Man Ray Biografie: Lebenslauf und Ausstellungen des Dadaisten casino live score mcw casino live glory casino app download baji casino glory casino download cricket casino baggo casino casino game mcw casino log in live casino glory casino review naga88 casino more glory casino bj live casino casino live crazy time house of fun slots casino galore casino nagad casino glory casino download apk glory online casino krikya casino login mcw casino mega 777 online casino glory casino bangladesh live casino login glory casino crazy time mega casino login
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Man Ray: Biografie Lebenslauf, Werke und Ausstellungen des Künstlers

Man Ray, Noire et Blanche, 1926 (um 1970), Silbergelatineprint (Galerie 1900-2000, Paris © MAN RAY TRUST/ Bildrecht, Wien, 2017)

Man Ray, Noire et Blanche, 1926 (um 1970), Silbergelatineprint (Galerie 1900-2000, Paris © MAN RAY TRUST/ Bildrecht, Wien, 2017)

Man Ray (1890–1976) gehört ab der zweiten Hälfte der 1910er Jahre neben Marcel Duchamp und Francis Picabia zu den führenden Künstlern des Dadaismus und Surrealismus. Im direkten Kontakt mit Duchamp und in Auseinandersetzung mit dessen Werk wandelte sich der als Maler ausgebildete Künstler zum Objektkünstler, künstlerischen Fotografen, Filmemacher. Mit seinen Werken der 1920er und frühen 1930er Jahre prägte Man Ray sowohl die Geschichte der Modefotografie, des Experimentalfilms. Darüber hinaus dokumentierte er Werke wie Duchamps Flaschentrockner oder „Das große Glas“ – und hielt seine Künstlerfreunde von Coco Chanel bis Pablo Picasso in eindrücklichen Porträts fest.

Der künstlerische Werdegang von Man Ray wäre ohne Marcel Duchamp vermutlich gänzlich anders verlaufen. Er sah „Akt eine Treppe herabsteigend“ 1913 auf der Armory Show und konnte daraufhin ein halbes Jahr selbst nicht arbeiten. Der Kontakt mit dem von ihm verehrten Franzosen kam 1915 zustande und wurde in den folgenden Jahren so intensiv, dass Man Ray Duchamp bei der Umsetzung seiner Werke half.

Gleichzeitig hatte sich Man Ray mit der Fotografie zu beschäftigen begonnen. Ursprünglich nutzte er das Medium, um seine kubofuturistischen Gemälde zu dokumentieren. Zunehmend erhielt die Fotografie allerdings einen höheren Stellenwert in seinem künstlerischen Denken. Die „Erfindung“ der Rayografie, eigentlich der Wiederentdeckung des Fotogramms, ermöglichte ihm, Alltagsobjekten oder auch seinen eigenen Kunstwerken eine Aura des Geheimnisvollen zu verleihen. Desgleichen suchte er auch in seiner Objektkunst, die auf dem Konzept des Ready Made von Duchamp aufbaut. Mit einigen Fotogrammen im Gepäck erreichte Man Ray im Juli 1921 Paris. In seiner Stadt der Sehnsucht lernte er die Gruppe von Literaten um André Breton und Paul Eluard kennen, die 1924 den Surrealismus aus der Taufe hoben – und sich dabei u.a. auf das Werk von Man Ray beriefen.

Ob in Rayografien, Experimentalfilmen und Gemälden – immer spielt das Unbewusste, das offene Agieren mit den Materialien eine große Rolle. Ende der 1920er Jahre war der Ruhm von Man Ray so groß, dass die 22-jährige Amerikanerin Lee Miller sich bei dem Künstler meldete, um dessen Assistentin zu werden. Die beiden perfektionierten gemeinsam Man Rays Technik der Solarisation und wurden ein Liebespaar. Miller setzte gegenüber dem älteren Künstler ihre persönliche und künstlerische Unabhängigkeit durch, was nach drei Jahren in der Trennung endete. In dieser Phase wandte sich Man Ray den Theorien des Marquis de Sade zu und seine Werke werden deutlich erotischer. Kurz nach dem Beziehungsende inszenierte er beispielsweise mit der jungen Schweizer Künstlerin Meret Oppenheim die Serie „„Erotic voilée“.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs floh Man Ray in die USA, wo er 1941 in Los Angeles sesshaft wurde. Wenn er auch als Maler reüssieren wollte, so arbeitete er doch als Berater für Hollywood-Studios und als Porträtfotograf. Gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau, Juliet Browner, kehrte er 1951 nach Paris zurück. Bis zu seinem Lebensende beschäftigte er sich in nahezu postmodernistischer Manier mit seinen früheren Entwürfen, die er in Editionen auflegte.

 

Ehefrauen und Freundinnen

  • Adon Lacroix (Donna Lecoeur, 1887–1975): 1. ⚭ Mai 1914, belgischen Dichterin
  • Lee Miller (1907–1977) Beziehung 1929–1932, amerikanische Fotografin
  • Adrienne Fidelin, genannt Ada: Tänzerin aus Guadeloupe
  • Juliet Browner (1911–1991): 2. ⚭ 24.10.1946, Tänzerin und Modell

 

Künstlerfreunde und Vorbilder

 

Weitere Beiträge zu Man Ray

 

Biografie von Man Ray (1890–1976)

  • 27.8.1890

    Am 27. August 1890 wurde Man Ray (Emmanuel Rudnitzky oder Emmanuel Radnitzky) als erstes von vier Kindern des Schneiders Melech (Max) Rudnitzky und Manya (geb. Luria), in Philadelphia geboren. Auf der Geburtsurkunde findet sich der Name Michael Rudnitzky, während die Familie ihn immer „Emmanuel“ bzw. „Manny“ rief. Um ihren Namen zu amerikanisieren, benannte sich die Familie 1911 in Ray um. Was seine russisch-jüdischen Eltern betraf, hielt sich Man Ray auch später sehr bedeckt.
  • Kindheit

    Man Ray und seine Geschwister wurden streng erzogen. Der Vater übte seinen Beruf als Schneider zu Hause aus, weshalb Man Ray schon früh zu nähen und zu sticken lernte. Das Zusammenführen unterschiedlicher Stoffe in Patchwork-Technik und der spielerische Umgang damit prägte auch sein späteres künstlerisches Werk.
  • 1897

    Umzug der Familie von Man Ray nach Brooklyn, New York. Erste Buntstiftzeichnungen des siebenjährigen Man Ray.
  • 1905–Juni 1908

    Besuch der High School. Kurse in Kunst und Technisches Zeichnen. Da seine Eltern seine künstlerische Neigung nicht unterstützten, musste er sie lange geheim halten.
  • Juni 1908

    Man Ray wurde ein Stipendium für ein Architekturstudium angeboten, das er trotz des Zuredens seiner Eltern ablehnte. Er hatte sich in der Zwischenzeit entschlossen, Künstler zu werden. Anfangs versuchte er sich in der Porträt- und Landschaftsmalerei. Fand Arbeit in einer Werbefirma, wo er Layouts und Schriften vorbereitete.
  • Herbst 1908

    Man Ray schrieb sich an der National Academy of Design und der Art Students League in Manhattan, New York, ein. Er belegte dort Aktmalerei, „um eine nackte Frau zu sehen“, wie er später meinte. Da Man Ray ein sehr ungeduldiger Student war, gab er die Ausbildung bald auf, und versuchte sich selbst fortzubilden.
  • 1910

    Man Ray malte Porträts von Freunden und Verwandten in seinem Atelier im Wohnhaus seiner Eltern.
  • 1911

    Die Familie von Man Ray benannte sich in Ray um. Er begann sich im März in der Litte Galleries der Photo-Secession in der 295 5th Avenue, die sich im Besitz von Alfred Stieglitz befand und häufig 291 genannt wird, zu bewegen Hier kam Man Ray erstmals in Kontakt mit Werke von Auguste Rodin, Paul Cézanne, Constantin Brancusi sowie Zeichnungen und synthetischen papier collès von Picasso (ähnlich einer Collage) – aber auch mit den Werken amerikanischer Künstler wie Marsden Hartley und Arthur Dove. Man Ray zog die europäische Avantgarde der amerikanischen vor. Lernte Stieglitz persönlich kennen und traf sich mit diesem zum Essen. Zeigte dem bedeutenden Galeristen auch seine eigenen Werke und verfolgte Stieglitz‘ eigene fotografische Experimente.
  • Herbst 1912

    Man Ray schrieb sich an der Modern School of New Yorks Ferrer Center ein, die liberal-anarchistisch organisiert war, das vom spanischen Anarchisten Francisco Ferrer gegründet worden war. Man Ray belegte Abendkurse, wo erstmals sein freies und spontanes Arbeiten unterstützt wurde. Die Lehrer verfolgten teilweise radikale, von freiheitlichen Idealen geprägte Überzeugungen, was Man Ray tief beeindruckte. Während des Schulbesuchs arbeitete er als Kalligraf und Landkartenzeichner für einen Verlag in Manhattan. Man Ray durchlief die europäische Avantgarde in Zeitraffer: Impressionismus, expressive Landschaften mit Nähe zu Wassily Kandinsky, futuristisch-kubistische Figuration.
  • 1913

    Besuchte die Armory Show in New York (17.2.–15.3.), zu der er zwar eingeladen gewesen war, aber für die er kein passendes Werk hatte. Er selbst gestand, er hätte danach ein halbes Jahr nichts getan, um zu verdauen, was er gesehen hatte. Die amerikanische Kunst empfand er im Vergleich zur europäischen Moderne als „zweidimensional“ und „kein Raum für eigene Überlegungen“.
  • Frühjahr 1913

    Im Frühjahr verließ er sein Elternhaus und zog in eine Künstlerkolonie in Ridgefield, New Jersey, wo er mehr als zwei Jahre lebte. Hier begegnete er der belgischen Dichterin Adon Lacroix (Donna Lecoeur, 27.8.), die ihn in die französische Literatur einführte. Erstes Werk nach der Armory Show ist das Porträt „Alfred Stieglitz“ (Yale University Art Gallery), kubistische Landschaften aus New Jersey „The Village“, „Woman asleep“ (Whitney). Stiglitz verkaufte „Woman asleep“ für $ 150 an einen Sammler, der erste Erfolg Man Rays als Künstler.
  • Mai 1914

    Man Ray heiratete Adon Lacroix. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs mussten Man Ray und seine Frau ihre Pläne, Frankreich zu besuchen, verschieben. Er arbeitete am Schriftsatz, Illustrationen und Zeichnungen für eine Publikation von Lacroix‘ Texten „A Book of Divers Writings“.
  • Frühjahr 1915

    Man Ray erwarb einen Fotoapparat, um seine eigenen Werke bestmöglich zu reproduzieren. Zu diesem Zeitpunkt nutzt er das fotografische Bild nur zu Reproduktionszwecken und als Inspirationsquelle für weitere Gemälde. Am 31. März veröffentlichte er in „The Ridgefield Gazollk“ ein vierseitige, handgeschriebenes, anarchistisch-satirisches Pamphlet. „A Book of Diverse Writings“ mit Texten von Donna und Illustrationen von Man Ray.
  • September oder Oktober 1915

    Erstes Zusammentreffen mit Marcel Duchamp im September/Oktober, der mit seinem Bild „Akt, eine Treppe herabsteigend Nr. 2“ auf der Armory Show berühmt geworden war, in Ridgefield. Da sie die Sprache des anderen nicht sprachen, konnten sie nicht miteinander kommunizieren und spielten eine Partie Tennis.
  • Oktober–November 1915

    Erste Einzelausstellung in der New Yorker Daniel Gallery, bei der er sechs Gemälde an den Sammler Arthur J. Eddy verkaufte. Umzug nach New York, Lexington Avenue and 42 Street. In dieser Zeit wurde gerade die U-Bahn-Station Lexington gebaut, und Man Ray war von Baulärm umgeben, der ihn zu mechanischen Objekten inspirierte. Im Dezember traf er erstmals Francis Picabia, mit dem er einmal mehr nicht sprechen konnte. Vermutlich in dieser Zeit begann Man Ray mit eigenen Objekten zu experimentieren und Assemblagen aus Fundstücken anzufertigen (inspiriert durch Marcel Duchamp und Francis Picabia).
  • 1916

    Malte sein bedeutendstes Werk dieser Phase: „The Rope Dancer Accompanies Herself with her Shadows“. Zweite Einzelausstellung von Man Ray in der Daniel Gallery, für die der Künstler Objekte herstellt, die eine „kreative Mitarbeit der Galeriebesucher“ erfordern. (Dezember) „Self Portrait“: Zwei Klingeln, ein Handabdruck und ein Klingelknopf bilden gemeinsam ein Gesicht. Der Galerist ist nicht erfreut und bittet Man Ray, weiterhin kommerziell erfolgreiche Gemälde zu malen. Gründung der Society of Independent Artists durch Man Ray, Arensberg, Duchamp.
  • 1917

    Man Ray experimentierte mit verschiedenen Materialien und Techniken und entdeckte neben dem Glasklischeedruck (Cliché verre) die Aerographie, eine frühe Airbrushtechnik. Dafür besprühte er Fotopapier mit Farben bzw. Fotochemikalien. Duchamp gab Man Ray Schachstunden, und beide besuchten den Marshall Chess Club. Teilnahme an der ersten Ausstellung der Society of Independent Artists (10.4.–6.5.), wo Duchamps „Fountain“ abgelehnt wurde. „Suicide“, „New York“, „Boardwalk“.
  • 1918

    Man Ray arbeitete von 1918 bis 1921 hauptsächlich mit Foto- und poetischer Objektkunst: „Woman“ (zwei Reflektoren, sechs Wäscheklammern und eine Glasscheibe) und „Man“ (Fotografie eines Schneebesens) – 1920 tauschte er die Geschlechter in den Bezeichnungen aus.
  • 1919

    Trennung von Adon Lacroix. In seinem neuen Atelier in der 8th Street entwickelte er den Prozess der Aerographie weiter: „Untitled Aerograph“ ähnelt einem kubistischen Stillleben und wurde mit dem Objekt „By Itself“ produziert. Gemeinsam mit dem Bildhauer Adolf Wolff publizierte Man Ray die einzige Ausgabe von TNT. Im November stellte er die Aerografien erstmals auf seiner dritten Ausstellung in der Daniel Gallery aus. „La Volière”
  • 1920

    Im Januar kehrte Marcel Duchamp nach New York zurück; er und Man Ray sahen einander fast jeden Tag. Man Ray begann Schachspiele zu gestalten. Gemeinsam erfanden sie das Kunstgeschöpf Rose Sélavy, ein Wortspiel aus „Eros c’est la vie [Eros ist das Leben]“. Man Ray fotografierte den als Frau gekleideten Marcel Duchamp, der auch unter dem Namen Rose Sélavy Werke signierte. Teilnahme an der Ausstellung „An Exhibition of Paintings by American Modernists“ in Los Angeles. „The Riddle / The Enigma of Isidore Ducasse“ (ein geheimnisvolles, mit Sackleinen verschnürtes Paket = Nähmaschine unter Militärdecke)
  • 29. April 1920

    Gemeinsam mit Marcel Duchamp und Katherine Dreier gründete Man Ray die Société Anonyme Inc. als Vereinigung zur Förderung moderner Kunst in Amerika. Sie installierten eine Galerie in der East 47th Street, für die Man Ray das Licht und ein Banner gestaltete. Er stellte „Lampshade“ aus, für das er die Papierabdeckung einer Lampe abmontierte und von der Decke hängen ließ, um eine Spiralform zu erzeugen. Am Morgen vor der Eröffnung wurde das Objekt vom Hausmeister zerstört, weil er es für Verpackungsmaterial hielt. Man Ray ersetzte es; Katherine Dreier regte ihn an, es aus Zinn fertigen zu lassen. Reproduktion in Picabias „391“.
  • Sommer–Herbst 1920

    Nachdem Marcel Duchamp sein Alter Ego Rose Sélavy erfunden hatte, fotografierte Man Ray ihn in Verkleidung. Er fotografierte erstmals ein Kunstwerk, das nicht von ihm selbst stammte: Duchamps „Großes Glas“, das in dessen Atelier schon Staub angesetzt hatte: „Elevage de poussière“. Man Ray und Duchamp experimentieren an einem 3-D-Film von Duchamps „Rotary Glass Plates“. Erster Kontakt mit Tristan Tzara.
  • 1921

    Im April veröffentlichte er gemeinsam mit Duchamp die einzige Ausgabe von „New York Dada“. Man Ray konzentrierte sich auf Fotografie, Assemblage und Rayographie. Erste Ausstellung von Man Rays Fotografien im Salon Dada International in der Galerie Montaigne, Paris. Der Sammler Ferdinand Howald gab Man Ray $ 500, damit er nach Paris reisen konnte.
  • 22. Juli 1921

    Umzug nach Frankreich, wo er bis 1940 lebte. Marcel Duchamp führte Man Ray sofort in das bei den Dadaisten beliebte Café Certa in der Passage de l’Opéra mit den Dadaisten zusammen: André Breton, Louis Aragon, Paul Eluard und dessen Frau Gala sowie Jacques Rigaut.
  • Ende 1921

    Man Ray zog in das berühmte Künstlerhotel Hôtel des Ecoles am Montparnasse. Picabia ermutigte Man Ray, auch die Werke von anderen Künstlern zu fotografieren. Teilnahme mit „Porträt Tristan Tzara / Tzara und die Axt“ an einer Gruppenausstellung in der Galerie von Alfred Flechtheim in Berlin (Anfang November). Neben Man Ray stellten noch Max Ernst, Hans Arp und Marcel Duchamp aus.
  • 3.–31. Dezember 1921

    Erste Einzelausstellung Man Rays in Paris, in Soupaults Librairie Six, auf Betreiben von Tzara. Die Werke wurden durch unzählige Luftballons verdeckt, die auf ein Zeichen von Man Ray von den Gästen mit ihren Zigarren zum Platzen gebracht wurden. Lernte an diesem Abend Eric Satie kennen. „Cadeau“ (ein mit Reißnägeln gespicktes Bügeleisen und Man Rays erstes Dada-Objekt in Frankreich) als humorvolles „Geschenk“ für den Komponisten Eric Satie. Lernte Ende Dezember das Aktmodell Kiki de Montparnasse (bürgerl. Alice Prin) kennnen.
  • Januar 1922

    Der ausbleibende Erfolg als Maler (fehlende Verkäufe) führte dazu, dass Man Ray sich entschloss, professionell der Fotografie zu widmen. Porträtfotografie sollte ihm eine Einnahmequelle liefern: James Joyce, Marcel Proust auf dem Totenbett (auf Wunsch Cocteaus abgelichtet), Marquise Casati, Gertrude Stein, Picasso, Georges Braque, Juan Gris, Henri Matisse u.v.m. Am 21. Januar präsentierten Man Ray und Marcel Duchamp Fragmente ihres jüngsten Filmexperiments.
  • 17. Februar 1922

    Der Zensurbeschluss gegen Breton führte zur Spaltung zwischen Dadaisten und Surrealisten. Unter den 40 Unterzeichnern des Beschlusses befand sich auch Man Ray. Dies war das erste und letzte Mal, dass Man Ray Stellung zu einer künstlerischen Doktrin bezog.
  • Frühjahr 1922

    Picabia lud Man Ray auf eine Fahrt an die Côte d’Azur ein, wo sie Cannes, La Cannet und Monte Carlo besuchten. Man Ray malte eine impressionistische Regatta, die er Picabia schenkte. Im Tausch durfte er sich ein spätes dadaistisches Werk Picabias aussuchen. Später fand Man Ray heraus, dass Picabia sein Gemälde an einen Antiquitätenhändler in Cannes verkauft hatte.
  • März 1922

    Breton und Soupault veröffentlichten die erste Ausgabe des dadaistischen Magazins „Littérature“. Man Ray gestaltete die ersten drei Covers und fotografierte viele der abgebildeten Kunstwerke. Erste Modefotografien für Paul Poiret.
  • Juli 1922

    Man Ray fand ein geeignetes Wohnatelier mit Küche und Bad in der Rue Campagne Première 31. Das hier eingerichtete Fotostudio wurde bald zu einem Treffpunkt der Kunstszene. Im August stellte er hier „Les Champs délicieux [Die köstlichen Felder]“ fertig.
  • 1922

    Ende des Jahres 1922 veröffentlichte Man Ray eine Serie von zwölf Rayografien in limitierter Auflage „Les Champs délicieux [Die köstlichen Felder]“ mit einem Vorwort von Tristan Tzara. Die Zeitschrift Vanity Fair präsentierte die Technik in einem ganzseitigen Beitrag.
  • 6. Juli 1923

    Man Rays Film „Le Retour à la raison“ wurde im Coeur à Barbe soirée im Théâtre Michel gezeigt. Eineinhalb Tage zuvor hatte Man Ray von Tzara erfahren, dass sein Name auf dem Programm der Gala stand, ohne dass er etwas davon wusste. Tzara schlug vor, die Technik der Rayografie auf den Film zu übertragen. Man Ray streute Salz und Pfeffer auf das Filmmaterial, belichtete es mit Stecknadeln und Reißzwecken, bevor er unzusammenhängende Bilder von einem nächtlichen Karussell, eines nackten, weiblichen Torso im Sonnenlicht hineinschnitt. Der Film riss zwei Mal während der Aufführung. Fotografie: Gertrude Stein und Alice B. Toklas
  • 1924

    Im Juni trat Man Ray im Film „Entr’acte“ von Picabia und René Clair als Schachgegner von Marcel Duchamp auf. Sieben seiner Fotografien wurden in der ersten Nummer von „La Révolution surráliste“ abgedruckt. Fotografien: Le Violon d‘Ingres, Noir et blanche (Kiki mit Maske)
  • 1925

    Im Januar hielten sich Man Ray und PIcabia in Cassis an der Côte d’Azur auf. Teilnahme an der ersten Ausstellung der Surrealisten in der Galerie Pierre, Paris.
  • 1926

    Man Ray half Marcel Duchamp seine zweite optische Maschine „Rotative Demisphere“ zu bauen. Einzelausstellung in der Galerie Surréaliste, Paris. Duchamp filmte „Anémic Cinéma“ in Man Rays Atelier und mit Hilfe seines Freundes. Teilnahme an der größten Ausstellung der Société Anonyme in New York (19.11.1926–Januar 1927).
  • 23. November 1926

    Premiere von „Emak Bakia Cinépoème“ [baskisch für Gib uns eine Pause] (fast 20:00) im Vieux Colombier, Paris. Man Rays erstes großes Filmprojekt, realisiert mit den Mitteln von Arthur und Rose Wheeler. Durch die $ 10.000 konnte sich Man Ray ganz auf das Filmprojekt konzentrieren und die kommerziellen Aufträge an seine Assistentin Berenice Abbott abgeben. Drehabreiten die „Pause für Reflexionen über den gegenwärtigen Zustand des Kinos“ begannen im Mai in Biarritz. Die Kritik ignorierte den Film, da Kino nicht als Kunstform galt.
  • 1927

    Premiere von „Emak Bakia Cinépoème“ in New York. Man Ray kehrte enttäuscht nach Paris zurück.
  • 1928

    „L’Etoile de mer“ (gemeinsam mit Jacques-André Boiffard)
  • 1929

    „Mystères du château de Dés“. Man Ray malte eine Serie von abstrakten und halb-abstrakten Werken.
  • Juli 1929

    Im Juli stellte sich die 22-jährige, ehrgeiziger Amerikanerin Lee Miller in Le Bateau Ivre (seiner Lieblingsbar) mit einem Empfehlungsschreiben von Edward Steichen bei Man Ray vor. Obwohl Man Ray keine Schüler aufnimmt, überredete sie ihn, sie als Dunkelkammer-Assistentin zu beschäftigen. Lee Miller half Man Ray seine Techniken der Solarisation und Pseudo-Solarisation (Sabattier-Effekt) zu perfektionieren. Man Ray und Lee Miller stehen einander für Fotografien Modell. In den folgenden drei Jahren hatten sie eine leidenschaftliche Affäre.
  • 1930

    Regelmäßig Modeaufnahmen für Vogue und Harper’s Bazar. Hier konzentrierte sich Man Ray darauf, surreale Traumsequenzen für die Kamera zu inszenieren. Manchmal arbeitete er auch mit Doppelbelichtung und mit Spiegelungen bzw. fügte eigene Objekte ein. Durch seinen steigenden Ruhm als Modefotograf verfügte Man Ray über ein regelmäßiges Einkommen.
  • Sommer 1930

    Auf einem Sommerball projizierten Man Ray und Lee Miller Bilder des handkolorierten Georges Méliès Film auf die weißen Kleider der Gäste. Dadurch entstand der Eindruck eines sich bewegenten, lebenden Films.
  • 1931

    Portfolio „electricité“ in Zusammenarbeit mit Lee Miller als Werbepublikation für die Pariser Elektrizitätswerke CPDE. Ausstellung in der Galerie Alexandre III mit Fotografien von Man Ray, Picabia verfasste das Katalogvorwort (13.–19. April). Lee Miller zog in eine eigene Wohnung in Paris und forderte von Man Ray Freiheit sowohl in Bezug auf ihre gemeinsame Arbeit wie auch Beziehung.
  • 1932

    Man Ray verkaufte seine Filmkamera. „Object of Destruction“, ein Metronom mit dem Auge von Lee Miller, das er im Original zerstörte.
  • Herbst 1932

    Lee Miller beendete die Beziehung mit Man Ray. Der Künstler rekonstruierte sein „Indestructible Object“ (1923/1965) und fügte eine Fotografie von Lee Millers Auge an. Auf der Rückseite schrieb er „I am always in reserve“. Lee Miller kehrte im Dezember nach New York zurück. Am Abend ihrer Abreise fotografierte sich Man Ray selbst umgeben von Hilfsmitteln für den Selbstmord.
  • 1933

    Man Ray schoss eine Serie von Aktfotografien der jungen Künstlerin Meret Oppenheim mit dem Titel „Erotic voilée“. Er hatte die Schweizerin über Alberto Giacometti kennengelernt.
  • 1934

    Veröffentlichung des Albums „Photographs, 1920–Paris 1934“ mit Texten von Duchamp, Breton, Tzara und Eluard sowie seinem eigenen Beitrag „The Age of Light“. Vollendete sein Gemälde „A l'heure de l'observatoire – Les Amoureux [Die Sternwartenstunde – Die Liebenden]“ (1932–1934), das auf der Überblicksausstellung zum Surrealismus im Museum of Modern Art sehr gerühmt wurde. Man Ray war das Gemälde so wichtig, dass er es immer wieder in Fotografien einbrachte. Man Ray experimentierte mit Farbfotografie und entdeckte dabei ein Verfahren, um druckfähige Papierabzüge von Farbnegativen herzustellen. Eine Farbfotografie wurde im Magazin „Minotaure“ veröffentlicht.
  • 1935

    Man Ray publizierte die Bücher „Facile“ (gemeinsam mit Paul Éluard und dessen zweiter Frau Nusch) und „La Photographie n’est pas l’art“ (gemeinsam mit André Breton).
  • 1936

    Man Ray zog in die Rue Denfert Rochereau und kaufte sich später ein Haus in Saint-Germain-en-Laye. Er begann eine Liaison mit der Tänzerin Adrienne Fidelin (Ada) aus Guadeloupe. Sie ist das Modell von einigen Modefotografien und Kunstprojekten. Für Marcel Duchamp fotografierte er den originalen Flaschentrockner für Cahiers d’Art. In einem Brief an seine Schwester Elsie Ray beklagte er, dass sein Ruhm als Modefotograf seine Reputation als Maler überflügelt hatte. Teilnahme an den Ausstellungen „Exposition surréaliste d‘objets“ in der Galerie Charles Ratton (22.–29.5.), „International Surrealist Exhibition“ an den New Burlington Galleries, London (11.6.–Juli) und „Fantastic Art, Dada, Surrealism“ (9.12. 1936–17.1.1937)
  • 1937

    Drehte den Farbfilm „La Garoupe“ mit Eluard und Picasso. Scheidung von Adon Lacroix (September).
  • 1938

    Teilnahme an der „Exposition Internationale du Surréalisme“ in Georges Wildensteins Galerie Beaux-Arts in Paris, organisiert von Marcel Duchamp (Januar–Februar). Im Sommer widmete sich Man Ray in Antibes der Malerei. „La Fortune“, „Portrait imaginaire de Sade”
  • 3.9.1939

    Man Ray, der plante die Kriegszeit in Paris zu bleiben, holte seine Gemälde aus Antibes und brachte sie nach Saint-Germain-en-Laye. „Le Beau Temps” (autobiografische Bilanz kurz vor seiner Abreise nach Amerika)
  • Juni–August 1940

    Die Flucht aus Paris per Flugzeug scheiterte. Mit dem Zug fuhren Man Ray und Ady im Juni über Spanien nach Portugal. Am 8. August schiffte sich Man Ray in Lissabon an Bord der Excambion nach New York ein. Obwohl amerikanischer Staatsbürger fühlte sich Man Ray wie ein Emigrant, musste er doch vieles aus seinem Atelier in Frankreich zurücklassen, so auch das Gemälde „A l’heure de l’observatoire – Les Amoureux“. Nach Ankunft übertrumpfte ihn sofort Salvador Dalí – Man Ray glitt in eine Depression.
  • November 1940

    Man Ray übersiedelte nach Los Angeles, um in Hollywood zu arbeiten. Im Dezember nahm er an einer Ausstellung im MoMA teil, allerdings mit nur drei Fotografien aus den 1920er Jahren. Als kommerzieller Fotograf fand Man Ray schneller wieder Anschluss. Im Oktober lernte er seine zweite Ehefrau Juliet Browner, eine bei Martha Graham ausgebildete Tänzerin, kennen.
  • 1941

    Im Frühjahr widmete sich Man Ray der Malerei und lehnte Porträtaufträge ab. Er musste schnell erkennen, dass in Hollywood seine Art von Kunstfilm nicht gefragt war, und legte die Filmkamera ad acta. Stattdessen arbeitete er als inoffizieller Berater bei Filmprojekten mit oder steuerte Objekte oder Gemälde als Requisiten bei. Im Sommer kam Max Ernst nach Los Angeles. Man Ray lernte Henry Miller kennen.
  • 1942

    „Table for Two (Holztisch)
  • 1943

    Mary Reynolds brachte eine Rolle mit Gemälden von Man Ray nach New York, als sie vor den Nationalsozialisten floh. Im Frühjahr erhielt sie der Maler zurück, darunter „A l’heure de l’observatoire – Les Amoureux“. Im „View“-Magazin erschien Man Rays Aufsatz „Photography is Not Art“.
  • 1944

    Erste Retrospektive zu Man Rays Kunst im Pasadena Art Institute, Kalifornien (19.9.–29.10.). „Silent Harp“ (Geigenhals, Spiegel und Gitter mit Pferdehaaren)
  • 1945

    Verfasste die Drehbuch-Episode „Ruth, Roses and Revolvers“, für den Film „Dreams That Money Can’t Buy“ (1947) von Hans Richter (unter Mitwirkung von Alexander Calder, Marcel Duchamp, Max Ernst, Fernand Léger). Einzelausstellung „Objects orf My Affection“ in der Julien Levy Gallery, New York (April). Das Ende des Krieges feiern Man Ray, Duchamp und Breton gemeinsam in New York (7.5.). „Optical Hopes and Illusions“ (hölzerner Banjorahmen mit Ball und Spiegel)
  • 1946

    Man Ray ist in diesem Jahr hauptsächlich mit dem Schaffen und Verkauf von Schachbrettern nach früheren Entwürfen beschäftigt. Teilnahme an der Ausstellung „Pioneers of Modern Art“ im Whitney-Museum mit zehn „Objects Of My Affection“. Heirat mit Juliet Browner (24.10.) als Doppelhochzeit mit Max Ernst und Dorothea Tanning in Beverly Hills.
  • 1947

    Man Ray erfuhr, dass sein Haus in Saint-Germain-en-Laye und zahlreiche seiner Arbeiten vom Krieg verschont worden waren. Im Sommer reiste er gemeinsam mit Juliet nach Paris, um seinen Besitz zu sichten. Bis aus „Le Beau Temps“ verschiffte er alles nach Hollywood. Rückkehr im Herbst.
  • 1948

    Gemeinsam mit dem abstrakten Gemäldezyklus „Equations for Shakespeare“ und den alten Arbeiten stellte er die Schau „Paintings Repatriated from Paris“ in der William Copley Gallery in Los Angeles zusammen; Ausstellungseröffnung am 13.12. unter dem Titel „Café Man Ray“ (13.12.1948–9.1.1949). Dafür erstellte er den Katalog „To Be Continued Unnoticed“ als ungebundene Mappe von Ausstellungsverzeichnis, zahlreiche Reproduktionen.
  • 1951

    Im Mai Rückkehr nach Paris, wo das Ehepaar Ray eine Studiowohnung in der Rue Férou bezog. Man Ray begann sich den Reproduktionen seiner zerstörten bzw. verlorenen Objekte zu machen. Als Maler wandte er sich der Abstraktion zu, daneben experimentiert er noch mit Farbfotografie.
  • 1950er

    Porträts von Juliette Gréco, Catherine Deneuve und anderen Künstlerinnen und Künstlern.
  • März 1957

    Man Rays „Object of Destruction” wurde von einem Mob junger Faschisten in der Dada Retrospektive in der Galerie de l’Institut, Paris, zerstört. Eine neue Edition wurde unter dem Titel „Indestructible Object“ im folgenden Jahr hergestellt. Man Ray kommentierte den Vorfall lakonisch mit „Es wäre nun sehr schwierig alle 100 Metronome zu zerstören“.
  • 1957–1965

    „National Paintings“ aus Acryl
  • 1958

    Teilnahme an der Ausstellung „Dada. Dokumente einer Bewegung“ im Kunstverein Düsseldorf und an einer Dada-Ausstellung im Stedelijk Museum in Amsterda.
  • 1959

    Arbeitete als kinematrografischer Berater an der Filmdokumentation „Paris la belle“ von Pierre Prévert
  • 1960

    Man Ray war auf der Photokina in Köln vertreten.
  • 1961

    Erhielt die Goldmedaille für Fotografie auf der Foto-Biennale von Venedig.
  • 1963

    Man Ray publizierte in London seine Autobiografie „Self-Portrait“ (1.4.). Unter seiner Aufsicht stellte der Galerist Arturo Schwarz eine limitierte und signierte Edition von Replikas der Objekte her.
  • 1966

    Teilnahme an einer Ausstellungstournee zum 50. Jubiläum des Surrealismus im Musée National d’Art Moderne in Paris, Kunsthaus Zürich, Civico Museo d’Arte Contemporanea in Mailand. Erste große Retroepktive im Los Angeles County Museum of Art.
  • 1974

    Roland Penrose und Mario Amaya organsierten zum 85. Geburtstag die Einzelausstellung „Man Ray Inventor-Painter-Poet“ mit 224 Werken im New York Cultural Center (weitere Stationen 1975 Institute of Contemporary Arts in London, Alexander Iolas Gallery in Athen, Palazzo delle Esposizioni in Rom).
  • 18.11.1976

    Am 18. November 1976 verstarb Man Ray in Paris. Er wurde auf dem Cimetière Montparnasse beigesetzt. Die Inschrift auf seinem Grabstein lautet: „unconcerned, but not indifferent [unbekümmert, aber nicht gleichgültig]“
  • 1991

    Man Rays Frau Juliet Browner Man Ray kümmerte sich bis zu ihrem Tod 1991 um den Nachlass und gründete den „Man Ray Trust“.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.