Expressionism and Its Legacy]“ bietet Einblicke in die Arbeit der innovativen Künstler des frühen 20. Jahrhunderts und ihre anhaltende Wirkung ein Jahrhundert später. Die Werke des deutschen und österreichischen Expressionismus entstanden während der turbulenten Jahrzehnte von 1900 bis 1920 und sind bestimmt von künstlerischen wie politischen Revolutionen und nicht zuletzt vom Ersten Weltkrieg. Durch ihre kühnen künstlerischen Entscheidungen versuchten die deutschen Expressionisten, die dramatischen Veränderungen in der Welt um sie herum zu verstehen.

Neue Studien nach dem 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs erweitern das Verständnis dieser Künstler und ihrer künstlerischen Erben. Maler:innen aus der Zeit nach 1950 und zeitgenössische Künstler:innen, darunter Leonard Baskin, Nicole Eisenman, Orit Hofshi, Rashid Johnson, Matthias Mansen und andere, führen das reiche Erbe des deutschen Expressionismus bis heute fort. Diese jüngeren Künstler:innen laden uns ein, genau auf die sozialen, politischen und kulturellen Veränderungen zu sehen, die aktuell unsere Gesellschaften prägen.

Deutscher Expressionismus in der National Gallery of Art, Washington, 2024

Die National Gallery of Art besitzt bedeutende Bestände an Druckgrafiken und Zeichnungen unter anderem der deutschen Expressionisten Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde. Die Ausstellung zeigt Neuerwerbungen sowie Werke, die selten oder gar nie zu sehen waren, darunter Geschenke von den berühmten Sammler:innen Jacob und Ruth Cole Kainen aus Washington, DC.

Zu den Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts, die in über 70 Drucken, Zeichnungen, Bildbänden, Mappen und Skulpturen vertreten sind, gehören weiters Otto Dix, Käthe Kollwitz, Egon Schiele, Karl Schmidt-Rottluff und weniger bekannte Künstler wie Walter Gramatté.

Weitere Beiträge zum Expressionismus

7. Mai 2023
Sigmund Freud und die Kunst, Tübingen

Tübingen | Kunsthalle Tübingen: Sigmund Freud und die Kunst INNENWELTEN | 2023/24

Die in Kooperation mit dem Sigmund Freud Museum Wien entwickelte Ausstellung spürt der Rezeption der Freudschen Theorien in der Kunst des 20. Jahrhunderts bis heute nach: Von kreativen Verfahren zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die die Innenwelten zu materialisieren suchen, über die existenzialistischen Ansätze der Nachkriegszeit bis hin zur Konzeptkunst der 1980er Jahre und zu feministischen Positionen der Postmoderne, die das Erbe des Denkmeisters der Psychoanalyse in der Sprache der Kunst mitunter auch kritisch reflektieren.
6. April 2023
Hermann Stenner, Skizze zu einem Selbstbildnis, Detail, 1912, Öl auf grober Sackleinwand (© Sammlung Bunte)

Apolda | Kunsthaus Apolda Avantgarde: Hermann Stenner Hymnen an das Leben | 2023

Über 100 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen des Ausnahmekünstlers Hermann Stenner stammen aus den Jahren 1905 bis 1914 - viele von ihnen werden erstmals gezeigt.
25. März 2023
Paul Cézanne, Badende (Les Grandes Baigneuses), Detail, um 1894–1905, ÖlLw, 127.2 × 196.1 cm (© National Gallery, London)

London | National Gallery: Cézanne, Klimt, Mondrian, Picasso und die Moderne Europas Radikale Kunst nach dem Impressionismus | 2023

Die National Gallery in London zeigt mit „After Impressionism [Nach dem Impressionismus]“ in acht Räumen, wie moderne Strömungen der Klassischen Moderne fernab von Paris entwickelt wurden.
26. Februar 2023
Max Oppenheimer, Die Schachpartie, 1925-30, Öl auf Leinwand, 55,2 × 78,2 cm (Oesterreichische Nationalbank, Foto Sammlung Oesterreichische Nationalbank)

Wien | Leopold Museum: Max Oppenheimer Expressionist der ersten Stunde | 2023/24

Das Leopold Museum widmet im Herbst/Winter 2023/24 dem Pionier des Wiener Expressionismus eine große Einzelausstellung, die erste seit fast 30 Jahren, um auf die Leistungen des in Wien und Prag ausgebildeten Malers aufmerksam zu machen.
2. Dezember 2022
Ruth Baumgarte, African Vision, 1998, Öl auf Leinwand (© Kunststiftung Ruth Baumgarte)

Wien | Albertina: Ruth Baumgarte Afrika, Industrie und Porträts | 2022

Über vierzig Mal reiste die Malerin Ruth Baumgarte nach Afrika, wo sie Motive ihrer expressiven Gemälde fand.
13. November 2022
Robert Wiene, in: Das Cabinet des Dr. Caligari, 1920 (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung & Institut für Kulturaustausch, Tübingen)

Schweinfurt | Museum Georg Schäfer: Expressionismus in Kunst und Film Gesamtkunstwerk verbindet Kunst und Leben

Die Ausstellung hat den Anspruch, den Expressionismus über herkömmliche Gattungsgrenzen hinweg neu zu beleuchten und die wechselseitigen Einflüsse zwischen Malerei, Grafik und Film aufzuzeigen.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.