ARTinWORDS Logo, kleinARTinWORDS Logo, kleinARTinWORDS Logo, kleinARTinWORDS Logo, klein
  • Ausstellungen
    • Aktuelle Ausstellungen
      • Ausstellungen 2025
      • Ausstellungen in Deutschland
      • Ausstellungen in Österreich
      • Ausstellungen in der Schweiz
      • Ausstellungen in Frankreich
      • Ausstellungen in Großbritannien
      • Ausstellungen in Niederlande
      • Ausstellungen in Spanien
      • Ausstellungen in Italien
      • Ausstellungen in USA und Kanada
    • Ausstellungen Vorschau
      • Ausstellungen 2026
      • Ausstellungen 2027
      • Ausstellungen in Deutschland: Vorschau
      • Ausstellungen in Österreich: Vorschau
      • Ausstellungen in der Schweiz: Vorschau
      • Frankreich
      • Großbritannien
      • Italien
      • Niederlande
      • Spanien
      • Dänemark
      • USA und Kanada
    • Ausstellungen Archiv
      • Ausstellungen 2024
      • Ausstellungen 2023
      • Ausstellungen 2022
      • Ausstellungen 2021
      • Ausstellungen 2020
  • Künstler & Künstlerinnen
    • Berühmte Künstlerinnen
    • Alte Meister und Meisterinnen
    • Berühmte Künstler der Renaissance
    • Berühmte Künstler des Barock
    • Berühmte Künstler und Künstlerinnen: Romantik bis Jugendstil
    • Berühmte Künstler und Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts
    • Berühmte Künstler und Künstlerinnen von heute: die Megastars der Gegenwartskunst
  • Kunstgeschichte
    • Kunstgattungen
      • Malerei
      • Zeichnung & Druckgrafik
      • Druckgrafik
      • Fotografie & Medienkunst
      • Skulptur & Installation
      • Architektur
      • Design & Kunsthandwerk
    • Kunstbegriffe
  • Themen
    • Gespräche mit Persönlichkeiten aus der Kunstwelt
    • ARTinLIFE
    • Hotels
  • Newsletter
✕

Berthe Morisot. Werke und Leben Impressionistin der ersten Stunde malte das moderne Leben der bürgerlichen Frau

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 17. Juni 2019
Berthe Morisot, Frau in Grau liegend, Detail, 1879, Öl/Lw, 60 x 73 cm (Privatsammlung, Paris)

Berthe Morisot, Frau in Grau liegend, Detail, 1879, Öl/Lw, 60 x 73 cm (Privatsammlung, Paris)

Berthe Morisot (1841–1895) war eine zentrale Persönlichkeit des Impressionismus – und mit dem Bruder von Edouard Manet, Eugène Manet, verheiratet. Morisot nahm mit ihren Bildern an der Ersten Impressionisten-Ausstellung 1874 teil und zählt damit zu den Begründerinnen des Stils. Als Tochter des Bezirkshauptmanns von Cher und Enkelin des berühmten Rokoko-Malers Jean-Honoré Fragonard kam Berthe Morisot aus einer kunstaffinen Familie, die ihre Ambitionen deutlich unterstützte. Zeitlebens stellte Morisot unter ihrem Mädchennamen aus.

Die Figurenmalerin widmete sich verschiedenen Themen des modernen Lebens wie der Intimität des modernen bürgerlichen Lebens und den Freizeitgestaltungen der gehobenen Gesellschaft, die Begeisterung für Dörfer und Gärten, der Bedeutung von Frauenmode und Toilette, der häuslichen Arbeit von Frauen. In ihren Bildern verschwimmen die Grenzen zwischen innen/außen, privat/öffentlich, abgeschlossen/unvollendet.

Berthe Morisot wurde als einer der innovativsten Künstlerinnen der Gruppe anerkannt und bildet neben Mary Cassatt und Marie Braquemond das Dreigestirn der Pariser Avantgarde der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeichnet den außergewöhnlichen Werdegang einer Malerin nach, die gegen die Vorstellungen der Gesellschaft ihrer Zeit von den späten 1860er Jahren bis zu ihrem frühen Tod im Jahre 1895 eine wesentliche Figur der Pariser Avantgarde war.

Berthe Morisot

Kanada | Québec: Musée national des beaux-arts du Québec
21.6. – 23.9.2018

USA | Philadelphia: Fondation Barnes
20.10.2018 – 14.1.2019

USA | Dallas: Dallas Museum of Art
24.2. – 26.5.2019

Frankreich | Paris: Musée d'Orsay, Salle 67–72
18.6. – 22.9.2019

Malerin werden

Die aus einem wohlhabenden Familie in Bourges stammende Berthe Morisot erhielt ihre erste Kunstausbildung von Geoffroy-Alphonse Chocarne und Joseph Guichard. Dem ersten Besuch der Sechzehnjährigen Morisot im Louvre 1857 folgten weitere, in denen sie sich durch das Kopieren von vorbildlich geltenden Werken fortbildete. Im Louvre machte die angehende Künstlerin Bekanntschaft mit weiteren jungen Malern wie Claude Monet und Edgar Degas.

Die 23-jährige Berthe Morisot stellte erstmals 1864 zwei Landschaften im Salon von Paris aus und auch in den folgenden sechs Jahresausstellung der renommierten Académie des beaux-arts zugelassen. Bis 1869 arbeitete Berthe Morisot Seite an Seite neben ihrer Schwester Edme. Als diese den Marienoffizier Adolphe Pontillon heiratete und nach Cherbourg übersiedelte, hatte Edme keine Zeit mehr sich der Malerei zu widmen. In den Jahren vor der Ersten Impressionisten-Ausstellung 1874 widmete sich Berthe Morisot vor allem dem Aquarell.

Nachdem Berthe Morisot 1868 Edouard Manet kennengelernt hatte, übte dieser einen eminenten Einfluss auf die Künstlerin aus. Die enge Verbindung zwischen den beiden führte zum einen zum häufigen Modellstehen Morisots für Manet - zum Beispiel für dessen bekanntes Bild "Am Balkon" - und zum anderen zum Gerücht, Morisot wäre seine Schülerin gewesen. In den späten 1860ern und frühen 1870er Jahren ließ Berthe Morisot die akademische Malweise hinter sich und entwickelte sich zu jener ernstzunehmenden Künstlerin, die den „weiblichen Blick“ des Impressionismus mitprägte. 1872 fand Berthe Morisot im Kunsthändler Paul Durand-Ruel einen frühen Förderer ihrer Kunst, denn Durand-Ruel erwarb 22 ihrer Gemälde.

 

Berthe Morisot, Lesen, 1873, Öl/Lw, 46 x 71,8 cm (Cleveland Museum of Art, Hanna Fund, 1950.89)
Berthe Morisot, Lesen, 1873, Öl/Lw, 46 x 71,8 cm (Cleveland Museum of Art, Hanna Fund, 1950.89)

 

Berthe Morisot, die Impressionistin

1874 löste sie sich von der offiziell anerkannten Ausstellungsinstitution, um sich den „zurückgewiesenen“ Impressionisten in ihrer Ausstellung im Atelier des Fotografen Nadar anzuschließen (→ Erste Impressionisten-Ausstellung 1874). Mit zwölf Gemälden, darunter das bekannte Werk „Die Wiege [Le Berceau]“ (1872, Musée d‘Orsay), stellte sie sich als begabte Beobachterin des modernen Lebens vor. Neben Morisot präsentierten sich Paul Cézanne, Edgar Degas, Claude Monet, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley, um die heute bekanntesten Maler aufzuzählen. Bis auf die Schau im Jahr 1878, als ihre Tochter geboren wurde, nahm Berthe Morisot an sieben der acht Impressionisten-Ausstellungen teil. Für die letzte und achte Impressionisten-Ausstellung 1886 zeichneten sie und ihr Mann hauptverantwortlich (→ Achte Impressionisten-Ausstellung 1886).

 

Berthe Morisot, Die Krippe, 1872, Öl/Lw, 56 x 46 cm (Musée d’Orsay, erworben vom Louvre (1930) RF2849)
Berthe Morisot, Die Krippe, 1872, Öl/Lw, 56 x 46 cm (Musée d’Orsay, erworben vom Louvre (1930) RF2849)

 

Figuren im Sonnenlicht

Ab den späten 1860er Jahren fand Berthe Morisot in der Erneuerung des Figurenbildes zur Freilichtmalerei. Sie schuf zahlreiche Gemälde ihrer Familie in den Gärten und Parks von Paris oder am Meer. Darin verband sie die Beobachtung bürgerlicher Freizeitgestaltung mit malerischen Erneuerung, nämlich der Freilichtmalerei.

 

Mode, Weiblichkeit und die Pariserin

Die Bedeutung der Mode für die Konstruktion der modernen bürgerlichen Weiblichkeit nahm eine zentrale Rolle in den Gemälden der Künstlerin der 1870er und 1880er Jahre ein. Dieses Interesse zeigt sich durch Morisots Bilder, in denen sie bedeutende Sujets der männlichen Kollegen adaptierte – wie die elegante Pariserin am Ball oder beim Ankleiden, sowie die Pariserin im Parks und Gärten.

 

Berthe Morisot, Frau in Grau liegend, 1879, Öl/Lw, 60 x 73 cm (Privatsammlung, Paris)
Berthe Morisot, Frau in Grau liegend, 1879, Öl/Lw, 60 x 73 cm (Privatsammlung, Paris)

 

Frauen bei der Arbeit

Berthe Morisot glaubte, dass die Malerin danach streben sollte, „etwas einzufangen, was geschieht“. Dafür beobachtete sie nicht nur ihre Familienmitglieder, sondern auch die weiblichen Bediensteten. Die Mehrzahl von den gemalten Frauen beschäftigte sie selbst in ihrem Haushalt. Morisots Interesse daran, diese arbeitenden Frauen zu malen, spiegelt ihre eigene Situation wider. Gleichzeitig dokumentiert sie bürgerliche Lebensführung und die Intimität des geteilten Haushalts.

 

Vollendet/Unvollendet

Berthe Morisot ist heute vor allem als Schöpferin von zunehmend „unvollendeten“ Bildern bekannt. Ihre Technik und ihre radikalen Experimente mit dem Konzept des Vollendeten und Unvollendeten in ihrem Werk stellt den Prozess des Malens selbst in den Mittelpunkt. Gleichzeitig stellt die Malerin Fragen nach der Unbestimmbarkeit von Figur und Raum, an der sie seit ihren frühesten Pleinair-Gemälden arbeitete.

 

Berthe Morisot, À la campagne (Après le déjeuner) [Auf dem Land], 1881, Öl/Lw, 81 x 100 cm (Sammlung Larry Ellison)
Berthe Morisot, À la campagne (Après le déjeuner) [Auf dem Land], 1881, Öl/Lw, 81 x 100 cm (Sammlung Larry Ellison)

 

Fenster und Durchreichen

Berthe Morisots Interesse an eingeschränkten Räumen wird an ihren Gemälden von Türen und Fenstern deutlich. In diesen häufig räumlich ambivalenten Umgebungen lässt die Malerin Licht und Atmosphäre walten. Die vergänglichsten ihrer Sujets dienen dazu, die menschliche Figur innerhalb dieser transitorischen Räume zu halten.

 

Ein eigenes Atelier

In den 1890er Jahren malte Berthe Morisot häufig ihre häusliche Umgebung, die ihr sowohl als Atelier wie auch als Motiv diente. In dieser Phase gelangte sie zu einer neuen Expressivität in ihren Gemälden. Morisots Figuren werden zunehmend von ihrer Umgebung umschlossen. Die vibrierende, gesättigte Palette und der geschmeidige Pinselstrich lassen an die Ästhetik des Symbolismus denken, die während der 1890er Jahre bedeutsam wurde.

Moderne Themen und die Geschwindigkeit der Ausführung wurden von den Impressionisten mit der Zeitlichkeit der Darstellung verbunden. Die Künstlerin konfrontiert uns unermüdlich mit dem Vergänglichen und dem Vergehen der Zeit. So laden Morisots späte Werke, die sich durch eine neue Ausdruckskraft und Musikalität auszeichnen, zu einer oft melancholischen Meditation über die Beziehungen zwischen Kunst und Leben ein.

Kuratiert von Sylvie Patry, Chefkuratorin, Direktorin der Sammlung des Musée d'Orsay, Nicole R. Myers im Dallas Museum of Art.

 

Berthe Morisot. Werke und Leben: Bilder

  • Berthe Morisot, Die Krippe, 1872, Öl/Lw, 56 x 46 cm (Musée d’Orsay, erworben vom Louvre (1930) RF2849)
  • Berthe Morisot, Lesen, 1873, Öl/Lw, 46 x 71,8 cm (Cleveland Museum of Art, Hanna Fund, 1950.89)
  • Berthe Morisot, Eugene Monet auf der Isle of Wight, 1875, Öl/Lw, 38 x 46 cm (Paris, Musée Marmottan-Monet)
  • Berthe Morisot, Frau in Grau liegend, 1879, Öl/Lw, 60 x 73 cm (Privatsammlung, Paris)
  • Berthe Morisot, À la campagne (Après le déjeuner) [Auf dem Land], 1881, Öl/Lw, 81 x 100 cm (Sammlung Larry Ellison)
  • Berthe Morisot, Selbstporträt, 1885, Öl/Lw, 61 x 50 cm (Musée Marmottan Monet, Fondation Denis et Annie Rouart, photo gracieuseté du Musée Marmottan Monet, Paris / Bridgeman Images)
  • Porträt von Berthe Morisot, Fotografie von Charles Reutlinger, um 1875 (Musée Marmottan Monet, Paris / Bridgeman Images)

Weitere Beiträge zu Berthe Morisot

27. Oktober 2025
Claude Monet, Getreideschober, 1890 (Museum Barberini, Potsdam © Sammlung Hasso Plattner)
Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 27. Oktober 2025

Potsdam | Museum Barberini: Netzwerke des Impressionismus. Künstler, Händler, Sammler

Wie wurde aus einer kleinen Gruppe radikaler Maler und Malerinnen des Impressionismus die wohl beliebteste Kunstrichtung der Moderne? Die Ausstellung „Netzwerke des Impressionismus. Künstler, Händler, Sammler“ widmet sich dem Beziehungsgeflecht, das diese Kunst durchgesetzt hat. | 2026/27
Gefällt es Dir?
Weiter lesen
25. Oktober 2025
Edouard Manet, Le déjeuner dans l’atelier / Das Frühstück im Atelier, 1868, Öl auf Leinwand, 118,3 x 154 cm (Bayerische Staatsgemäldesammlungen München – Neue Pinakothek)
Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 25. Oktober 2025

Berlin | Alte Nationalgalerie: Cassirer und der Durchbruch des Impressionismus

Die Bedeutung des Berliner Kunsthändlers Paul Cassirers für Impressionismus, Postimpressionismus und Klassische Moderne wird im Frühajhr 2026 anhand von ca 100 Werken vorgestellt.
Gefällt es Dir?
Weiter lesen
11. März 2024
Alfred Sisley, Die Brücke von Hampton Court, Detail, 1874, Öl auf Leinwand (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)
Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 11. März 2024

Köln | Wallraf: 1863 PARIS 1874: Revolution in der Kunst Revolution in der Kunst - Vom Salon zum Impressionismus | 2024

Wie kam es dazu, dass sich Maler:innen jenseits der offiziellen Salon-Ausstellung der Pariser Akademie selbst organisierten? Warum wurde ihre Kunst anfänglich abgelehnt und später weltweit gefeiert? Antworten darauf zeigt das Wallraf im Frühjahr 2024.
Gefällt es Dir?
Weiter lesen

Aktuelle Ausstellungen

27. November 2025
Triptychon von Moulins
Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 27. November 2025

Paris | Louvre: Das Triptychon von Moulins

Le Triptyque de Moulins[Das Triptychon von Moulins] Frankreich | Paris:Musée du Louvre:Aile Richelieu, 2. Etage, Saal 831 26.11.2025 – 4.3.2026 Das Triptychon von Moulins von Jean […]
Gefällt es Dir?
Weiter lesen
25. November 2025
Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 25. November 2025

Madrid | Museo del Prado: Anton Raphael Mengs Der größte Maler des 18. Jahrhunderts | 2025/26

Die monografische Ausstellung über den Maler Anton Raphael Mengs (1728–1779) ist die bislang bedeutendste, die dem Künstler gewidmet ist. Sie zeigt rund 150 Werke und konzentriert sich auf einen Kern von Schlüsselwerken höchster Qualität.
Gefällt es Dir?
Weiter lesen
23. November 2025
James Ensor, Skelett verhaftet Maskierte, 1891 (© The Phoebus Foundation, Antwerpen)
Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 23. November 2025

Remagen | Arp Museum: Seelenlandschaften. Ensor – Monet – Signac

Das Arp Museum zeigt erstmals ca. 30 Werke von The Phoebus Foundation (Belgien), die stilistisch vom Impressionismus, Symbolismus, Fauvismus bis zum Beginn der Klassischen Moderne reichen.
Gefällt es Dir?
Weiter lesen
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.
Copyright by ARTinWORDS
  • Publikationen
  • Biografie
  • Kontakt
  • Impressum
    Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.