Das Porträt ist seit dem frühen 16. Jahrhundert eine der zentralen Gattungen der bildenden Kunst. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Porträttypen: vom Selbstbildnis, über das Einzelportät, Ehepaarbildnisse, Reiterbildnisse oder Gruppenporträts. Es wird aufgezeigt, warum früher Porträts gemacht wurden und wie sie sich über die Jahrhunderte verändert haben.
Deutschland | Mannheim:
Kunsthalle Mannheim
15.9.2023 – 7.1.2024
Porträts des 16. bis 17. Jahrhunderts hatten in erster Linie eine Repräsentationsfunktion inne: Berühmte Persönlichkeiten aus Herrschaftshäusern, des Adels oder Klerus, der Politik, oder Bürgertums – wie Carl Theodor, Napoleon oder Ludwig XVI. – aber auch die Künstlerinnen und Künstler selbst, Familienmitglieder oder Kinder wurden in der Malerei in Einzel- oder Doppelporträts für die Nachwelt festgehalten. In der Druckgrafik entstehen in dieser Zeit zahlreiche Kupferstiche und Radierungen nach den entsprechenden Gemälden oder als autonome Werke.
Im 17. Jahrhundert tauchen vermehrt auch Portraits der gut situierten, bürgerlichen Schicht auf. Erst mit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verliert des Portrait an seiner Repräsentationsfunktion. Die Gattung des Porträts wird zunehmend für den privaten Zweck verwendet. Mit wachsender künstlerischer Freiheit löst sich das Sujet mehr und mehr vom Abbild. Aus den Beständen der Grafischen Sammlung der Kunsthalle Mannheim wird ein so vielfältiges wie über Jahrhunderte aufrechterhaltenes Genre der Kunstgeschichte untersucht.
Kuratiert von Dr. Thomas Köllhofer.