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Lausanne | Fondation de l’Hermitage: Boudin, Renoir, Cézanne, Gauguin Impressionistische Meisterwerke des Museum Langmatt | 2024

Auguste Renoir, La barque [Das Boot], Detail, um 1878, Öl auf Leinwand, 54,5 x 65,5 cm (Museum Langmatt, Baden, Foto Peter Schälchli, Zürich)

Auguste Renoir, La barque [Das Boot], Detail, um 1878, Öl auf Leinwand, 54,5 x 65,5 cm (Museum Langmatt, Baden, Foto Peter Schälchli, Zürich)

Anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens präsentiert die Fondation de l’Hermitage im Sommer und Herbst 2024 in Partnerschaft mit dem Museum Langmatt in Baden eine außergewöhnliche Ausstellung: Die prachtvolle Sammlung von – mehrheitlich – impressionistischen Meisterwerken, die das Sammlerpaar Sidney und Jenny Brown zwischen 1908 und 1919 zusammengetragen hat, wird in der Hermitage zum ersten Mal  außerhalb der Villa Langmatt gezeigt.

Impressionismus aus Langmatt in Lausanne

Eine prestigeträchtige Sammlung

Sydney Brown und Jenny Sulzer, die aus angesehenen Unternehmerfamilien in Winterthur stammten, heirateten 1896. Während ihrer Hochzeitsreise nach Paris erwarben sie ihr erstes Werk, eine Landschaft von Eugène Boudin, die Wäscherinnen in der Nähe von Trouville zeigt. Dieses Bild zeugt von ihrer seit Anfang bestehenden Vorliebe für die französische Malerei und insbesondere für deren Farben und Lichteffekte.

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert unternahm das Sammlerpaar viele Reisen, um das Schaffen ihrer Zeit kennenzulernen und Künstler zu unterstützen. Die von Landschaften und Stillleben dominierte Sammlung umfasst Werke von Pierre Bonnard, Eugène Boudin, Mary Cassatt, Camille Corot, Paul Cézanne, Edgar Degas, Henri Fantin-Latour, Paul Gauguin, Henri Matisse, Claude Monet, Camille Pissarro, Odilon Redon, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley und bildet damit eine der frühesten und bedeutendsten Impressionismus-Sammlungen der Schweiz.

Diese Meisterwerke werden in der Villa Langmatt aufbewahrt, die das Paar 1899 bis 1901 vom Architekten Karl Moser im Jugendstil errichten ließ. Der von der englischen Landhausarchitektur inspirierte Wohnsitz ist augenblicklich wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossen. Da das Gebäude und der Park gerade einer grundlegenden Sanierung unterzogen werden, können die Werke eine internationale Reise antreten, deren erste Station Lausanne ist. Die Ausstellung der Sammlung Langmatt in der Fondation de l’Hermitage vereint mehr als 60 der bemerkenswertesten Werke dieses Ensembles: eine einzigartige Gelegenheit, diese Schätze außerhalb ihres üblichen Rahmens zu bewundern.

 

Erste Erwerbungen: vorimpressionistische Landschaften von Boudin, Corot, Degas

Sidney Brown, Mitbegründer des in Baden ansässigen Elektrotechnikunternehmens BBC (heute ABB), und seine Frau Jenny Sulzer, die aus einer Winterthurer Unternehmerfamilie stammte, war ein kunstbegeistertes Paar. Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre trugen sie eine eindrucksvolle Kunstsammlung zusammen, in deren Mittelpunkt der Impressionismus steht. Um die Sammlung zu präsentieren, beauftragten die Brown den Architekten Karl Moser, einen wichtigen Vertreter der Schweizer Moderne, ein großes Cottage mit Jugendstilelementen zu errichten, die Villa Langmatt, in der sie zeitlebens wohnten.

Von den ersten Ankäufen während ihrer Hochzeitsreise nach Paris im Jahr 1896 an bewiesen die Brown ihre Vorliebe für Landschaften. Sie erwarben zwei Flussansichten, darunter „Laveuses au bord de la Touques“ (1895) von Eugène Boudin. Der Maler, ein Vorläufer des Impressionismus, wird für seine vibrierenden Darstellungen der Küste der Normandie geschätzt. Im Laufe der Zeit gewann die vorimpressionistische Landschaftsmalerei für das Ehepaar Brown immer mehr an Bedeutung. Ihrer anfänglichen Neigung zu Boudin folgend, erwarben sie vier weitere seiner Bilder, die in diesem Raum neben „Honfleur, la jetée“ aus dem Besitz der Fondation de l’Hermitage zu sehen sind.

Sie interessierten sich ebenfalls für die zarten Nuancen der italienischen und französischen Landschaften von Camille Corot, die hier mit den Ockertönen einer neapolitanischen Ansicht des jungen Edgar Degas konkurrieren. Diese im 19. Jahrhundert von Freiluftmalern geschaffenen Landschaften kündigten die Experimente an, mit denen die Impressionist:innen die Flüchtigkeit der Wahrnehmung einzufangen suchten.

 

Von der Münchner Secession zur impressionistischen Landschaftsmalerei: Pissarro, Sisley, Monet

An der Wende zum 20. Jahrhunderts reisten Jenny und Sidney Brown regelmäßig nach München und interessierten sich für die Künstler der Münchner Secession. Sie erwarben eine wachsende Anzahl oft großformatiger Gemälde, sodass die Villa Langmatt rasch nicht mehr ihre gesamte Sammlung aufnehmen konnte. Um Abhilfe zu schaffen, lassen sie 1905/06 einen Flügel für eine Gemäldegalerie und eine Bibliothek anbauen.

Ab 1908 begeisterten sich die Brown für den französischen Impressionismus und trennen sich nach und nach von ihrer Münchner Kollektion. Auf dunkle Bilder folgten die strahlenden Gemälde, die noch heute den Kern der Sammlung bilden. Das Paar, das unermüdlich Pariser Galerien besuchte, zeigte sich nicht nur besonders empfänglich für die Aufmerksamkeit, welche die Impressionist:innen den flüchtigen Variationen des Lichts entgegenbrachten, sondern auch für die von ihnen ausgeübte Freiluftmalerei. Eine gewagte Wahl, da diese Künstler:innen damals in der Öffentlichkeit noch nicht verstanden wurden.

Unter ihnen nahm Camille Pissarro einen wichtigen Platz ein. Die sechs Gemälde des Museums Langmatt spiegeln die künstlerische Entwicklung des Malers. Mit seiner Aneinanderreihung kurzer Pinselstriche, die den flüchtigen Eindruck des Augenblicks wiedergeben, ist „Châtaigniers à Louveciennes, printemps“ für den frühen Impressionismus typisch. „La cueillette des pois, Éragny“ zeugt von Pissarros Neugierde für den Pointillismus (→ Postimpressionismus | Pointillismus | Divisionismus). Die späten Werke „Le Boulevard Montmartre, printemps“ und „Automne dans le pré à Éragny“ zeigen die Virtuosität seiner letzten Landschaften. Diese Werke stehen im Einklang mit dem Schaffen zweier weiterer Hauptfiguren des Impressionismus: Alfred Sisley und vor allem Claude Monet, der in der Sammlung mit einer herrlichen Winterlandschaft vertreten ist.

 

Stillleben: Fantin-Latour, Renoir, Vignon, Pissarro

Neben Landschaften und Figuren gehörten die Stillleben zu den bevorzugten Genres von Jenny und Sidney Brown. Sie erwarben großartige Kompositionen von Henri Fantin-Latour, Auguste Renoir, Victor Vignon und Camille Pissarro. Henri Fantin-Latour, ein nicht einzuordnender Künstler, war der einzige unter ihnen, der das Stillleben zu seinem Hauptthema machte. Er zeichnete sich vor allem durch Kompositionen mit Früchten aus, zu denen auch „Pêches et raisins noirs“ gehört. Dieses kleine Meisterwerk, das durch seine Schlichtheit berührt, erinnert an die Welt von Jean Siméon Chardin. Es ist hier neben einem bemerkenswerten „Pfingstrosenstrauß“ aus dem Besitz der Fondation de l’Hermitage ausgestellt. Im Gegensatz zu Fantin-Latour räumten die Impressionist:innen dem Stillleben keinen besonderen Platz ein. Allerdings konnte es als Vorwand dienen für subtile Textur- und Farbrecherchen. In „Sucrier et oranges“ verband Vignon Tradition und Moderne, das Spiel mit Materie und Spiegelungen in Verbindung mit vibrierendem Pinselstrich.

Dasselbe gilt für Renoir mit „Poissons“ und vor allem mit „Sucrier et timbale“, ein Bild, das wegen seiner einfachen Komposition eine Hommage an das französische 18. Jahrhundert und aufgrund der Farbgebung und der schwungvollen Manier eine Hommage an seine Freundin Berthe Morisot zu sein scheint. „Nature morte, tasse et théière“, Pissarros seltener Abstecher in das Genre, überrascht eher durch die verkürzte Perspektive und die dem Ornament gewährte Bedeutung. Das in Frankreich wenig beachtete Genre des Stilllebens war bei den englischen Sammler:innen des 19. Jahrhunderts sehr beliebt. Die Tatsache, dass es in der Sammlung der Brown eine wichtige Rolle spielt, könnte wie der Cottagestil der Villa Langmatt mit den britischen Wurzeln der Familie zusammenhängen.

 

Im Herzen der Sammlung: Renoir

Wie viele andere Kunstliebhaber:innen jener Zeit sammelten Jenny und Sidney Brown leidenschaftlich die Werke von Pierre-Auguste Renoir. Allerdings gibt es nur wenige Ensembles, die so umfangreich sind wie jenes des Museums Langmatt: Es umfasst 22 Gemälde auch mehr als 40 Schaffensjahren. Leuchtende Figuren, großzügige Akte, impressionistische Landschaften und klassizistische Stillleben spiegeln die vielfältige Ausstrahlung von Renoirs Kunst.

Renoir malte das Glück und dessen Flüchtigkeit. Während seines Studiums an der École nationale des beaux-arts in Paris lernte er Claude Monet und Alfred Sisley kennen, die ebenfalls in der Sammlung vertreten sind, und beteiligte sich aktiv am Abenteuer des Impressionismus. In den 1870er Jahren interessierte er sich für Porträt- („Portrait de Paul Meunier“) und vor allem für Landschaftsmalerei. Schwelgerisch stellt er die Freuden der Nachmittage dar, die er am Ufer der Seine verbrachte („La Barque“): Männer und Frauen genießen die leuchtende Natur, die er mit einem flüssigen, leuchtenden Pinselstrich wiedergibt.

Die 1880er Jahre standen im Zeichen der Rückkehr zu den alten Meistern. Inspiriert von Raffael und Jean-Dominique Ingres, erneuerte Renoir seinen Stil. Eine kräftige Zeichnung und eine schlichte Palette kennzeichnen das schöne „Portrait de jeune fille sur fond bleu clair“, das die Brown 1915 erwarben.
Den Abschluss bildet die „Nacrée“- oder „Perlmutt“-Periode, die durch Renoirs Ehrgeiz als Kolorist und seine Liebe zur Tradition gekennzeichnet ist. Fleischfarbene Akte, rosige Kinder und üppige Blumensträuße tragen nun zum riesigen Erfolg des Malers bei.

 

Kraft der Farbe und der Schatten: Cassatt, Redon, Degas, Fantin-Latour

Das Kunstverständnis von Jenny und Sidney Brown wurde vor allem durch ihre Sensibilität für Farben bestimmt. Häufig wählten sie Bilder, in denen die Farbgebung eine wichtige künstlerische Herausforderung darstellt, ohne sich jedoch für den Fauvismus zu interessieren – ganz im Gegensatz zu ihren Winterthurer Zeitgenossen Arthur und Hedy Hahnloser (→ Sammlung Hahnloser: Meisterwerke des Postimpressionismus).

In den späten 1880er Jahren wurde das Pastell zu Edgar Degas’ Lieblingstechnik. „Nu de femme“ besticht durch die Weise, wie der Künstler Goldgelb und Rot einsetzt. Die Wärme der beiden Farben nimmt den Raum in Beschlag, während die Ekstase den Körper und den Geist des Modells erfasst. Degas’ Freundin Mary Cassatt nutzte die weichen, leuchtenden Eigenschaften des Pastells, um die Hautfarbe und die zarten Gesichtszüge eines Säuglings hervorzuheben.

Gegenüber diesen Farbexplosionen werden in Lausanne Gemälde gezeigt, die sich durch ihre Schattenwirkungen auszeichnen. In Degas’ „Tête d’homme“ verschlingt die Finsternis das Gesicht des Modells. Daneben hängt ein Selbstporträt von Fantin-Latour („Fondation de l’Hermitage“), das nicht weniger beunruhigend ist.

Odilon Redons Werk verkörpert wie kein anderes dieses gleichzeitige Interesse für Schatten und die Kraft der Farbe. Auf seine tiefschwarzen Kohlezeichnungen und Lithografien folgt ab den 1890er Jahren eine Farbwelt von ungeahntem Reichtum, von der „Barques. Souvenir de Venise“ auf überzeugende Weise kündet.

 

Raum der Moderne Moderne Kunst: Cézanne, Gauguin, Matisse

Im Jahr 1908 wandten sich Jenny und Sidney Brown von der Münchner Secession ab und der französischen Kunst zu. Sie interessierten sich für den Impressionismus – eine Bewegung, die in den 1870er-Jahren entstanden war –, aber auch für die jüngste Avantgarde. So trafen sie im Moment der radikalen Neuausrichtung ihrer Sammlung eine kühne Wahl, die den Beginn dieses neuen Ensembles markierte: Sie erwarben ein Stillleben von Paul Cézanne, einem der Hauptvertreter der Klassischen Moderne (→ Klassische Moderne).

„Pêches, carafe et personnage“ zeigt auf einzigartige Weise eine Mischung aus Stillleben und Interieur. Seine dunkle, meditative Atmosphäre erinnert entfernt an jene Münchner Gemälde, die das Paar zuvor gesammelt hatte. Davon abgesehen, ist dieses Stillleben das erste Bild Cézannes, das in eine Schweizer Sammlung gelangte.

In den folgenden Jahren bestätigte sich ihre Liebe zu Cézanne. Neben Stillleben, einem Lieblingsgenre des Malers, erwarben sie Landschaften und Badende. Das Interesse der Brown für moderne Kunst zeigte sich auch im Ankauf eines bretonischen Stilllebens von Paul Gauguin und von drei Zeichnungen von Henri Matisse, die durch ihre schlichte Qualität bestechen. Die formalen und farblichen Experimente der Werke zeugen von ihrer Neugier für die innovativste Kunstszene ihrer Zeit.

Kuratiert von Sylvie Wuhrmann, Direktorin Fondation de l’Hermitage, Aurélie Couvreur, Konservatorin Fondation de l’Hermitage und Corinne Currat, Stellvertretende Konservatorin Fondation de l’Hermitage.
Die zweite Station der Ausstellung ist in Köln | Wallraf: Impressionistische Meisterwerke aus dem Museum Langmatt

 

Ausgestellte Maler:innen

Pierre BONNARD (1867-1947), Eugène BOUDIN (1824-1898), Eugène CARRIÈRE (1849-1906), Camille COROT (1796-1875), Mary CASSATT (1844-1926), Paul CÉZANNE (1839-1906), Gustave COURBET (1819-1877), Edgar DEGAS (1834-1917), Julius EXTER (1863-1939), Henri FANTIN-LATOUR (1836-1904), Jean-Honoré FRAGONARD (1732-1806), Paul GAUGIN (1848-1903), Henri MATISSE (1869-1954), Claude MONET (1840-1926), Max OPPENHEIMER (1885-1954), Camille PISSARRO (1830-1903), Odilon REDON (1840-1916), Pierre-Auguste RENOIR (1841-1919), Alfred SISLEY (1839-1899), Victor VIGNON (1847-1909)

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.