Über 40 Jahre hinweg war Dresden der Lebensmittelpunkt des Malers Caspar David Friedrich. Hier setzte er sich mit den Werken der berühmten Gemäldegalerie Alte Meister auseinander und brachte sich in zeitgenössische Kunstdebatten ein. Hier entstanden die Hauptwerke des Zeichners und Malers, die heute weltweit als bedeutendste Zeugnisse der Deutschen Romantik gelten (→ Romantik). Dresden, wo alles begann, widmet deshalb seinem berühmtesten Künstler eine umfangreiche Ausstellung zu seinem zeichnerischen und malerischen Werk. Vergleiche mit seinen Vorbilden und Zeitgenoss:innen sind ausdrücklich erwünscht, um die einzigartigen Qualitäten von Friedrichs gefühlsbetonten Landschaften zu entdecken. Obschon der Maler es immer wieder selbst betonte, ist noch zu wenig bekannt, welch vielfältige Eindrücke er vor allen von der niederländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts aufnahm. Friedrichs religiös und politisch durchdrungene Landschaftskunst ein immer wieder faszinierendes Schauspiel zwischen Fiktion und Realität, zwischen Dichtung und Wahrheit.
Deutschland | Dresden:
Albertinum und Residenzschloss
24.8.2024 – 5.1.2025
Zum 250. Geburtstag widmen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dem Künstler eine Ausstellung an zwei Standorten, im Albertinum (Gemälde) und im Kupferstich-Kabinett (Zeichnungen). Von den insgesamt 208 Werken des Romantikers sind 47 Gemälde, so dass die Behauptung seiner Zeitgenossen - Friedrich habe nie gezeichnet oder Kartons für seine Bilder entwickelt - auf differenzierte Weise entgegengetreten wird. Mitnichten hat er seine Kompositionen nur in seiner Fantasie entwickelt, stattdessen fügte Friedrich Gesehenes und Studiertes zu romantischen, gefühlsbetonten Bildfindungen zusammen.
In seinem künstlerischen Schaffen stellt Friedrich den akademischen Traditionen eigene Inspirationsquellen gegenüber. Diese fand er in der Natur – auf seinen Wanderungen in der näheren und weiteren landschaftlichen Umgebung Dresdens, die Sächsische Schweiz oder das weiter entfernte Böhmen – aber auch im Museum wie Ausstellung und begleitender Katalog eindrücklich belegen. „Trefflichste Kunstschätze“ und „schöne Natur“, so Friedrich, überzeugten ihn, 1798 nach Dresden zu übersiedeln.1 In flüchtigen, aber präzisen Skizzen hielt Friedrich vieles fest, was oft in zusammengesetzter Form zu den Motiven seiner Werke wurde. Sein langjähriger Freund Carl Gustav Carus veröffentlichte posthum einen der am häufigsten zitiereten Aussprüche des Malers, der diese Arbeitsmethode bestätigt:
„Der Mahler soll nicht bloß mahlen was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich so unterlasse er auch zu mahlen was er vor sich sieht. [. . .] Dieser Herr XXX. hat nichts gesehen was nicht jeder andere auch sieht so nicht gerade zu blind ist, und vom Künstler verlangt man doch daß er mehr sehen soll.“2
Zwischen 1799 und 1807 arbeitete Caspar David Friedrich ausschließlich in Medium der Zeichnung und Druckgrafik3 (Aquarelle, Sepiablätter, Gouachen, Radierungen und Holzschnitte), danach erst begann er in Öl zu malen. In seinem Spätwerk wandte er sich erneut der Zeichnung und Sepiamalerei zu und schuf bildmäßige Werke in diesen Techniken. Auch wenn sein Biograf Carus darauf hinwies, dass Friedrichs berühmte Gemälde ohne vorbereitende Studien, Kompositions- oder Ölskizzen standen seien, so sind doch 1.014 Arbeiten auf Papier bekannt bzw. überliefert.4 Davon sind etwa 10% abgeschlossen, in denen er bereits mit Varianten und Wiederholungen arbeitete. Den größten Anteil machen daher (nahezu hyperrealistische) Studienblätter nach der Natur aus; diese zog der Künstler sein Leben lang heran, um in seinen Gemälden Naturformen einzusetzen. Dennoch bildeten diese Blätter nur einen Grundstock für Friedrichs Landschaftsauffassung, denn die Gefühle eines schaffenden Künstlers müssten dessen Gesetz sein:
„Ein Bild muß nicht erfunden sondern empfunden seyn.“5 (Caspar David Friedrich)
Caspar David Friedrichs Ausbildung umfasste kalligrafische Übungen nach didaktischen oder erbaulichen Textvorlagen, Kopien nach Umrissstichen zu klassischen antiken Skulpturen, Aquarelle elegischer Gartenlandschaften mit Denkmälern, in Dresden dann Kopien nach niederländischen Landschaftsbildern des Barock, nach Blättern des höchst erfolgreichen Adrian Zingg und dessen Schüler Johann Philipp Veith. Erhabene Empfindungen auszulösen und die Betrachter:innen auf der Ebene des Gefühls anzusprechen, waren um 1800 Hauptanliegen der Landschaftsmalerei, der Friedrich mit poetischen Veduten eine eigene Note abringen wollte.6 Seine Landschaftsdarstellungen, so zeigte sich der Künstler überzeugt, könnten den Menschen (die unerreichbare) Natur und damit auch der Erkenntnis der Schöpfung Gottes durch Kontemplation näherbringen.7 Das Dresdner Kupferstichkabinett zeigt aus der Frühzeit des Künstlers sentimentale Szenerien aus dänischen Parkanlagen und Aquarelle aus zwei (ehemals in Mannheim aufbewahrten) Skizzenbücher, die ihm erste Erfolge bescherten. Die akribischen Naturstudien einzelner Pflanzen, u.a. aus dem aufgelösten „Berliner Skizzenbuch I“ (1799), dem „Großen Rügener Skizzenbuch“ (1801) oder dem heute noch teils gebunden erhaltenen „Karlsruher Skizzenbuch“ (1804), bildeten den späteren Motivvorrat seiner eigenen künstlerischen Bildsprache.8 Ein Malaufenthalt auf der Insel Rügen im Sommer 1801 und erneut 1803 führte zu neuartigen Ergebnissen: niedriger Horizont, ein geweiterter Blick ohne Rahmen- und Repoussoir-Motive. Geichzeitig entstanden Skizzen von Frauen in melancholischen oder traurigen Posen mit kahlen Bäumen und Raben, die sein Bruder Christian zu drei Holzschnitten verarbeitete. Dabei vollzog Friedrich den bedeutenden Wechsel zum subjektiven Empfinden der Natur als Raum der Stille, der Größe, um „in den Beschauern, Gedanken, Gefühle und Empfindungen zu erwecken"9. Dies machte er zum Thema seiner Kunst.
Auch heute noch ist spürbar, wie Friedrich die Natur in seinen Zeichnungen konzentriert und voller Hingabe erfasste. Seine radikale Subjektivität und zugleich hohe Genauigkeit in der Darstellung wirken unvermindert. Diese Präsenz seiner Kunst wird vor allem vor den Originalen selbst erfahrbar. In den Ausstellungen und im Begleitprogramm werden zugleich Bezüge zu anderen Orten in der Stadt und der Region veranschaulicht und verschiedene Betrachtungsweisen, künstlerische und wissenschaftliche Zugänge zum Künstler und seinem Werk einbezogen.
Als sich Caspar David Friedrich 1798 entschloss, sich in Dresden niederzulassen, waren die Sammlungsbestände der königlichen Gemäldegalerie ein bedeutender Grund. Der Maler selbst nannte immer wieder Jacob van Ruisdael, Salvator Rosa und Claude Lorrain als seine Vorbilder.10 Wie Holger Birkholz im Katalog ausführt, übernahm er Motive, wie Sonnenuntergänge oder das Friedhofsthema, orientierte sich zum Teil an Kompositionsschemata (Jacob van Ruisdael, Claude Lorrain/Lichtstimmung, Gerard ter Borch/Rückenfigur) und Staffagefiguren (Adriaen Fransz. Boudewijns und Peeter Bou), aber auch Felsformationen aus einigen Landschaftsbildern (Nicolaes Berchem).11 Damit hob er sich deutlich von Adrian Zingg ab, der auf ein entschiedenes Naturstudium setzte und das Studium der Alten Meister ablehnte. Im Albertinum ergänzen 19 Landschaftsbilder aus der Gemäldegalerie Alte Meister den Überblick zu Caspar David Friedrich; diese hatte er intensiv studiert und daraus Anregungen für sein eigenes Schaffen übernommen. Auf einer Wand empfinden die Kurator:innen eine Präsentation bei den jährlichen Ausstellungen der Dresdner Akademie nach: 121 Gemälde von Künstler:innen des frühen 19. Jahrhunderts blden gleichsam die Folie, vor der Friedrich seine Malerei entwickelte.
Auch wenn sich Caspar David Friedrich zu den Alten Meistern selten schriftlich äußerte, so überzeugen die Gegnüberstellungen doch. Indem das Reservoir an Motiven und künstlischen Möglichkeiten in der Dresdner Gemäldegalerie aufgezeigt werden, treten die Besonderheiten Friedrichs überdeutlich zutage. Die meditative Stimmung, die Ruhe, die Einsamkeit in seinen Bildern erscheint angesichts der Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts deutlich - und zugunsten eines pantheistischen Konzepts - gesteigert.
Die Dresdner Galerie besitzt eine stattliche Anzahl von Werke Caspar David Friedrichs, die den Grundstock für diese Ausstellung bilden. Die beiden Programmbilder „Tetschener Altar“ (1807/08) und „Das Große Gehege bei Dresden“ (1832) rahmen gleichsam die Werkauswahl, die mit „Hünengrab im Schnee“ sowie „Ausblick ins Elbtal“ einsetzt. Diese Gemälde datieren aus dem Jahr 1807 und markieren den Neuorientierung des Künstlers von großformatigen Sepiablättern hin zur Ölmalerei. Gleichzeitig verarbeitete er in ihnen Naturstudien (u.a. von Rügen und das Gützkower Hünengrab) und seine Hoffnung auf einen deutschen Sieg im Kampf gegen Napoleon. Dabei bediente sich Friedrich religiöser Symbolik, um christlichen Glauben und politische Haltung miteinander zu verknüpfen:
„Er wird sich schon herausarbeiten der deutsche Geist aus dem Sturme und den Wolken.“12 (Caspar David Friedrich)
„Das Kreuz im Gebirge“, oder auch „Tetschener Altar“ genannt, zählt zu den bekanntesten Kunstwerken Friedrichs. Es zeigt einen zentral angeordneten erggipfel in Form eines Dreiecks, auf dem ein Kreuz mit einem Gekreuzigten aufragt. Fichten begrünen die sonst nackten Steine. Der Himmel darüber erstrahlt in Rosé-Tönen, Wölkenbändernehmen die dreiecksförmige Komposition auf. Die hinter dem Berg scheinende, unsichtbare Sonnenscheibe zeichnet radiale Sonnenstrahlen in den stimmungsvollen Himmel. Die Entstehung des Werks erstreckte sich über zehn Jahre. Bereits 1799 sah Caspar David Freidrich in Felsspalten ein Kreuz und hielt hielt einige verstreute Felsbrocken fest (vermutlich in der Umgebung von Dresden). Der Berg wurde schlussendlich durch den Honigstein in der Sächsischen Schweiz angeregt.13 Bis um 1806, als er die Sepia „Kreuz im Gebirge“ schuf, hatte der Maler in mehreren Varianten die Komposition durchgearbeitet. Die schlanken Fichten studierte er im Folgejahr, bis auf den höchsten Baum tauschte er sie alle aus. Das Ölgemälde „Das Kreuz im Gebirge (Der Tetschener Altar)“ entstand 1807 und wurde Weihnachten 1808 in Friedrichs Atelier der Öffentlichkeit vorgestellt.
Vermutlich widmete der Künstler das Bild König Gustav IV. Adolf von Schweden, da Vorpommern bis 1815 schwedisch war. Deshalb wollte er es anfangs nicht an die Familie Thun-Hohenstein verkaufen. Die politischen Ereignisse, der Einfall russischer Truppen in Finnland und der Beginn des Russisch-Schwedischen Krieges (1808/09), erzwangen jedoch die Veräußerung an das katholische Brautpaar - ungeachtet der harschen Kritik, die Basilius von Ramdohr am „Kreuz im Gebirge“ äußerte. Für ihn wollte die Landschaftsmalerei „auf Altäre kriechen“.14 Damit erkannte der Kunstkenner, wie Friedrich Naturformen (Dreiecksform und Vertikalität) als Würdeformeln nutzte. Die Landschaft dient als Ort der religiösen Andacht, spiegelt sie doch den schöpferischen Gott wider. Friedrich suchte sich in einem Brief an Johannes Schulze in Weimar von Ramdohrs Kritik zu befreien. Er beschrieb, wie wichtig es ihm war, dass „ein Bild auf den Beschauer seelenvoll wirkt“ und zugleich „musterhaft in Form und Farbe“ zu sein habe. Seine Forderung war:
„[E]in vollendetes Kunstwerk vereiniget beides in sich.“15
„Vision der christlichen Kirche“ (um 1812), „Das Kreuz auf Rügen (Das Kreuz an der Ostsee)“ (nach 1815) und „Die Kathedrale“ (um 1818) lieh das Museum Georg Schäfer in Schweinfurt drei enigmatische, visionäre Werke des Romantikers nach Dresden. Sie spiegeln einerseits die höchst innovative Motiventwicklung - von Motivwahl wagt man kaum zu sprechen -, und andererseits das Bedürfnis des Künstlers und seines Publikums Religiosität als anti-napoleonische Haltung zu forcieren. Friedrichs persönlicher Glaube wird beschrieben als durchaus von der traditionellen lutherischen Kreuztheologie geprägt.16 Für ihn stellte das Kreuz oder ein Kruzifix mit dem Gekreuzigten einen Bezugspunkt für gläubige, auf
Erlösung hoffende Menschen dar.17
Am 9. Mai 1815 erklärt Friedrich in einem Brief an die Malerin Louise Seidler die Bildidee zu „Kreuz auf Rügen“ (nach 1815):
„Am nackten steinigten Meeresstrande steht hoch aufgerichtet das Kreutz, denen so es sehn ein Trost, denen so es nicht sehn ein Kreutz.“
Damit deutete er das Kreuz für gläubige Betrachter:innen seines Werks als Zeichen des Heils, während ungläubige darin nur ein Objekt erkennen würden. Dass sich gleichsam hinter den von Friedrich eingesetzten Symbolen weitere Interpretationsmöglichkeiten auftun, und damit seine Landschaften mitnichten einfache Naturausschnitte sind, schließt sich hier an. Besonders auffällig wird dies angesichts solch visionärer Kirchenschauen wie in „Vision der christlichen Kirche“ (um 1812) und „Die Kathedrale“ (um 1818). Strenge Symmetrie, gotische (und im frühen 19. Jahrhundert somit als deutsch gelesene) Architektur und verbergende Wolken lassen die Gebäude unwirklich erscheinen. Sie stehen vermutlich vielmehr für die Kirche (Ecclesia) an sich.
Diese Ambivalenz und Offenheit machten Friedrichs Gemälde so berühmt. Fraglich ist deshalb beispielsweise auch, ob „Ostermorgen“ (um 1828–1835, Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid) mit den drei im Bildvordergrund im Nebel gehenden Frauen eine Aktualisierung des biblischen Geschehens oder eine Beobachtung zeigt. Maltechnisch perfekt umgesetzt, teils mit noch sichtbaren Vorzeichnungen (Lineal), führen Friedrichs Bilder in eine geistige Welt hinüber.
Zu den charakteristischen Elementen von Friedrichs Bildern gehören Rückenfiguren, die die Betrachtenden in die Kompositionen hineinführen und gleichzeitig Modelle der Kontemplation sind. Die Dresdner Gemäldegalerie konnte „Frau am Fenster“ (1822) aus der Nationalgalerie Berlin sowie den „Wanderer über dem Nebelmeer“ (1817) aus der Hamburger Kunsthalle leihen. Letzterer hängt neben „Mondaufgang am Meer“ (1822) ebenfalls aus Berlin. So wie die Protagonist:innen dieser Bilder soll sich auch das Pubikum in die Landschaft versenken, in aller Stille, äußerlich unbewegt.
Diese Formel konnte der Dresdner Romantiker in Gerard ter Borchs berühmten Genrebildern des 17. Jahrhunderts lernen: „Eine Dame in weißem Atlaskleid vor dem Bett mit roten Vorhängen“ (um 1654) führt das Konzept sinnträchtig vor Augen. Hatte sich der niederländische Barockmaler noch in die Textur der Seide vertieft, so spielt Modisches für Friedrich keine Rolle mehr. Dennoch: Caspar David übernimmt die kontemplative Haltung und die geheimnisvolle Stimmung der ter Borch'schen Damen - auch in seinem berühmten „Wanderer über dem Nebelmeer“ und dem nicht weniger sinnträchtigen weiblichen Gegenstück, „Frau am Fenster“.
„Das Große Gehege bei Dresden“ zeigt den der Blick über die Elbe auf das Große Ostra-Gehege nordwestlich vor den Toren der Stadt Dresden gelegen und wenig spektakulär. Die universale Bildsprache Friedrichs konzentriert sich in diesem Spätwerk auf wenige Objekte. Einzig ein Segelboot entschwindet kaum wahrnehmbar in der abendlichen Flusslandschaft. Von leicht erhöhtem Blickpunkt sieht man die Welt im Zustand sanfter Übergänge: Die herbstliche Landschaft liegt in dämmerigem Licht vor den Betrachtenden, koloristisch perfekt umgesetzt. Die Fahrt des Bootes scheint im flachen Wasser zwischen den Landinseln zu versanden. Eine vollendet stimmungsvolle Farbigkeit mit subtilen Tonabstufungen und feinen Farbharmonien erhöht die starke Suggestionskraft des Gemäldes. Wie in einem Brennspiegel scheint die ganze Weite des Kosmos in diesem stillen Bild einer Landschaft eingefangen.
Ähnliches lässt sich über viele Bilder aus dem Spätwerk Friedrichs sagen. In Dresden sind die 1830er Jahre durch „Das brennende Neubrandenburg“ (unvollendet, um 1834, Hamburger Kunsthalle), „Wald im Spätherbst“ (unvollendet, 1835, Angermuseum Erfurt) und „Wolken über dem Meeresufer (Meeresufer im Mondschein)“ (1835/36, Hamburger Kunsthalle) vertreten. In Neubrandenburg war seine Schwester verheiratet, weshalb der Maler immer wieder dorthin reiste. Die wie golden ertrahlende Luft erinnert nicht von ungefähr an die Kompositionen Claude Lorrains, die Friedrich so bewunderte.18 Was heute als Zimelie gilt, war den Zeitgenossen und Zeitgenossinnen allerdings zu wenig koloristisch mutig; sie bevorzugten zunehmend die buntere Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Malerschule.
Als am 7. Mai 1840 Caspar David Friedrich vereinsamt, nahezu vergessen und mittellos starb, erwarb die Dresdner Gemäldegalerie zwei seiner Werke „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ und „Rast bei der Heuernte“. Es sind die ersten Arbeiten Friedrichs, die in einem Museum gezeigt wurden.
In Dresden findet mit dieser beachtlichen Schau das Finale eines Zyklus von Festival-Beiträgen zu Ehren des Künstlers in Deutschland statt. 2025 folgt eine große Retrospektive in New York → New York | Metropolitan Museum: Caspar David Friedrich.
Carl Johann Baehr, Caroline Bardua, Eduard Julius Friedrich Bendemann, Nicolaes Berchem, Carl Blechen, Gerard ter Borch (II), Adriaen Fransz. Boudewijns und Peeter Bout, Johann Hermann Carmiencke, Carl Gustav Carus, Peter von Cornelius, Louis Anton Gottlob Castelli, Georg Heinrich Crola, Johan Christian Dahl, Christian Wilhelm Ernst Dietrich, Allaert van Everdingen, Karl Gottfried Traugott Faber, Gottlieb Moritz Fiebiger, François Gérard, Anton Graff, Ernst Heinrich Wilhlem Hampe, Ferdinand Hartmann, August Heinrich, Friedrich Wilhelm Herdt, Woldemar Hottenroth, Carl Ludwig Kaaz, Georg Friedrich Kersting, Friedrich Christian Klass, Johann Christian Klengel, Joseph Anton Koch, Gerhard von Kügelgen, Wilhelm von Kügelgen, Carl Robert Kummer, Carl Julius von Leypold, Claude Lorrain, Josef Mánes, Friedrich Matthäi, Johann Friedrich Wilhelm Müller, Gustav Heinrich Naeke, Ernst Ferdinand Oehme, Friedrich Overbeck, Carl Gottlieb Peschel, Traugott Leberecht Pochmann, Theodor Rehbenitz, Moritz Retzsch, August Richter, Ludwig Richter, Therese Richter, Salvator Rosa, Johann Carl Rößler, Jacob van Ruisdael, Philipp Otto Runge, Johann Eleazar Zeissig, gen. Schenau, Julius Schnorr von Carolsfeld, Julius Schoppe d. Ä., Adolf Senff, Peeter Snayers, Joseph Karl Stieler, Fabritius de Tengnagel, Johann Alexander Thiele, Philipp Veit, Carl Christian Vogel von Vogelstein, Therese aus dem Winckel, Carl August Wizani, Philips Wouwerman, Adolf Gottlob Zimmermann, Adrian Zingg
Herausgegeben von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Holger Birkholz, Petra Kuhlmann-Hodick, Stephanie Buck, Hilke Wagner
432 Seiten, 499 meist farbige Abb.
28 x 24 cm, Festeinband
ISBN 978-3-95498-829-7
Sandstein Verlag