Candido Portinari: brasil. Maler der Moderne | ARTinWORDS r777 casino bkash 9 casino wmc casino glory casino apk download old version mega casino bangladesh casino bd elon casino benger casino glory casino app download play store mc casino jackpot glory casino glory casino bangladesh download 777 casino lv18 casino karika casino babu casino online casino bangladesh nagad88 casino mcw 19 casino online casino games mega cricket world casino glory casino game crazy time casino live fancy win casino

Candido Portinari

Wer war Candido Portinari?

Candido Portinari (Brodowski 29.12.1903–6.2.1962 Rio de Janeiro) war ein brasilianischer Maler der Moderne (→ Klassische Moderne). Portinari war ein bedeutender und einflussreicher Vertreter des neorealistischen Malstils. Mit seinen etwa 5.000 Werken, von kleinen Skizzen bis zu gigantischen Wandmalereien, zählt er heute zu den international berühmtesten Maler:innen Brasiliens. Neben Alfredo Volpi und Tarsila do Amaral gilt Portinari heute als einer der drei großen Vertreter der brasilianischen Moderne.

Kindheit

Candido Portinari wurde am 29. Dezember 1903 in Brodowski, Bundesstaat São Paulo, geboren. Er war der Sohn von Giovan Battista Portinari und Domenica Torquato, italienischen Einwanderern aus Chiampo Vicenza, Venetien. Als Sohn italienischer Immigranten wuchs er auf einer Kaffeeplantage auf. In den meisten seiner späteren Gemälde, Wandmalereien und Fresken verwendete er die Farbe Blau und viele Braun- und Rottöne, da dies die Farbe seiner Heimat war.

Eine von Portinaris ersten Arbeiten war das Zeichnen von Fotos, bei denen er das genaue Bild mit Farbe einfing und die Fotos dann vergrößerte. Diese verkauften sich gut, weil die Ähnlichkeit verblüffend war.

Ausbildung

Candido Portinari studierte an der Escola Nacional de Belas Artes [Nationale Schule für Schöne Künste, ENBA] in Rio de Janeiro. In den Jahren 1923, 1925 und 1927 gewann Portinari Preise im Salon und 1928 bekam er von der brasilianischen Regierung ein Stipendium für ein dreijähriges Studium in Europa.

Während seiner Zeit in Europa malte Portinari wenig, studierte jedoch die Werke verschiedener europäischer Künstler, besuchte Museen und lernte seine zukünftige Frau Maria Martinelli kennen. Portinari kehrte im Jahr 1931 nach Brasilien zurück, fest entschlossen, den wahren brasilianischen Lebensstil zu vermitteln und den Schmerz und die Kämpfe seines Volkes in seiner Kunst festzuhalten. Bei seiner Ankunft in Brasilien heiratete er Maria Victoria Martinelli, mit der er seinen einzigen Sohn, João Candido, hatte.

Werke

Nach seiner Rückkehr begann Portinari, die Realität Brasiliens darzustellen, von den Naturschönheiten bis hin zum harten Leben der ärmsten Bevölkerungsgruppen des Landes. Dabei verband er seine akademische Ausbildung mit der modernistischen Avantgarde. Portinari blieb er selbst und ließ sich durch seine neuen Erfahrungen und neuen Ansichten nicht verändern. Seine Wurzeln blieben ihm wichtig und er bemühte sich, diese in seinen Gemälden darzustellen: den wahren brasilianischen Geist. Er wollte, dass die Welt die harte Realität der Lebensbedingungen in Brasilien und den Kampf ums Überleben sieht. Stärke, harte Arbeit, Unabhängigkeit und Authentizität kommen in fast jedem seiner Werke zum Ausdruck.

1935 erhielt sein Gemälde „Café“ eine lobende Erwähnung auf der International Exhibition of Modern Art im Carnegie Institute in New York; 1940 erhielt Portinari als erster südamerikanischer Künstler eine Einzelausstellung im Museum of Modern Art in New York. 1939 stellte Portinari auf der Weltausstellung in New York aus. Der Aufstieg des Faschismus in Europa, die Kriege und der enge Kontakt mit der problematischen brasilianischen Gesellschaft bekräftigten den sozialen Charakter seiner Arbeit und führten ihn auch zu politischem Engagement.

Portinari erhielt von der ersten Biennale von São Paulo (1951) eine große Würdigung seiner Werke in einem eigenen Raum. Im folgenden Jahr kehrte er nach einer Generalamnestieerklärung der Regierung nach Brasilien zurück. Beruflich arbeitete er unter anderem mit dem Architekten Oscar Niemeyer zusammen.

Guerra e Paz [Krieg und Frieden]

„Der Krieg ist heute kein Schlachtfeld mehr; er bedeutet menschliches Leid, zerrissene Felder, zerstörte Städte, geopferte Frauen und Kinder, eine durch Kataklysmen erschütterte Welt; durch ihre Verwüstung fegt der Wind des Wahnsinns, des Wahnsinns …“ (Candido Portinari)

Brasilien betraute Portinari 1950 mit der Aufgabe, Wandgemälde für das Hauptquartier der UNO in New York zu entwickeln. Das Angebot der brasilianischen Regierung, die Wandgemälde zu spenden, wurde 1952 unterbreitet und im selben Jahr vom ersten Generalsekretär der UNO, Trygve Lie, angenommen. Im Februar 1953 wurden die vorläufigen Skizzen vom Kunstbeirat der Vereinten Nationen genehmigt. Innerhalb von vier Jahren und mit Hilfe von rund 180 Studien schuf Candido Portinari das Gemälde „Guerra e Paz [Krieg und Frieden]“ (1952–1956). Sie sind jeweils etwa 14,32 Meter hoch und 10,66 Meter breit.

Portinari stellte auf beiden Bildern das Leid der Kriegsopfer dar, was die Barbarei des Kampfes veranschaulicht. Der Kontrast zwischen den Elementen Chaos und Harmonie zeigt, wie wichtig es ist, den Frieden zu wahren und gewalttätige Konflikte zu beenden. Für das Wandbild „Frieden“ ließ sich Portinari von dem idealen Zustand der Gelassenheit und Friedfertigkeit des Geistes inspiriert, den Äschylus in „Die Eumeniden“ beschreibt. In „Frieden“ verwendete er „einfache und reine Formen“, die in Licht getaucht sind, und suggeriert eine „Bruderschaft des Verständnisses unter den Menschen“. Dag Hammarskjöld, UN-Generalsekretär, bezeichnete das Werk als „das bedeutendste monumentale Kunstwerk, das der UNO gespendet wurde“. Aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei wurde Portinari jedoch die Einreise in die USA zur Einweihung der beiden monumentalen Bilder untersagt.

Die Gemälde befanden sich ursprünglich in der Eingangshalle der Generalversammlung der Vereinten Nationen und waren daher nur für Diplomaten, Staatsoberhäupter und andere Delegierte sichtbar, wenn sie vor der Versammlung sprachen: Der Künstler wollte, dass die Botschafter die Treppe hinaufgehen und „Krieg“ betrachten – um sie an die zu vermeidende Gefahr zu erinnern, und dass sie beim Verlassen der Generalversammlungshalle dieselben Stufen hinuntergehen und „Frieden“ betrachten – um das Ziel darzustellen, nach dem sie strebten.

Aus Sicherheitsgründen waren „Guerra e Paz [Krieg und Frieden]“ nicht einmal für die Besuchenden auf Führungen durch die UN sichtbar. Dennoch wurde das Werk vom Sonnenlicht stark beeinträchtig. Nach einer aufwändigen Restaurierung (2010–2014) in Brasilien sind sie seit dem 8. September 2015 wieder ausgestellt.

Berichten zufolge hat Portinari für die Wandgemälde seine eigene Gesundheit geopfert, denn während des langen Entstehungsprozesses vergiftete er sich mit den von ihm verwendeten Farben zunehmend. Ärzte hatten ihn vor einer Vergiftung durch Inhalation gewarnt, die zu einer Verschlechterung seines Gesundheitszustands führen würde.

Auszeichnungen

  • 1946: Mitglied der französischen Ehrenlegion
  • 1956: Guggenheim-Nationalpreis
  • 1955: Medaille für den Maler des Jahres des International Fine Art Council

Politisches Engagement und Exil

Portinari wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Brasiliens und kandidierte 1945 für das Abgeordneten sowie 1947 als Senator. Er hatte in der Politik keinen Erfolg und unterlag in beiden Fällen. Portinari musste wegen der Verfolgung von Kommunisten während der Regierung von Eurico Gaspar Dutra nach Uruguay fliehen. Erst 1952 kehrte er wieder nach Brasilien zurück, wo er das letzte Jahrzehnt seines Lebens mit der zweiteiligen Komposition „Guerra e Paz“ künstlerisch hocherfolgreich aber zunehmend gesundheitlich angeschlagen verbrachte.

Tod

Candido Portinari starb am 6. Februar 1962 im Alter von 58 Jahren in Rio de Janeiro an einer Bleivergiftung, zurückzuführen auf den Bleigehalt der von ihm verwendeten Farben.