Mathias Poledna: Imitation of Life (2013) mega world casino elon casino login mcw casino 2022 betvisa online casino glory casino online login casino mcw login online glory casino glory casino app download play store mcw casino baggo casino glory casino apk download old version mcw19 casino jaya casino glory casino withdrawal online casino bangladesh babu88 casino battery casino bijoy 7 casino casino game magha casino jackpot glory casino casino score six6s casino j9 casino
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Mathias Poledna: Imitation of Life (2013) Biennale von Venedig 2013

Mathias Poledna, Imitation of Life, 2013 (Pal), 35mm color film, optical sound, 3:00 min, 35mm frame enlargement, Courtesy of Mathias Poledna; Galerie Meyer Kainer, Vienna; Galerie Buchholz, Cologne/Berlin; Richard Telles Fine Art, Los Angeles.

Mathias Poledna, Imitation of Life, 2013 (Pal), 35mm color film, optical sound, 3:00 min, 35mm frame enlargement, Courtesy of Mathias Poledna; Galerie Meyer Kainer, Vienna; Galerie Buchholz, Cologne/Berlin; Richard Telles Fine Art, Los Angeles.

Mathias Poledna: „Imitation of Life“, ein dreiminütiger Animationsfilm im alten Stil, schließt nahtlos an die in diesem Jahr in der Wiener Secession gezeigte Arbeit „A Village by the Sea“ an (→ Mathias Poledna: A Village by the Sea (2011)). Wie schon der schwarz-weiße Musical-Film ist auch der Animationsfilm ein Produkt der 30er Jahre, die gezeigten Märchen und Fabeln lassen das Publikum in eine andere Welt, eine künstliche flüchten. Den Pavillon gestaltete Poledna völlig um, indem er den Hof temporär für einen Kinosaal schließen ließ. Die strenge Symmetrie bleibt dadurch erhalten, die „Vorräume“ sind mit vier Serien von Wasserfall-Zeichnungen Polednas gefüllt.

Biennale von Venedig 1938

Als Walt Disney seinen ersten abendfüllenden Animationsfilm – „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ – auf den 6. Filmfestspielen von Venedig 1938 vorstellte, musste er sich mit einem Sonderpreis begnügen, während den ersten Platz Leni Riefenstahls „Olympia“ belegte. Der Österreich-Pavillon war in diesem Sommer gerade geschlossen worden, für die folgenden Biennalen würden österreichische Künstler als Ostmark-Teilnehmer im Deutschen Pavillon gezeigt werden.

Mathias Poledna trug sich schon länger mit der Idee, das alte Genre des noch mit den Händen gezeichneten Animationsfilms für eine eigene Arbeit zu nutzen. Jedoch erst die Einladung zur Biennale durch Kurator Jasper Sharp ermöglichte ihm, diese Idee umzusetzen. Die manuelle Produktion – zeit- wie kostenintensiv – ist ein sterbendes Gewerbe in Hollywood. Sie äußerst spezialisierten Zeichner, arbeiten mit Tusche auf Folie, andere sind auf Hintergründe in Aquarelltechnik spezialisiert. Mehr als 1000 Zeichnungen entstanden für den dreiminütigen Film, wobei das Aquarell im Hintergrund sich deutlich von den mit PC ausgemalten, flachen Figuren unterscheidet. Mehr als 50 Veteranen der Filmbranche arbeiteten in den letzten Monaten mit Poledna zusammen, dazu noch ein echtes Filmorchester, das den Song „I´ve Got a Feelin´ You´re fooling“ passend zum Bild intoniert.

 

Imitation of Life

Die Geschichte ist so einfach wie kompliziert: Ein kleiner Esel in Seemannsuniform wird von einem Vogel aufgeweckt und gefragt, was er denn in dem paradiesischen Wald so mache. Der Esel, eine liebenswürdige, steppende Figur, hat keine Ahnung, wie er dorthin gekommen sein könnte und singt „I´ve Got a Feelin´ You´re fooling“. In der Folge gibt es visuelle und textliche Entsprechungen, die ursprüngliche Frage bleibt ungelöst. Die Welt gibt keine Antwort, wenn auch einige Figuren aus dem Walt Disney Repertoire auftauchen und den Wald romantisch beleben. So steppt der kleine Esel, ein störrisches Tier, aus dem Bild, ohne eine Antwort auf die Frage, wozu er (man) auf der Welt ist, zu geben. „Imitation of Life“ – die Nachahmung des Lebens – ist im Kino weit entfernt, die Realität zu ersetzen oder gar zu erklären. Der Esel ist einfach unterhaltsam!

 

 

Poledna sieht die Biennale als populistisches Event, als Spektakel und zeigt hier eine Arbeit, die von romantisch über entspannend bis hintergründig interpretiert werden kann – aber nicht muss. Im Rahmen der 55.Biennale auf jeden Fall ein sehr außergewöhnliches Werk.

 

 

Il Palazzo Enciclopedico

Hier geht es weiter zu "Il Palazzo Enciclopedico" und den beiden Preisträgerinnen des Goldenen Löwen für ihre Lebenswerke: Maria Lassnig und Marisa Merz.

Das ist der Link zum Interview mit Jasper Sharp, über dessen Biennale-Buch und seine Arbeit als Kurator für den Österreich-Pavillon: Österreich und die Biennale Venedig 1895–2013 / Austria and the Venice Biennale 1895–2013

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.