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Anton Kolig: Werk und Leben Farbiger Expressionismus für Porträts, Männerakte und Allegorien

Anton Kolig, Selbstbildnis mit blauer Jacke, Detail, 1927, Öl auf Leinwand, 126,9 x 78,8 cm (Leopold Museum, Wien)

Anton Kolig, Selbstbildnis mit blauer Jacke, Detail, 1927, Öl auf Leinwand, 126,9 x 78,8 cm (Leopold Museum, Wien)

Anton Kolig (1886–1950) verbindet in seiner Malerei die Moderne der Jahrhundertwende mit expressiven Tendenzen der Zwischenkriegszeit und abstrahierenden Auffassungen der Nachkriegszeit. Neben Herbert Boeckl, den Kolig nach dem Ersten Weltkrieg kennenlernte, zählt Kolig zu den wichtigsten Malern des Expressionismus Österreichs. Vor allem mit Porträts und großformatigen Jünglingsakten der 1920er Jahre gelang ihm der internationale Durchbruch, der 1928 durch eine Berufung an die Stuttgarter Akademie gekrönt wurde. Bis 1943 versuchte Kolig seine Vorstellung eines engen Meister-Schüler-Verhältnisses in Württemberg umzusetzen. Nach seiner Rückkehr nach Nötsch im Sommer 1943 distanzierte sich der nunmehr stärker realistisch malende Künstler zunehmend von der nationalsozialistischen Kunstdoktrin und entdeckte seine expressive Seite neu. Mit farbenprächtigen Spätwerken, in denen die Formen aufgelöst und menschliche Grundproblematiken angesprochen werden, führte der bei einem Bombenangriff schwer verletzte Kärntner Künstler in die expressiv-abstrahierende Nachkriegskunst über.

Ausbildung und frühe Werke

Anton Kolig, der Sohn eines Zimmer- und Kirchenmalers aus dem nordmährischen Neutitschein, erhielt seine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule (1904–1906) und der Akademie der bildenden Künste in Wien (1907–1909/11). Zu den wichtigsten Bekanntschaften des jungen Kolig zählten Franz Wiegele und Sebastian Isepp, die beide aus dem Dorf Nötsch im Kärntnerischen Gailtal stammten. Im Umgang mit den beiden jungen Männern zeigt sich bereits die schwärmerische Note, die auch in den folgenden Jahren Koligs Verhältnis zu seinen Männeraktmodellen kennzeichnete und aus der eine verdrängte homoerotische Neigung abgeleitet wird.

Kolig sammelte erste Ausstellungserfahrungen im Umfeld der von Egon Schiele gegründeten Neukunstgruppe. Seinen Durchbruch erzielte Anton Kolig mit der Ausstellungsbeteiligung in den Räumen des Künstlerbundes Hagen in Wien 1911. Hier war u.a. der Entwurf für das Deckenbild in der Patronatskirche von Kunewald bei Neutitschein (WVK 14) zu sehen, das vermutlich von Victor von Brauern in Auftrag gegeben worden war. Im Rahmen der Ausstellung traf Anton Kolig den Wiener Dichter und Ministerialbeamten Richard von Schaukal, der sich spontan entschloss, ein großformatiges Familienbildnis (WVK 30) bei Kolig in Auftrag zu geben. Im gleichen Jahr heiratete Anton Kolig Katharina, die Schwester von Franz Wiegele, und war damit Nötsch und der Familie Wiegele intensiv verbunden. Gemälde aus den Jahren vor dem Krieg zeigen, wie sehr sich Anton Kolig mit der Pariser Avantgarde beschäftigt hatte: der Pinselstrich von Paul Cézanne trifft in seinen Werken auf eine durchwegs naturalistische Farbigkeit. Leichte Deformationen und vor allem Bewegungsunschärfe, ergänzt durch Experimente mit dem Raum, führen in Richtung Moderne.

Ein von Gustav Klimt und Carl Moll 1912 ermöglichtes Stipendium in Frankreich wurde nach eineinhalb Jahren durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 jäh unterbrochen. Anton Kolig konnte mit seiner Familie über Italien in das schon vor Kriegsausbruch heimisch gewordene Nötsch im Kärntner Gailtal fliehen, musste jedoch alle Werke zurücklassen. Es ist daher kaum möglich, den Einfluss der französischen Kunst auf den sich formenden Maler nachzuvollziehen. Historische Aufnahmen der Werke lassen den Schluss zu, dass er die Formen zugunsten einer dichteren, farbigen Textur zunehmend auflöste. Den Ersten Weltkrieg überstand der Maler u.a. als Kriegsmaler des Kriegspressequartiers und Porträtist, wobei er sich in seinen Bildern allerdings einer naturalistischeren, formgebundeneren und in seinen Augen kunstferneren Ausdrucksweise bedienen musste.

Männerakte in Nötsch (1918–1928)

Nach Ende des Kriegs zog sich Anton Kolig erneut nach Nötsch zurück, wo er eine Malschule begründete. Zu seinen Studenten zählten vor allem Söhne aus großbürgerlichen Familien, die sich zu einer künstlerischen Laufbahn berufen fühlten: Wolfgang von Schaukal, Gerhard Frankl und Theodor Herzmansky, Georg Pevetz, Rudolf Hradil. In den zehn Jahren in Nötsch entstanden Koligs berühmteste Männerakte und große Dekorationsaufträge u.a. für das von Clemens Hofmeister geplante Festspielhaus in Salzburg. 1928 als Professor nach Stuttgart berufen, widmete er sich der Lehre, wobei den Sommeraufenthalten in Nötsch weiterhin große Bedeutung zukam.

Das Leopold Museum besitzt mit „Am Morgen“ (1919), „Jünglingsakt (Grau)“ (1919),  „Aufschwebender Genius (Skizze zum Deckengemälde der Feuerhalle der Stadt Wien)“ (1924), „Großer Spiegelakt“ (1926) und „Selbstbildnis mit blauer Jacke“ (1927) eine mehr als repräsentative Gruppe von Koligs Männerakten dieses Jahrzehnts. Der Vergleich mit Fotografien zeigt, dass der Künstler dieses Medium als Hilfsmittel einsetzte, um schwierig zu haltende Posen zu fixieren. Bewegung, oder besser ein Innehalten, von sehnsuchtsvollen oder melancholisch-nachdenklichen Jünglingen sind thematische Schwerpunkte. Der Atelierspiegel und sein Spiegelbild bringen raumöffnende Aspekte und Vielansichtigkeit in diese Darstellungen. Farbigkeit und Pinselschrift steigern einander zu einer flächendeckenden Struktur, die mit offenen Stellen im Kontrast steht.

Zu den Überraschungen in der Leopold-Ausstellung zählt nicht nur die reiche Auswahl an großformatigen, teils unvollendeten Werken Koligs, sondern vor allem dessen Farbigkeit. Der Expressionist arbeitete mit offenem, sehr spontanem Strich. Er positionierter seine Figuen zunehmend in kaum zu erfassenden räumlichen Strutkuren, die zudem eher psychologische Räume andeuten als den euklidschen Katenraum. Indem sich Anton Kolig von der rational konstuierten Raumillusion verabschiedete, setzte er zunehmend auf eine subektive Malweise, der auch individuell gewählte Farbtöne entsprachen. Beachtlich der Reichtum an Rot-, Rosé- und Pinktönen, die er beispieslweise für das Porträt der Opernsängerin „Marie Gutheil-Schoder als Potiphars Frau" (1923, Theatermuseum) verwendete.

Die weibliche Welt taucht in diesen Jahren einzig in den großformatigen Auftragsbildnissen und Koligs eigenen Familienporträts auf. Mit seiner Ehefrau Katharina hatte der Kärntner Maler fünf Kinder, vier Töchter und einen Sohn.

Professor in Stuttgart

Die Berufung Anton Koligs an die Württembergische Akademie in Stuttgart verband ein regelmäßiges Einkommen, sozialen Aufstieg mit jenem stabilen Lehrbetrieb, den der Maler in Nötsch vergeblich aufbauen wollte. Die Arbeit der vorangegangenen Jahre wurde offensichtlich von der Kärntner Landesregierung verfolgt und Kolig erhielt den Auftrag, den Sitzungsraum des Klagenfurter Landhauses mit Fresken auszustatten. Kolig entwickelte dafür ein Konzept, das die Apotheose der Kunst in der sozialen Verfassung des Werkstattbetriebs in Verbindung mit der Verherrlichung des Bundeslandes Kärnten vorsah. In einer Reihe von willkürlich aneinanderstoßenden Bildern stellte er sich selbst umgeben von Studenten und Modellen dar.

Mit dem „Schwäbischen Adam“ (1933) wandte sich Anton Kolig in seiner Malerei von den Nötscher Bildern ab. Das Verhältnis des Malers und Akademieprofessors zu den nationalistischen Machthabern ist noch nicht restlos geklärt und changiert zwischen Verfolgung seines Werks (Zerstörung der Klagenfurter Fresken) und Anbiederung (Realismus und heroische Überhöhung). Wenn der Maler der Kunstdoktrin der neuen Machthaber zu folgen suchte, so musste er sich doch eingestehen, damit gescheitert zu sein. Erst 1940 dürfte sich die politische Realität in Koligs Weltbild eingeschlichen haben, zeigen Gemälde der folgenden Jahre doch eine zunehmend expressive Gestaltung, die sich nach Ende des Kriegs Bann brach. Das „Stillleben mit Maiskolben, Totenschädel und Orchideen“ (1942) kann als Symbol innerer Emigration und Vergänglichkeit gedeutet werden.

Malerisches Spätwerk

Anton Kolig ließ sich 1943 pensionieren und übersiedelte im Sommer nach Nötsch. Hier wurde er bei einem Bombenangriff am 17. Dezember 1944 schwer verletzt. Dennoch malte der invalide Künstler bis zu seinem Lebensende 1950 unermüdlich und nach dem Zweiten Weltkrieg in einem expressiven, farbig intensiven, nahezu aufgelösten Stil.

Die Abkehr von der nationalsozialistischen Kunst gelang Anton Kolig spätestens mit „Atombombe“ (1944), das den angstvollen Künstler in kontrastierenden Farben vor einer explodierenden Atombombe zeigt. Nur wenig später wurde der Maler Opfer eines Bombenabwurfs in Nötsch: Franz Wiegele fand dabei den Tod, Anton Kolig und seine Frau wurden schwer verletzt aus ihrem Haus geborgen. Kolig ging von diesem Zeitpunkt an Krücken und konnte nur noch sitzend malen. In den letzten Jahren malte Anton Kolig Bilder von leuchtender, kontrastvoller Farbigkeit, in denen er über das Leben nachdachte. „Die Sonnensucher“ (1947) steht prototypisch für die Hinwendung des Malers zu Themen menschlichen Verhaltens: Während die tanzende Gruppe im Vordergrund mit einer Laterne ausgerückt ist, um die Sonne zu suchen, findet sie ein Unbedarfter während er seine Notdurft verrichtet. Werden und Vergehen, in Form von Kreismotiven auch Tanz bzw. Kreislauf des Lebens sind neben religiösen Sujets die wichtigsten Inhalte von Anton Koligs Spätwerk.

Kuratiert von Franz Smola

Anton Kolig (1886–1950): Biografie

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  • 1886

    Anton Kolig wurde am 1. Juli 1886 in Neutitschein (Nordmähren) als Sohn des Zimmer- und Kirchenmalers Ferdinand Kolig und dessen Ehefrau Maria (geb. Fiedler) geboren. Mit seiner Mutter verband Anton Kolig zeitlebens eine innige Hingabe. Zeitweise unterstützte der finanziell wenig erfolgreiche Künstler seine Mutter sogar. Über Kindheit und Jugend ist kaum etwas bekannt.
  • 1904-1906

    Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien – gemeinsam mit Oskar Kokoschka.
  • 1907-1909

    Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Hier traf er auf Sebastian Isepp (seit 1903 in Wien) und Franz Wiegele (gerade in Wien angekommen), die beide in Nötsch im Gailtal geboren wurden und aufgewachsen sind.
  • 1909

    Gründung der Neukunst Gruppe rund um Egon Schiele und Anton Peschka als Protestbewegung von Akademiestudenten.
  • 1911

    Erste Ausstellungsbeteiligung: Im Februar fand in den Räumen des Künstlerbundes Hagen die Sonderausstellung der Neukunst Gruppe statt: Oskar Kokoschka, Albert Paris Gütersloh, Sebastian Isepp, Anton Kolig und Franz Wiegele (Egon Schiele fehlte). Koig gestaltete das Plakat, in dem er sich als Anhänger von Paul Gauguins Südseeträumen zu erkennen gab. Diese Ausstellung gilt als der Aufbruch der österreichischen Kunst in die Moderne. Heiratete Wiegeles Schwester Katharina in Nötsch (27.2.). Geburt des Sohnes Taddäus (28.8.-1975) in Neutitschein. Etliche der ausgestellten Werke von Anton Kolig sind verschollen, der Entwurf für das Deckenbild in der Patronatskirche von Kunewald bei Neutitschein (WVK 14) ist noch erhalten. Kolig hatte aber, alten Fotografien zufolge, den Einfluss des Wiener Jugendstils bereits überwunden und sich einer expressiveren, malerisch offeneren künstlerischen Haltung zugewandt. Ausführung eines großen „Kreuzaufrichtungsbildes“ für die Pfarrkirche von Kunewald (in der Nähe von Koligs Geburtsort).
  • 1912

    Teilnahme an der Ausstellung der Neukunst Gruppe im Künstlerhaus in Budapest (März-April) und der Sonderbundausstellung in Köln (Mai-September). Ausführung des Deckenbildes in der Patronatskirche von Kunewald bei Neutitschein. Gustav Klimt und Carl Moll vermittelten Anton Kolig ein Reisestipendium der Kathi-Fröhlich-Stiftung nach Frankreich. Anfang November übersiedelte der Maler mit seiner Familie sowie Franz Wiegele nach Paris. Geburt der Tochter Marie Antoinette, genannt Tonia oder Tontschi (4.11.1912 -1980) in einem Pariser Hotel.
  • 1913

    Im Juli übersiedelte Anton Kolig mit seiner Familie für einige Wochen nach Ambleteuse bei Boulogne-sur-Mer (Artois). Im Herbst Rückkehr nach Paris (Oktober).
  • 1914

    Anton Kolig wurde mit seiner Familie in Cassis bei Marseille (Südfrankreich) vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs überrascht. Danach musste Anton Kolig mit Frau, Sohn Taddäus und der neugeborenen Marie Antoinette auf abenteuerliche Weise über Italien das Land verlassen (Ausreisegenehmigung 14.8.1914). Das gesamte Werk, das in Paris, Ambleteuse und Cassis entstanden war, musste zurückgelassen werden. Rückkehr nach Nötsch. Ab dieser Zeit sind vornehmlich Männerakte in den Zeichnungen nachweisbar. Aufgrund seiner Kurzsichtigkeit gelang es Anton Kolig, anfangs für untauglich eingestuft zu werden. „Porträt Berta Zuckerkandl“
  • 1915

    Geburt der Tochter Brigitta Gertrude, genannt Dulla (23.1.). Ab Februar gehörte Kolig dem freiwilligen Kärntner Schützenkorps an, um nicht als Pfleger oder Gefangenenwächter eingezogen zu werden. Mit dem Kriegseintritt Italiens wurde das Gailtal plötzlich zum Frontgebiet. Kolig wurde zunächst nur in der Etappe, d.h. zwischen Front und Hinterland, eingesetzt. Stellte das Porträt seiner Frau in der Verkaufsausstellung des „Wirtschaftsverbands bildender Künstler Österreichs“ in Wien aus. Ehefrau und Kinder wurden nach Thaur bei Innsbruck evakuiert, wo sie Anton Kolig bis zum Herbst immer wieder besuchte.
  • 1916

    Im April wurde Anton Kolig als Landsturmmann zur Hilfsdienstleistung in das Notreservespital Klagenfurt abkommandiert. Im Juni suchte er um Überstellung in die Kunstgruppe des Kriegspressequartiers (KPQ) an. Obwohl Anton Kolig kein offizieller Kriegsmaler war, verbrachte er bereits den Herbst in der Kunstgruppe der 59. Gebirgsbrigade in Kärnten. Im Dezember erhielt Kolig den negativen Bescheid vom KPQ. Geburt der Tochter Hedwig, genannt Traut (18.7.-1964) in Nötsch.
  • 1917

    Im Mai in das Einsatzbataillon des Schützenregiments 31 nach Teschen (Schlesien) überstellt. Für die Kriegsausstellung im Kaisergarten des Wiener Praters wählte Egon Schiele, der für Werke junger Künstler zuständig war, auch Gemälde von Anton Kolig aus. Über die Teilnahme an der Kriegsausstellung und durch Vermittlung des Ministerialrats und Autors Richard von Schaukal, Koligs Wiener Förderer und Freund, wurde er am 16. August 1917 Kriegsmaler im Kriegspressequartier in Wien und erneut an die Südfront versetzt. Anton Kolig malte zahlreiche Offiziers- und Soldatenporträts sowie einige Landschaften.
  • 1918

    Am 29. Januar musste Anton Kolig völlig unterwartet im Schützenregiment Nr. 31 in Teschen einrücken, da ihn das KPQ für entbehrlich erklärt hatte. Erhielt vier Wochen Urlaub, um das dem Kaiser versprochene Votivbild zu malen: Vier ganzfigurige Soldatenbilder für den „Altar zum Gedächtnis des Kaisers“ gelangten nie zur Vollendung und sind verschollen. Porträtierte auf dem Weg von Teschen nach Kärnten General der Infanterie Gottlieb Seibt von Ringelhart. Aufgrund dessen Intervention wurde Kolig auf unbestimmte Zeit vom Militärdienst enthoben. Im Sommer sah Anton Kolig in einer Ausstellung im Künstlerhaus in Klagenfurt ein Porträt des späteren Direktors der Österreichischen Galerie Bruno Grimschitz (1892–1964), gemalt von dessen Batteriekollegen in der Artillerie Herbert Boeckl (1894–1966). Zusammentreffen mit Egon Schiele in Villach. Mitbegründer des von Schiele initiierten Sonderbundes österreichischer Künstler. Nach Kriegsende Rückkehr nach Nötsch.
  • 1919

    Anton Kolig hielt sich seit Kriegsende in Nötsch auf. Hier versuchte er eine Kunstschule zu gründen, die von einem starken Meister-Schüler-Verhältnis gekennzeichnet sein sollte. Traf zum ersten Mal Herbert Boeckl auf Vermittlung von Bruno Grimschitz. Nach einigen herzlichen Treffen kühlte das Verhältnis der beiden Kärntner Künstler jedoch ab und blieb ihr Leben lang angespannt.
  • 1920–1923

    Ab Anfang der 1920er Jahre kamen Studenten nach Nötsch, um bei Anton Kolig zu lernen. Es handelte sich vor allem um Söhne aus großbürgerlichen Familien, die sich zu einer künstlerischen Laufbahn berufen fühlten: Wolfgang von Schaukal, Gerhard Frankl und Theodor Herzmansky, Georg Pevetz, Rudolf Hradil u.v.m. Hier in Nötsch wandte sich Anton Kolig seinem Lebensthema – dem Männerakt mit gesteigerter plastischer Intensität und Präsenz (Spiegel) – zu. Im Sommer 1920 hielt sich Gerhard Frankl als Koligs Schüler in Nötsch auf.
  • 1922

    Besuch bei Wiegele in Zürich. Teilnahme an der XIII. Biennale von Venedig (April-Oktober).
  • 1923

Anton Kolig: Bilder

  • Anton Kolig, Porträt der Mutter des Künstlers, 1909
  • Anton Kolig, Plakatentwurf Neukunstgruppe Wien, um 1909
  • Anton Kolig, Deckengemälde in der Patronatskirche in Kunewald, Mähren, 1911
  • Anton Kolig, Porträt Familie Schaukal, 1911
  • Anton Kolig, Jüngling mit Amor, 1911, Öl auf Leinwand, 168 x 108,8 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Lesender, 1912
  • Anton Kolig, Stillleben, 1912, Öl auf Leinwand, 49 x 63,5 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Bildnis der Gattin des Künstlers mit Blumen, 1913
  • Anton Kolig, Stillleben mit Schildkröte, Paris 1913, Öl auf Leinwand, 92,5 x 73 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Porträt der Frau des Künstlers, Ambleteuse 1914, Öl auf Leinwand, 71 x 61 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Porträt von Berta Zuckerkandl, 1915, Öl auf Leinwand, 150 x 80 cm (Wien Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Porträt Hauptmann Boleslavski, 1916
  • Anton Kolig, Gefangenentyp II – Russe, um 1916
  • Anton Kolig, Porträt eines österreichischen Offiziers, um 1916
  • Anton Kolig, Entwurf zur Feldoperation, 1916
  • Anton Kolig, Die zwei ältesten Kinder des Künstlers, 1917
  • Anton Kolig, Porträt Dr. Josef Pflanzl, 1917
  • Anton Kolig, Landschaft II, 1917
  • Anton Kolig, Porträt General Seibt, 1918
  • Anton Kolig, Die Fruchtbarkeit, II. Fassung, 1919
  • Anton Kolig, Am Morgen, 1919, Öl auf Leinwand, 152 x 93,1 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Jünglingsakt (Grau), 1919, Öl auf Leinwand, 77,5 x 140 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Die Lehrerin, 1920, Öl auf Leinwand, 137,5 x 87,5 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Porträt Rhonheimer, 1922
  • Anton Kolig, Großer Kniender, Öl auf Leinwand, 180 x 123,5 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Selbstbildnis, stehend, 1923
  • Anton Kolig, Marie Guthein-Schoder als Potiphars Weib, 1923
  • Anton Kolig, Entwurf für ein Wandbild im Wiener Krematorium, um 1923
  • Anton Kolig, Männlicher stehender Akt, 1924
  • Anton Kolig, Aufschwebender Genius (Skizze zum Deckengemälde der Feuerhalle der Stadt Wien), 1924, Öl auf Leinwand, 96,5 x 72,2 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Adam und Eva | Kain und Abel | Maria im Rosenhag– Wandteppiche für das Salzburger Festspielhaus, 1926
  • Anton Kolig, Großer Spiegelakt, 1926, Öl auf Leinwand, 177,4 x 80 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Lebensbaum, von Leidenschaft bedroht, Mosaik im Tympanon des Salzburger Festspielhaus-Portals, 1927 (1939 aufgrund von Umbaumaßnahmen abgerissen)
  • Anton Kolig, Selbstbildnis mit blauer Jacke, 1927, Öl auf Leinwand, 126,9 x 78,8 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Die Familie des Künstlers, 1928
  • Anton Kolig, Fresko am Saaker Friedhof, 1927–1929
  • Anton Kolig, Fresken im Klagenfurter Landhaus, 1930 (Auftrag im Februar 1929, Arbeitsbeginn mit Studenten am 22.10.1929)
  • Anton Kolig, Die Tochter des Künstlers Antonia mit Pelz (unvollendet), 1930, Öl auf Leinwand, 124,5 x 78,2 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Schwäbischer Adam, 1933
  • Anton Kolig, Die Malerfamilie, um 1933
  • Anton Kolig, Die Werkstatt des Malers, um 1933
  • Anton Kolig, Flora, 1934
  • Anton Kolig, Stillleben mit Maske und Spiegelporträt, um 1940
  • Anton Kolig, Stillleben mit Maiskolben, Totenschädel und Orchideen, 1942
  • Anton Kolig, Die Atombombe, 1944
  • Anton Kolig, Das Werden, 1946
  • Anton Kolig, Pietà, 1946
  • Anton Kolig, Die Zivilisation, II. Fassung, 1946
  • Anton Kolig, Die Zivilisation, III. Fassung, 1947
  • Anton Kolig, Die Sonnensucher, 1947, Öl auf Leinwand, 78 x 95,5 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Allegorie des Krieges, II. Fassung, 1947
  • Anton Kolig, Entwurf für einen Theatervorhang in der Staatsoper, Wien, 1948
  • Anton Kolig, Gesamtfarbskizze zum Glasfenster über dem Westportal des Wiener Stephansdomes, 1948
  • Anton Kolig, Die Vier Evangelisten, 1948, Öl auf Leinwand, 65 x 85 cm (Leopold Museum, Wien)
  • Anton Kolig, Höllenhund, 1948
  • Anton Kolig, Unsere Jugend, II. Fassung, 1948
  • Anton Kolig, Schutzmantelmadonna, um 1948
  • Anton Kolig, Gesamtentwurf für den Eisernen Vorhang des Salzburger Festspielhauses, I. Fassung & II. Fassung, um 1948
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.