Andrea Mantegna und Giovanni Bellini, gefolgt von Emil Nolde im Nationalsozialismus, Andreas Mühes neuesten Familienporträts, Neues Sehen in der Fotografie des Bauhaus, der malende Impressionisten-Sammler Gustave Caillebotte, Künstlerinnen der Nationalgalerie bis 1918 und die antike Textilkunst Taqueté sind die absoluten Highlights des kommenden Ausstellungsjahres.
Berlin | Staatliche Museen zu Berlin
2019
2019 wird die Museumsinsel Berlin, so Generaldirektor Michael Eissenhauer in einer Aussendung, ein Stück mehr fertig. Die James-Simon-Galerie als zentrales Eingangs- und Servicegebäude wird genauso wie das Haus Bastian als Zentrum für Bildung und Vermittlung und ab Ende 2019 das Humboldt Forum das Gesicht des kulturellen Berlins ein Stück weit verändern. Zu feiern werden sein das 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum, der Standort Dahlem und die Sanierung des Neuen Museums. Wie traditionsreich Berlin als Produktions- und Studienort von Kunst ist, zeigt das 200-jährige Jubiläum der Gipsformerei.
Stand: 21. Dezember 2018, Änderungen behalten sich die Staatlichen Museen zu Berlin vor.
31.1. – 21.4.2019, Museumsinsel Berlin, Pergamonmuseum
Syrien zog von jeher Reisende an, die seine reiche Kulturlandschaft erkundeten und dokumentierten – diese Fotos, Pläne, Karten und Berichte sind heute eine wertvolle Grundlage für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes. Sie werden vom Syrian Heritage Archive Project in einem digitalen Archiv zusammengetragen und erschlossen. Die Ausstellung thematisiert die Anwendungsmöglichkeiten des digitalen Archivs und macht dessen Inhalte erlebbar. Ein Ausstellungsdesign, das die Ästhetik der digitalen Medien aufgreift, lädt die Besucherinnen und Besucher mit Objekten, Filmen, Fotos und interaktiven Bildschirmen auf eine virtuelle Erkundungsreise durch Syrien ein.
Eine Sonderausstellung des Syrian Heritage Archive Projects, einem Kooperationsprojekt des Deutschem Archäologischen Instituts und des Museums für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin
1.3. – 30.6.2019, Kulturforum, Gemäldegalerie
→ Mantegna und Bellini
Erstmals präsentieren die Staatlichen Museen zu Berlin gemeinsam mit der National Gallery London das eng miteinander verwobene Schaffen der beiden verschwägerten Künstler Andrea Mantegna (um 1431-1506) und Giovanni Bellini (um 1435-1516). Mit rund 100 Arbeiten handelt es sich um die erste umfassende Ausstellung, die das Œuvre dieser Meister der italienischen Renaissance vergleichend gegenüberstellt. Die Londoner wie Berliner Bestände umfassen Meisterwerke der beiden Künstler aus all ihren Schaffensphasen. Zudem beherbergen das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin sowie das British Museum eine außergewöhnlich reiche Sammlung von Blättern Mantegnas, Bellinis, ihrer Familie und ihres Umkreises. Um diesen Kern herum versammelt die Ausstellung eine Anzahl herausragender Leihgaben. So werden Unterschiede und Ähnlichkeiten im Schaffen dieser beiden bedeutenden Renaissancekünstler auf exemplarische Weise herausgearbeitet.
Eine Sonderausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin und der National Gallery, London
29.3. – 1.9.2019, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin zeigt erstmalig in Europa eine institutionelle Einzelausstellung mit Werken des US-amerikanischen Künstlers Jack Whitten (1939–2018). Noch in enger Absprache mit dem Künstler konzipiert, macht die Ausstellung deutlich, wie Whitten über eine Zeitspanne von sechs Jahrzehnten die Grenzen der abstrakten Malerei immer wieder neu definierte. Ausgehend von gestischen Bildern, die unter dem Einfluss des abstrakten Expressionismus entstanden, zeichnet die Ausstellung die Entwicklung von Whittens malerischem Stil über die slab paintings der 1970er-Jahre bis hin zu seinen späteren Experimenten mit Struktur und Materialität nach, die in seinem unverkennbaren Mosaiken-Stil mündeten. Um den zeitgeschichtlichen Kontext der Arbeiten zu beleuchten, liegt der Fokus auf Gemälden, die historischen Ereignissen und prominenten Persönlichkeiten wie Martin Luther King, John Coltrane, Andy Warhol, Barack Obama oder Prince gewidmet sind.
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin
13.4. – 4.8.2019, Kulturforum, Kupferstichkabinett
„In bester Gesellschaft“ stellt eine Auswahl wichtiger Erwerbungen des Kupferstichkabinetts aus den letzten zehn Jahren vor – vom Spätmittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart, von Künstlerinnen und Künstlern wie Hans Holbein d. Ä. über Max Slevogt und Yves Tanguy bis zu Brice Marden und Katharina Grosse. Hierzu gehören neben Ankäufen aus eigenen Mitteln Schenkungen, Vermächtnisse oder einzelne Rückerwerbungen restituierter Werke. Viele bedeutende Ankäufe gelangen nur mit Hilfe externer Förderer. Die Ausstellung möchte daher nicht nur einzelne Neuerwerbungen und die Umstände ihrer Erwerbung ins Licht rücken, sondern auch wichtige Akteure wie etwa die Graphische Gesellschaft zu Berlin. Sie präsentiert ferner Anknüpfungspunkte innerhalb der Sammlung, also Werke, mit denen die Neuankömmlinge in einen Dialog treten – und mit denen sie sich nun in bester Gesellschaft befinden.
Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin
12.4. – 15.9.2019, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Wenn du heute schon mehr darüber wissen willst: Emil Nolde im Nationalsozialismus
Emil Nolde (1867–1956) ist einer der wichtigsten und bekanntesten deutschen Künstler der Klassischen Moderne. Als prominentestes Opfer der nationalsozialistischen Kunstpolitik feierte er nach 1945 Triumphe in der deutschen Kunstöffentlichkeit – nicht zuletzt mit seinen berühmten „ungemalten Bildern“. Insider wussten jedoch schon früh von seiner Sympathie für Hitler und das NS-Regime (siehe dazu auch: Emil Nolde. Farbe ist Stärke). Die Nationalgalerie präsentiert in Kooperation mit der Nolde Stiftung Seebüll die erste umfassende Ausstellung zu diesem Thema, mit über 100 zum Teil noch nie gezeigten Werken.
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, in Zusammenarbeit mit der Nolde Stiftung Seebüll
12.4. – 25.8.2019, Museum für Fotografie
Aus Anlass des 100-jährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses eröffnet die Ausstellung einen Dialog zwischen der Foto-Avantgarde um 1930 und der zeitgenössischen Kunst. Den historischen Bezugspunkt bietet eine Rekonstruktion der 1929 von László Moholy-Nagy für die internationale Ausstellung des Deutschen Werkbunds Film und Foto konzipierten Präsentation zur Geschichte der Fotografie, die in Berlin in eine Werkschau des Künstlers mündete. Darüber hinaus werden rund 200 Werke von Künstlern wie Florence Henri, Erich Consemüller, Thomas Ruff, Dominique Teufen, Vivianne Sassen, Kris Scholz, Taiyo Onorato & Nico Krebs, Antje Hanebeck und Douglas Gordon gezeigt.
Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem NRW-Forum Düsseldorf und der Kunsthalle Darmstadt, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, dem NRW-Forum Düsseldorf, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Hochschule Darmstadt
26.4.–11.8.2019, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Andreas Mühe (geb. 1979 in Chemnitz) wurde international bekannt durch seine Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit und Identität. Seinen ausschließlich analog hergestellten Fotografien ist oftmals eine Ambivalenz, fast düstere Andeutung, inhärent, die auf die nicht mehr sichtbaren aber noch immer spürbaren Folgen der deutschen Geschichtsschreibung verweisen. Die sorgsam konzipierten Bildkompositionen suggerieren dabei eine gewisse Verwandtschaft zu Theater und Inszenierung. Die Nähe zu Schauspiel, Bühne und Film erschließt sich unter anderem aus Mühes persönlicher Biografie; sein Vater war der bekannte Schauspieler Ulrich Mühe, seine Mutter ist die renommierte Theaterintendantin Annegret Hahn. Diese beiden Persönlichkeiten gemeinsam mit weiteren Verwandtschaftsmitgliedern, bilden die Protagonisten seiner für den Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin konzipierten neuen Werkserie. In zwei großformatigen fotografischen Familienportraits vereint Mühe die lebenden wie verstorbenen Mitglieder seiner Familie. Die bereits verstorbenen Personen ließ er, von Fotovorlagen ausgehend, in einem komplexen und intensiven Produktionsprozess als verblüffend lebensecht anmutende Skulpturen nachbilden.
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin
17.5.–15.9.2019, Museumsinsel Berlin, Alte Nationalgalerie
Mit dem Gemälde „Straße in Paris, Regenwetter“ von Gustave Caillebotte (1848–1894) zieht eine Ikone des Impressionismus in die Alte Nationalgalerie ein. Caillebottes Gemälde ist eines der Aushängeschilder des Art Institute of Chicago und gilt als Hauptwerk des Malers. Aufgrund seiner imposanten Größe ist es in der Vergangenheit kaum und nach der umfassenden Restaurierung 2013 noch gar nicht nach Europa gereist. Das zukunftsweisende Werk mit den lebensgroßen Figuren und der unkonventionellen Perspektive wurde 1877 auf der dritten Impressionisten-Ausstellung präsentiert (→ Dritte Impressionisten-Ausstellung 1877) – es steht für das neue Sehen der Impressionisten, für Caillebottes Interesse an dem durch Georges-Eugène Hausmann erschaffenen neuen Pariser Stadtraum.
Die fokussierte Ausstellung befasst sich zugleich mit dem Mäzenatentum Caillebottes, der als Sammler und Förderer mithalf, die ersten Ausstellungen der Impressionisten zu finanzieren und zu organisieren. Insbesondere in Caillebottes Bestreben, den Impressionismus in öffentlichen Sammlungen zu etablieren, zeigen sich auch Parallelen zu Hugo von Tschudi, der eben dies durch seine Ankaufspolitik für die Alte Nationalgalerie realisierte.
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin
Juni 2019 – Februar 2020, Museumsinsel Berlin, Altes Museum
Das Porträt als Bildnis einer bestimmten, realen Person ist eine Errungenschaft der griechischen Kunst, die bis heute fortwirkt. Die Sonderausstellung im Alten Museum veranschaulicht die Entwicklung des griechischen Porträts als Inszenierung von Identität im Spannungsfeld von Ideal und Individualisierung. Ihren Kern bilden hochkarätige Leihgaben mit 20 Porträts historisch bedeutender Persönlichkeiten wie Sokrates, Sappho und Alexander dem Großen aus Marmor und Bronze sowie rekonstruierenden Nachgüssen der berühmten bronzenen Kriegerstatuen von Riace. Hinzu kommen rund 34 Objekte aus eigenen Beständen – viele davon erstmals seit Jahren wieder zu sehen.
Eine Sonderausstellung der Antikensammlung – Staatliche Museen zu Berlin in Zusammenarbeit mit der Glyptothek und Antikensammlungen München und dem Liebieghaus Frankfurt am Main
21.6.–29.9.2019, Kulturforum, Kunstgewerbemuseum
Mode ist ein Regelsystem ganz eigener Art und gilt als Schrittmacher des sozialen Wandels. Derzeit macht sich eine innovative Generation afrikanischer Modedesignerinnen und -designer auf den Weg, zeitgenössische „afrikanische“ Mode neu zu denken und neue Design-Hubs in ganz Afrika zu etablieren. Dabei geht es nicht allein um ästhetische Aspekte, sondern vielmehr um ein kulturelles und politisches Engagement mit einem dezidiert dekolonialen Selbstverständnis. Wie Mode waren Haare und mit ihnen „afrikanische“ Körper ein zentraler Schauplatz kolonialer Machtausübung, wurden diszipliniert, reglementiert und dem „weißen“ Schönheitsideal unterworfen. Das Kunstgewerbemuseum startet ein experimentelles Projekt: Es lädt mehrere Akteurinnen und Akteure aus Afrika und der Diaspora ein, sich mit seiner Sammlung auseinanderzusetzen und die vorherrschende Diskursperspektive durch den Blick von außen substantiell zu erweitern. In der zweiten Projektphase werden die entstandenen Neuproduktionen in den jeweiligen Heimatstädten Kampala, Dakar und Cotonou präsentiert und diskutiert, wobei weitere lokale Akteurinnen und Akteure einbezogen werden. In der dritten Projektphase werden die Ergebnisse dieses dynamischen Austausches wieder zurück in das Kunstgewerbemuseum gespielt und hier in den dekolonisierten Diskurs mit den Sammlungen treten durch künstlerische Interventionen, Pop-up-Ausstellungen, Modeschauen, Workshops und Round-Tables.
Eine Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes
28.6.2019–5.1.2020, Museumsstandort Dahlem, Museum Europäischer Kulturen
Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) feiert 2019 20-jähriges Jubiläum. 1999 entstand es aus der Zusammenlegung der europäischen Sammlung des Museums für Völkerkunde (heute Ethnologisches Museum) mit den Beständen des Museums für Volkskunde aus Ost- und Westberlin. „20 aus 20“ präsentiert 20 Objekte aus 20 Jahren, jeweils eine Sammlungsneuerwerbung pro Jahr. Die Ausstellung erzählt die Geschichten dieser alten und neuen Objekte und lässt so die Chronik des MEK lebendig werden – Geburtstagsüberraschungen inklusive.
Eine Sonderausstellung des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin
29.8.2019–27.2.2020, Museumsinsel Berlin, James-Simon-Galerie
Anlässlich ihres 200-jährigen Jubiläums zeigt die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin die erste umfangreiche Präsentation ihrer Sammlungsbestände – als erste Ausstellung im Sonderausstellungsraum der im Sommer 2019 eröffnenden James-Simon-Galerie. Als weltweit größte, noch heute aktive Museums-Manufaktur verfügt die Gipsformerei über ein mehrere Tausend Stücke umfassendes Konvolut von Formen und Modellen, die auf Werke aller Epochen und Weltkulturen zurückgehen. Mit über 200 Exponaten, darunter auch Werke aus anderen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie internationale Leihgaben, widmet sich die Ausstellung dem Thema der Naturabformung und verdeutlicht, wie „nah“ der Gipsabguss dem Leben kommen kann. Eine „Gipsspur“ zieht sich in Form von Interventionen durch die Dauerausstellungen auf der Museumsinsel Berlin. Sie verweist auf die engen Verknüpfungen der Gipsformerei mit den Skulpturenbeständen der Staatlichen Museen zu Berlin.
Eine Sonderausstellung der Gipsformerei – Staatliche Museen zu Berlin
30.8.–15.9.2019, Kulturforum, Kunstbibliothek
Aus Anlass des 100-jährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses wird im Rahmen der „Bauhauswoche Berlin“ die historische Ausstellung „Wohin geht die typographische Entwicklung?“ des ungarischen Künstlers Laszlo Moholy-Nagy (1895–1946) nach 90 Jahren wieder der Öffentlichkeit gezeigt. 1929 von der Staatlichen Kunstbibliothek präsentiert, ließ der ehemalige Bauhausmeister 78 Schautafeln mit Texten und Bildern zur Zukunft der Typografie drucken, die er anschließend der Kunstbibliothek als Geschenk übergab. Damit wird eine der innovativsten Phasen im Schaffen Moholy-Nagys zwischen seiner Zeit am Bauhaus Dessau und dem New Bauhaus Chicago erstmals eingehend beleuchtet.
Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin
ab September 2019, Museumsinsel Berlin, Haus Bastian
Das von David Chipperfield Architects entworfene Haus Bastian wird ab Sommer 2019 das neue Zentrum für Bildung und Vermittlung der Staatlichen Museen zu Berlin. Durch die Schenkung der Familie Bastian wird das Gebäude am Kupfergraben einem breiten Publikum zur Verfügung stehen: Kindern und Familien, Jugendlichen, Erwachsenen, Schülerinnen und Schülern, Studierenden sowie interkulturellen und inklusiven Gruppen. Das Haus Bastian bietet in unmittelbarer Nachbarschaft zur Museumsinsel Berlin ausgezeichnete Räume für die Entwicklung und Etablierung zukunftsweisender Angebote der Bildung und Vermittlung. Durch die Vor- oder Nachbereitung des Museumsbesuches in unterschiedlich gestalteten Räumen soll museumsübergreifendes Erleben und interdisziplinäres Lernen auf vielfältige Weise möglich sein. In vielfältigen Angeboten werden insbesondere Themen- und Fragestellungen aufgenommen, die einen Brückenschlag zwischen allen Sammlungen und Häusern der Museumsinsel erlauben. Céline, Heiner und Aeneas Bastian werden das Haus den Staatlichen Museen zu Berlin Anfang Februar 2019 übergeben; im Anschluss folgen kleinere Umbaumaßnahmen sowie die Gestaltung und Einrichtung im Rahmen des neuen Nutzungskonzepts.
Arbeitstitel, September 2019 – Januar 2020, Kulturforum, Kunstbibliothek
Die 1943 geborene Modedesignerin Claudia Skoda ist eine Schlüsselfigur und Ikone der Berliner Undergroundszene der 1970er und 80er Jahre. Mit ihren Entwürfen revolutionierte sie das Verständnis von Strickmode, ihre performanceartigen Modenschauen sorgten für internationales Aufsehen. Mit rund 200 Fotografien und Filmen von u.a. Martin Kippenberger, Luciano Castelli, Jim Rakete, Ulrike Ottinger und Silke Grossmann thematisiert diese erste Einzelschau zum Werk Skodas ihre Kollektionen, deren Fertigung und Vertrieb, wie auch die Modenschauen und Verkaufsateliers, ihre Zeit in New York sowie ihre Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern und Musikerinnen und Musikern.
Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin
13.9.2019–29.3.2020, Museumsstandort Dahlem, Museum Europäischer Kulturen
Die Ausstellung thematisiert die aktuelle Independent-Comic-Szene in Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina, Ungarn und Rumänien. Das Projekt spürt den Szenen der aneinandergrenzenden Länder nach und setzt sie in Beziehung zueinander. Seit 2013 tourt die Ausstellung durch diese Regionen; die 20. und letzte Station im MEK gewährt erstmals einen Blick hinter die Kulissen des Projekts. „comiXconnection“ bringt Besucherinnen und Besuchern die hier eher unbekannte Comic-Szene Südosteuropas näher und zeigt zugleich die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten des Mediums Comic auf.
Eine Sonderausstellung des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin
27.9.2019–2.8.2020, Museumsstandort Dahlem, Museum Europäischer Kulturen
Schnelllebigkeit charakterisiert den Modekonsum von heute. Die Ausstellung wirft einen kritischen Blick auf die problematischen Folgen dieses Handelns für Produzentinnen, Produzenten und die Umwelt. Am Beispiel von jungen kreativen Berliner Labels werden dazu aber auch neue Wege und Konzepte eines nachhaltigen und umweltschonenden Umgangs mit Kleidung vorgestellt. „Fast Fashion – Slow Fashion“ fordert die Besucherinnen und Besucher auf, ihr eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen.
Eine Sonderausstellung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin
20.9.2019–Anfang Januar 2020, Kulturforum, Kupferstichkabinett
Adolph Menzel (1815–1905) ist das Auge des 19. Jahrhunderts. Das Berliner Kupferstichkabinett entdeckt im Herbst 2019 Menzel als Maler auf Papier neu. Der Kosmos dieser intimen farbigen Arbeiten ist noch längst nicht zur Gänze bekannt, sondern wartet darauf, in all seinen Aspekten beleuchtet zu werden. Anlass der Ausstellung ist der Ankauf eines bislang verschollen geglaubten Meisterwerks des Künstlers: Das Pastell „Die Schlittschuhläufer im Berliner Tiergarten“ (1855) konnte im Frühjahr 2018 mit Unterstützung der Kulturstaatsministerin, der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Rudolf-August Oetker-Stiftung für das Kupferstichkabinett erworben werden. Gezeigt werden rund 100 Werke Menzels in Aquarell, Pastell und Gouache aus dem eigenen Bestand, ergänzt um ausgesuchte Leihgaben.
Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin
16.8.2019–12.1.2020, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Im Herbst 2019 wird zum zehnten Mal der Preis der Nationalgalerie verliehen. Alle zwei Jahre werden vier Künstlerinnen und Künstler, die jünger als 40 sind und in Deutschland leben und arbeiten, für den Preis nominiert und in einer Shortlist-Ausstellung präsentiert. Der Preis fördert junge, wichtige Positionen der Gegenwartskunst, welche die Internationalität und Lebendigkeit der Kunstszene in Deutschland widerspiegeln, und durch neue künstlerische Ansätze bereits Bedeutung erlangt haben. Seit dem Jahr 2013 ist die Ehrung nicht mehr mit einem Geldpreis verbunden, sondern der Gewinner erhält eine kuratierte und durch eine Publikation begleitete Einzelausstellung in einem der Häuser der Nationalgalerie. Diese Einzelausstellung findet jeweils im Folgejahr der Preisvergabe statt. Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger: Agnieszka Polska (2017), Anne Imhof (2015), Mariana Castillo Deball (2013), Cyprien Gaillard (2011), Omer Fast (2009), Ceal Floyer (2007), Monica Bonvicini (2005), Elmgreen & Dragset (2002), Dirk Skreber (2000).
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin
11.10.2019–26.1.2020, Museumsinsel Berlin, Alte Nationalgalerie
Vor genau 100 Jahren konnten die ersten Frauen ihr reguläres Kunststudium an der Berliner Kunstakademie aufnehmen. Kein Grund zum Feiern, eher Anlass, die Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen in den Blick zu nehmen, die es trotz aller Widrigkeiten in die Kunstöffentlichkeit geschafft und Eingang in die Sammlung der Nationalgalerie gefunden haben. Darunter das selbstbewusste Porträt Sabine Lepsius, Maria Slavonas impressionistische Ansicht von den Häusern Montmartres oder die eindrucksvollen Gemälde Caroline Barduas. Mehr noch als den Malerinnen schlug den Bildhauerinnen Vorurteile gegen ihr künstlerisches Schaffen entgegen. Die kraftvollen Arbeiten der deutsch-amerikanischen Bildhauerin Elisabeth Ney, der Berlinerinnen Käthe Kollwitz oder Renée Sintenis zeugen vom Gegenteil. Neben den bekannten Namen lädt die Ausstellung auch zum Entdecken unbekannter Positionen ein, die zum Teil erstmals in der Alten Nationalgalerie präsentiert werden.
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin
11.10.2019–23.2.2020, Museum für Fotografie
Anhand von rund 200 Aufnahmen präsentiert die Ausstellung erstmals eine Auswahl aus dem Nachlass des Stuttgarter Fotografen Ludwig Windstosser (1921–1983). Mit seinen Firmenporträts avancierte dieser zum führenden Industriefotografen der westdeutschen Nachkriegszeit und ist dennoch heute weitgehend unbekannt geblieben. Zu sehen sind ferner Stadt- und Landschaftsaufnahmen sowie Arbeiten, die Windstosser als Mitglied der Gruppen fotoform und subjektive fotografie bekanntmachten und die Bildsprache der fotografischen Nachkriegsavantgarde prägten.
Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin
16.10.–31.12.2019, Museumsinsel Berlin, Pergamonmuseum
Am 16. Oktober 2019 wird der 10. Jahrestag der Wiedereröffnung des Neuen Museums gefeiert. Mitte des 19. Jahrhunderts als zweites Haus auf der Museumsinsel eröffnet, präsentierte man hier seinerzeit die Weltgeschichte der Menschheitskultur von der Vorgeschichte bis ins 19. Jahrhundert. Das während des Zweiten Weltkrieges stark beschädigte Gebäude war als Ruine jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben. Nach zehnjähriger Rekonstruktion nach Plänen des britischen Architekten David Chipperfield zogen 2009 das Ägyptische Museum und Papyrussammlung und das Museum für Vor- und Frühgeschichte mit zusätzlichen Objekten der Antikensammlung ein. Das Jubiläum wird im Griechischen Hof mit einer Lichtinstallation des Schievelbein-Frieses und eingesprochenen Erzählungen zu dessen mythischem Inhalt gewürdigt. Der an der Oberwand umlaufende Relief-Fries des Bildhauers Hermann Schievelbein zeigt dramatische Szenen des Untergangs von Pompeji nach dem Vulkanausbruch 79 n. Chr. Zusätzlich können Besucherinnen und Besucher mit 3D-Brillen durch die ehemals reich dekorierte historische Treppenhalle in ihrer kompletten originalen Ausstattung wandeln. Dazu gehört auch der monumentale Bilderzyklus des Malers Wilhelm von Kaulbach, der die großen Wendepunkte der Menschheitsgeschichte von der Antike bis in die Neuzeit thematisiert.
Eine Sonderpräsentation des Museums für Vor- und Frühgeschichte – Staatliche Museen zu Berlin
25.10.2019–2.2.2020, Kulturforum, Kunstgewerbemuseum
„SOS Brutalismus“ ist die erste weltweite Bestandsaufnahme zur brutalistischen Architektur der 1950er- bis 1970er-Jahre. Das Projekt besteht aus einer Ausstellung, die bereits in Frankfurt am Main zu sehen war und für das Kunstgewerbemuseum aktualisiert und erweitert wird, sowie aus einer Online-Datenbank mit derzeit 1200 Bauten weltweit. Neu interpretiert wird auch der Ort der Ausstellung: Das 1967 vom Architekten Rolf Gutbrod entworfene und 1985 eröffnete Kunstgewerbemuseum, dessen brutalistische Ursprünge freigelegt werden. Präsentiert werden ungewöhnlich große Modelle und Betongüsse von Brutalismus-Bauten, die an der Technischen Universität Kaiserslautern hergestellt wurden. Die Modelle zeigen u.a. Gebäude aus Japan, Brasilien, dem ehemaligen Jugoslawien, Israel und Großbritannien, wo der New Brutalism von Alison und Peter Smithson erfunden wurde. In Berlin hat der Brutalismus prägnante Großbauten wie den Mäusebunker, das Institut für Mikrobiologie und die Terrassensiedlung Schöneberg hinterlassen.
Ein Projekt des Deutschen Architekturmuseums und der Wüstenrot Stiftung, in Zusammenarbeit mit dem Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin
Arbeitstitel, 4.11.2019–31.1.2020, Museumsinsel Berlin, Pergamonmuseum
1902 hielt Professor Friedrich Delitzsch in Anwesenheit des Kaisers einen folgenreichen Vortrag. Er vertrat die These, dass die jüdische Religion und die Schilderungen des Alten Testamentes auf babylonische Vorlagen zurückzuführen seien. Der darauffolgende Streit zwischen Theologen und Vertreten der noch jungen Altorientalistik wirkt bis heute nach. Anlässlich der im November 2019 stattfindenden internationalen Konferenz „Der Babel-Bibel-Streit und die Wissenschaft des Judentums" stellt die Präsentation die Person Friedrich Delitzsch vor und gibt erstmals einen Überblick über die archäologischen Quellen, die als Grundlagen für seine Thesen zur Verfügung standen.
Eine Sonderpräsentation des Vorderasiatischen Museums – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Institut für Altorientalistik der Freien Universität Berlin
8.11.2019–26.1.2020, Museumsinsel Berlin, Pergamonmuseum
Die Ausstellung inszeniert die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen zu reflektieren und im Heute zu verorten. Die vier iranischen Fotokünstler Shadi Ghadirian, Arman Stepanian, Najaf Shokri und Taraneh Hemami setzen sich in ihren Arbeiten aus unterschiedlicher Perspektive mit der historischen Bedingtheit der iranischen Moderne auseinander. Indem die Arbeiten auf unterschiedliche Weise die identitätsstiftende Funktion von Vergangenheit evozieren, laden sie dazu ein, die historische Bedingtheit der eigenen sozialen, kulturellen und nationalen Identitäten zu hinterfragen. Die Ausstellung zeigt rund 100 ausgewählte Arbeiten, die in Dialog treten mit historischen Objekten aus der Sammlung des Museums für Islamische Kunst.
Eine Sonderausstellung des Museums für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin
Arbeitstitel, 21.11.2019–14.4.2020, Museumsinsel Berlin, Bode-Museum
Kunst versucht seit Jahrtausenden, toten Materialien Leben einzuhauchen. Vor allem Tiervisionen wecken dabei Emotionen, verweisen auf Götter und Werte. Die Renaissance feierte die Antike und entdeckte Lebewesen als Motive für die Kunstmedaille. Die in Bergisch-Gladbach lebende Bildhauerin und Medailleurin Heide Dobberkau (geb. 1929) hat ihre Liebe zu Tiergestaltungen in einem eigenen Stil festgehalten, in dem sich uralte Formen mit der Moderne treffen. Ihre Werke sind von berührender Nähe, wirken lebendig und bekommen damit Präsenz sowie Relevanz. Das Münzkabinett würdigt die Künstlerin aus Anlass ihres 90. Geburtstages.
Eine Sonderausstellung des Münzkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst
ab Dezember 2019, Museumsinsel Berlin, Bode-Museum
Seit der Wiedereröffnung des Bode-Museums im Jahr 2006 sind Textilien aus dem reichen Bestand des Museums für Byzantinische Kunst in wechselnden Kabinettausstellungen dauerhaft in die Sammlungspräsentation integriert. Erstmals werden nun gemeinsam Textilien aus den eigenen Beständen und denen des Museums für Islamische Kunst gezeigt. Es handelt sich um so genannte Taquetés, Doppelgewebe aus Wolle, denen eine hochentwickelte Technologie, die sich bis auf die römische Zeit zurückverfolgen lässt, zugrunde liegt. Sie entstanden mit Hilfe eines Handzugwebstuhls, einem mechanischen Gerät, das bis in die Neuzeit als eines der kompliziertesten galt, das der Mensch entwickelt hatte. Anhand von etwa 20 Geweben soll die Geschichte der Taquetés von der römischen Zeit bis in die ersten Jahrhunderte der muslimischen Herrschaft erzählt werden.
Eine Sonderpräsentation der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst und des Museums für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin
Arbeitstitel, Winter 2019–Sommer 2020, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
„Magical Soup“ vereint Medienkunstwerke und Installationen aus den Sammlungen der Nationalgalerie sowie Leihgaben. In den Werken, die von den 1970er-Jahren bis in die Gegenwart reichen, spielen Songs, Komponisten oder Musikstile eine Rolle. Musik und Sound sind wie Literatur und Sprache scheinbar immaterielle Formen, um Räume zu besetzen, um Realität und Wunsch, Landschaft und Körper, Geographie und gesellschaftliche Strukturen zu verweben. Dieser gemeinsame Ausgangspunkt führt zur Frage danach wie durch ein Handeln innerhalb eines gesellschaftlichen Umfelds Räume und Grenzen definiert werden.
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin