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Ausstellungen im Leopold Museum, Wien, 2018 Wiener Moderne und die Kunstsammlung von Heidi Goëss-Horten

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 7. Dezember 2017
Gustav Klimt, Kirche in Unterach am Attersee, Detail, 1916, Öl/Lw, 110 × 110 cm (Courtesy Heidi Horten Collection, Foto Courtesy Heidi Horten Collection)

Gustav Klimt, Kirche in Unterach am Attersee, Detail, 1916, Öl/Lw, 110 × 110 cm (Courtesy Heidi Horten Collection, Foto Courtesy Heidi Horten Collection)

WOW! Die Sammlung der Heidi Goëss-Horten

Gustav Klimt, Paul Klee, Francis Bacon, Lucian Freud, Jean Dubuffet, Yves Klein, Andy Warhol, Georg Baselitz, Jean-Michel Basquiat, Damien Hirst – das sind nur einige Künstler, deren Werke sich in der Privatsammlung der Kärntner Milliardärin befinden. Schwerpunkte der Horten-Sammlung liegen bei den deutschen Expressionisten, der amerikanische Pop-Art und Arte Povera. Erstmals präsentiert sie im Leopold Museum die seit den 1990er Jahren gesammelten Werke.

Heidi Horten sammelt Kunst eher im Stillen. Agnes Husslein-Arco, ehemalige Direktorin des Belvedere und langjährige Freundin Hortens, konnte für so manche Ausstellung ihres alten Hauses auf die Bestände Hortens zurückgreifen. Wer allerdings einen Überblick bekommen wollte, was die Kunstsammlerin in den letzten Jahren erworben hat, stieß auf Diskretion. Damit soll nun Schluss sein! Agnes Husslein-Arco, Beraterin Hortens in Kunstangelegenheiten, kuratiert im Leopold Museum eine Sammlungspräsentation der Sonderklasse. Man darf gespannt sein, was ab 16. Februar 2018 im Leopold Museum zu sehen sein wird.

 

Wiener Moderne im Leopold Museum

Das Leopold Museum widmet sich im Jahr 2018 zudem intensiv der Wiener Kunst der vorletzten Jahrhundertwende. Der ersten Jahreshälfte steht der Expressionismus bzw. expressiven Tendenzen mit Egon Schiele und Anton Romako im Zentrum, im Sommer mit Gustav Klimt und Madame d’Ora der Jugendstil: Der Neuaufstellung der weltgrößten Egon Schiele Sammlung (ab 3.3.) folgt eine Schau zu dessen Einfluss auf Günter Brus und Thomas Palme (ab 3.3.). Anton Romako (1832–1889), dessen Stil gerne als Gegenpol zu Hans Makart und als Vorwegnahme frühexpressionistischer Tendenzen gilt, ist die große Frühjahrsausstellung gewidmet (ab 6.4.).

In der zweiten Jahreshälfte wendet man sich Gustav Klimt (1862–1918) und der Fotografie der Jahrhundertwende zu: Sandra Tretter kuratiert eine Klimt-Schau, in der sie u.a. „Die Braut“ (1918, unvollendet) dem Hauptwerk des Leopold Museum, „Tod und Leben“ (1910–1915), einander gegenüberstellt (ab 22.6.). Im Sommer kann man Klimts Frauenbilder mit jenen der berühmten Fotografin Madame d’Ora vergleichen (ab 13.7.) und im Herbst durch die Aufnahmen von Moritz Nähr auf das avantgardistische Wien blicken (ab 24.8.).

 

Zoran Mušič

Ab Mitte April kann man sich einen Überblick über das Werk von Zoran Mušič (1909–2005) machen, der zu den bedeutendsten Malern aus Slowenien gezählt wird. Nach seiner Internierung im KZ Dachau Ende 1944bis 1945, wo er erschütternde Zeichnungen aus dem Lageralltag schuf, lebte er in Venedig und Paris. Der stille Einzelgänger wird in einer Retrospektive gewürdigt (ab 13.4.).

 

Wien um 1900: Klimt – Moser – Gerstl – Kokoschka (18.1.–10.6.2018)

Temporäre Präsentation von Gustav Klimt, Richard Gerstl, Oskar Kokoschka, Koloman Moser

 

WOW! The Heidi Horten Collection (16.2.–29.7.2018)

→ Heidi Horten Collection im Leopold Museum: von Klimt, Chagall, Warhol bis Basquiat

Erstmals zeigt Heidi Horten ihre Privatsammlung in der Öffentlichkeit und fördert die Kunstvermittlung. Am Donnerstag ab 18:00 wird das Leopold und die Ausstellung gratis zu besichtigen sein!

Kuratiert von Agnes Husslein-Arco.

 

Gustav Klimt, Kirche in Unterach am Attersee, 1916, Öl/Lw, 110 × 110 cm (Courtesy Heidi Horten Collection, Foto Courtesy Heidi Horten Collection)
Gustav Klimt, Kirche in Unterach am Attersee, 1916, Öl/Lw, 110 × 110 cm (Courtesy Heidi Horten Collection, Foto Courtesy Heidi Horten Collection)

 

Egon Schiele. Die Jubiläumsschau (3.3.–4.11.2018)

Jahresausstellung zum 100. Todestag des Künstlers

Kuratiert von Diethard Leopold und Hans-Peter Wipplinger.

 

Schiele – Brus – Palme (3.3.–11.6.2018)

Kuratiert von Roman Grabner.

 

Günter Brus, Aktionsskizze, 1966, Tusche auf Papier, 29,6 × 20,8 cm (Privatsammlung, Foto N. Lackner/UMJ)
Günter Brus, Aktionsskizze, 1966, Tusche auf Papier, 29,6 × 20,8 cm (Privatsammlung, Foto N. Lackner/UMJ)
Thomas Palme, No Text, 2014, Grafit auf Papier, 65 × 50 cm (Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Foto N. Lackner/UMJ)
Thomas Palme, No Text, 2014, Grafit auf Papier, 65 × 50 cm (Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Foto N. Lackner/UMJ)

 

Anton Romako. Beginn der Moderne (6.4.–18.6.2018)

→ Anton Romako: Werk und Leben

Kuratiert von Marianne Hussl-Hörmann.

 

Anton Romako, Mädchen, einen Wildbach überschreitend, 1880/1882, Öl/Lw, 89 × 63,5 cm (Leopold Museum, Wien, Foto Leopold Museum, Wien)
Anton Romako, Mädchen, einen Wildbach überschreitend, 1880/1882, Öl/Lw, 89 × 63,5 cm (Leopold Museum, Wien, Foto Leopold Museum, Wien)
Anton Romako, Bildnis Isabella Reisser, 1885, Öl/Lw, 130,5 × 90 cm (Leopold Museum, Wien, Foto Leopold Museum, Wien)
Anton Romako, Bildnis Isabella Reisser, 1885, Öl/Lw, 130,5 × 90 cm (Leopold Museum, Wien, Foto Leopold Museum, Wien)

 

Zoran Mušič. Poesie der Stille (13.4.–6.8.2018)

Kuratiert von Ivan Ristic, Hans-Peter Wipplinger.

 

Gustav Klimt (22.6.–4.11.2018)

Kuratiert von Sandra Tretter, Geschäftsführerin des Klimt Zentrum am Attersee und der Klimt Foundation

 

Gustav Klimt, Die Braut, 1917/18 (unvollendet), Öl/Lw, 165 × 191 cm (Klimt-Foundation, Wien)
Gustav Klimt, Die Braut, 1917/18 (unvollendet), Öl/Lw, 165 × 191 cm (Klimt-Foundation, Wien)

 

Machen Sie mich schön, Madame d’Ora. Die Fotografin d’Ora 1907–1957 (13.7.–29.10.2018)

→ Madame d’Ora: Pionierin der Porträtfotografie in Wien und Paris

Koorperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (21.12.2017–18.3.2018)

Kuratiert von Monika Faber, Photoinstitut Bonartes, Wien

 

Madame d’Ora, Josephine Baker, 1928, Silbergelatineabzug, 19,4 x 16 cm (© Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg)
Madame d’Ora, Josephine Baker, 1928, Silbergelatineabzug, 19,4 x 16 cm (© Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg)
Madame d’Ora, Abgetrennter Kalbskopf, vor 1958, aus der Schlachthof-Serie, Silbergelatineabzug, 31,7 x 24,5 cm (© Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg)
Madame d’Ora, Abgetrennter Kalbskopf, vor 1958, aus der Schlachthof-Serie, Silbergelatineabzug, 31,7 x 24,5 cm (© Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg)

 

Moritz Nähr. Fotografie und die Wiener Moderne (24.8.–29.10.2018)

Kuratiert von Uwe Schögl.

 

Moriz Nähr, Marktszene mit Fischhändlern, Wien, um 1890, Schwarz-Weiß-Negativ (Glasplatte), 13 × 14,7 cm (Klimt-Foundation, Wien, Inv. Nr. 188/008)
Moriz Nähr, Marktszene mit Fischhändlern, Wien, um 1890, Schwarz-Weiß-Negativ (Glasplatte), 13 × 14,7 cm (Klimt-Foundation, Wien, Inv. Nr. 188/008)

 

Schließung des Hauses wegen Baus der Libelle (5.11.–5.12.2018)

 

Bis 8.1. Anton Kolig: Werk und Leben
Bis 15.1. Victor Hugo. Der schwarze Romantiker
Bis 22.1. Ferdinand Hodler. Wahlverwandtschaften von Klimt bis Schiele
Bis 5.2. Spuren der Zeit, Mladen Bizumic, Cäcilia Brown, Andreas Fogarasi, Sofie Thorsen, Kay Walkowiak, Anita Witek

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.
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