Anlässlich des 400. Geburtstags von Bartolomé Esteban Murillo (1617–1682) vereinen die Frick Collection, New York, und die National Gallery London die beiden einzigen bekannten Selbstporträts des Künstlers. Zum ersten Mal seit rund 300 Jahren hängen die beiden Bilder Seite an Seite und belegen sowohl das hohe malerische Können wie auch die Selbstreflexion des Barockmalers aus Sevilla.
USA / New York City: Frick Collection
1.11.2017 – 4.2.2018
Großbritannien / London: The National Gallery, Room 1
28.2. – 21.5.2018
Murillo war einer der gefeiertsten Maler des Goldenen Zeitalters in Spanien und arbeitete Zeit seines Lebens hauptsächlich in seinem Geburtsort Sevilla. Bekannt ist er vor allem für seine religiösen Gemälde und außerordentlichen Darstellungen von Straßenkindern, aber er war auch ein genialer Porträtist – ein Aspekt seines Werks, der bisher wenig erforscht wurde.
Das fühere Selbstporträt (um 1650–1655) aus der New Yorker Sammlung Frick zeigt den rund 30-jährigen Murillo als ob das Porträt auf einen Steinquader gemalt worden wäre. Er ist elegant gekleidet mit dem steifen, als golilla bekannten Kragen, doch ohne Hinweis auf seinen Beruf als Maler. Auf seinem späteren Selbstporträt (vermutlich 1668–1670) aus der Sammlung der National Gallery London ist Murillo rund 20 Jahre älter. Das Bildnis zeigt den alternden Künstler mit den Werkzeugen seines Handwerks: Auf einem Sims sind unter anderem eine Rötelzeichnung, ein Kompass und eine Malerpalette arrangiert. Seine rechte Hand ragt nach Trompe-l’œil-Manier aus dem Steinrahmen, der ihn umgibt.
Die Ausstellung wird rund zehn zusätzliche Arbeiten umfassen, darunter weitere Gemälde von Murillo und spätere Reproduktionen der zwei Porträts, die ihren Ruhm in Europa widerspiegeln. „Murillo. Selbstporträts“ wird organisiert von der National Gallery London und der Sammlung Frick, New York. Sie wird vom 1. November 2017 bis 4. Februar 2018 in der Frick Collection zu sehen sein.