Linz | NORDICO: 80 Jahre Kriegsende in Linz – 1945/2025

Ortstafel LINZ mit Zusatztafel Friedensstadt, (c) Stadt Linz
Mit der Ausstellung „Sehnsucht Frieden. 80 Jahre Kriegsende in Linz – 1945/2025“ widmet sich das NORDICO dem spannenden Thema Kriegsende in Linz. Die Stadt hatte unter der NS-Herrschaft einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt, der beispiellos im heutigen Österreich war. Hunderttausende Zwangsarbeiter:innen errichteten die heutige VOEST und Chemie Linz, womit sie die Stadt in einen modernen Industriestandort mit 200.000 Einwohner:innen1 verwandelten. Wegen der Bombenschäden und durch den Zuzug von Flüchtlingen nach Kriegsende lebten 45.000 Menschen in Barackenlagern. Bürgermeister Ernst Koref meinte einst, Linz sei von einer Barockstadt zur Barackenstadt geworden. Das NORDICO zeigt den Wiederaufbau zwischen Bombenruinen und Barackenlagern, die Fotografien erzählen von Kriegsschäden, den amerikanischen und sowjetischen Besatzern aber auch vom Friedenskongress und Demokratisierungsprozess (1950).
Sehnsucht Frieden
80 Jahre Kriegsende in Linz – 1945/2025
Österreich | Linz: NORDICO
19.9.2025 – 8.3.2026
Sehnsucht Frieden 80 Jahre Kriegsende in Linz – 1945/2025
Vor 80 Jahren endeten der Zweite Weltkrieg und mit ihm das nationalsozialistische Regime, das für den Tod von vielen Millionen Menschen verantwortlich war. Linz war zu großen Teilen zerstört, Tausende Linzer:innen waren tot, verletzt, traumatisiert, obdachlos, vertrieben oder ermordet. Die Versorgung war zusammengebrochen; viele Menschen mussten teils jahrelang in den zahlreichen Barackenlagern der Stadt auf eine neue Wohnung, ihre Heimreise oder die Weiterreise in eine neue Heimat warten. Das unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung stehende Linz betrachtete – wie der Rest Österreichs – den Wiederaufbau als Neuanfang. Gleichzeitig nutzte man diesen aber auch als Gelegenheit, die eigene Verstrickung in die nationalsozialistische Diktatur als von außen aufgezwungen darzustellen. Die Besatzung hatte zudem das kollektive Gefühl der Unfreiheit zur Folge, das erst 1955 mit dem Staatsvertrag ein Ende fand.
In diesen Jahren wurde mit Hilfe der Alliierten der Grundstein gelegt für ein Österreich, das seinen Bürgerinnen ein Leben in größtmöglicher Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit unter den Maßstäben der Vernunft ermöglichen sollte.
Die Ausstellung geht der Frage nach, wie das Leben in der Nachkriegszeit in Linz von diesen Faktoren geprägt wurde und welche Spuren die Vergangenheit in der Stadt und ihren Menschen hinterlassen hat. Dabei bietet sie auch Raum für die Gegenwart und persönliche Eindrücke.
Kuratiert von Martina Zerovnik, Sebastian Piringer
Ausstellungsgestaltung von koerdtutech und Larissa Cerny
Quelle: NORDICO
