Nicola Pisano: ital. Bildhauer der Gotik | ARTinWORDS casino glory bhaggo casino crazy time casino vaggo casino top online casino in bangladesh jeetwin mcw casino login mega casino world app download baji live casino login krikya online casino glory casino login lv18 casino benger casino glory casino bangladesh glory casino game mcw 19 casino fancy win casino baggo casino glory casino withdrawal glory casino app download casino scores crazy time bangor casino live casino crazy time glory casino apk download mega casino world app mcw casino app download glory casino mega casino in the world

Nicola Pisano

Wer war Nicola Pisano?

Nicola Pisano, auch Niccolò Pisano, Nicola de Apulia oder Nicola Pisanus genannt (Apulien 1210/20– 1278/84 Pisa), war ein Bildhauer und Architekt der Gotik. Seine Werke kennzeichnet ein selbstbewusster Umgang mit römisch-antiken Formen und die intensive Darstellung von Affekten. Pisano wird als Begründer der modernen Skulptur angesehen, da er mit seiner auf Naturalismus und Realismus ausgerichteten Darstellung von Figur und Raum die Merkmale der italienischen Bildhauerei der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts veränderte.

Zu seinen Hauptwerken gehören Kanzeln mit aufwendig behauenen Relieftafeln; diese waren wichtige Monumente des italienischen Duecento. Zu den bekanntesten zählen jene des Baptisteriums in Pisa (datiert 1260), die Kanzel des Doms von Siena (1268), ebenfalls von Nicola Pisano, und von seinem Sohn Giovanni Pisano, der später die Kanzel von Sant’ Andrea di Pistoia (1297–1301) und jene des Doms von Pisa (1302–1310) schuf.

Kindheit & Ausbildung

Nicola Pisano, auch Niccolò Pisano, wurde zwischen 1210 und 1220 wahrscheinlich als Sohn des Steinmetz „Petrus de Apulia“ in Apulien1 geboren. Der Ort seiner Geburt ist unbekannt. Die Bezeichnung „Pisano“ (ital. für Pisaner) ist erst später nachweisbar. in einigen Dokumenten wird Pisano als „de Apulia“ erwähnt, daher wird angenommen, dass er apulischen Ursprungs war.2

Nicola hat vermutlich in der süditalienischen Bildhauerwerkstatt, die mit der höfischen Kultur Friedrich II. in Verbindung stand, sein Handwerk gelernt. Friedrichs große, apulische Bauwerke (Castel del Monte, Lucera, Foggia, Trani, Bari) und die Antiquitätensammlungen des Kaisers waren ausschlaggebend für die Entstehung eines von klassizistischen und naturalistischen Merkmalen geprägten Stils in der Kunst. Dessen Echos revolutionierten in der Folge auch die Kunst in der Toskana.

Eventuell wurde Nicola Pisano geprägt im Kreis von Niccolò di Bartolommeo da Foggia, von dem u. a. die Kanzel für Ravello stammt. Hier wurde er darin geschult, den traditionellen Darstellungen mehr Bewegung und Emotionen zu verleihen und klassische und christliche Traditionen miteinander zu verflechten. Seine einzigen erhaltenen Werke aus dieser Zeit sind zwei Greifenköpfe mit einem sanften Hell-Dunkel-Effekt.

Pisano nahm an der Krönung von Kaiser Friedrich II. teil (22. November 1220).

Werke

  • 1247–1269: Arbeiten am Dom von Siena, sowohl in der Architektur als auch in der Skulpturendekoration, mit der Serie von Kapitellen und Konsolenköpfen mit intensiver Nutzung der Werkstatt.
  • um 1260: Lünette mit der Kreuzabnahme im linken Portal der Kathedrale von Lucca
  • um 1260: Nicola wurde der Baumeister der Opera del Duomo in Pisa. Aus derselben Zeit stammt die Kanzel des Baptisteriums von Pisa (signiert und datiert 1260).
  • 1264: Teile des Arca di San Domenico in Bologna
  • 1265–1268: Kanzel im Dom in Siena
  • 1265–1268: Fragment eines Verkündigungsengels (ursprünglich aus der Domkanzel in Siena), Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst in Berlin
  • 1275–1280: Fontana Maggiore in Perugia, vielleicht auch die Bronzegreifen, gemeinsam mit seinem Sohn Giovanni Pisano

Vermutlich zog Nicola Pisano um 1245 oder 1250 in die Toskana, um am Schloss Prato zu arbeiten. Die Löwen am Portal dieses Schlosses stammen wahrscheinlich von ihm. „Der Kopf eines jungen Mädchens“ (Museo del Palazzo Venezia, Rom), der im selben Zeitraum aus dem Hartgestein von Elba gehauen wurde, wird ebenfalls Nicola Pisano zugeschrieben.

Vielleicht auf Befehl Friedrichs II. zog der Bildhauer nach Pisa, die mit ihrer Seeflotte den Kaiser stets unterstützt hatte. Nach dem Fall der Schwaben ließ er sich dort endgültig nieder und sein Sohn Giovanni, ein weiterer großer Bildhauer des 13. Jahrhunderts, wurde dort geboren. Mitarbeiter und Schüler seiner Werkstatt waren u. a. Arnolfo di Cambio, Fra Guglielmo Agnelli, Lapo, Donato di Ricevuto und Nicola Pisanos Sohn Giovanni, der an dem Bau der Kanzeln sowie dem Brunnen in Perugia mitwirkte. Nach Niccolòs Tod schuf er bedeutende Werke und wurde Dombaumeister von Siena.

Vor seiner Ankunft in der Toskana konnte jedoch weder ein Werk noch eine archivarische Spur von Nicola gefunden werden; die ersten Arbeiten gehen auf das Jahr 1247 zurück. Zu dieser Zeit leitete Nicola bereits eine sehr große und verzweigte Werkstatt mit einer großen Anzahl von Assistenten bei ihm angestellt. Seine plastischen Hauptwerke sind die Marmorkanzeln im Baptisterium zu Pisa mit sechseckigem Grundriss und im Dom zu Siena (1265–1268) mit oktogonalem Grundriss, deren Brüstungen mit figurenreichen Reliefs aus dem Neuen Testament versehen sind.

Pisano ragte weit über seine unmittelbaren Vorgänger hinaus. Zwar behielt auch er die traditionellen, vorwiegend byzantinischen Kompositionsmotive bei; doch hat er durch das Studium der Antike, speziell der spätantiken Sarkophagplastik, den Anstoß zu einer neuen Formenbildung gegeben. Die Kanzeln und Brunnen im Allgemeinen, aber besonders die Reliefs beinhalten ein reiches ikonographisches Programm. Die Hochreliefs sind mit ruhig bewegten und natürlich gestalteten Figuren dicht gefüllt, die sowohl auf Beobachtungen am lebenden Menschen als auch auf ein genaues Studium antiker Bildwerke schließen lassen.

 

Kanzel im Baptisterium von Pisa (1260)

In Pisa eröffnete Nicola Pisano eine Werkstatt, deren erster belegter Auftrag die Anfertigung einer Kanzel für das Baptisterium in Pisa ist. Diese wurde 1259/60 vollendet und war die erste bedeutende italienische Kanzel dieser Art. Er soll auch gemeinsam mit seinem Sohn Giovanni ab 1260 das Äußere des Baptisteriums gestaltet haben.

Die Kanzel im Baptisterium von Pisa wurde 1260 von Nicola Pisano und seinen Assistenten vollendet und gilt seit langem als Meilenstein der italienischen Kunst, insbesondere wegen ihrer großen Relieftafeln rund um die Plattform. Da ihre Neuerungen jedoch einige Zeit lang nicht weiterverfolgt wurden, bezeichnete sie Kenneth Clark als „falsche Morgendämmerung der Renaissance“. Die nackte männliche Figur, Daniel oder Fortitude genannt, aber auf einem römischen Herkules basierend, stand lange Zeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit als „erster heroischer Akt in der italienischen Kunst“.

 

Lünetten und Brunnen

Nicola Pisano zog nach Lucca, wo er an der Fassade der Kathedrale des Hl. Martin arbeitete. Das Ergebnis waren das Relief „Kreuzabnahme“ (am nördlichen Tympanon) und die Sturzreliefs „Geburt Christi“ und „Anbetung der Heiligen Drei Könige“.

Der nach 1270 gefertigte Brunnen in Pistoia wurde von den Mitarbeitern Donato und Lapo nach Entwürfen Nicolas angefertigt. Der Brunnen am Domplatz von Perugia ist ebenfalls ein Gemeinschaftswerk, zusammen mit seinem Sohn Giovanni und Arnolfo di Cambio.

 

Arca di San Domenico in Bologna (1264–5.6.1267)

Die Arca di San Domenico  [Arche des Hl. Domenikus] für die Kirche San Domenico in Bologna wurde 1264 bei Nicola Pisano in Auftrag gegeben und am 5. Juni 1267 fertiggestellt. Ab 1265 war Nicola Pisano gleichzeitig in Siena mit dem wichtigen Auftrag für die Domkanzel beschäftigt. Der auf allen vier Seiten geschnitzte, quaderförmige Sarkophag ruhte ursprünglich auf vier oder sechs Karyatidensäulen. Ende des 15. Jahrhunderts vergrößerten Niccolò dell'Arca und Michelangelo die Arca.

Auf dem Sarkophag sind Geschichten über das Leben und die Wunder des Heiligen Dominikus dargestellt, an den Ecken befinden sich Heiligenfiguren in Hochreliefs.

Darstellungen an den Längsseiten des Sarkophags:

  • Heilung von Reginald von Orleans;
  • Genehmigung des Ordens durch Papst Innozenz III.;
  • Wunder der Auferstehung von Napoleone Orsini, der von seinem Pferd fiel;
  • Wunder des Feuers.
  • Darstellungen an den kurzen Seiten:
  • Wunder der Brote, die die Engel zum Tisch des Heiligen brachten;
  • Die Heiligen Petrus und Paulus überbringen die Mission des Ordens.

In Nicola Pisanos späten Werken sieht man einen umfassenderen Beitrag der Werkstatt, einschließlich der Hände seiner besten Schüler: seines Sohnes Giovanni Pisano, Arnolfo di Cambio und Guglielmo da Pisa. Die Arca di San Domenico wurde hauptsächlich von Arnolfo di Cambio und dem dominikanischen Laienbruder Guglielmo da Pisa geschaffen. Eine stilistische Analyse vieler Skulpturen weisen eher gotische Merkmale auf, mit nervösen Formen und ausgeprägteren Merkmalen.

 

Kanzel des Doms von Siena (1265–1268)

Die Kanzel des Doms von Siena wird seit langem Giovanni Pisano zugeschrieben, doch neu entdeckte Dokumente belegen, dass sie von Nicolas Werkstatt geschaffen wurde.

Die Struktur übernahm Pisano von der Kanzel des Baptisteriums in Pisa: neun Säulen, davon drei mit stilophoren Löwen, kleine Kleeblattbögen mit skulptierten Federn und Statuen im Rund über den Kapitellen. Die Neuerungen betreffen sowohl architektonische als auch skulpturale Elemente.

Zunächst schuf er die Unterteilung der Reliefs in Tafeln zugunsten eines kontinuierlicheren Schemas ab. Nun unterbrechen größerer Figuren an den Ecken die Szenen. Die Form der Kanzel ist achteckig, weshalb Pisano das „Massaker der Unschuldigen“ hinzugefügte, während das „Jüngste Gericht“ auf zwei Tafeln aufgeteilt und mit Christus dem Richter in der Mitte erweitert wurde.

Sehr dicht gedrängten Szenen, in denen kleine Figuren in einem sehr frenetischen Rhythmus auf vier oder fünf überlappenden Ebenen angeordnet sind, werden durch lebhaftere Gesten und stirnrunzelndere Ausdrücke unterstrichen. Viele Quellen sprechen von einem „gotischen“ Werk im Vergleich zu dem als „klassisch“ geltenden Baptisterium von Pisa; Vielleicht wäre es richtiger, von einer anderen klassischen Inspiration zu sprechen: Für Nicola sind Gotik und Klassik nicht zwei gegensätzliche Extreme, vielmehr sind die neuen Kompositionsschemata wahrscheinlich das Ergebnis einer Studie über Schlachtendarstellungen auf Sarkophagen des 3. Jahrhunderts. Das klassische Erbe ist in Siena weniger stark ausgeprägt als in Pisa. Möglicherweise haben sich die Bauherren für eine pathetischere und überladenere Darstellung entschieden.

 

Fontana Maggiore von Perugia

Nicola Pisanos letztes gesichertes Werk ist die Fontana Maggiore von Perugia, die zwischen 1275 und 1278 mit der gesamten Werkstatt geschaffen wurde und gemeinsam mit seinem Sohn Giovanni signiert ist. Das letzte gesicherte Werk Nicola Pisanos ist mit Reliefs und Statuetten ausgestattet, die die Monatszyklen sowie die sieben freien Künste zum Thema haben.

Es handelt sich um das erste Beispiel eines öffentlichen Brunnens, der als monumentales Element eines Stadtraums konzipiert wurde. Er besteht aus zwei konzentrischen und überlappenden polygonalen Becken, die an den Außenbändern mit verschiedenen Reliefs verziert sind. Dargestellt ist ein umfangreicher enzyklopädischer und allegorischer Zyklus mit religiösen, politischen und ethischen Bezügen.

 

Architektonisches Werk

Die Nicola Pisano von Giorgio Vasari in seinen Viten zugeschriebenen Bauten stammen wahrscheinlich nicht von ihm; Belege für eine Tätigkeit als Baumeister gibt es nicht.

  1. Zu Apulien gehörte im 13. Jahrhundert auch ein Teil der heutigen Basilikata und das Gebiet von Termoli in Molise.
  2. Die Unterlagen dazu befinden sich in den Archiven der Kathedrale von Siena.