Das Kunsthaus Zürich hat bereits sein ganzes Ausstellungsprogramm für 2022 bekanntgegeben. Die großen Herbstausstellungen sind Niki de Saint Phalle sowie Aristide Maillol gewidmet, während Yoko Ono im Frühjahr 2022 den Ton angibt.
Hier findest Du → Zürich | Kunsthaus: Ausstellungen 2023
Bis 6.2.2022 Walter De Maria. The 2000 Sculpture → Zürich | Kunsthaus: Walter De Maria. The 2000 Sculpture
Bis 6.2.2022 Earth Beats. Naturbild im Wandel
Bis 6.3.2022 Barockes Feuer. Die Grafik des Giovanni Benedetto Castiglione → Zürich | Kunsthaus: Giovanni Benedetto Castiglione
→ Zürich | Kunsthaus Zürich: Yoko Ono
Wann: 4.3.–29.5.22
Yoko Ono (*1933) gehört zu den einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Ihre Performances und Aktionen der 1960er und 70er Jahre haben inzwischen Kultstatus erreicht und laden sich gerade aus heutiger Perspektive mit neuer Aktualität auf. Yoko Ono engagiert sich für Frieden auf der Welt und setzt sich für feministische Anliegen ein. Ideen spielen dabei immer die zentrale Rolle.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von zentralen Werken aus allen Schaffensperioden, mit einem Schwerpunkt auf dem Frühwerk. Yoko Ono ist an der Konzeption der Ausstellung persönlich beteiligt. Ein Rahmenprogramm, bei dem wichtige Performances reinszeniert werden, begleitet die Ausstellung.
Wann: 25.3.–1.5.2022
Alexandra Bachzetsis (*1974) ist Choreografin und bildende Künstlerin an der Schnittstelle von Tanz, Performance, bildender Kunst und Theater. Viele ihrer Arbeiten beschäftigen sich mit der Frage, auf welche Weise wir uns Gesten, Ausdrucksweisen, Identifikationsmuster und Fantasien aus der Popkultur aneignen, wenn wir unsere Körper immerzu neu entwerfen und definieren.
„2021:Obscene“ ist ein neues Werk, das in seiner Museumsversion im Kunsthaus Premiere feiert. Die Künstlerin erforscht darin performativ die Abhängigkeiten zwischen der «Szene» (dem Spielen und dem Inszenieren) und dem «Obszönen». „2021:Obscene“ ist sowohl Ausstellung als punktuell auch Live-Performance.
Wann: 8.4.–17.7.2022
Das Thema Gesundheit nimmt einen zentralen Platz in der öffentlichen Debatte ein. Die Beschäftigung mit dem physischen Befinden ist in der Kunst jedoch so alt wie die Kunst selbst. In ihrer sinnlich-intuitiven Interpretationsfähigkeit kann die Kunst wesentlich dazu beitragen, ineinander verschränkte Systeme wie Körper, Krankheit und Genesung, Medizin und Umweltfaktoren erfahrbar zu machen. Die Ausstellung zeichnet ausgewählte Schlüsselmomente der Medizingeschichte vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart nach, mit Leihgaben medizin-historischer Sammlungen sowie rund 80 künstlerischen Positionen wie u.a. Sabian Baumann, Rachal Bradley, Georges Chicotot, Honoré Daumier, Adolf Fleischmann, Damien Hirst, Ferdinand Hodler, Martin Kippenberger, Paul Klee, Herlinde Koelbl, Manon, Wangechi Mutu, Maria Pomiansky, Marc Quinn, RELAX (chiarenza & hauser & co), Ana Roldán, Talaya Schmid, Kiki Smith, Veronika Spierenburg, Jules Spinatsch, Annie Sprinkle, Luc Tuymans oder Varlin.
Wann: 20.5.–14.8.2022
Skizzenbücher sind den Künstlern verlässliche Begleiter. Ihnen vertrauen sie jeden noch so beiläufigen künstlerischen Einfall an. Jetzt zeigt das Kunsthaus einen kostbaren Schatz: 67 Skizzenbücher von Rudolf Koller und damit weit über 4000 Zeichnungen des Schweizer Künstlers. Dieser schier unermessliche Fundus spiegelt nicht nur die Lebensleistung eines begnadeten Zeichners. Er ist auch ein einzigartiges Zeugnis, um die Werk-Genese seiner berühmtesten Gemälde
nachvollziehen zu können.
Nach einer zweijährigen Phase der Restaurierung und Digitalisierung der Skizzenbücher kann das Publikum in den ursprünglich nur zu persönlichen Zwecken entstandenen Kosmos von Kollers Bildwelt eintauchen.
Wann: 24.6.–4.9.2022
Das Kunsthaus Zürich setzt seine lange Tradition kulturhistorischer Ausstellungen fort, welche die Grenzen des klassischen Kunstverständnisses überwinden. So hat das Publikum immer wieder die Möglichkeit, geniale Persönlichkeiten und deren außergewöhnliches, für die Kunstgeschichte bedeutsames Erbe im neuen Licht zu entdecken. Nun von Federico Fellini (1920–1993). Obschon der Film zu seiner wichtigsten künstlerischen Ausdrucksform avancierte, blieb Zeichnen das zentrale Instrument seiner kreativen Vorarbeit zu den Filmen, oder wie Fellini selbst beschrieb:
„Oft kommt es vor, dass ich während der Vorbereitungszeit Skizzen, Entwürfe und Figuren zeichne [...] Diese beiläufigen Ideen sind dann die Wegweiser, nach denen sich meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richten: die Bühnenbildner, Kostümbildner, Maskenbildner.“
→ Zürich | Kunsthaus Zürich: Niki de Saint Phalle
Wann: 2.9.2022–8.1.2023
In einer umfangreichen Retrospektive mit rund 150 Exponaten wird die beeindruckende Künstlerpersönlichkeit Niki de Saint Phalle (1930–2002) beleuchtet. Das überaus breite Spektrum ihrer Tätigkeit zeigt sich in Malerei und Zeichnung, in den Assemblagen, Aktionen und großformatigen Skulpturen, aber auch im Theater, Film und in der Architektur. Während ihre legendären „Schiessbilder“ in provokativen Performances entstanden, zeugen ihre späteren Werke von der Freude am Leben und am Menschen, veranschaulicht in den sinnlichen Nanas wie auch in der transformativen Wirkungskraft ihrer großen Installationen im öffentlichen Raum. Niki de Saint Phalle war eine populäre Außenseiterin, deren Formensprache sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat.
→ Zürich | Kunsthaus: Aristide Maillol
Wann: 7.10.2022–22.1.2023
Aristide Maillol (1861–1944) – der „Cézanne der Skulptur“ – ist nach Auguste Rodin der bedeutendste französische Bildhauer der frühen Moderne. Ein Erneuerer, aber gleichzeitig zeitlos, verkörpert Maillols sinnliche Kunst die Werte der Klarheit und des Gleichgewichts der Formen, was ihn zum Vollender der klassischen Tradition macht.
Die Ausstellung mit 150 Werken ist als Überblicksschau konzipiert, konzentriert sich aber auf die reiche Schaffenszeit vor dem Ersten Weltkrieg, als der Künstler seine wahre Berufung entdeckte und als Bildhauer hervortrat.
Mit der Eröffnung des Chipperfield-Baus am 9. Oktober 2021 zeigt sich ein neues Sammlungskonzept. Im gesamten erweiterten Kunsthaus brechen thematische Cluster und Interventionsflächen die kanonische Grundpräsentation auf. Sie setzen Akzente zwischen Epochen und Gattungen – bieten Raum für die Werke von Künstlerinnen und Künstlern unserer Zeit, die auf tradierte kunstgeschichtliche Themen Bezug nehmen oder diese herausfordern. Wie beispielsweise die Künstler Kader Attia und Anna Boghiguian mit Beiträgen zum postkolonialen Diskurs in unmittelbarer Nachbarschaft von niederländischen „orientalischen“ Werken. Außereuropäische Kunst ist nun mit Werken der Künstlerinnen Teresa Margolles, Tracey Rose und Lungiswa Gqunta aus Südamerika und Afrika vertreten.
Neben den privaten Sammlungen Emil Bührle, Merzbacher, Looser und Knecht die auf lange Zeit öffentlich werden, zeigt das Kunsthaus die größte Präsentation bedeutender Werke von Alberto Giacometti – und dies im Kontext von Zeitgenossen wie den Surrealisten und Plastikerinnen der Gegenwart wie Rebecca Warren. Die nirgends besser dokumentierte Dada-Bewegung repräsentiert mit Werken von Hannah Höch, Hans Arp und anderen Zürichs Beitrag an die Avantgarde zwischen den Weltkriegen.