Die Alte Nationalgalerie widmet sich dem belgischen Symbolismus und der Vorliebe von Künstlern wie Fernand Khnopff, Léon Spilliaert, Félicien Rops, James Ensor oder Jean Delville für eine morbide und dekadente Motivik (ab 15.5.).
Das Bode-Museum erzählt wie aus den Sammlungen von Skulpturen, byzantinischer Kunst, Malerei und Münzen eines der bekanntesten Museen Berlins wurde. Die Sammlungs- und Architekturgeschichte wird ab Mitte Mai 2020 zum Thema der Schau. Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Der zweite Blick: Frauen“ zeigt ein thematischer Rundgang die Leben und Rollen weiblicher Modelle (ab 27.11.).
Die James-Simon-Galerie macht eine Bestandsaufnahme des Wissens über die Germanen. Der aktuelle Forschungsstand wird mit zahlreichen Neufunden und hochrangigen Leihgaben präsentiert. Die Objekte erzählen die Besiedlungsgeschichte des rechtsrheinischen Gebietes zwischen dem 2. Jahrhundert vor Christus und dem 4. Jahrhundert nach Christus.
Im Museum für Islamische Kunst (im Pergamonmuseum) werden zeitgenössische Interventionen ihre Bezüge zur Kunst der Vergangenheit offenlegen, darunter Kalligrafien von Mounir al-Shaarani (ab 30.10.).
Das Neue Museum präsentiert erstmals ein Konvolut von ca. 300 Fotos, das nach intensiver Forschung eindeutig der historischen Nubien-Reise von 1900 zuzuordnen ist. Das untergegangene Reich der Nubier lag zwischen dem Ersten und Zweiten Nilkatarakt (Assuan-Khartum); seine Könige eroberten um 700 v. Chr. Ägypten und herrschten als 25. Dynastie über ganz Ägypten.
Hier geht es zu den weiteren Ausstellungen der Staatlichen Museen zu Berlin:
Wo: Museumsinsel Berlin, Alte Nationalgalerie
Wann: 15. Mai – 13. September 2020
→ Berlin | Alte Nationalgalerie: Belgischer Symbolismus
Der lustvolle Blick in den Abgrund, der übersteigerte Ästhetizismus einer übersättigten Gesellschaft, die sich zugleich in der Krise wähnte, der morbide Reiz zwischen Thanatos und Eros – dies sind Themenfelder in der Kunst, die Ende des 19. Jahrhunderts insbesondere im Belgischen Symbolismus ihren Ausdruck fanden. Gegen die Entwicklung des Oberflächenreizes von Naturalismus und Impressionismus formiert sich in den 1880er-Jahren eine neue Kunstströmung, deren Kennzeichen die Sinnlichkeit, tiefgründige Bedeutsamkeit wie auch die Irrationalität sind. Das Spezifikum des belgischen Symbolismus ist eine Vorliebe für eine morbide und dekadente Motivik.
Die groß angelegte Sonderausstellung stellt das Spektrum an bislang wenig bekannten belgischen Positionen wie Fernand Khnopff, Léon Spilliaert, Félicien Rops, James Ensor oder Jean Delville vor. Werke von Gustave Moreau, Max Klinger, Arnold Böcklin, Edvard Munch und Gustav Klimt bilden die Referenz für Belgien als Knotenpunkt des europäischen Symbolismus.
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit den Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique
Wo: Museumsinsel Berlin, Bode-Museum
Wann: ab Mitte Mai 2020
Wie wird aus einer Sammlung ein Museum? Die Fassade des Bode-Museums ist eines der ikonischen Bilder Berlins, doch obwohl das Äußere des Museums Berliner*innen wie Tourist*innen bestens vertraut ist, sind sein Inhalt und seine Geschichte vielen unbekannt. Skulpturen, byzantinische Kunst, Malerei und Münzen aus ca. 2.000 Jahren Menschheitsgeschichte können hier entdeckt werden, Eigenarten und Hintergründe der Sammlungen bleiben jedoch oftmals verborgen. Im Rahmen der Sonderausstellung fragt das gesamte Bode-Museum kritisch, wie es zu dem wurde was es heute ist. Seine spannende Sammlungs- und Architekturgeschichte, die eng mit der Geschichte Berlins verknüpft ist, wird dabei ebenso eingebunden wie seine Mitarbeiter*innen und Besucher*innen.
Eine Sonderausstellung der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, des Münzkabinetts und des Zentralarchivs – Staatliche Museen zu Berlin
Wo: Museumsinsel Berlin, James-Simon-Galerie
Wann: September 2020 – März 2021
Die Ausstellung im Sonderausstellungsraum der James-Simon-Galerie präsentiert den aktuellen Forschungsstand zu den Germanen und stellt anhand zahlreicher Neufunde und hochrangiger Leihgaben die Besiedlungsgeschichte des rechtsrheinischen Gebietes zwischen dem 2. Jahrhundert vor Christus und dem 4. Jahrhundert nach Christus dar. Mit der Ausstellung, deren Konzept im Rahmen des Excellenzclusters Topoi über mehrere Jahre entwickelt wurde, wird das in der Öffentlichkeit vorhandene Bild der „Germanen“ mit dem aktuellen Forschungsstand kontrastiert. Diese archäologische Bestandsaufnahme ermöglicht einen sachlich fundierten Blick auf eine wichtige Epoche der Geschichte, die entweder nur im Kontrast zur Entwicklung im römischen Reich betrachtet oder in nationalistischer Absicht propagandistisch interpretiert wird. Ein eigener Ausstellungsabschnitt im „Vaterländischen Saal“ des Neuen Museums zeigt die Rolle der archäologischen „Germanenforschung“ in der eigenen Museumsgeschichte kritisch auf.
Eine Sonderausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte – Staatliche Museen zu Berlin und des LVR-Landesmuseums Bonn
Wo: Museumsinsel Berlin, Pergamonmuseum
Wann: 30. Oktober 2020 – 24. Januar 2021
Eine Sonderausstellung des Museums für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin
Historische Sammlungen, wie die des Museums für Islamische Kunst, sind für uns heute wichtig, weil sie unser kulturelles Erbe zeigen. Deutlich ist dies sichtbar, wenn zeitgenössische Werke den historischen Objekten gegenüberstehen. Kunst von heute greift stets auf Vorangegangenes zurück, mal sichtbarer, mal weniger offensichtlich. Durch kleine Interventionen mit zeitgenössischer Kunst wird dieses Erbe in seiner heutigen künstlerischen Bearbeitung verdeutlicht. So setzt Schriftkunst bis heute kreative Energien frei, wie in den Bildern von Mounir al-Shaarani, der historisch scheinende, aber völlig in der Gegenwart stehende Kalligrafien schafft.
Wo: Museumsinsel Berlin, Bode-Museum
Wann: ab 27. November 2020
„Der zweite Blick“ ist eine Ausstellungsreihe, die sich anhand aktueller gesellschaftsrelevanter Themen mit den Sammlungen des Bode-Museums auseinandersetzt. Besucher*innen werden auf thematischen Routen angeregt, die Kunstschätze der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst neu und anders zu entdecken. Nach „Spielarten der Liebe“ stellt der zweite Teil der Reihe die außergewöhnlichen Frauen des Bode-Museums vor: Ob Göttinnen, Heroinen, Heilige, Jungfrauen, Prinzessinnen, Mütter, Akademikerinnen, Alleinstehende oder Aussätzige – ihre Geschichten, Persönlichkeiten und sozialen Rollen werden anhand der Objekte in den jeweiligen zeitgenössischen Kontext gestellt und im Rahmen einer gesellschaftskritischen Perspektive des 21. Jahrhunderts diskutiert.
Eine integrierte Sonderausstellung der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst und des Münzkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin
Wo: Museumsinsel Berlin, Neues Museum
Wann: 6. März – 30. August 2020
Nubien – eine untergegangene Kulturlandschaft, der Orient und eine wissenschaftliche Expedition um die Jahrhundertwende: Im März und April 1900 unternahmen die Ägyptologen Georg Steindorff, Ludwig Borchardt und Heinrich Schäfer gemeinsam mit dem klassischen Altertumswissenschaftler Hermann Thiersch und dem Diplomaten Curt von Grünau eine Reise in das Gebiet zwischen dem Ersten und Zweiten Nilkatarakt. Ziel waren u.a. die pharaonischen Grenzfestungen des Mittleren Reiches. Nachdem die fotografische Dokumentation dieser Nubien-Reise lange als verschollen galt, wurde 2015 bei der Sichtung und Aufbereitung des Fotoarchivs des Ägyptischen Museums ein unbeschriftetes Konvolut von ca. 300 Fotos geborgen, das nach intensiver Forschung eindeutig der historischen Nubien-Reise zugeordnet werden konnte und nun im Rahmen der Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Eine Sonderausstellung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung – Staatliche Museen zu Berlin