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Köln | Wallraf: PARIS 1874: Revolution in der Kunst Vom Salon zum Impressionismus | 2024

11. Alfred Sisley, Die Brücke von Hampton Court, Detail, 1874, Öl auf Leinwand (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)

11. Alfred Sisley, Die Brücke von Hampton Court, Detail, 1874, Öl auf Leinwand (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)

Kaum ein Ort und eine Zeit haben die Kunstgeschichte so beeinflusst wie das Paris von 1874 mit der Etablierung des Impressionismus. In Paris fand vom 15. April bis 15. Mai 1874 die erste Ausstellung der später weltberühmten Impressionist:innen statt, darunter Claude Monet, Edgar Degas, Berthe MorisotPierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley. Wie kam es dazu, dass sich Maler:innen jenseits der offiziellen Salon-Ausstellung der Pariser Akademie selbst organisierten? Warum wurde ihre Kunst anfänglich abgelehnt und später weltweit gefeiert? Antworten darauf zeigt das Wallraf im Frühjahr 2024.

Vom Salon zur Ersten Impressionismus-Ausstellung

Die Pariser Akademie der Schönen Künste veranstaltete bereits seit 1667 den sogenannten „Salon de Paris". Jene Ausstellung von überwiegend akademischen Werken, die mit bis zu 900.000 Besucher:innen im Laufe der Zeit zum Mittelpunkt des französischen Kunstbetriebs wurde. Die Salonjury entschied, welche Künstler:innen ausgestellt wurden, und war dabei viel mehr von staatlicher Einflussnahme geprägt als von akademischen Zwängen, denn die Politik versuchte immer wieder den Publikumsmagnet für ihre Zwecke zu nutzen.

Ausgerechnet ein im Jahr 1863 von Kaiser Napoleon III. initiierter „Salon der Zurückgewiesenen" läutete die Abkehr von akademischen Regeln und Gattungen ein und war rückblickend ein erster, bahnbrechender Schritt für die Kunst der Avantgarde. Dank dieser Ausstellung mit Inkunabeln der Kunst wie dem „Frühstück im Grünen" von Édouard Manet wurde die Freiheit auszustellen zum Synonym für die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks. Damit war der Weg für jene Gruppe von Künstler:innen geebnet, die kaum zehn Jahre später unter dem Namen „Société Anonyme des Artistes Peintres, Sculpteurs, Graveurs etc." in Paris jene eingangs erwähnte Ausstellung präsentierte, die den Startschuss für die Bewegung des Impressionismus gab: Ihre Sonderschau von 1874 war die erste von insgesamt acht Ausstellungen, mit der die alsbald „Impressionisten“ getauften Maler:innen die etablierte Kunst revolutionierten (→ Erste Impressionisten-Ausstellung 1874).

Impressionismus-Ausstellung im Wallraf 2024

Mit seiner großen Ausstellung „Paris 1874: Revolution in der Kunst - Vom Salon zum Impressionismus" zeichnet das Kölner Museum den spannenden Weg der französischen Malerei in die Moderne nach und präsentiert ein faszinierendes Panorama an Künstler:innen, Stilrichtungen, Gattungen und Motiven.

Quelle: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln

Impressionismus in Köln: Bilder

  • Alfred Sisley, Die Brücke von Hampton Court, 1874, Öl auf Leinwand (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)
  • Pissarro, Camille, L´Hermitage à Pontoise, 1867, Öl auf Leinwand (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)
  • Paul Signac, Capo di Noli, 1898, Öl auf Leinwand (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)

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